Da war ich wieder. Die Nacht war herrlich. Es ging runter bis 12°C. Fantastisch. Die ganze Nacht am offenen Fenster geschlafen.

Nur den Magen hatte die Hitze und das Massentrinken bei der zweiten Etappe zerlegt. Noch auf den 400 Metern von der Unterkunft zum Start war ich froh, eine Toilette gefunden zu haben. Das konnte bei zu erwartenden 31°C ja heiter werden.

Am Start hatten sich neun Teilnehmer eingefunden.

Am Start die sieben Läufer, die alle drei Etappen mitmachten, dazu Einzel-Etappen-Starter Thomas und Benjamin, der schon die erste Etappe lief.

(Foto: Christian)

Um die 20°C zum Start. Damit hätte ich den ganzen Tag gut leben können. Leider hatte das Gewitter vom Vortag keinen bleibende Abkühlung ergeben.

Christian gab noch ein paar letzten Anweisungen, dann ging es los. Die dritte Etappe des Freudenthalweg Ultramarathon über 50,5 Kilometer.

Katrin und Matthias gleich wieder vorne weg. Madeleine dahinter.

Wir folgten zunächst der Hauptstraße durch den Ort.

Aber gleich nach Überqueren der B440 ging es auf ins Grüne.

Allerdings ging es auch gleich in der prallen Sonne bergauf. Da hätte ich fast Katrin und Matthias noch eingeholt... mit dem Kamerazoom.

Direkt hinter mir kamen dann Madeleine und Thomas, aber das Feld würde sich noch auseinander ziehen.

Ich fiel schnell in mein eigenes Tempo, wanderte den Anstieg und lief danach vorsichtig wieder an.

Auch wenn der Magen murrte, die Beine liefen gut an. Keine Schmerzen aus den Vortagen verblieben.

Es ging recht wellig los, aber gut laufbar.

Als kleine Hypothek hatte ich eine Blase an der linken Ferse mit auf den Kurs genommen. An sich nicht schlimm, ich lief nur leicht unrund, aber auf 50,6 Kilometer könnte da noch zum Problem werden.

Das Denkmal für die 1000 Jahr Linde, Neupflanzung 1976.

Die Abzweigung war nicht so leicht zu finden und so gab es Hoffnung, daß es dieser Weg nicht sein würde, aber dann ging es doch mitten durch die Brennnesseln.

Zurück am Fluß Böhme. Den kannte ich vom Vortag noch sehr gut.

Vorsicht vor den Holzplanken. Die waren naß und rutschig.

Aber immerhin hielten sie. Zumindest die, die ich unter die Füße nahm.

Der Kurs hier war wellig, abwechslungsreich und nicht immer leicht zu laufen.

Mit dem Finden des Weges hatte ich hier keine Probleme, auch wenn es teilweise nicht nach Weg aussah.

Der wechselnde Untergrund und die Höhenmeter bremsten mich etwas aus, aber ich hatte  es wieder einmal nicht eilig und nahm es gelassen.

Die ersten zwei Zuschauer des Tages. Wobei sich die Hälfte nicht sonderlich interessiert zeigte.

Ein paar Wolken gab es da oben ja. Ob die mir noch zur Hilfe kommen würden?

Ich lief über die Böhme auf den Campingplatz.

Hier den Weg zu finden war ziemlich schwierig, es fehlte komplett an Markierungen. Oder sie waren sehr versteckt.

Auch Katrin und Mattias schienen hier Probleme gehabt zu haben, denn sie waren plötzlich nur noch 100 Meter vor mir.

Ich wollte es mir leicht machen und den Beiden folgen, aber zum Einen waren sie zu schnell und zum Anderen liefen sie hier falsch.

Zumindest liefen sie gänzlich abseits meines GPS-Tracks, auf den ich aber recht schnell zurück fand.

Ach nö. Schon wieder bergauf? Vielleicht hätte ich doch besser Katrin und Mattias an der Böhme entlang folgen sollen. Entlang eines Flusses ist es potentiell ja eher flach. Muß natürlich nicht. 

