Los ging das Marathon-Wochenende wie immer mit den Startunterlagen. Die gab es im Falle Karlsruhe hier in der Europahalle.

Das ging alles ganz ohne Probleme. Und ich konnte auch der Versuchung widerstehen, mir am Stand von Garmin eine neue GPS-Uhr zu kaufen. Waren zwar alles Internet-Preise, aber eben die von Garmin.

Pasta gab es auch. War ganz lecker, ich hätte aber gerne noch mehr gehabt. Aber egal. Auf dem Weg zurück zur Unterkunft kam ich noch am Supermarkt vorbei.

7115 Läufer kamen am Sonntagmorgen zusammen. 5174 davon für dem Halb-marathon, 1460 für den Marathon und 481 für den Staffellauf.

Mein mp3-Problem vom Vortag konnte ich noch durch den Neukauf von Kopfhörern im örtlichen MediaMarkt lösen. Aber ohne Uhr war ich immer noch und die "Paßt-für-alle-Handys"-Armtasche paßte nicht für NOKIA. Also würde die Zeitnahme etwas schwierig werden.

Blieb natürlich noch die andere Variante: so lange die 3:59-Ballons hinter mir sind, so lange bleibe ich unter vier Stunden. Klang plausibel. Und wenn ich nicht bei früheren Läufer mehrfach völlig verirrte Ballon-Läufer weit ab von den aufgemalten Zeitzielen getroffen hätte, dann hätte ich wohl auch dran geglaubt.

Immer spielte das Wetter mit. Bis zu 20°C sollten es werden. Bewölkt bis sonnig. Das konnte ein guter Lauf werden.

Einige nette Kostüme fanden sich auch im Feld.

Mit fünf Minuten Verzug kam ich dann auch an die Startlinie.

Und los ging es. Mein 82. Marathon, der dritte in jenem Monat. Ich war ja gespannt, wie ich den Streß des Wrocław-Marathons eine Woche zuvor wirklich verdaut hatte.

Zunächst einmal hatte ich auch so genug Streß. Die runstatic-App im Handy wollte nicht starten, zudem konnte man in der Sonne auf dem Display aber auch gar nichts erkennen. 

Als ich endlich die Handy-Zeitnahme am Laufen hatte, wollte der mp3-Player nicht. Ich war also mehr als gut beschäftigt. Und nebenbei noch Laufen und niemand umlaufen.

Trotz des Trubels hatte ich die 3:59-Ballons hinter mir gelassen. Wer ganz genau hinschaut, entdeckt die Ballons weit hinten (zwei gelbe Punkte).

Nun ging es zunächst quer durch die Karlsruher Innen-stadt, ohne daß wir davon wirklich etwas zu sehen bekamen.

Und dann ging es auch schon aus der Stadt raus. Allerdings auf einer recht langweiligen Ausfallstraße.

Zum Lauf-Marathon gehört in Karlsruhe seit einigen Jahren auch immer ein Tanz-Marathon. Wobei die Teilnehmer am Anfang der Strecke natürlich deutlich weniger lange tanzen müssen (dürfen) als die am Ende der Strecke.

Hier der chinesische Löwen-tanz des Kung Fu Zentrum Karlsruhe.

Anschließend ging es über die Autobahn 5.

Da lief ich nun so ganz ohne Zeit über den Kurs. Ich hatte zwar das Gefühl, ein vernünftiges Tempo zu laufen, aber über 42,195 Km wird ein leichtes Verfühlen schon recht unangenehm.

Foto:
sportonline-foto.de

Ägyptischer Bauchtanz vom Studio Lilo Fried. So schnell konnte man gar nicht gucken.

Nun waren wir in Durlach angekommen, südlich von Karlsruhe gelegen.

Hier gab es Showtanz vom 1. GroKaGe 1908 Durlach e.V. vorgeführt. So 28 Minuten nach Durchlauf des Spitzenfeldes waren einige doch schon etwas müde.

