736. Teichwiesen-Marathon
29. September 2010

Teichwiesen, 14.57 Uhr

Der Teichwiesen-Marathon findet im Hamburger Stadt-teil Volksdorf im dortigen Naturschutzgebiet statt. Das Naturschutzgebiet an den Teichwiesen ist eines von 29 in Hamburgs.

Teichwiesen, 14.58 Uhr

Um das Naturschutzgebiet herum und teilweise auch mitten durch führt eine 2583 Meter lange Rundstrecke, die auch dem Marathon als Weg dient. Entsprechend muß die Runde 16,3-mal gelaufen werden.

Teichwiesen, 15.01 Uhr

Mir bekannt war die Strecke bisher nur aus dem Winter von den ebenfalls hier stattfindenden Silvesterläufen der LAV Hamburg-Nord. Die Bericht zu meinen Starts dort gibt es hier:
Silvester 2007

Silvester 2008
Silvester 2009

Teichwiesen, 15.18 Uhr

Der Teichwiesen-Marathon wird seit dem 29.09.2000 ausgetragen. 735 (!!) Läufe hatte ich schon verpaßt, aber zum 10-jährigen Jubiläum war ich dann endlich dabei.

Der Jubiläumslauf fand an einem Mittwochnachmittag um 15.30 Uhr statt. Ich kam also direkt von der Arbeit. Das war mal was ganz neues für mich.

Teichwiesen, 15.44 Uhr

Die Marathons an den Teichwiesen werden drei- bis viermal pro Woche ausgeschrieben, finden aber nur statt, wenn mindestens drei Läufer an den Start kommen. Über die Jahre wurde im Schnitt etwas mehr als zweimal pro Woche gelaufen.

Am Jubiläumstag waren es sogar neun Starter. Und bevor es losging, gab es noch Kuchen und Sekt (von Geburtstagskind Rosemarie von Kocemba) und Fotos wurden auch gemacht.

Teichwiesen, 15.46 Uhr

Zur Feier des Tages gab es auch Medaillen. Also gab es Kuchen, Sekt, Medaillen, Urkunden, einen Marathon, Streckenverpflegung und das alles für lediglich € 5,- Startgebühr. 

Teichwiesen, 16.00 Uhr

Bevor es losgehen konnte, wanderten wir erst einmal die 867 Meter Auftaktrunde entlang zum Start (hier sehr schön durch den Strich auf dem Weg markiert). Lauf-Organisator Christian Hottas (3. von rechts, lief selbst schon weit über 1600 Marathons) gab noch die Instruktionen zum Lauf, aber außer mir kannte die hier wohl jeder im Schlaf.

Auftaktrunde
16.03 Uhr / Kilometer 0,2

Mit 32 Minuten Verspätung ging es nach einem Geburts-tagsständchen los.

867 Meter Auftaktrund bis zum Verpflegungsstand, dort wenden und dann 16 Runden zu je 2583 Metern dieses Mal im Uhrzeiger-sinn gelaufen (das wechselt wohl von Lauf zu Lauf).

Auftaktrunde
16.06 Uhr / Kilometer 0,6

Schnell hatte sich das Feld aufgeteilt. Harald Petersen aus Kiel lief gleich vorne weg,  hier vor mir im Duo liefen Claudia Erdmann und Ulrich Niehuß und hinter mir noch Rosemarie von Kocemba, Christine Schroeder, Peter Wieneke, Christian Hottas und Torsten Birnbach, der sich aber bald etwas von dieser Gruppe absetzte und dann alleine lief.

3. Runde
16.40 Uhr / Kilometer 6,5

Und immer wieder der schöne Blick über das Naturschutzgebiet.

Ich startete wie geplant ruhig in einem Tempo um die 5:20 bis 5:25 Min/Km.

3. Runde
16.44 Uhr / Kilometer 7,5

Die Strecke um die Teich-wiesen ist recht wellig. Neben längeren fast flachen Wegen gibt es auch immer wieder ein paar zum Teil recht steile Anstiege zu meistern, welche im Laufe so eines Marathons immer steiler zu werden scheinen. Selbst im erfahrenen Feld der Oft-Teilnehmer gab es aber keine Einigkeit darüber, ob es nun schwerer ist gegen oder im Uhrzeiger-sinn zu laufen.

3. Runde
16.49 Uhr / Kilometer 8,0

Auf dem mp3-Player hatte ich mir die letzten beiden CDs des Hörspiels "Hummeldumm" von Tommy Jaud und etwas Musik gepackt.

4. Runde
17.02 Uhr / Kilometer 10,5

Viel los ist rund um die Teichwiesen nicht. Hin und wieder gibt es ein paar Freizeitläufer, Radfahrer und Spaziergänger, aber so ohne Startnummer fiel man nicht als Marathon-Läufer auf. 