Freifläche, aber im Schatten.

Hier kam mir ein Mann mit Kind entgegen und erzählte, gleich gäbe es Frühstück. Ich war etwas verwirrt, was er mir damit sagen wollte.

Kurz vor Bad Fallingbostel das Freudenthal-Denkmal.

Dem Heimatdichter zum Gedächtnis. Friedrich Freudenthal.

Den Stop am Denkmal nutzte ich gleich auch zum Trinken.

Nun ging es so richtig schön am Abgrund entlang.

Coole Ecke.

Überraschungsfrühstück. War es das, was der Mann vorhin meinte? Wirklich schlauer war ich nicht.

Ah. Überraschungsfrühstück. Kai, Einzel-Etappen-Läufer vom Vortag hatte einen Tisch aufgebaut.

Und dabei gleich dokumentiert, wie relativ fertig ich hier schon aussah.

(Foto: Kai Pluschkat)

Der Kuchen sah lecker aus, aber meinem Magen wollte ich doch keine feste Nahrung antun. Ich war froh, daß er überhaupt soweit durchhielt.

Wer hatte eigentlich die ganze Coca-Cola ausgetrunken? Ich war nach Katrin und Matthias, die es die Böhme entlang hier her geschafft, dafür aber das Freudenthal-Denkmal nicht gesehen hatten, doch erst der Dritte hier. Und die Beiden hatten bisher die Cola immer verschmäht. 

Flach weiter oder rauf?

Schade... eindeutig bergauf.

Dann erreichte ich den ersten großen Ort des Tages. Mal sehen, wie ich durch kommen würde.

Wieder einmal ging es über die Böhme.

Nachdem ich etwas durch den Kurpark geirrt war, ging es korrekt noch einmal über die Böhme.

Die St. Dionysius Kirche...

... mit dem Heinrich von Quintus-Icilius-Denkmal.

Das waren lange Kilometer. Weg suchen, Trinkpausen, Überraschungsfrühstück...

... und Sehenswertes, was man nicht einfach übersehen wollte.

Eine ziemlich lange und auch langweilige Straße.

Den ersten Ort hatte ich recht unfallfrei durchlaufen.

Bisher hatte die Strecke viel zu bieten gehabt. Abenteuer, Sehenswertes, Langweiliges... akzeptable Mischung.

Ein hübscher Ort, durch den ich da laufen durfte.

Rechts und links des Weges wurde Golf gespielt. Da gab es noch weniger Schatten.

Und dann kommt so ein Weg, der so richtig aussieht, daß man ihn gar nicht kontrolliert...

... und dann ist man plötzlich so etwas von falsch...

... auch wenn die Toiletten sehr adrett aussahen.

Also alles wieder zurück und auf dem richtigen Weg weiter.

Da kam doch noch echtes Heide-Feeling auf. Die Hitze inklusive.

Inzwischen hatte ich diverse Hinweise auf das Grab von Hermann Löns gesehen, aber kein konkreter, wo das Grab war.

Traumhaft schöne Ecke.

Am Ende kam ich doch am Grab von Hermann Löns vorbei.

Wenn man schon tot sein muß, dann liegt man hier wirklich schön.

Durch das Gatter kam ich in den Wald, der endlich wieder mit Schatten gegen die immer weiter zunehmende Hitze half.

Nun müßte bald mal der erste Verpflegungsstand kommen.

Das war das Zeichen. Auch den Verpflegungsstand hier hatte ich problemlos gefunden.

Das Procedere war wie immer. Cola trinken, dabei Wasser in die Flaschen im Rucksack füllen und die Kontrollliste ausfüllen. Ach ja... und das Selfie natürlich. :-)

Trotz meiner Verlaufer war keiner an mir vorbei gezogen. Katrin und Matthias waren aber schon 14 Minuten weg.

Nach vier Minuten Pause ging es dann weiter.