40. GutsMuths-Rennsteiglauf 2012
12. Mai 2012

4.) Rennsteiglauf vom Grenzadler bis Schmiedefeld
Kilometer 55,2 bis 72,7

12.33 Uhr / Km 55,2

Ich glaube, hier hätte ich mich verlaufen. Da war so manche Stelle, an der ich mich fragte, wo ich wohl lang gelaufen wäre, wenn ich mich nicht ständig an den Läufern vor mir orientiert hätte. 

12.38 Uhr / Km 55,5

Die vielen "R" am Weg sind natürlich schon sehr deutlich. Aber es gibt ja noch den ähnlich gekenn-zeichnete Rennsteig für Radfahrer und ganz überall sind dann die "R" auch nicht.

12.46 Uhr / Km 56,5

Netter Ort für ein bisschen Werbung. Nur ob man hier immer noch an den nächsten Marathon denken mag?

Skatmarathon Altenburg ist bei mir erst 2013 im Plan.

Rondell
12.47 Uhr / Km 56,5

Vom Grenzadler ging es gut 70 Höhenmeter bergauf und 80 wieder runter. Auf knapp zwei Kilometern.

Rondell
12.47 Uhr / Km 56,5

An der Kreuzung des B247 mit dem Rennsteig steht dieses Denkmal, welches an den Straßenbau von 1830 bis 1832 erinnert.

Inschrift (unter anderem):
"
Wie sich die Straße so sicher und leicht zu den Höhen hinaufschwingt, Länder mit Ländern verknüpft, Handel und Künste belebt."  

Rondell
12.48 Uhr / Km 56,8

Das ist offiziell "nur" eine Getränkestellt, die sich aber zur Verpflegungsstelle wurde. Warum auch immer.

Rondell
12.48 Uhr / Km 56,8

Vielleicht ist es deshalb laut Ausschreibung keine echte Verpflegungsstelle, weil für Rennsteig-Maßstäbe das Angebot recht spartanisch ist.

Rondell
12.48 Uhr / Km 56,8

Nur Obst und das auch nur in drei Sorten. Ja, während so einen Rennsteiglaufes gehen alle bekannten Maßstäbe verloren.

Rondell
12.49 Uhr / Km 56,8

Nun ging es an die letzte große Schwierigkeit des Tages. 147 Höhenmeter noch bis zum höchsten Punkt des Laufes. Leider geht es zwischendurch auch immer mal wieder bergab, was die Sache nicht wirklich erleichtert.

12.56 Uhr / Km 58,0

Alleine laufen mußte ich nie. Bis fast zum Schluß ware´n immer reichlich andere Läufer um mich herum.

13.02 Uhr / Km 59,0

Hier an der Landstraße 1129 fuhren schon die ersten Läufer mit dem Shuttle-Bus (Linie 529) zurück nach Eisenach. Noch ein paar Stunden, dann würde ich auch dürfen...

13.06 Uhr / Km 59,5

Und wieder bergauf...

 

13.07 Uhr / Km 59,5

Dieses Schild hat mich doch etwas erstaunt. So deutlich wurde sonst nie auf die Strecke hingewiesen. Und hier so direkt am Weg gab es eigentlich keinen Grund, an der Richtung zu zweifeln. Aber egal. Nur noch 13 Kilometer.

13.11 Uhr / Km 59,8

Nur noch 13 Kilometer ist gut. Hier kam der nach meinem Empfinden am schwersten zu laufende Untergrund. Diese Ecke mochte ich gar nicht.

13.11 Uhr / Km 60,0

7:09:33 Stunden. Genau 41:00 Minuten für die nun schon zwölften fünf Kilo-meter. Ging ja auch meist bergauf.

13.13 Uhr / Km 60,0
Suhler Ausspanne
13.16 Uhr / Km 60,86

Der Ausschreibung nach sind es 60,24 Km bei dieser Getränkestelle. Aber auf die paar Meter kommt es auch nicht mehr an.

Suhler Ausspanne
13.17 Uhr / Km 60,86
13.19 Uhr / Km 61,0

Nun ging es einmal knackig bergab und dann noch einmal richtig bergauf.

