Sydneystraße / Hindenburgstraße
Hamburg-Alsterdorf
7.05 Uhr

Traumhaftes Wetter. Ein schöner Sonnenaufgang. Aber nur 1°C, die allerdings noch auf 14°C klettern sollten.

In den letzten Jahren wurde immer auf der linken Seite des Gitters gelaufen. Nun ging es erstmals auf der rechten Straßenseite. Dafür war hier statt Km 26,5 nun schon Km 28,3. Die leicht abgeänderte Strecken-führung machte es möglich.

Und über allem thront der Heinrich-Hertz-Turm.

Eine ganze Messehalle nur für die Läufer. Insgesamt hätte man ruhig noch ein paar mehr Sitzgelegenheiten schaffen können, aber dann wäre es wohl zu eng geworden.

Nach 2007 hatte ich mich wieder zu einem Lauf im Elch-Kostüm entschieden.

Meine kaputte Hüfte ließ sowieso keine gute Zeit zu und das Wetter war ideal. Leichter Wind, nicht zu warm und definitiv kein Regen.

Das Kostüm ist zwar etwas winddurchlässiger als es aussieht, aber wenn das Fell naß wird, dann habe ich ein bleischweres Problem.

Das Anziehen dauerte 45 Minuten.

(Foto: Marathonfoto.com)

Wie die letzten Marathons auch hatte ich wieder ein Rückenschild mit dem Reykjavik-Countdown (mein geplanter 100. Marathon) dabei.

Und dazu auch ein Schild vorne für Boston.

"You will run again" waren die Worte von US-Präsident Barack Obama auf der Trauerfeier in Boston am 18. April 2013. Gerichtet an die verletzten Läufer, von denen sich viele noch in Bostoner Kliniken befanden. 

Kleiderbeutelabgabe ging erfreulich schnell...

... das Warten vor den Dixie-Klos dauerte dafür um so länger.

Und merke: Die Wartezeit errechnet sich nicht aus der Länge der Warteschlange, sondern aus der Anzahl der wartenden Personen geteilt durch die Anzahl der am Ende der Warteschlange stehenden Toiletten.

PS: Daß Frauen auf der Toilette grundsätzlich länger brauchen als Männer stimmt zumindest vor Marathons nicht.

Mit dabei auch wieder Michel Descombes, der fröhliche Franzose.

Die vorderen Blöcke A bis C von der behelfsmäßigen Stahlbrücke aus gesehen.

Das Teil war dermaßen wacklig, daß es an ein Wunder grenzt, daß das Teil nicht zusammenbrach.

So wäre ich immerhin sehr schnell in meinen Startblock gekommen. So dauert es in dem grauenhaften Gewühl um so länger.

Und hier das  Läuferfeld ab Block D.

Ich war übrigens nicht der einzige, der auf der Brücke gestürzt ist. Das weiche Fell hat mein Knie aber gut geschützt.

Und geschafft. Nach nur acht Minuten für 100 Meter hatte ich meinen Startblock erreicht.

Die Schweigeminute für die Opfer des Terroranschlages auf den Boston-Marathon sowie das Abspielen der Boston-Marathon-Hymne "Sweet Caroline" (Neil Diamond) hatte ich aber verpaßt.

Startblock D. Das sind die Läufer mit Zielzeit um 3:15 Stunden. Den Platz habe ich mir mit meiner 2012'er Zeit von 3:19:27 Stunden geholt. Mit der kaputten Leiste und kaputten Hüfte und im Elch-Kostüm peilte ich nun eher eine Zeit um 4:45 Stunden an.

Da war ich doch froh, daß der Startblock E verzögert gestartet wurde. So war gesichert, daß die mich nicht gleich am Start über den Haufen rennen würden. In meinem Startblock konnte ich ja ganz nach hinten gehen.

Die letzten Sekunden wurden dann im Chor herunter gezählt.

Am Start:
11450 Marathon-Läufer
davon
9008 Männer
2442 Frauen

und
59 Handbiker
2 Rollstuhlfahrer
1396 Staffeln (zu je vier Läufern).

Macht 12846 Läufer hier am Start und 17095 insgesamt auf der Strecke.

Und dann endlich der lang ersehnte Startschuß. Das heißt... in Hamburg wird ja nicht mehr geschossen, sondern angeglast. Die Notlösung von den Jahres des Starts an der Reeper-bahn (da sind Waffen, auch Startpistolen, verboten) wurde mit an die Messe genommen.

112 Sekunden nach dem Start kam ich dann über die Startlinie.