Und los ging.

Für mich war es der erste Start auf der Karolinen-straße. Bei den Marathons bis 2007 starteten hier nur die Schnellsten. Der Rest (so wie ich) startete auf dem Gorch-Fock-Wall.

Und nun, wo ich mich mit einer Top-Zeit auch so für die Karolinenstraße qualifiziert hätte, starten hier alle.

Naja... was soll's.

So ganz hinten im Block wie gedacht war ich dann doch nicht. Es kamen ja immer noch Läufer dazu.

In den Jahren 2008 bis 2012 war hier das Ziel. Jetzt war erst Kilometer 1.

Dafür war im Hintergrund das Riesenrad vom Hamburger Dom.

Voraus die tanzenden Türme und rechts um die Kurve die Reeperbahn.

Ein paar Leute mit Bier in der Hand staunten nicht schlecht als sie mich sahen.

Tja, wer da Elch sieht hat wohl zuviel getrunken. :-)

Nur nicht zu schnell angehen war mein Motto. Ich hielt mich an ein 6:00 Min/Km- Tempo und wollte mal sehen, wie lange das gut ging.

Ich wußte ja auch, daß es im Laufe des Tages wärmer werden würde. Noch war es durchaus frisch.

Der Platz der Republik (rechts) in Hamburg-Altona ist mein üblicher Startplatz für Trainingsläufe nach der Arbeit oder auch mal in der Mittagspause.

Das Altonaer Rathaus.

Auch eine oft genutzte Trainingsstrecke in Richtung Blankenese oder Teufelsbrück. Dann laufe ich aber auf dem Gehweg.  

29:31 Minuten für die ersten fünf Kilometer. Mit 5:55 Min/Km im Schnitt lag ich gut im Plan.

Mit dem Elch-Kostüm zog ich natürlich die Blicke auf mich. Das war immer schon einige Meter voraus ein Raunen und Rufen, dann gingen die Fotoapparate hoch und die Kinderaugen auf. Und die Augen etlicher Erwachsener auch.

"We stand with Boston". So wie der Läufer voraus hatten einige Läufer sich Boston-Botschaften aufgemalt. Und fast jeder lief mit dem gelben Armband.

Steht da noch etwas links hinter dem Knick oder verstehe ich das blaue Schild wirklich nicht?

Und damit war der westliche Wendepunkt erreicht. Nun ging es auf der Elbchaussee zurück Richtung Zentrum.

Schöne Villen, aber kaum Zuschauer am Straßenrand.

Wer sich hier ein Haus oder auch nur eine Wohnung leisten kann, der könnte sich auch jemanden kaufen, der an der Straße jubelt.

Den Kerl beneide ich nicht. Im Gegensatz zu meinem Fell ist das Ding kompakt und lastet auf den Schultern. Und noch weniger Lüftung geht ja gar nicht.

Ich vermute aber mal, der muß die Startgebühr nicht selbst bezahlen.

Vorbei ging es an der Christianskirche, womit man dann fast wieder das Altonaer Rathaus erreicht hatte. Nun von hinten.

59:40 Minuten bis Km 10. Also 30:09 Minuten für die zweiten fünf Kilometer. Das war dann schon nicht mehr ganz so schnell. 6:02 Min/ Km.

Aber ich hatte ein schönes Tempo für mich gefunden und fühlte mich wohl. An Tempoverschärfung dachte ich jedenfalls nicht.

Wichtiger als jede Zeit war es mir, mit dem Kostüm gut durchzukommen. Man steht ja doch ständig im Brenn-punkt des Interesses.

Hier wurde ich dann von den 3:30-Stunden-Zeitläufern überholt.

Überhaupt wurde ich ja nur überholt. Startblock um Startblock zog vorbei. Das waren insgesamt wohl um die 8000 Läufer. Aber die haben immerhin alle mal den Elch gesehen. :-)

Michel Descombes zum Zweiten.

Dieses Gefälle runter zum Hafen habe ich immer schon gehaßt und nun mit kaputter Hüfte wurde es natürlich nicht angenehmer.

Dafür ist hier gute Stimmung garantiert. Hier treffen sich die Frühaufsteher und die Überbleibsel der Nacht auf dem Fischmarkt. Und dann kann man ja auch die Marathon-Läufer anfeuern.

Ein Verpflegungsstand von vielen entlang des Kurses. Durch die leichte Strecken-änderung gab es viele neue Ecken für die Stände und viele traditionelle Plätze blieben leer.

Der Abstand von rund 2,5 Km von Stand zu Stand wurde aber beibehalten.

Die Partymeile an den St. Pauli-Landungsbrücken.

Das Foto ist von der Brücke an den Landungsbrücken gemacht worden.

Foto: Marathonfoto.com)

Blick zurück auf den Turm an den Landungsbrücken und die im Foto zuvor erwähnte Brücke.

Hier hätte man ja in die U-Bahn springen können (siehe Aquädukt links oben), tat aber hier noch keiner.

Blick in den Nikolaifleet und auf Rückansicht der alten Häuser an der Deichstraße.

Im Hintergrund hier die historische Speicherstadt.

Party auf dem Balkon.

Ich vor der Hauptkirche St. Katharinen.