13.20 Uhr / Km 61,0

Aufstieg zum Großen Beer-baum, dem mit 982 Meter höchsten Punkt des Thüringer Waldes. Was für ein Glück, daß wir nicht ganz drüber, sondern nur knapp dran vorbei laufen mußten. Auf 974 Meter Höhe.

Plänkners Aussicht
13.24 Uhr / Km 61,77

Geschafft! 974 Höhenmeter. Der höchste Punkt des Rennsteiglaufes war endlich erreicht.

Plänkners Aussicht
13.24 Uhr / Km 61,8

Foto:
www.foto-team-mueller.de

Plänkners Aussicht
13.24 Uhr / Km 61,8

Das mit der Aussicht ist nicht wörtlich zu nehmen. Dank des Waldes sah man so ziemlich nichts.

Plänkners Aussicht
13.26 Uhr / Km 62,0

Naja, so ein bisschen war dann doch zu sehen.

13.32 Uhr / Km 63,0

Meist ging es nun leicht bergab. Allerdings so ganz ohne Anstiege kam die Strecke immer noch nicht aus.

13.34 Uhr / Km 63,0
13.39 Uhr / Km 63,5

Die Landstraße 1129 kannte ich ja schon. Nun ging es aber nicht einfach nur drüber weg, sondern auch ein Stück dran entlang.

13.40 Uhr / Km 63,5

Schmaler ging es wohl nicht mehr.

Schmücke
13.41 Uhr / Km 63,8

Etwas Wiese als Zugabe.

 

Schmücke
13.41 Uhr / Km 63,9

Und runter ging es zum letzten Verpflegungsstand.

Wie kann man kurz vor bei Km 64 eigentlich noch so relativ gut aussehen?

Foto:
www.foto-team-mueller.de

Schmücke
13.42 Uhr / Km 64,0
Schmücke
13.42 Uhr / Km 64,0

Hier gab es ganz normalen Haferschleim. Der war doch deutlich zähflüssiger als die Himbeer-Schleim-Suppe bei Km 37,6. Aber auch hier galt das Motto: Einfach alles durchprobieren.

Schmücke
13.44 Uhr / Km 64,2

Nur noch acht Kilometer bis Schmiedefeld.

13.45 Uhr / Km 64,5

Bergab und Baumwurzeln. Und das nach bald acht Stunden auf den Beinen. Da war höchste Konzentration gefragt.

13.47 Uhr / Km 65,0

7:45:10 Stunden. 35:38 Minuten für die fünf Kilo-meter bis dahin. Davon ging es noch ein Drittel bergan. Gutes Tempo.

Nur noch 7,7 Kilometer.

13.49 Uhr / Km 65,0

Musikalisch war ich mit meinem mp3-Player-Mix nun über ein paar Oldies zum aktuellen, flotten Teil übergegangen. Jetzt, wo es überwiegend bergab ging, konnte ich die Beine laufen lassen. Nun war keine musikalische Bremse zur Schonung der Kraftreserven mehr erforderlich. 

13.52 Uhr / Km 65,5

Sieht immer noch gut aus.
:-)

13.55 Uhr / Km 66,0

Selbst auf dem Rennsteig laufen ein ganz paar Leute in echt schrägen Outfits.

13.57 Uhr / Km 66,0

Das Ende des Rennsteigs. Zumindest was die Strecke des Supermarathons betraf. 59 Kilometer waren wir dem Rennsteig gefolgt, der nun ohne uns geradeaus weiter führte, während wir nach links abbiegen mußten. Oder durften. Immerhin ging es da entlang zum Ziel.

13.58 Uhr / Km 66,5
13.58 Uhr / Km 66,5

Achtung, gefährliche Kurve. Naja, ging so... aber danke für die Warnung.

14.00 Uhr / Km 66,5

Da irgendwo untern mußte Schmiedefeld liegen.

14.01 Uhr / Km 67,0
14.05 Uhr / Km 67,5

Irgendwo sollte es hier ein Hinweisschild auf die letzten fünf Kilometer geben. Habe ich aber nicht gefunden.

14.06 Uhr / Km 67,5

Was zum...??? Ging es doch tatsächlich noch einmal bergan. Irgendwie auch eine nette Abwechslung. Zuvor so lange Zeit bergab und ständig laufen ganz ohne Gehpausen an Anstiegen, das war ich gar nicht mehr gewohnt.

