Weiter ging es nun Richtung Maschen. Wieder immer der Bahn-Linie folgend.

Hinter der Sperre geht es zur Decaturbrücke. Die ist seit 2016 gesperrt, das mit dem Abriß dauert aber noch. Im September 2016 war ich noch einen Marathon gelaufen, bei dem ich die Brücke neunmal überquerte.

Vielleicht hätte ich sogar die Brücke nutzen können, aber das war mir zu riskant. Also lieber den legalen Weg.

Ich folgte nun ein wenig der Marathonstrecke von 2016.

Es wurde Zeit für eine zweite Pinkelpause. Durst hatte ich immer noch nicht.

Ich kam an die Seeve.

Und dort kam ich dann an den Seevetunnel.

Wie 2016 hatte ich keinen Zollstock dabei, aber ich der Tunnel ist am Nordausgang sicher zehn Zentimeter zu niedrig. Nach Süden hin wird der Tunnel etwas höher, aber da man beim Laufen ja noch mehr Höhe benötigt, war ein aufrechtes Laufen nie möglich. Für mich jedenfalls.

Wenn die Seeve nicht zu hoch steht, kann man neben dem eigentlichen Weg laufen. Dort ist es rutschiger und steiniger, aber auch höher.

Zusätzlich schwierig wird es, weil dieser 400 Meter lange Tunnel unbeleuchtet ist.

Mal schauen, unter was ich eigentlich durchgelaufen bin?

Der größte Rangierbahnhof Europas und der zweitgrößte weltweit. 7 Kilometer lang, 64 Gleise bzw. bis zu 700 Meter breit. 300 Kilometer Schienen. Das nenne ich eine Anlage.

Eigentlich darf man hier nicht herumstehen. Ich bleib aber immer direkt an der Treppe neben den Gleisen. Und was kann ich dafür, daß jemand vergessen hatte, die Tür da unten abzuschließen?

Schließlich hatte ich das Ende des Tunnels erreicht.

Gleich hinter dem Tunnel ging es unter einer Brücke weiter. Noch mehr Gleise.

Es ging über die Seeve.

Am Seevewehr überquerte ich den Seevekanal.

Nun ging es eine Weile immer die Seeve entlang. Zunächst unter der Seevetalstraße hindurch.

Auf der anderen Brückenseite ging es auf dem Deich weiter.

Hier oben lief man zwar auf Gras, aber problemlos.

Es ging am Klärwerk vorbei. Der Wind stand aber günstig.

Nun verließ ich die Seeve, von der ich ohnehin nur wenig zu sehen bekam.

Ich unterquerte die Autobahn A1.

Nach 18 Kilometern meine erste Trinkpause. Erstaunlich spät. Und selbst jetzt schaffte ich nur eine halbe Flasche.

Die Nutztierarche. Ein Name, über den man durchaus eine Weile nachdenken konnte.

Betreten des Geländes war übrigens verboten . Naja... ich bin ja auch kein Nutztier.

Maschineneinsatz? Was denn für Maschinen?? Und wofür?? Zur Betretungsabwehr???

Lieber schnell weiter.

1,7 Kilometer bis Glüsingen? 

Da waren doch schon Häuser.

Und nach 1,1 Kilometern (und nicht erst nach 4,0) erreichte ich schon Fleestedt.

In meiner zweiten Trinkpause leerte ich dann wieder nur eine halbe Flasche.

Uuhh... Höhenmeter. Von dem einen oder anderen Deich war es bisher doch so schön flach.

3:03:17 Stunden standen beim Halbmarathon auf der Uhr. Angesichts dessen, daß ich quasi nur noch wanderte war das recht flott.

Trotz Übergewicht hatte ich zumindest hier gut an Gewicht verloren. 0,5 Liter Trinken standen vier Pinkelpausen gegenüber.

Und wieder eine Sperrung.

Zur Christuskirche kam ich demnach nicht. Die sah aber auch nicht so prächtig aus.

Ich suchte mir eine Umleitung und weiter ging es.

Der erste Wald auf diesem Marathon.

Wo ist der Weg? Gute Frage, aber offenbar keine schwere. Ausgerechnete ich Trottel der Orientierung fand hier meinen Weg wie im Schlag.

Okay... hier geht es nach schräg rechts.

Hier ist schräg rechts falsch.

Irgendwelche Ideen?

Hier ist es so einfach wie es aussieht.

Die zweite Hälfte war dann wirklich einfach.

Irgendwo hier überquerte ich die Landesgrenze zwischen Niedersachsen und Hamburg.

Was waren das für schöne Zeiten, als es noch sichtbare Grenzen gab und nicht alles Einheitsbrei war.

Hinter Winsen (Luhe) war die Strecke ja eher übers Land gegangen. Nun würde es mehr bebautes Gebiet geben.

Zeit für die traditionelle Pause an einer Tankstelle. Eigentlich war das Nachkaufen weiterer Getränke nicht erforderlich, aber geplant ist geplant. Und der Kassenbon ist ein leichtes Souvenir. Also holte ich mir eine Flasche Powerade. Die ging dann gleich weg.

Mit Laufen klappte es an dem Tag ja nicht besonders gut, aber wandernd kam ich auch ganz gut voran. Langsam, aber stetig. Und anders als bei so manchem virtuellen Marathon zuvor machte das hier richtig Spaß.

Und der versprochene Regen blieb weiterhin aus.