8,7 Kilometer war es bis zum zweiten Verpflegungsstand in Fulde.

Nach kurzem Lauf durch den Ort ging es zurück in die Wildnis.

Wieder wurde es schwieriger mit dem Laufen. Einiges an Höhenmetern und teilweise waren die Ästen meinem hohen Kopf im Wege.

Aber schön anzusehen.

Kurzer Blick auf die Sandkuhle hier, weil ich gerade keine Ahnung hatte, wo es weiter gehen sollte.

Mein GPS-Track meinte, es ginge geradeaus weiter, aber das war ja nicht einmal im Ansatz ein Weg. Aber da durch kam man zum Weg.

Das war wieder der richtige Weg, aber der war versperrt. Ob die beiden Stämme vorne zum drüber Balancieren waren?

Ich lief herum.

Meist wanderte ich hier. Der Weg war abwechslungsreich und durchgehend laufen nicht machbar. Und der ständige Wechseln nervte auf Dauer.

Aber irgendwann wurde es auch wieder flacher.

Nun ging es eine ganze Weile an der Bahnstrecke entlang.

Und das fast ausschließlich übers freie Feld.

Es machte sich allmählich eine Blase an der linken Ferse bemerkbar. Das war etwas nervig, aber behinderte nur unwesendlich.

Nun kam Walsrode. Ob ich es wenigstens durch einen Ort ohne Orientierungs-Probleme schaffen würde?

Immer nur die Straße "Am Bahnhof" entlang. Das klang einfach. Das beinhaltete aber vier Kreuzungen, an denen die Richtung geändert wurde. Von wegen einfach...

Kurz überlegte ich, mir im Bahnhof etwas zu trinken zu kaufen, aber ich hatte ja noch genug und so sehr weit war der nächste Verpflegungsstand nicht mehr.

Auf den Tafel war nicht mehr viel zu erkennen, aber 1939 - 1945 war ein Indiz für ein Weltkriegsdenkmal.

Mit dem nicht Verlaufen wurde es schwierig. Der GPS-Track und die Markierungen waren nicht identisch.

Also wählte ich mir den Weg aus, der mir am schönsten erschien und landete dabei natürlich an der Böhme.

Die war dann definitiv das letzte Stück, das ich an der Böhme laufen durfte.

Und jetzt? Ein wenig Hans-guck-in-die Luft, Trinken, neu orientieren und weiter.

Wie geplant erreichte ich auf diesem Weg die Stadtkirche Walsrode von hinten.

Das Kloster war auch in der Nähe, aber besser hinter Mauern versteckt als die Kirche.

Denkmal für Ludwig Harms, Walsroder Theologe.

Die Stadtkirche Walsrode von vorne.

Soweit war alles gut.

Sah zwar toll aus hier, was aber die völlig falsche Richtung.

Vielleicht hätte ich doch dem anderen Weg folgen sollen. Dann hätte ich eventuell ein F gefunden. Wobei... selbst dann wäre ich auf der falschen Seite der Straße gewesen. Wegen des Schattens.

Dann war ich zurück auf der richtigen Straße.

Sieht aus wie eine Kirche oder ein altes Rathaus, ist aber eine Touristen-Information.

"Mamma Mia 2" wäre doch eine nette Idee. Im Kino ist es bestimmt klimatisiert. Kühl wäre jetzt cool.

Die Hermann-Löns-Statue von Walsrode. Nicht gerade im Stadtzentrum platziert, aber hübsch gestaltet.

Die Sache mit der Blase an der linken Ferse nervte nun mehr und mehr. Als wenn das Vorankommen bei der Hitze nicht schwer genug gewesen wäre.

Ein Freilichtmuseum. Das gab Futter für die Kamera. Als würde ich nicht schon genug Bilder machen. 

An der Gaststätte vorbei lief ich aus Walsrode raus. Auch hier war ich nicht verlauffrei durchgekommen. Schade.

Im Wald ging es etwas besser voran.

Ein Jungbrunnen. Ob mir der irgendwie helfen könnte? Ich brauchte es allerdings nicht jünger, ich brauchte es kühler.

Ganz offiziell gehört der ganze Wald hier noch zu Walsrode, aber das zählt für nicht mit zum bebauten Stadtgebiet.

Ich hier erreichte den Ort des zweiten Verpflegungsstandes. Und die Kleckse da auf der Brücke hatten dieselbe Farbe wie Christians Pfeile. Drei Punkte sind allerdings eher das Markenzeichen der Berliner Mauerlaufes.  

Den Verpflegungsstand würde man erst riechen und dann sehen. Starker Geruch nach Schweinestall. Am Vortag hatte ich schon mehrfach an diesen Verpflegungsstand denken dürfen. Und auch hier roch es gleich am Beginn der Fläche extrem nach Mist. Aber da war nichts zu finden.

Also weiter. Wobei mich in der Sonne nun die Hitze killte. Es war nicht so grausam wie am Vortag, aber etwas weniger grausam war immer noch sehr grausam.

Als ich den Fotoapparat zückte kamen die Rinder sofort auf mich zugestürmt. Kaum trat ich den Rückzug an, blieben sie stehen. Auf ein Wettrennen hatte ich gerade keine Lust.

Den Pfeil konnte schon sehen, aber ich roch nichts.

War mir egal. Hauptsache ich hatte den Verpflegungsstand gefunden.

Vielleicht roch es hier nicht nach Schweinestall, weil hier keine Schweine drin waren.

Sehr gut fand ich es, daß auch an den Verpflegungsständen, wo es nur Wasser geben sollte, auch Cola vorrätig war.

Wenn doch bloß Katrin und Matthias auch Cola getrunken hätten und nicht immer ich die Flaschen anfangen mußte. Die Kohlensäure machte es nicht leicht, schnell viel zu trinken.

Katrin und Matthias waren 39 Minuten voraus. Die liefen wie in einer anderen Dimension.