Nach dem dem Zieldurchlauf regte ich kurz mal an, daß man doch nach jeder Runde eine Medaille verdient hätte. Oder zumindest doch mit Erreichen der Marathon-Distanz.

Man stimmte mir zu, eine Medaille bekam ich dennoch nicht.

Grummel.

Auf der Wiese herrschte nun Volksfest-Stimmung. Einige waren schon im Ziel, andere bereiteten sich noch auf den Lauf vor und alle anderen waren einfach nur da.

Die Kapelle war immer noch da, spielte aber wieder nicht. Oder immer noch nicht.

Die fünfte Runde. Die war psychologisch schwierig. Schon fünfeinhalb Stunden auf der Uhr, aber noch immer nicht die vorletzte Runde.

Also immer schön weiter. Die Anstiege wandern, alles andere locker laufen. Wie ein Mantra spulte ich die Strecke runter.

Und andere hatten schließlich auch mit Probleme zu tun.

Nun war es richtig bunt auf der Strecke. Startnummern in Blau (Viertelmarathon), in Rot (Halbmarathon), in Violet (Marathon), Schwarz (Batman) und Grün (Dracula).

Von der Ausschreibung aus betrachtet war dieses Wasser-Depot nur für Läufer, die aus der Gegenrichtung kamen. Wäre so betrachtet cleverer gewesen, den Stand auf der anderen Seite aufzubauen.

War aber egal. Ich griff von beiden Richtungen kommend zu, wie die meisten anderen auch.

Und wieder lief ich ohne einen Schutzhelm in die Grube. Das gefiel den austeilenden Helfern nicht so gut, aber gezwungen werden konnte ich nicht.

Eng, eng, eng was es hier. Und die Amelie war deutlich kleiner und schmaler als ich.

Foto: Benjamin Christensen

Am Bier lief ich wieder vorbei. Auch nach belegten Brötchen stand mir nicht der Sinn.

Nach einer wie jedes Mal gefühlten Ewigkeit war ich wieder draußen. Da ging es jetzt nur noch zweimal durch.

Sechs Stunden war ich nun unterwegs auf der nicht gerade einfachen Strecke. Allmählich wurden die Beine spürbar ein wenig müder.

Aber ich ließ mich nicht weiter beirren und lief mein Schema weiter.

Wie gut, daß ich mit meiner Befürchtung einer übervollen Strecke so unrecht hatte.

Die "Steigung" hier wurde von Runde zu Runde steiler.

Ab Runde 5 nahm ich sie in die Wander-Abschnitte mit auf.

Die lange Laufpassage tat nun doch etwas mehr weh, aber ich biß mich durch, ohne dabei zu verkrampfen. Das ging noch.

Dieser Anstieg war außerhalb der Grube der einzige Weg, der nicht meterweise mit Fähnchen markiert war.

Hier konnte man dem Weg aber auch so folgen.

Fledermaus Lakritzgummi. Betrachtet man die leeren Kartons im Hintergrund, dann gingen die gut weg.

Na gut. Ich griff auch zu und schnappte mir einen.

Ganz schön schwierig, solch eine trockene Süßigkeit zu lutschen, wenn der Mund total trocken ist. 

Ich hatte fast einen Kilometer damit zu kämpfen.

Lagerfeuer und Pfannkuchen? So sah es im Vorbeilaufen aus. Ganz genau ist es aber nicht erkennbar.

Brrrrrrrrr... im ersten Moment war die Kühle ja erfrischend. Aber so durchgeschwitzt man selbst und die Kleidung war, wurde es schnell nur noch kalt.

Hier links gab es Käse und Rotwein. Den Käse probierte ich mal, aber beim Rotwein winkte ich doch ab.

Wie fast überall auf dem Kurs rannte auch in der Grube so ziemlich jeder schneller als ich.

Vor allem dieses steile und technisch nicht leichte Gefälle rannten einige runter wie nix.

Einige kamen dabei auch ganz mächtig ins Rutschen.

Man muß dazu aber sagen, daß viele der Läufer hier Strecke nur ein- oder zweimal abliefen und die Schwierigkeiten nicht so gut kannten wie ich beim fünften Durchlauf.

80:23 Minuten für die sechste Runde. Also nur 36 Sekunden langsamer als die Runde 4. Die Probleme hatten sich kaum auf die Rundenzeit ausgewirkt.

6:47:05 Stunden insgesamt. Noch zwei Runden, für die ich mir jeweils 96:27 Minuten Zeit lassen. 16 Minuten mehr als für die Runde 5. Das sah doch gut aus.