Aus Breitenfelde raus gab es eine lang gezogene Steigung. Nicht sonderlich steil, aber die brach mir dann endgültig das Genick. Ab hier wurde nahezu ausschließlich gewandert.

Schlimmer als der Anstieg war die Tatsache, daß es nun gar keinen Schatten mehr gab.

Das war mörderisch. Wie heiß war es nun? 28°C? Hier in der Sonne gefühlt wie 35°C. Und das sollte ja noch schlimmer werden.

Da wünschte ich mir echt, dass das prognostizierte Gewitter früher kam.

Da war schon so ein wenig Schatten eine Wohltat. Auch wenn es nicht wirklich half.

Das war nun die Phase, in der ich die Dörfer abklapperte. Wenn man mit Ratzeburg und Mölln startet, dann ist dieser Teil weniger spektakulär.

Und wenn man dann für jeden Kilometer um 9:30 Minuten benötigt, dann kann das ganz schön lange dauern.

Unechte Wasserpumpen sind einfach nur gemein und fies. Ganz böser Dorf-Humor oder so...

Andererseits hätte vermutlich das ganze Grundwasser zur Abkühlung abgepumpt.

Ich kann die Gedanken einer Kuh lesen: "Bei dem Wetter? So ein Idiot".

So in der Sonne braten ist aber auch nicht besser.

Talkau würde das nächste Ziel meiner Reise sein.

Die hübsche St. Anna-Kirche. Erbaut 1581.

Das waren doch einige sehr hübsche Häuser in Richtung Ostsausgang.

Kurz hinter Niendorf-Stecknitz die nächste Trinkpause. Die dritte Flasche au Mölln (noch ein Vitamin-Mix-Saft), war in einem Schluck weg. 

Und der Durst kam in ähnlich kurzer Zeit wieder zurück.

Immerhin hatte ich nun mehr als die Hälfte geschafft. Ich dachte zwar eine Weile über einen früheren Ausstieg nach, aber gab es keine sinnvolle Variante.

Noch ein Kilometer bis nach Talkau.

Keine echter Schatten und immer die Hauptstraße lang.

Das schöne Laufgebiet von Ratzeburg nach Mölln und weiter am Elbe-Lübeck-Kanal entlang und das hoffentlich wieder spannende Gebiet ab Elmenhorst erkauft ich mir durch einen ziemlich zähen Mittelteil.

Immerhin hatte ich schon mal Talkau erreicht.

Hier die Maria-Magdalena-Kapelle. Auch sehr hübsch. Durchaus einen Abstecher vom geplanten Weg wert.

Bei den Flüssen und Bächen nervt es ganz schön, wenn sie knapp neben dem Weg sind, man sie aber nicht sieht. Bei der Bundesstraße störte das nicht so. Die verlief hier direkt hinter den Bäumen auf der linken Seite.

Vier lange Kilometer wanderte ich geradeaus. Das wäre öde gewesen, aber mein Hörbuch ging genau auf dieser Gerade ins spannende Finale.

Die B 207 überquerte die A 24.

Am Ende der Geraden wartete (hoffentlich) eine Tankstelle. Aber von hier war noch nicht einmal der Ort zu sehen.

Endlich zeigten sich die ersten Gebäude von Elmenhorst. Der Turm gehört zur Feuerwehr.

Glück gehabt. Die Tankstelle existierte tatsächlich. Ich holte vier (!!!) Flaschen. 2,25 Liter. 0,75 Liter hella gingen gleich vor Ort auf Ex weg.

Erstmals mußte ich Flaschen zurück lassen. Für insgesamt zehn Flaschen (drei von zu Hause, drei aus Mölln) mit insgesamt 5,5 Liter war kein Platz im Rucksack.

Eine Flasche Coca-Cola nahm ich mit und trank sie nach und nach bis zum Ortsausgang.

Nun kam die nächste lange Gerade, aber immerhin nicht entlang einer Hauptstraße.

33,5 Kilometer war ich schon unterwegs. Vermutlich waren noch 17,5 Kilometer bis nach Aumühle zu laufen (oder zu wandern). An der Tankstelle war es ein Kilometer mehr auf der Uhr als auf dem Plan. Das waren die Verlaufer vor Mölln.