Hier der Stammsitz des Hauptsponsors des Baden-Marathons. Die Firma ist im Finanzverbund der Volks-banken und Raiffeisen-banken der größte Dienst-leister für Informations-technologie.

Ich bin bei einer anderen Bank, aber trotzdem Danke. :-)

Die Verpflegungsstände waren wie üblich. Alle fünf Kilometer volles Programm mit Wasser, Iso (ab Km 10), Schorle (ab Km 25) und auch Bananen (ab Km 25). Dazwischen Wasserstellen.

Und dann wurde die Strecke ganz plötzlich grün. Zwar rauschte hier noch auf der rechten Seite (unsichtbar, aber nicht unhörbar) die Autobahn 5, aber das Auge hatte schon einmal was zu freuen.

Es folgten knapp zwei Kilo-meter Wald. War nett zu laufen, aber mies zu foto-grafieren.

Wie die spätere Auswertung der GPS-Daten vom Handy ergab, konnte ich meinem Gefühl nicht trauen. Bei Km 10 lag ich mit 56:52 Minuten nicht mehr auf Kurs vier Stunden. Aber wo waren die Ballons??

Zwischenzeiten hatte ich nicht. Uhren hatte ich entlang der Strecke auch keine gefunden. Wäre aber auch nicht sehr präzise gewesen, da ich auch keine Ahnung hatte, wie viel Zeit ich am Start Rückstand hatte. Der zeitliche Blind-flug ging weiter.

Und schon hatte uns die Zivilisation wieder. Ein Schloß gab es hier nicht zu sehen, dafür das Hochhaus direkt voraus. Und was war das in der Ferne?

Straßenbahnbrücke. Igitt. Ich habe nichts gegen Straßenbahnen und auch nicht gegen Brücken. Aber das kann man doch auch ohne Steigungen bauen.

Aber die Steigung überlebte ich auch.

Das Rennen trudelte nun so dahin. Ich war gut dabei und freute mich, daß die Kilo-meter einigermaßen flüssig vergingen.

Die Gruppe hier ist "EFI tanzt!", wobei eigentlich keine so wirklich tanzte. Lediglich der eine Herr etwas rechts der Mitte ließ sich von meiner Kamera kurz inspirieren.

Also motiviert sind anders aus. Aber Hauptsache ich bekam Wasser.

Gut zu wissen.

Und dann wurde es wieder richtig schön ländlich. Auch wenn die Straße eher eine Bundesstraße war.

Und schon waren fünfzehn Kilometer zurückgelegt. Das Mais-Feld rechts lud zum Essen ein, aber ich konnte widerstehen.

Auch wenn vermutlich "im Arsch" gemeint war, "am Arsch" ist zumindest anatomisch korrekter.

Wald, Stadt, Wald, Stadt, Wiese, Wald... über einen Mangel an Abwechslung mußte man sich nicht beklagen.

Diesen Platz teilten sich gleich vier verschiedene Tanzgruppen, so daß ich keine Ahnung habe, wen ich hier abgelichtet habe.

Aber das Haus dahinter ist auch hübsch.

In der Ecke gab es sehr viele hübsche Häuser.

Und diese Band ist auf dem offiziellen Plan gar nicht mit drauf. Oder zumindest nicht an dieser Stelle.

Bei 1:52:42 Stunden hatte ich die 20-Kilometer-Marke passiert. Nur wußte ich das nicht. Ich hatte immer noch keine Ahnung, wie schnell ich eigentlich war. Die Zeit konnte ich erst viel später aus den GPS-Daten meines Handys ermitteln.

Jazz-Dance 2Generations tanzt hier den offiziellen Marathon Move.

Hier teilten sich nun der Marathon und der Halb-marathon. Für mich ging es nun geradeaus in eine zweite, andere Runde durch Karlsruhe.

Einige wenige ausgewählte Halbmarathonläufer dürfen übrigens auch die zweite Marathonrunde laufen. Die ist zwar schwieriger, aber gilt als die schönere Hälfte.