Der nächste Abschnitt dieses Laufes begann gleich mal mit einer kleinen Pinkelpause.

Vor Buxtehude war ich viel im Wald gelaufen, durch den Ort hatte ich viel Ablenkung. Nun aber spürte ich die pralle Hitze von inzwischen 26°C.

In Buxtehude gab es eine Brücke für die Bahn-Trasse, hier mußte ich oben drüber.

Ich hätte doch in Buxtehude einen Laden besuchen sollen. Ich brauchte Trinken. An der Tankstelle hatte es ja nichts lauffreundliches gegeben. Mit Laufklamotten in einen Laden laufen war aber auch nur was für den absoluten Notfall. Der lag aber in Buxtehude noch nicht vor.

Nun ja... nun mußte ich eben noch irgendwie bis Övelgönne durchhalten.

Schließlich erreichte ich dann Övelgönne. Das ist übrigens nicht das Övelgönne nördlich der Elbe bei Hamburg-Altona, sondern ein kleiner Ort an der Bundesstraße von Hamburg nach Cuxhaven.

Gleich hinter dem Hotel sollte die Tankstelle kommen.

Aber hier war keine. Nur ein Rasthof, der zwar geöffnet  aussah (täglich 7 bis 22 Uhr), aber nicht geöffnet war.

Jetzt hatte ich ein ziemliches Problem. Bis zur nächsten Tankstelle waren es noch 6,9 Kilometer. Und das ganz ohne Getränke, obwohl ich schon mächtig Durst hatte?

Sonst gab es in Övelgönne nur noch die Caribien Bar. Ich war nicht ganz sicher, ob man dort auch etwas zu trinken bekam. Ich werde es nicht erfahren. Der Laden war geschlossen.  

Scheiß Corona-Maßnahmen. Die sollen ja angeblich Leben retten, weil sie einen vor dem Virus schützen. Dafür töten sie einen auf andere Art.

Hier die Alte Övelgönner Wassermühle von 1674.

Eine sehr schöne Strecke war das hier.

Nur kurz passierte ich den kleinen Ort und war gleich wieder im Wald. Mit Trinken hatte ich hier auch nicht gerechnet.

Hier ging es viel links und rechts, aber mit nur kleinen Fehlern fand ich den Weg.

Ich erreicht den nächsten Orientierungspunkt auf der Strecke nach Neu Wulmstorf. Dort könnte es theoretisch etwas zu trinken geben.

Aber erst einmal machte ich eine Runde zwischen den zwei Kuhlen hindurch.

Nun wurde es interessant. Auf dem GPS war der Weg ganz einfach. Aber wo war er in der Realität? Hier nicht.

Hier ging es auch in eine Sackgasse.

Hier war ich am genausten auf dem GPS-Strich.

Aber... äh... das sollte der Weg sein?

Nachdem ich schon von den Brennnesseln zerstochen war und mir das Gestrüpp meine Beine blutig zerkratzt hatte, wollte ich auch nicht aufgeben.

Aber das ging hier definitiv nicht weiter. also doch wieder zurück.

Ich suchte und suchte, aber es gab keinen Weg weiter nach Osten.

Schließlich gab ich auf und orientierte mich am Lärm der nicht allzu entfernten B 73.

Eigentlich wollte ich südlich über den Friedhof laufen und dann im Bogen zur Tankstelle an der B 73 laufen. Nun folgte ich einfach der Bundesstraße.

Ich brauchte dringend etwas zu trinken und es wäre irrsinnig gewesen, noch endlos den anderen Weg zu suchen. Hier würde ich unbequem, aber sicher die Tankstelle finden. 

Ganz schön peinlich. In der Vorwoche beim Marathon im Wuhletal (Berlin) hatte ich das Getränke-System meiner virtuellen Läufe so gefeiert, weil ich dort beim realen Lauf fast verdurstet wäre und ging hier auch alles schief.

Naja... von den bisher elf von mir gelaufenen virtuellen Marathons waren zehn ohne jegliche Trink-Probleme über die Bühne gegangen. Einmal hatte ich Glück, als ich eine geschlossene Tankstelle mit einem kurz danach folgenden Kiosk kompensieren konnte.  

Abgesehen davon hätte ich ohne diese Scheiß Corona-Maßnahmen überhaupt keine Probleme gehabt, überall Getränke zu kriegen. Wobei... ohne Corona hätte ich auch keine virtuellen Marathons gebraucht.

Ja klar. Erst ewig gar keine Tankstelle und nun zwei auf dem Haufen.

Ich lief zur JET-Tankstelle auf meiner Seite und kaufte gleich zwei Liter. Ein halber Liter Dextro ging gleich auf Ex runter. Ein halber Liter Coca-Cola folgte kurz danach. Zwei Flaschen Powerade wanderten in den Rucksack.

Trotz der Abkürzung über die Bundesstraße lag ich 1150 Meter über meinem Plan. Das würde also deutlich länger als ein Marathon werden. Unter sechs Stunden würde ich nicht bleiben. So hatte ich mir das alles nicht vorgestellt.