14.07 Uhr / Km 67,5

Und auch wenn das hier echt hart aussieht und auch echt hart war... es war doch auch sehr erholsam.

Kreuzwege / "Bierfleck"
14.11 Uhr / Km 68,3

"Oben" angekommen dann der letzte Getränkestand vor Schmiedefeld.

Kreuzwege / "Bierfleck"
14.11 Uhr / Km 68,3

Ganz traditionell wird hier auch (alkoholfreies) Bier ausgeschenkt. Ok, ich gestehe. Ich habe doch nicht alles durchprobiert.

 

Kreuzwege / "Bierfleck"
14.12 Uhr / Km 68,3

Letzte Stärkung vor den letzten Kilometern.

14.12 Uhr / Km 68,5

Und weiter ging es leicht bergab. Die Strecke nun war etwas langweiliger, lebte aber davon, daß es nun endlich spürbar dem Ziel entgegen ging.

14.15 Uhr / Km 69,0

Jetzt zerrte sich auch das Feld auseinander. Einige flogen geradezu an mir vorbei, anderen sah man den Überlebenskrampf an. Aber ins Ziel kamen sie von hier wohl alle. Von den 2578 Startern brachen 89 ab. Davon 62 beim offiziellen Aussteigepunkt Grenzadler bei Km 54,7. 

14.16 Uhr / Km 69,0
Eisenberglift
14.21 Uhr / Km 69,8

Links runter geht es nach Schmiedefeld.

Eisenberglift
14.21 Uhr / Km 69,8

Irgendwo da unten zwischen den ganzen Häusern ist das Ziel. Aber wo?

Eisenberglift
14.21 Uhr / Km 69,8

Ich sah auch schon mal besser aus...

14.22 Uhr / Km 69,9

Bergab, bergab, bergab. Mir taten schon die Beine weh. Ja, JETZT taten mir auch (endlich?) die Beine weh.

14.22 Uhr / Km 70,0

Mit dem Schild hatte ich nicht mehr gerechnet. Bis dahin lagen mein Garmin und die Strecke insgesamt (von ein paar seltsamen Schilderplätze abgesehen) sehr eng beieinander. Das Schild hier kam aber 800 Meter zu spät.

8:20:31 Stunden. 35:21 Minuten für die "fünf" Kilometer zuvor.

14.25 Uhr / Km 70,5
14.27 Uhr / Km 70,8

Und dann war der Stadtrand von Schmiedefeld erreicht.

Schmiedefeld
14.28 Uhr / Km 71,0

Oh weia, was für ein Schild. Kilometer 71. Ich glaubte es damals nicht und wenn ich es jetzt sehe, dann glaube ich es immer noch nicht.

Schmiedefeld
14.30 Uhr / Km 71,4

Und noch eine Steigung. Ganz unten begann ich kurz mit Gehen. Wie gewohnt aus den achteinhalb Stunden davor. Dann dachte ich mir: "Ach, was soll's" und lief den Hügel flott hinauf. 

Schmiedefeld
14.32 Uhr / Km 71,614

"Nur noch 1086 Meter bis zum schönsten Ziel der Welt". Ob diese 1086 eine besondere Bedeutung hat? Sonst hätte man den Bogen doch auch 86 Meter später aufbauen können.

Schmiedefeld
14.33 Uhr / Km 71,8

Das klingt jetzt sicherlich dumm, aber dieser letzte Kilometer zog sich endlos dahin. Wohl auch, weil ich nun tatsächlich erstmals ganz alleine lief. Weit und breit kein Mitläufer in Sicht.

Ich packte meine Hamburg-Fahne aus, die ich über die ganze Strecke in einer Tasche am Gürtel getragen hatte und deren Gewicht mich immer hat ans Ziel denken lassen. Neben der gute gewählten Musik die beste Lauf-Hilfe des Tages. 

Schmiedefeld
14.35 Uhr / Km 72,2

Noch eine Kurve oder zwei? Wo war denn dieses Ziel, welches man schon so sehr viel früher hören können sollte?

