Damit konnte die Party dann beginnen. In einem langen Bogen ging es hinter dem Müllerschen Volksbad runter zur Isar und am Deutschen Museum vorbei (hier links).

Am Deutschen Patentamt (hier links) ging der Weg weiter.

Von Erschöpfung nun keine Spur mehr. Jedenfalls nicht bei mir... oder zumindest merkte ich nichts mehr davon.

Vor und nun das Isartor am Isartorplatz. Am Vortag hatte ich hier beim Sightseeing noch im U-Bahn-Tunnel verkrochen, um es etwas wärmer zu haben. Das war nun nicht erforderlich.

Manch Hungriger mag jetzt links McDonalds sehen, als Coca-Cola-Süchtiger ohne Nachschub sah ich es auch. Ansonsten ist direkt voraus auch das Alte Rathaus einen Blick wert.

Durch den Säulengang liefen wir unter dem Alten Rathaus hindurch und landeten auf der anderen Seite...

... auf dem Marienplatz mit dem Neuen Rathaus. Eh, ja... das Neue Rathaus ist das Prachtgebäude auf der rechten Seite, welches so aussieht wie ein ganz altes Rathaus.

Hier war natürlich richtig tolle Stimmung, obwohl eigentlich zu vermuten war, dass die Total-sperrung eher den Unmut der Nichtläufer auf sich ziehen würde.

Nun ging es in eine anderthalb Kilometer lange Schleife in Richtung Sendlinger Tor.

2:36:44 Stunden bei Km 30. 52:21 Minuten für die dritten 10 Km. Vier Sekunden schneller als die zweiten 10 Km zuvor. Laut offizieller Statistik lief ich sowieso sehr gleich-mäßig. Zwischen Km 5 und 30 "schwankte" mein Tempo bei 11,45 bis 11,46 Km/h.

Nach den Wende kurz vor dem Sendlinger Tor ging es durch eine schöne Straße mit alten Häusern wieder zurück in Richtung Marienplatz. 

Und noch einmal ging es über den Marienplatz, diesmal einmal quer über den ganzen Platz.

Leider ging das alles viel zu schnell. Das Neue Rathaus war also dringend am Folgetag noch einmal zu besichtigen.

Vor Ort beim Laufen sah es viel voller aus als nun auf den aus der Über-Kopf-Perspektive gemachten Fotos. Aber die Stimmung war prächtig. Das Wetter ja auch. Längst hatten wir perfektes Laufwetter.

Rechts neben dem Neuen Rathaus ging es weiter auf Kilometer 31 zu. Jetzt flogen die Kilometer nur so an mir vorbei.

Um den Max-Joseph-Platz herum die Residenz, das Residenztheater und das Nationaltheater. Und in der Mitte sitzt Max I. Joseph selbst auf seinem gußeisernen Thron.

An der Residenz vorbei ging es nun weiter in Richtung zum Odeonsplatz.

Rechts an der Feldherrenhalle vorbei ging es auf den Odeons-platz.

Seit dem Deutschen Museum waren gerade mal 17 Minuten vergangen und ich hatte die halbe Münchner Innenstadt kennengelernt. Das nenne ich effektives Sightseeing.

Grüße aus Hamburg. So lobe ich mir das.

Nun hatte ich ungefähr die Stelle erreicht, wo bei Kilo-meter 4 die Wende war.

Rechts das Bayrische Haupt-staatsarchiv, die Bayrische Staatsbibliothek, dahinter die Ludwigskirche und in der Ferne das Siegestor.

Letztes war für mich aber noch sehr viel weiter weg, denn hier bei Km 32 dreht der Kurs noch eine weitere Schleife.

Vier lange Kilometer ging es nun in ein mal mehr mal minder hübsches Wohnviertel.

Ufff... endlich wieder etwas zu trinken. Das war dringend erforderlich. Kurz zuvor hatte ich sogar einen Stand mit Coca-Cola gesehen, aber da scheuchte man mich unfreund-lich weg, weil das alles privat sei.

#*&§ (zensierter Part) *=#$

Im Schatten des Obelisken ging es um den Karolinenplatz herum und danach fast wieder an den Odeonsplatz heran, ehe es dann in weitem Bogen wieder zurück ging. 

Und so kamen wir wieder zum Karolinenplatz zurück, mit dem Obelisk in der Mitte.

Anschließend ging es dann über den Königsplatz. Rechts und links gab es noch die Antikensammlung und die Glyptothek zu sehen. Hier kam man sich fast vor wie in Griechenland.

Da waren es nur noch 7,2 Km bis ins Ziel im Münchner Olympiastadion.

Allmählich ging es zurück zur Ludwigstraße. Nun kam mir Läufer mit ca. drei Kilometern Rückstand entgegen. Da konnte man die schon zurück-gelegte Strecke im Gesicht ablesen.

