Je südlicher ich kam, desto bekannter wurde der Weg für mich. Den Alsterwanderweg nutze ich öfter für Läufe, die zu Hause starten und/oder auch enden. Je der Streckenteil an meiner Haustür dran war, je öfter war och da schon einmal.

Noch war ich aber nicht genug südlich, um den Weg blind zu finden. Ich brauchte weiterhin die Navigation. Aber seltener.

Ein Stück geradeaus war Start des Kleinbahn-Marathon im Wohldorfer Wald.

Die Temperaturen kletterten allmählich Richtung 20°C. Bei meinem Wander-Tempo aber kein Problem.

Höhenmeter gab es auf der Strecke jede Menge. Meist sammelte man sie aber auf der latent welligen Strecke ganz automatisch. So eine Rampe wie hier war selten.

Hier kam wieder ein wilderer Strecken-Teil. Zum Gucken waren die natürlich herrlich, kosteten aber auch immer ein wenig mehr Kraft. Und das machte sich mehr und mehr bemerkbar.

Ganz so locker wie noch am Anfang ging es nicht mehr, problematisch war das aber nicht.

Zeit für die dritte Trinkpause. Auch mit der Versorgung war alles in Ordnung.

Ein erstaunlich problemloser Lauf bisher. Alles klappte gut, Wetter und Getränke bestens und nur einmal verlaufen. Nur mit Pinkelpausen war es ein wenig schwierig. Dafür waren doch zu oft zu viele Leute unterwegs. Auch wenn mir zumeist doch Fotos ohne die Spaziergänger gelangen.

Und schon wieder ein Haufen Regeln und Verbote. Wieder hatte ich keine Zeit, mir das alles durchzulesen. Hier war aber auch nichts dabei, was nicht selbstverständlich war. 

Auch wenn es hier zu Beginn anders aussehen mag ist das Rodenbeker Quellental nicht welliger als die anderen Teile des Alsterwanderweges bis hierher auch.

Das Rodenbeker Quellental hatte ich auch hinter mir. 26,2 Kilometer waren geschafft. Aber mit den üblichen Extra-Kilometern waren es noch 16,5 bis 17 Kilometer zum Ziel.

Ganz ohne unschönen Vorfall ging der Marathon nicht über die Bühne. Ich trug nichts an mir, was mich mit den USA in Verbindung brachte, außer vielleicht hinten am Rucksack das Schild "Make running great again" (erstes Foto auf der ersten Seite).

Aber welchen anderen Grund konnte jemand gehabt haben, mich "Scheiß-Ami" zu nennen und mir dabei von hinten in die Beine zu treten?

Ein besonderes Merkmal am Täter: Rucksack- Aufkleber "#keinmenschistillegal". Die berühmte Toleranz gegenüber allen, außer es gibt auch nur den Hauch eines Verdachtes, jemand könnte anders denken als man selbst.

Ein besonderer Moment des Laufes: von hier kannte ich meinen Weg gut genug, daß mein Handy in den Rucksack wandern konnte. Ich brauchte keine Navigation mehr.

Das war schon wie ein erster Zieleinlauf. Jedenfalls probte ich schon einmal den Jubel.

Knapp zwei Drittel hatte ich geschafft. Weiterhin war alles in Ordnung. Trotzdem waren die letzten rund 15 Kilometer nicht zu unterschätzen.