 

Schmiedefeld
14.37 Uhr / Km 72,5

Ja doch. Nun war zu sehen, daß es ins Ziel ging. Jetzt nur noch ein paar Schritte.

Sportplatz Schmiedefeld
14.38 Uhr / Km 72,6

Was dachte ich auf diesen Metern? Nichts. Einfach nur glücklich. Sonst nichts.

Sportplatz Schmiedefeld
14.38 Uhr / Km 72,65

Ja! Ja! Ja!

Foto:
www.foto-team-mueller.de

Sportplatz Schmiedefeld
14.38 Uhr / Km 72,65

Siehe rechte Hand: so macht man ganz nebenbei noch Fotos vom Zieleinlauf.

Foto:
www.foto-team-mueller.de

Sportplatz Schmiedefeld
14.38 Uhr / Km 72,68

Und so sieht das Bild aus Sicht meiner Kamera aus.

Sportplatz Schmiedefeld
14.40 Uhr / Km 72,7

Geschafft! Wirklich wahr. Ich hatte es geschafft. Nach endlosen Monaten der Unruhe und Panik, was ich da vor hatte, lief es alles einfach nur perfekt. Keine ernsten Probleme, keine gravierenden Einbrüche. Einfach nur Genuß pur.

Und das 13 Tage nach dem Hamburg-Marathon, den ich in persönlicher Bestzeit meisterte.

Hammer !!!

Sportplatz Schmiedefeld
14.45 Uhr

Linke Seite kommen die Supermarathonies rein, auf der rechten Seite die Läufer der "kurzen" Marathon-Strecke über 43,5 KM.

Sportplatz Schmiedefeld
14.52 Uhr

Leicht torkelnd schaffte ich den Weg über den Spielplatz zu den Kleiderbeuteln. Kein Wetterschutz, Bewachung auch nicht.

Sportplatz Schmiedefeld
14.54 Uhr

So was hatte ich auf meiner Uhr noch nie gesehen. Und meine Uhr auch nicht. Ganz seltsame Zahlen. Die Distanz war bis Km 65 übrigens noch fast identisch.

Sportplatz Schmiedefeld
15.22 Uhr

Nach runter über den Spiel-platz zu den Beuteln kam rauf zu den Umkleiden und dann anstellen für die Finisher-Shirts. 20 Minuten anSTEHEN und warten nach so einem Lauf ist reine Folter.

Sportplatz Schmiedefeld
15.41 Uhr

8:36:27 Stunden war meine offizielle Zielzeit. Für die Urkunde mußte man zum Glück nicht so lange anstehen. Das war Platz 243 von 371 in der Altersklasse M40 und Gesamtplatz 1185. Aber von was? Ich schätze von 2100 Männern. Das macht dann von 2489 Finishern insgesamt Platz 1304. Also doch knapp in der zweiten Hälfte. Nicht über für meine Ultra-Premiere.

Sportplatz Schmiedefeld
15.50 Uhr

Auf diesen Erfolg gab es erst einmal eine echte Thüringer Bratwurst.

Sportplatz Schmiedefeld
15.56 Uhr

Die Ausschilderungen waren etwas dürftig. Zumal die tatsächlich vorhandenen Schilder teilweise so locker baumelten, daß man ihnen nicht so recht trauen wollte. Aber nach einigem Herum-laufen fand ich auch die Gratis-Ziel-Suppe.

Schmiedefeld
16.10 Uhr

Eine Frage beschäftigte mich aber am meisten: warum standen die Shuttle-Busse zurück zu den Start-orten ewig weit und einen endlos langen schmerzvollen Abstieg entfernt, wenn die Autos der Zuschauer direkt hinter dem Zielraum parken durften???

Sportplatz Schmiedefeld
16.13 Uhr

Und warum mußte ich € 10 für den kostenlosen Bus bezahlen?

Ach egal. Ich hatte den Supermarathon des alt-ehrwürdigen Rennsteig-Laufes bezwungen. Was wollte ich mehr?

Der Weg zurück nach Eisenach dauerte rund anderthalb Stunden.

 

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Eisenach am Vortag des Rennsteiglaufes
Rennsteiglauf Teil 1: Eisenach bis Grenzwiese
Rennsteiglauf Teil 2: Grenzwiese bis Grenzadler

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