Der zentrale Platz in der Athener Innenstadt direkt vor dem Parlament war einer der drei ausgeschriebenen Sammelplätze, von denen aus die Läufer per Bus nach Marathonas an den Start gebracht wurden.

Ich hatte ja erhebliche Be-denken, daß das reibungslos klappen würde. Busse für 12500 Läufer ergeben eine Warteschlange von mehreren Kilometern. Aber zu meinem Erstaunen gab es keine mir berichteten Probleme.

Ich war allerdings auch gleich ganz früh da und nahm einen der ersten Busse, die in der Zeit von 5.30 Uhr bis 6.30 Uhr abfahren sollten.

Die Busreise dauerte eine knappe Stunde. Ausreichend für ein kleines mitgebrachtes Frühstück und eine ungefähre Begutachtung der Strecke. nachdem es etwas heller geworden war. Jaja... sah ziemlich hügelig aus.

Der Kurs der Athens Classic Marathon gehört übrigens zu den offiziell ausgeschilderten griechischen Sehenswürdig-keiten.

Nur warum man uns einen halben Kilometer entfernt vom Sammelplatz mitten auf der Landstraße aussetzte, verstand ich nicht.

Beliebtes Fotomotiv. :-)

In den Ort selbst kamen wir gar nicht hinein. Der Sammel-punkt und auch das Stadion mit dem Marathon-Startplatz liegt etwas abseits. Aber ganz offiziell waren alle Straßen des Ortes zur Aufwärmzone erklärt. Trotzdem blieben die Läufer fast alle in der Nähe des Sammelplatzes.

Im Vorbeigehen konnte man schon einmal einen Blick auf das Startgebiet werfen. Bis zum Lauf durch das Tor war es aber noch 2:10 Stunden hin.

Das Stadion von Marathon war der offizielle Sammelplatz für alle Läufer. Toiletten gab es nördlich des Stadions auf einem Basketballfeld und südlich auf einem großen Parkplatz.

Etwas verwirrend war die Anordnung von Rampen und Wegen ins Stadion hinein, zu den Tribünen des Stadions und dem Startbereich. Aber man hatte ja viel Zeit zum Orientieren.

Nett geschmückte Tribüne des Stadions von Marathonas.

Mehr als zwei Stunden vor dem Start war hier noch gähnende Leere.

Vom 100 Marathon-Club ist aber auch bei jedem Mara-thon jemand dabei. :-)

Allmählich treffen immer mehr Läuferinnen und Läufer ein.

Noch 17 Minuten bis die Sonne um den Hügel links geklettert kommt. Aber auch ohne Sonne war es nicht kalt. Ungefähr 10°C und kaum Wind.

Die offizielle Marathon-Flamme war als Schauplatz für ein Erinnerungsfoto sehr beliebt.

Wem die Wartezeit an der Flamme zu lang war, der ließ sich hier vor der gerade erst 2010 aufgestellten Skulptur "The Spirit of Hermes" von Masaaki Noda ablichten.

Allmählich bahnte sich die Sonne ihre Weg durch das Stadion, in dem immer noch nicht wirklich viel los war.

Ich nutzte die Zeit für ein zweites kleines Frühstück und ein paar eigene Fotos. 

Allmählich wurde es dann auch voller auf der Laufbahn.

Noch eine Stunde bis zum Start. Von nun an regierte ein griechischer Ansager das Geschehen. Seine alle 30 Sekunden erfolgenden Aufrufe, daß es nun endlich Zeit wäre, seine Beutel abzugeben und sich in die Startaufstellung zu begeben, da sonst keine Wertung erfolgen würde. Sein nonstop "Do it NOW!!!" war bald schon Kult.  

Zwischendurch gab es auch Musik. Entweder die Techno-Fassung des Sirtaki oder Lena Meyer-Landruts "Satellite". Was eine krude Mischung...

An der Kleiderbeutelabgabe das klassische Gedrängel. Warum man hier LKWs von der Deutschen Bahn wählte? Eine vertrauensbildende Maßnahme vielleicht.

