Anreise am Morgen mit der Bahn aus Hamburg. Viele kamen erst mit der Bahn eine Stunde später, womit sie dann nur neun Minuten vor dem Briefing ankäme. Das war mir zu knapp.

Zumal es am Bahnhof eine warme und kostenlose Toilette gibt.

Niederhaverbeck und Wilsede würde ich ablaufen, die vielen anderen Orte an diesem Tag nicht.

Start und Ziel waren gut 500 Meter vom Bahnhof entfernt beim Hotel Ramster.

Heidschnuckenkeulen? Uhm... die würde ich lieber entlang der Strecke herum laufen sehen.

Über die Speisekarte konnte man streiten, aber was die Gastfreundschaft anging, gab es keine zwei Meinungen. Wir bekamen ein eigenen Zimmer für die Klamotten und zum Umziehen und durften auch die Toiletten nutzen.

Was sollte das? Regen? Laut Wetterbericht sollte den Tag über die Sonne scheinen und nur die Sonne scheinen. Was sollte der Regen?

Und es war nicht gerade wenig Regen, der da runter kam. Bei nur 2°C (die Autos auf dem Hotel-Parkplatz waren teils zugefroren) war das ziemlich kalt.

Als später doch noch die Sonne durchkam, wurden es bis 9°C.

Kurz vor dem Start klarte es dann aber wieder auf.

Von 78 Voranmeldern hatten sieben im Vorwege abgesagt, drei weitere kamen nicht. Es blieben aber 68 Starter.

(Foto: Christian)

Dann konnte es losgehen.

Ein so großes Feld hatte ich bei noch keinem Lauf durch die Lüneburger Heide erlebt.

Da brauchte es keine extra Streckensicherung, um die Hauptstraße zu blockieren.

Die Veranstaltung hatte den Untertitel "Lauf & Hike". Es war also durchaus gewollt, daß ein Teil der Teilnehmer von Anfang an wanderten.  Die 52 Kilometer konnte man gut als Test oder Vorbereitung auf die kommende Marsch-Saison nutzen.

Natürlich gab es auch die ganz schnellen, die ab Beginn auf Tempo machten.

Der Weg führt zwischen den beiden Teilen der Kirche hindurch.

Mit im Feld auch Joe Kelbel, der nach langer Verletzungs-Pause allmählich wieder ins Laufen zurück findet.

Dann verließen wir den Ort Schneverdingen und ab ging es in die Natur.

Als ich hier fünf Monate zuvor zuletzt hier gelaufen war, stand die Heide in voller Blüte. Von dem Lila war nichts mehr zu erkennen.

Farblos war es aber nicht. Und es regnete nicht in Strömen wie im August 2019.

Da war auch die Sonne. Mir fehlen immer noch Schnee in der Heide und die Heideblüte bei Sonnenschein.

Wer noch einmal auf Holz klopfen wollte... hier gab es genug.

Es ging durch die Osterheide. Rechts und links der Strecke war es schön einsam, ...

... während es auf der Strecke noch recht voll war.

Aber allmählich entzerrte sich das große Feld.

Auf solchen Strecke laufe ich am Liebsten alleine. Schon bei einer Veranstaltung mit einem Verpflegungsstand alle zehn Kilometer, aber eben ohne das Gewusel der Stadtmarathons.

Auch mal selbst den Weg mit Hilfe des GPS finden müssen ist so ein Herausforderung, die einem entgeht, wenn man der Masse einfach nur hinterher laufen muß.

Wobei ich zumindest bis zum zweiten Verpflegungspunkt bei Hörpel (Kilometer 21,7) den Weg kann. Ich war zweimal beim "Lila Krönung" Ultra-Marathon dabei gewesen. Bis Hörpel ist der Weg identisch mit diesem Lauf.

Was hatte ich mir für den Tag vorgenommen? Zunächst ohne Probleme anzukommen.

Seit Mitte Dezember lief es nicht mehr richtig rund bei mir. Zuletzt wurde es zwar besser, aber 15 Kilometer durch die Stadt und 52 Kilometer durch die Heide sind doch zwei ganz verschiedene Sachen.

Mit Hörbuch ("Blutheide", Kathrin Hanke und Claudia Kröger) und Musik käme ich 6:30 Stunden hin.

Ohne Musik konnte ich weiter laufen, ohne Licht eher nicht. Sonnenuntergang war um 16.38 Uhr. Auf eine Lampe hatte ich verzichtet. Damit stand die Deadline bei 16.38 Uhr plus etwas Dämmerung.

Ich hatte in gutes Tempo für mich gefunden. So um 6:30 bis 6:40 Min/Km lief ich. Bei Kilometer 2 herum hatte ich zwar einen kleinen Hänger, aber bald lief es besser.

Kurz ging es an der Straße entlang und über die B3.

Danach ging es wieder in die Natur.

Der Spitzbubenweg ist 2,6 Kilometer lang und gehört zu meinen Lieblingswegen durch die Heide.

Schon erstaunlich. Im Sommer stand hier alles unter Wasser und nun im Winter war alles trocken.

Der Spitzbubenweg ist schön abwechslungsreich. Immer wieder neue Baumformationen.

Nur zum Überholen ist es hier nicht gerade ideal.

Aber ich hatte nach vorne und nach hinten nun ausreichend Platz, da war Überholen nicht notwendig.

Nur eine Stunde zuvor hatte es noch geregnet, nun war Sonne angesagt.

Am Ende des Spitzbubenwegs legte ich eine kurze Pause ein und wurde gleich vor einer Reihe Mitläufer überholt.

Die sammelte ich aber schnell wieder ein.

Es gibt auch schmale Wege auf der rechten und linken Seite, aber ich bleib in der Mitte.

Immer wieder kam auch mal die Sonne raus.

Da hatte ich eine ganze Reihe von Mitläufern hinter mir. Und sie alle waren wie ich alleine unterwegs.

Ich hatte aber nicht nur Läufer hinter mir, ...

... sondern auch vor mir. Aber jeweils mit einigem Abstand. Kamera-Zoom sei Dank.

Es war ja damit zu rechnen. So viele Starter konnte ja nicht alle gleich verschwinden.

Nun hier rollte man jemand in hohem Tempo von hinten das Feld auf.

Nun kam Niederhavenbeck näher. Naja.. eigentlich kam eher ich Niederhaverbeck näher... aber egal.

Dort wartete schon Christian mit dem Verpflegungsstand. Dem ersten von vieren.

Ich hatte noch keinen Durst, aber der nächste Stand kam erst 11,6 Kilometer später. Also doch lieber anderthalb Becher Cola trinken. Hier kam mein mitgebrachter Becher von IKEA zum ersten Einsatz.

Inklusive Trinkpause war ich mit 6:47 Min/Km unterwegs gewesen auf dem Abschnitt bis nach Niederhaverbeck. Gutes Tempo. So konnte es gerne weitergehen.