Vor der Schranke wurde schon in Elmenhorst gewarnt. Die dortige Formulierung machte nicht klar, ob der Durchgang nicht Fußgänger erlaubt war.

Wenn das hier in einer zwei Kilometer langen Sackgasse enden würde, dann wäre ich echt verloren.

Mein vieles Trinken sorgte in der Hitze nicht dafür, daß der Durst verschwand, dafür hatte ich nun Magenschmerzen.

Bis hierher hatte ich es ohne Probleme geschafft.

Auf dem Gut Lanken fand am 03. November 2019 sogar mal ein Marathon statt. Da hatte ich aber keine Zeit.

Ganz anders als die Kühe von Niendorf-Stecknitz hielten sich die Schafe von Gut Lanken im Schatten auf.

Bis 1994 war dieses Gelände Übungsplatz der Bundeswehr. Aber seit der Auflösung der Sachsenwald-Kaserne ist hier Ruhe.

Es ging über die Alte Steinau-Brücke. Ob es so klug ist, den schweren Stein auf die alte Brücke zu legen?

Nach etwas schattigem Wald ging es zurück in die pralle Sonne.

Hin und wieder machte ich einen Lauf-Versuch, aber ich kam immer nur ein paar Meter weit und dann war es wieder vorbei mit der Motivation.

Bei Kilometer 37,6 wieder eine Trinkpause. Meinem Magen gefiel das gar nicht, aber half nichts. Aber der Rucksack wurde nun wieder leichter. Da war statt zwischenzeitlich 2,25 Litern nur noch ein Liter drin.

Der nächste Ort auf meiner Strecke war erreicht.

Dort oben am Himmel zogen Wolken. Das Unwetter war für 14 Uhr vorhergesagt. Das war in einer halben Stunde. Dann hätte ich den Sachsenwald erreicht und käme auch ohne GPS zum Ziel.

Mit einer gastronomischen Infrastruktur war hier nicht zu rechnen. Ich würde schon mit dem auskommen müssen, was ich dabei hatte. Mein Magen vertrug eh nicht mehr als das. 

Um die 39 Kilometer waren geschafft. Noch circa 12. Mit konsequentem Wandern waren das etwas weniger als zwei Stunden.

Dort vorne begann das große Gebiet des Sachsenwaldes.

Mit 70 Quadratkilometern ist der Sachsenwald der größte zusammenhängende Wald in Schleswig-Holstein.

Das schönste am Wald ist immer noch der Schatten.

Allerdings zog sich auch hier die Strecke in die Länge.

Bei 5:56:31 Stunden hatte ich die Marathon-Marke erreicht. Noch knapp im Zeitlimit des echten Flensburg-liebt-dich-Marathons.

Aber immer noch waren es neun Kilometer bis zum Ziel.

Eigentlich war dringend wieder eine Trinkpause angesagt. Da mein Magen aber immer noch rebellierte, verschob ich das.

Über die Bundesstraße ging es unfallfrei. Die Kombination langsames Wandern und sehr schnelle Autos schon etwas kritisch waren. In der Zeit, in der ich auf der Straße bin, schafft ein Auto 130 Meter. Sofern es im Tempolimit ist.

Nun kam der zweite Teil des Sachsenwaldes dran. Der war 5,6 Kilometer lang.

Dann war Zeit für die nächste Trinkpause. Zwei Kilometer später als geplant, aber ich hatte abgewartet, bis mein Durst schlimmer wurde als das Magengrummeln.

Mit dem verbliebenen halben Liter würde ich es schon ins Ziel schaffen. Es waren ja nur noch um die sieben Kilometer.

Also etwas spektakulärer und abwechslungsreicher hatte ich mir den Sachsenwald schon vorgestellt. Auf der Ostseite der Bundesstraße war dem auch so, aber die Westseite konnte da nicht mithalten.

Vom Gewitter war noch immer nichts zu sehen. Dafür aber zu spüren. Neben heiß war es nun auch leicht schwül. Na danke...

Für ein Foto ist immer Zeit.