Ächz... ich bin ein beutelloser Läufer, laßt mich hier raus!! 

Ich verkroch mich auf den Berg hinter dem Stadion. Dort war nicht so viel Gedrängel, das ständige "Do it NOW!!!"-Geschrei war leiser und am Gebüsch gab es deutlich weniger Wartezeit als an den offiziellen Toiletten.

Blick über den Startbereich und die Stadt Marathonas.

Blick über Marathonas. Wahrscheinlich schläft da noch alles.

Noch 43 Minuten bis zum Start. Der Ansager mahnt zwar schon länger, man möge endlich in die Startaufstellung gehen, aber da wurde er gänzlich ignoriert.

Blick über das Startgelände und die umliegende Stadt mit dem Gebirge.

Oben auf dem Berg gab es auch eine kleine Kirche.

Die rechte Zeit für noch ein kurzes Gebet oder einfach nur zum Hinsetzen.

Da räumt doch wohl noch jemand auf. Sonst hält man uns Läufer noch für Umwelt-Schweine.

Erinnerungsfoto. Marathonas und ich. :-)

So allmählich wurde es dann aber doch Zeit, in Richtung Start zu gehen. Ein wenig Wühlarbeit stand da noch vor mir.

12500 Teilnehmer hatten sich angemeldet. 10371 davon tauchten in den Ergebnis-Listen später auf. Dann waren wohl rund 11000 Läufer hier am Start.

Noch 20 Minuten bis zum Start. Jetzt wurden die sieben Startblöcke allmählich voll.

Mir hatte man den recht kleinen zweiten Startblock zugeteilt. Vor mir war im noch kleinen Startblock Eins nur die Elite und die griechische Marathon-Meisterschaft.

Oh ha... im Gegensatz zur Originalschlacht von 490 v. Chr. haben es die Spartaner dieses Mal pünktlich nach Marathon geschafft.

Es war keine ganze Armee, es waren nur acht Läufer. Aber immerhin.

Ursprünglich wollte ich auch im Kostüm kommen, aber nachdem man mir von nicht vorhandenen Zuschauern und menschenleerer, langweiliger Landstraße berichtet hatte, nahm ich von der Idee dann Abstand.

Die Startnummer 9477 ist ja ziemlich unerschrocken. Chondrogiannis Constantinos heißt er. Ob er das überlebt hat? Irgendjemand ist mit seinem Zeitchip nach 7:33:34 Stunden in Athen ins Ziel gelaufen.

Zielschluß war übrigens um 17.30 Uhr. Also nach 8:30 Stunden. 

Der Ansager war inzwischen völlig heiser und krächzte sich jetzt war zusammen. Aber wir wußten ja: "Do it NOW!!"

Startnummer 1422 (Anno Peter) war nicht nur hübsch gwandet unterwegs, sondern auch Barfuß. Er schaffte es in 4:21:08 Stunden. Starke Leistung.

Ich hatte mich in meinem Startblock Zwei ziemlich weit hinten einsortiert. Mit den erwarteten 3:45 Stunden stand ich eigentlich etwas weit vorne. Aber immer noch besser, als von hinten sich erst durchs Gewühl kämpfen zu müssen.  

Und wieder lief der Techno-Sirtaki und je öfter man das Lied hörte, desto mehr Läufer tanzten mit. Immerhin mal etwas anderes als die sonst üblichen Verdächtigen "The Final Countdown" und "Rochin' all over the world".

Und START!! Mit lautem Knall, Konfettiregen und aufsteigenden Luftballons ging die Elite auf die Strecke. Der große Jubiläums-Lauf hatte begonnen.

Die Elite war weg. Startblock Zwei startete eine Minute später, Starblock Drei weitere zwei Minuten später und die anderen Startblöcke je vier Minuten später. Bis 9.19 Uhr waren somit alle auf der Strecke.

Ballons über Marathonas.

Dann der Startschuß für meinen Startblock Zwei. ich hatte mich zwar etwas hinten einsortiert, kam aber auch so nach 23 Sekunden über die Startlinie.