Zurück auf der Ludwigstraße ging es immer noch nicht in Richtung Siegestor. Da war zunächst noch eine weitere Schleife zu laufen.

Immerhin gab es so einen kurzen Blick auf den Odeons-platz mit der Feldherrenhalle und der Theatinerkirche in der Ferne.

Und eeeeendlich ging es in Richtung Ludwigkirche. Diese lange Schleife hatte irre viel Kraft gekostet. Psychologisch ist die ganz blöde gelegt, aber führt immerhin noch an ein paar Sehenswürdigkeiten mehr vorbei.

Und zum dritten und letzten Male am Siegestor vorbei.

Mit Sieg oder so hatte ich jetzt nichts mehr im Sinn. Schritt für Schritt ging mir die Kraft aus und das Tempo sank nun doch spürbar.

Noch ein Start. Hier wurde um 13.30 Uhr der S'Cool Run gestartet. Fünf Kilometer bis ins Münchner Olympiastadion auf der Marathonstrecke. Nun hatte ich also nicht nur die 3:45er -Ballons im Nacken, sondern auch noch einen Haufen 5-Km-Läufer (hier: 89  Kinder). 

Am vorletzten Verpflegungs-stand gab es Bier. Alkohol-freies versteht sich. Das ließ ich aber stehen.

Mit Tempo war es bei mir nun endgültig vorbei. Müde trabte ich nur noch langsam voran.

Meine Rippe schmerzte. Das Atmen fiel schwer und jedes Einatmen war wie ein Stich. Der inzwischen sehr krumme Laufstil tat sein übriges.

Immer wieder guckte ich mich um. Eigentlich hätten die 3:45er-Ballons doch längst da sein müssen. Seltsam. Am Anfang war zumindest einer der drei Ballon-Läufer zu schnell und nun schienen sie alle etwas langsam zu sein.

Mit dem Erreichen des Km 39 faßte ich wieder etwas besser Tritt. Allmählich ging es mit dem Tempo wieder rauf, obwohl die Probleme weiter spürbar waren. Aber es lockte das Münchner Olympiastadion.

Am letzten Verpflegungsstand griff ich noch einmal kräftig zu. Und dann sah ich die drei Ballons kommen. Sollte ich nach fast 30 Kilometern Flucht eingeholt werden?

Die bei Km 39 begonnene Temposteigerung setzte sich fort. Neben der Motivation Münchner Olympiastadion packte mich nun auch der Ehrgeiz. Ich wollte sowohl die 3:45er-Marke als auch die zugehörigen Ballons schlagen.

Hier war um 10.00 Uhr der Start. Jetzt ging es aber noch fast zwei Kilometer bis ins Ziel.

Mit der Münchener Freiheit und "Solang´ man Träume noch leben kann" ging es auf die letzten Meter. Jeden Moment mußte es soweit sein.

Da war es. Das unverwechsel-bare Dach des Münchner Olympiastadions. Das Schild für den letzten Kilometer hatte ich auch passiert. Zeitlich sollte nun nichts mehr schiefgehen können und die Ballons waren auch nicht mehr zu sehen.  

In Amsterdam (2005) und in Stockholm (2008) hatte ich schon die Ehre in einem Olympiastadion finishen zu dürfen. Nun kam München hinzu.

Aber erst einmal ging es noch um das Münchner Olympia-stadion herum. Aber auch diese Strecke konnte mir jetzt nechts mehr anhaben. 

Dann ging es durch das Große Marathontor. Im Tunnel hatte man eine schöne Light- und Nebelshow installiert. Sehr schön, aber zum Anheizen der Stimmung hier nicht mehr wirklich notwendig. 

Party-Stimmung im Tunnel hinter dem Großen Marathon-Tor.

Foto:
http://www.marathon-photos.com/

Geschafft!! Ich hatte das Münchner Olympiastadion erreicht. Ein unbeschreibliches Gefühl, in ein solches Stadion einlaufen zu dürfen.

Der Rest war dann nur noch Jubel.

Ich lief auf die dritte Bahn und nahm das Tempo ein wenig raus. Auch wenn natürlich das Ziel und die Medaille lockten wollte ich den Moment erst einmal auskosten.

Foto:
http://www.marathon-photos.com/

Richtig voll war das weite Rund zwar nicht, aber die, die da waren, machten ordentlich Stimmung.

Noch eine Kurve und eine fast vollständige Gerade.

Die letzte Kurve hatte ich auch geschafft. Ach, ich wäre so gerne noch ein oder zwei Runden mehr gelaufen.

Foto:
http://www.marathon-photos.com/

Die letzten Meter. Zwei Läufer von S'Cool Run rasten links noch an mir vorbei. Egal. Von den 3:45er-Ballons war nichts zu sehen. Die 32-Kilometer-Flucht war erfolgreich ins Ziel gerettet.

Mehr oder weniger mein offizielles Zielfoto.

Foto:
http://www.marathon-photos.com/