Zum ersten Mal während des Laufes erreichte ich bekanntes Gebiet. Hier war ich beim Aue-Lauf (am 28. September 2018) entlang gekommen.

Man kam von rechts, machte dann eine Schleife zu einem Wendepunkt hinter mir und danach lief man gerade weiter.

Und hier ging es dann nach links weg. Obwohl es maximal zehn Kilometer im Angebot gab, was es ein schöner Lauf. Mit Medaillen aus Holz.

Es waren immer noch um die drei Kilometer, aber trotzdem feierte ich schon einmal vor.

Bei Kilometer 48 dann meine letzte Trinkpause. Die achte. 4,75 Liter hatte ich getrunken und war immer durstig. Scheiß Wetter. Die Hoffnung auf das Gewitter hatte ich inzwischen aufgegeben.

Bei Aue-Lauf kam man hier von links zurück auf meine Strecke.

Das Ziel des Aue-Laufes lag dort unten in der Kurve.

Jetzt mußte ich nur noch dem Weg folgen, den ich nach dem Aue-Lauf nach Aumühle zum Bahnhof machte. Noch zwei Kilometer.  

Auf den letzten 100 Metern Aue-Lauf-Strecke machte ich einen ersten Laufversuch, das war aber zu steil bergab. Also ein zweiter Versuch hier. Der klappte prima. Mit Ausnahme von zwei Steigungen lief ich bis ins Ziel durch. 

Ich passierte das Bismarck-Museum.

Voraus der Bahnhof, an dem kein Zug mehr hält. Daher war ein Ausstieg hier auch keine Alternative.

Um die Ecke befindet sich der Garten der Schmetterlinge. Leider hatte ich wieder keine Zeit für einen Besuch.

Da ist aber eine ganz schön fett geworden. Das hatte ich aber alles schon vor Corona drauf gehabt.

Über die Schwarze Au ging es zurück in den Sachsenwald.

So hatte ich mit den Wald die ganze Zeit erhofft.

Ein zweites Mal überquerte ich die Schwarze Au.

Schließlich erreicht ich dann Aumühle.

Wo war jetzt das Ziel? Meine 50-Kilometer-Strecke endete auf dem Parkplatz hinter dem Eisenbahnmuseum, aber ich kannte einen schöneren Ort.

Da ich ohnehin schon mehr als 50 Kilometer auf meiner Uhr hatte, kam es auf die Meter auch nicht mehr an.

Am Ende des Mühlenteich gab es einen schönen Platz, an dem ich beim Schloß-zu-Schloß-Marathon am 14. Juni 2020 vorbei gekommen war (da kam ich aus Ahrensburg und lief bis Bergedorf weiter).

Hinter der Brücke war dann Schluß. Ich hatte mein Ziel erreicht.

Rechts die Fürst Bismarck Mühle. Restaurant und Hotel. Und an der Brücke wird die Schwarze Au zum Mühlenteich aufgestaut.

Diesmal hatte ich sogar eine echte Medaille dabei und nicht wie meist nur eine gedruckte Vorab-Version.

Ich war zuvor schon schönere virtuelle Strecken gelaufen. Aber alleine für die ersten 22 Kilometer bis Breitenfelde hatte es sich gelohnt. Und der Rest wurde vor allem wegen der Hitze zur Qual. 31°C waren es am Ende. Da konnte man nicht einmal im Ziel abkühlen.

Nach ursprünglicher Planung wollte ich jetzt schon zu Hause sein, aber das würde noch über zwei Stunden dauern. Ich fuhr über Bergedorf und Berliner Tor zum Hauptbahnhof, wo die Sachen im Schließfach waren, zog mich um und fuhr mit S-Bahn, U-Bahn und Bus nach Hause. Fünfmal umsteigen.

51,20 Kilometer
7:13:16 Stunden
8:28 Min/Km

Davon in Bewegung:
6:57:58 Stunden
8:10 Min/Km

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Das Gewitter kam dann doch noch. Da hatte ich mich aber schon umgezogen und mußte mit den trocknen Klamotten aus dem Bahnhof raus.

Scheiß Timing...