Der Tag begann nicht gut. Ich schaffte nur ein Brötchen und auch das nur mit Mühe. Auch beim Trinken kam ich nicht voran. Keine wirklich guten Voraussetzungen für eine Tour durch die Berge.

Immerhin schaffte ich einen pünktlichen Start. So konnte mein 13. virtueller Marathon starten.

Das Wetter spielte mit. 14°C und Sonne.

Es ging gleich mal an der Partnach entlang. Der Fluß0 würde mich nun eine Weile begleiten.

An der Kapelle des Heiligen Johannes-Nepomuk sollte meine Rundtour später noch einmal vorbei kommen. 500 Meter vor dem Ziel.

Gebirge voraus. Ganz so hoch würde ich nicht hinaus laufen, aber 1760 Höhenmeter waren schon geplant. 

Die Große Olympiaschanze.

Mit Blick auf die Eisenbahn-Brücke überquerte ich die Partnach.

Geplant war es nicht, aber da das Stadion offen war, konnte ich nicht widerstehen.

Eigentlich sind Stadien ja für den Zieleinlauf da, aber nach zwei Kilometern ist das auch okay.

Neben dem Skistadion ging es in Richtung Partnachklamm. Der Anzeige nach war die Klamm geöffnet. Wie schön, weil die Touristen-Information da nicht so sicher war.

Strecken-Plan D brauchte ich also nicht.

Da war ich wieder an der Partnach.

Partnachklamm und Elmau lagen auf meiner Route. 2,5 Stunden klang weit, aber ich hatte schon bei meinem Lauf drei Tage zuvor ermerkt, daß man diesen Angaben nicht trauen konnte.

Ganz sanft kamen die ersten Höhenmeter ins Spiel. Noch aber lief ich weiter. Langsam und gemütlich. Die wahren Höhenmeter würden noch kommen.

Nun war es nicht mehr weit bis zum Partnachklamm. Ich hatte die grandiose Höllentalklamm schon besucht und nun war die Vorfreude auf eine weitere Klamm groß.

Vor Corona war man nirgends sicher. Bevor es in die Klamm ging, mußte erst einmal groß umgepackt werden. Geld und Maske aus dem Rucksack, dann bezahlen, dann Geld in den Rucksack... die Maske leider nicht.

Wie ich es bereits von der Höllentalklamm kannte, war auch in der Partnachklamm Masken-Pflicht. Allerdings rechnete ich nicht damit, hier laufen zu können.

Auch wegen Corona herrschte hier Einbahnstraße. Wenn ich durch die Tür trat, gab es kein zurück mehr. Daran war mein Plan B gescheitert, erst am Ende die Partnachklamm zuu durchlaufen.

Die Partnachklamm ist 700 Meter lang und bis 80 Meter tief. "Gegraben" wurde sie durch die Partnach, die auch heute noch durchfließt.

Teile des Weges führen durch Tunnel. Anders als die in der Höllentalklamm waren diese nicht so rutschig, dafür aber unbeleuchtet. Ständig rannte ich an die Wände, den Kopf hielt ich möglichst tief.

Wasserfeste Kleidung war hilfreich hier. Überall tropfte es. Mir war das egal, da ich beim Laufen eh schwitzte und naß wurde. Im Rucksack war alles wasserfest. Nur auf die Kamera in der Hand mußte ich gut achten.

Die engen und oft niedrigen Wege gingen ganz schon auf den Rücken, da ich fast nie aufrecht gehen konnte.

Je länger der Tunnel, desto dunkler. Da wünschte ich mir eine Stirnlampe. Die hatte ich natürlich nicht dabei.  

Auf der ganzen Tour sah ich nur zwei Leute. War wohl noch zu früh. Außerdem machte die Einbahn-Regel den Rückweg schwierig.

Der südliche Eingang war nur ein Ausgang. Für mich war das an dem Tag genug.

Jetzt konnte ich die blöde Maske wieder absetzen. Die 700 Klamm-Meter hatten 21 Minuten gedauert. Zudem war mein GPS total aus dem Takt gekommen. Auf die Anzeige würde ich mich nun nicht mehr verlassen können. 

Welch eine schöne Fernsicht. Wenn man nur fünf Tage hat, dann braucht man schon etwas Wetterglück.

46 Minuten war ich unterwegs und hatte erst 4,4 Kilometer geschafft. Zudem hatte ich das vermeintliche Highlight hinter mir und die Höhenmeter vor mir. Psychologisch nicht so der Hit.