5. Runde
17.05 Uhr / Kilometer 11,5

Eine kleine Brücke gibt es im Kurs auch.

Ich lief zwar konzentriert ruhig und sehr gleichmäßig, lag aber hinter meinem Plan von 14 Minuten pro Runde zurück. Das lag daran, daß ich einerseits schon eine Pinkelpausen machen mußte und andererseits am nicht bemannten Verpfle-gungsstand mich selbst bedienen mußte. Das war zwar ganz ok so, aber halt vorher nicht mit in den Plan eingerechnet.

5. Runde
17.07 Uhr / Kilometer 11,5

Überrundungen gab es auch bald. Hier überhole ich gleich Torsten Birnbach (auf Platz 5 liegend). Solche Überrundungen waren immer auch mit einem kleinen Plauderpause verbunden. Selbst auf einem sich wiederholendem Kurs gab es viel zu berichten.

5. Runde
17.14 Uhr / Kilometer 13,0

Hier eine von den schwerer zu laufenden Passagen, wobei "schwerer" doch sehr relativ zu sehen ist, denn wirklich schwer war keine Ecke des Rundkurses.

6. Runde
17.27 Uhr / Kilometer 15,5

Hier vor mir eine der Nicht-Marathon-Läufer und ein Blick über die Teichwiesen.

6. Runde
17.31 Uhr / Kilometer 16,5

Die letzte Kurve vor dem Verpflegungsstand. Dank der 16 Runden kam man sehr oft hier vorbei. Und alle 2583 Meter was zu Essen und Trinken findet man selbst bei den ganz "großen" Marathons nicht immer.

7. Runde
17.37 Uhr / Kilometer 17,5

Hier kam es schon zur zweiten Überrundung. Von links nach rechts laufen:

Peter Winecke
Rosemarie von Kocemba
Christian Hottas
Christine Schroeder

9. Runde
18.07 Uhr / Kilometer 22,5

Das Ende der achten Runde erreichte ich nach 1:59:05 Stunden. Das war 433 Meter hinter der Halb-Marathon-Marke. Mit etwa bei 1:56 Stunden zur Hälfte war mein 3:49-Stunden-Ziel nicht mehr so realistisch.

Aber viel wichtiger war es mir auch, nach endlosen Wochen, in denen ich keinen Lauf jenseits der 25 Km ohne Unfall, Verletzung, Kräfteeinbruch und/oder sonstiger Katastrophe zu Ende gebracht hatte, hier einfach locker die Strecke zu überleben.

9. Runde
18.14 Uhr / Kilometer 24,0

Hier überrunde ich gleich Harald Petersen, der am Anfang sich so schnell an die Spitze des Feldes gesetzt hatte. Selbst in Führung gegangen war ich schon während der ersten Runde, als Harald von mir unbemerkt eine kurze Pause im Gebüsch einlegen mußte.

10. Runde
18.22 Uhr / Kilometer 25,5

Es war ideales Laufwetter. Anfangs 13°C, gegen Ende noch 9°C, dazu trocken und  nahezu windstill. Die Sonne ließ sich allerdings nur sehr kurz sehen.

10. Runde
18.23 Uhr / Kilometer 25,5

Nun ging es für mich schon zum zehnten Male diese Rampe am östlichen Ende des Rundkurses hoch. Von Runde zu Runde wurde es schwieriger, aber mit etwas verlangsamten Tempo kam ich wie immer hoch.

11. Runde
18.30 Uhr / Kilometer 27,0

Alles noch locker. Nach einer kurzen Phase in Runde 10, wo es nicht ganz so rund lief, kam ich schnell wieder in den ruhigen und gleichmäßigen Trott zurück. Warum es an jenem Tag so gut lief, nachdem ich die Monate zuvor ständig nur Probleme hatte, konnte ich mir auch nicht erklären, genoß es aber lieber statt drüber nachzudenken. 

11. Runde
18.34 Uhr / Kilometer 27,5

Hier einer der flacheren Teile der Strecke, wobei mit zunehmender Renndauer auffiel, daß auch dieser Part nördlich der Teichwiesen am Anfang der Runde nicht wirklich flach war, sondern auch eine immerhin stetige Steigung beinhaltete.

13. Runde
19.05 Uhr / Kilometer 33,0

Allmählich wurde es dunkel an den Teichwiesen. Noch konnte man gut gucken, aber es war abzusehen, daß sich das bald ändern würde.

Hier noch einmal Claudia Erdmann und Torsten Birnbach auf ihrer Runde Nr. 11.