Links voraus das ehemalige Spiegel-Haus. Vielleicht hieß es sogar immer noch so, nur der Verlag war schon umgezogen.

Trinken war wichtig. Vor allem, wenn man in einem schweißtreibenden Kostüm herum rennt.

Wer tatsächlich glaubt, in dem Tunnel könnte es kühler sein, der hat sicher vergessen, daß es da unten keinen Wind gibt.

1:30:21 Stunden. Also 30:41 Minuten für die dritten fünf Kilometer. Damit fiel ich zwar etwas schneller hinter den geplanten 6:00 Min/Km-Schnitt zurück, aber ich war noch gut dabei und fühlte mich prima. Das war mir wichtiger.

Irgendwann im Tunnel fängt immer einer an zu schreien und/oder zu klatschen und schon machen alle mit. Ja, da man noch Kraft für so etwas. Und es hallt ja auch so wunderschön. :-)

Direkt hinter dem Tunnel kommt die Binnenalster.

War es vor dem Tunnel an der Speicherstadt entlang meist zuschauerarm, geht an der Binnenalster die Party wieder richtig ab.

Der Turm direkt voraus gehört zum Hamburger Rathaus. Wenn da nicht dieses Kopfsteinpflaster am Reesendamm wäre könnte man den Kurs auch ruhig mal über den Rathausmarkt leiten. Das wäre eine Show!

Die Staffelläufer hatten hier ihren ersten Wechsel. Nachdem Läufer 1 nun 16,3 Km gelaufen war, hatte Läufer 2 nun 11,2 Km vor sich.

Läufer 3 und 4 liefen dann 5,4 und 9,4 Km. Durch die unterschiedlichen Strecken-längen konnte fast jeder in einem Team mitlaufen, der ein paar Kilometer schafft und genug Leute kennt, die auch und etwas länger laufen.

Ein Elch läuft durch Hamburg.

Foto: Marathonfoto.com)

Links das Hotel Vier Jahreszeiten.

Erste markante Änderung an der Strecke: Statt über die Kennedybrücke liefen wir nun über die parallel verlaufende Lombards-brücke.

Während man von der Kennedybrücke auf die Außenalster schauen kann, hat man hier den Blick auf die Binnenalster.

Von links: Ballindamm, St. Petri Kirche, Rathaus, Alsterfontäne,  Jungfern-stieg, Alsterhaus, St. Michaeliskirche (Michel).

Links hinten der Neue Jungfernstieg und ganz rechts das Finnlandhaus und der Heinrich-Hertz-Turm. Bei letzterem ist das Ziel des Marathons. Irgendwie liefen wir in die völlig falsche Richtung. :-)

Eine Stärkung am nächsten Verpflegungsstand später ging es an der Galerie der Gegenwart vorbei in Richtung Außenalster.

Nun zog auch die Gruppe der 4:00-Stunden-Läufer mit ihrem Ballon an mir vorbei. Auch damit war früher oder später zu rechnen.

Sonst laufe ich immer ein paar Meter weiter am Wasser meine Runden an und um die Außenalster.

Fröhliche Zuschauer all überall. Und irgendwie hatte ich plötzlich Lust auf Eis.

Weiter ging es an der Außenalster entlang. Hier war schön frischer Wind. Der war gut, der ging durch mein Fell hindurch und sorgte für Abkühlung.

Und nun ging es auf den Teil der komplett veränderten Strecke. Statt weiter entlang der Außenalster zu laufen ging es etwas weiter östlich durch diese Straße.

Die Straße ist bei Navi-Besitzern berüchtigt. Es ist eine Einbahnstraße, die im Laufe des Tages die Richtung wechselt. Von 4 bis 12 Uhr geht es stadteinwärts und von 12 bis 4 Uhr stadt-auswärts.

Bananen sind aber keine Elektrolyte. Oder?

2:01:27 Stunden auf der Uhr. 31:06 Minuten für die vierten zehn Kilometer. Es wurde allmählich langsamer. Und wo jetzt der frische Wind nicht mehr wehte wurde mir auch wieder wärmer.

Live-Musik zum Marathon.

Ich hatte ja befürchtet, diese Hauptverkehrsstraße würde langweilig werden, aber hier war zur Marathon-Premiere ja richtig Stimmung.

Die Sierichstraße ist die Verlängerung der Heinrich-Weichmann-Straße. Diese Straße zieht sich 3,6 Km durch die Stadt.

Normalerweise empfand ich die Straße immer als ganz grausam (als Autofahrer) oder einfach häßlich (als Läufer, Langenzugbrücke ausgenommen). So aber mit der Sonne von hinten und den vielen Zuschauern und den bunten Läufer-Shirts war es richtig schön dort.

Alles Ansichtssache.

Halbmarathon. 2:08:16 Stunden.

Und noch fühlte ich mich ganz gut.

Warum mußte man den Kurs ausgerechnet hier entlang führen lassen. Genau in dieser Kurve rutschte ich am 18.12.2010 auf nassem Laub aus und bracht mir den Oberarm. Vollständig verheilt war es immer noch nicht und wird auch nicht mehr.

Aber an dem Tag war es ja trocken und ich kam ohne Probleme um die Kurve.