Ich reiste mit der S-Bahn über Bahnhof Friedrichsstraße zum Brandenburger Tor an.

14°C. Trocken. Nur leicht bewölkt. Das sah nach einem tollen Marathon-Tag aus.

Das Ziel zum Greifen nahe. Allerdings würde ich etwas mehr laufen müssen, um am Ende tatsächlich ins Ziel laufen zu dürfen.

Hier kamen Erinnerungen an den Mauerweglauf hoch, den ich fünf Wochen vorher nach nur 106,57 Kilometern leider aufgeben mußte.

Ohne Startnummer und ohne  Band am Handgelenk kam man hier nicht rein.

Noch war es recht übersichtlich auf dem Platz der Republik. Aber frühes Kommen sicherte noch einen raschen Zugang zu den Dixis.

Im Vorwege des Marathons gab es einen Triathlon-Bericht im Fernsehen. Naja... da wird schließlich auch gelaufen.

Die Zeit-Läufer waren auch schon da. Die 4:00-Stunden konnte ich nicht entdecken. Aber die würden schon noch auftauchen.

Mein Tagesziel war es, unter vier Stunden zu bleiben. Dann konnte ich immer noch sehen, ob eine Jahresbestzeit für mich möglich war (3:54:23 Stunden).

56 Minuten vor dem Start machte ich mich auf den Weg Richtung Startaufstellung.

Kleiderbeutelabgaben gab es viele auf dem Gelände. Aber nur diese hier war für meine Startnummer.

Weiter ging es zum Dixi-Land. Etwas den Magen beruhigen.

Thorsten lief mal wieder als Brandenburger Tor. Kollege Christoph als Spider-Man.  

Nun wurde es aber allmählich Zeit, in die Startaufstellung zu kommen.

Läufer-Stau. Ganz vorne in die engste Stelle noch ein paar Dixis zu stellen, war nicht so clever. 

Also schlug man sich eben durch die Büsche Richtung Startaufstellung.

Schlußendlich schaffte ich es durch das Gewühl auf die Straße des 17. Juni.

Jetzt mußte ich mich nur noch in den Startblock drängeln.

WOW. Das war doch mal ein Anblick.

44.389 Läufer hatten sich für den Marathon angemeldet. Ähnlich viele waren zudem an der Startnummern-Lotterie gescheitert. Rund 41.000 Läufer waren letztendlich an den Start gekommen.

Ich stand im Block E für eine Zielzeit von 3:15 bis zu 3:30 Stunden. Kurz bevor ich mich anmeldete, war ich 3:27:51 Stunden in Bremen gelaufen.

Inzwischen hatte ich deutlich an Tempo eingebüßt. Also stellte ich mich möglichst weit hinten auf. Die Blöcke bis E würden gemeinsam starten und dann hätte ich etwas Platz, ehe mich die Läufer aus Block F über den Haufen rennen würden.

Der Start erfolgte pünktlich.

Während ich weiter hinten in der Menge stand, ging vorne gleich die Post ab.

Foto: www.sportograf.com

Wie seit Jahren wie die große Frage beim Berlin-Marathon: würde es erneut einen neuen Weltrekord geben? Der Stand seit 2014 bei 2:02:57 Stunden.   

Foto: www.sportograf.com

In den Jahren danach hatte zumeist schlechtes Wetter einen neuen Weltrekord zu verhindern gewußt. Aber 2018 schien alles perfekt.  

Foto: www.sportograf.com

Im Block E machte sich die Ernüchterung breit, daß man doch nicht mit den Blöcken A bis D startete. Also ging es später auf die Reise.

Nun ja. Jetzt hatte ich fast ein Jahr gewartet, da konnten es auch ein paar Minuten mehr sein. Allerdings würde ich nun den dicken Block F direkt im Nacken haben.

Etwas überraschend wurde die zweite Welle nicht erst um 9.35 Uhr, sondern bereits zehn Minuten früher gestartet.

Zehn Minuten früher oder zehn Minuten später. Hauptsache ich durfte mitlaufen.