14. Runde
19.21 Uhr / Kilometer 35,0

Meine Rundenzeiten bis dahin waren:
13:55, 14:58, 13:51, 14:16, 14:00, 13:48, 14:46, 14:17, 14:02, 14:43, 14:09, 15:25 und 14:25 Minuten. Man kann gut ablesen, welche Runden mit Pausen am Verpflegungsstand und/oder zum Pinkeln waren.

Ab Mitte der 14. Runde gab ich dann allmählich den ruhigen, kontrollierten Laufstil auf und lief Tempo wie es den Beinen gerade gefiel. Runde 14 endete so nach 14:05 Minuten. Anders als es nach 12 Runde schien hatte ich eine Zeit unter vier Stunden nun fast sicher.
 

14. Runde
19.27 Uhr / Kilometer 36,5

Naja... "sicher" war nun so eine Sache. Auf freiem Feld konnte man sich noch ganz gut orientieren. Wo Wald war, wurde es aber mehr und mehr zum Blindflug.

15. Runde
19.36 Uhr / Kilometer 38,5

Es klingt verrückt, aber je weniger ich sah, desto schneller lief ich. Auf den letzten beiden Runden gab ich mehr und mehr Gas. Keine Ahnung, wo plötzlich die ganze Kraft herkam, die ich wochenlang nicht hatte. Wenn es wie hier aber ins schwarze Loch ging, dann tapste ich doch lieber Schritt für Schritt voran.

16. und letzte Runde
19.50 Uhr / Kilometer 41,5

Mit meiner Kamera blitzte ich mir Licht ins Dunkel. Das half aber nur wenig. Die anderen Läufer waren längst mit Taschenlampe unterwegs. An so was hatte ich nicht gedacht. Bei einem Start um 15.30 Uhr wäre ich ja auch gerade noch im Hellen ins Ziel gekommen. Aber so...

Nächstes Mal bin ich dann schlauer.

16. und letzte Runde
19.53 Uhr / Kilometer 42,0

Im Blindflug in die letzte Kurve. Die letzten beiden Runden waren trotz der vorsichtiger gelaufenen dunklen Ecken meine beiden schnellsten an jenem Tag gewesen:  13:29 und 12:54 Minuten.

16. und letzte Runde
19.54 Uhr / Kilometer 42,15

Die letzten Meter. Neben dem Verpflegungsstand war der imaginäre Zelstrich.

Finish
19.54 Uhr/Kilometer 42,195

Geschafft. Und das wie erhofft ganz locker und leicht ins Ziel gelaufen.

3:52:15 Stunden. Das war zudem Platz 1 in der AK M40 (drei Starter), Platz 1 in der Herrenwertung (sechs Start) und auch Platz 1 im Gesamtergebnis (neun Starter).

Kurz: Ich war Sieger des 736. Marathons an den Teichwiesen!!! Das liest sich gut in meiner Läufer-Legende. :-) 

Teichwiesen, 19.54 Uhr

Der ziemlich einsame Stand in der Dunkelheit (Kuchen und Getränke standen näher an der Strecke).

Mein Vorsprung auf Harald Petersen betrug am Ende 47:42 Minuten. Wie alle anderen kam auch er im Laufe der nächsten Minuten noch vorbei und gratulierte.

Teichwiesen, 19.56 Uhr

Da es hier kein offiziellen Empfangskomitees gab, suchte ich mir meine Medaille selbst raus.

Bald danach zog ich mich dann schnell um und machte mich auf den Heimweg. Es war doch kühler geworden und mit Erkältungen hatte ich mich ehrlich gesagt lange genug gequält. 

Teichwiesen, 19.57 Uhr

Schnell noch ein Siegerfoto mit Medaille.

Zum Teichwiesen-Marathon komme ich bestimmt noch einmal zurück. Dann aber sicher am Wochenende vormittags oder wenn es länger hell ist. Trotz (oder sogar gerade wegen?) aller Einfachheit macht der Lauf wirklich Spaß. Und nette Mitläufer hat man auch.

Teichwiesen, 19.58 Uhr

Für die anderen Läufer ging es noch ein paar Runden weiter.

Harald Petsern finishte nach 4:39:57 Std., Ulrich Niehuß und Claudia Erdmann beide nach 4:49:37 Std., Torsten Birnbach nach 5:40:21 Std., Rosemarie von Kocemba, Christine Schroeder, Peter Winecke und Christian Hottas nach 5:56:37 Uhr.

Da war es dann 21.59 Uhr. Zu der Zeit lag ich allerdings schon im Bett.
 

 

        
Vor dem Lauf, 15.19 Uhr   Nach dem Lauf, 19.58 Uhr

Infos zum Marathon gibt es hier:
http://teichwiesen.myblog.de/


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