40. ING New York City Marathon 2009
01. November 2009
5.) Meile 18 bis Meile 22

Hier gab es Schwämme. Das war der einzige Punkt, wo es mal etwas anderes als Flüssigkeit an einem Verpflegungspunkt gab.

Ich war inzwischen zum Nonstop-Trinker geworden und brauchte trotz des ja kühlen Wetters bei jedem Stand einen Becher Iso. 

Wir fahren vielleicht ab zu und mal ohne Holland zur WM, aber nicht zum New York Marathon.

Was hatten wir doch für ein Glück mit dem Wetter. Bei Regen wie noch am frühen Morgen hätten wohl nicht so viele Fans am Rande gestanden. Oder doch??  

Block für Block ging es in Richtung Norden. Und so allmählich nahm die Höhe der umliegenden Häuser ab.

Meile 18 in 8:48 Minuten
Gesamt: 2:40:42 Stunden

Endlich wieder trinken. Da machten sich wohl doch die 85 Kilometer Sight- seeing der Vortage jetzt bemerkbar. 

Je weiter es nach Norden ging, desto "weniger" wurden die Zuschauer am Rande. Da fühlte ich dann auch erstmals schwere Beine. Das ganze Stehen- bleiben und Fotografieren tat da sicher auch seinen Teil zu bei.  

Erst Kilometer 30. Also in Hamburg ist das noch nicht einmal Ohlsdorf. Das konnte ja noch lang werden.

Km 30: 2:46:11 Stunden. Also 56:28 Minuten auf den letzten 10 Km. 5:39 Min/Km im Schnitt. Langsamer durfte es nun nicht mehr werden, wenn ich noch unter vier Stunden enden wollte.

Nicht langsamer werden war ja eine gute Idee. Aber wie setzt man das am Besten um? Die First Avenue wollte schon kein Ende nehmen und danach ging es das alles auf der Fifth Avenue ja noch wieder runter. Naja... ich lief einfach weiter.

Gibt es hier einen Helfer, von dem man vielleicht lieber kein Wasser nehmen sollte? 

2,5 Millionen Trinkbecher wurden für den Marathon zur Verfügung gestellt. Die meisten endeten unter den Füßen der Läufer.

Meile 19 in 8:42 Minuten
Gesamt: 2:49:24 Stunden

Immerhin blieb ich weiter unter neun Meilen/Km, lag nun 1:36 Minuten vor der entsprechenden Durch- laufzeit. Alles gut jetzt? 

Musik gab es reichlich am Rande der Strecke. Von Gospel über Rock bis Rap war alles dabei. Mal mehr melodisch, mal mehr laut.

Diese Gruppe heißt "The Terryl...". Der Rest vom Banner war verdeckt. 

Nun kamen wir an das Ende der First Avenue und somit an die Willis Avenue Bridge. Hier allerdings zu sehen sind noch die Aus- läufer der Triborough Bridge etwas südlicher.  

Die Brücke wurde 1901 erbaut und 1916 verstärkt. Hmm... so sieht es auch aus. Wenn man die nicht bald abreißt, erledigt die den Job von alleine.

Wobei... ganz hübsch sieht sie in der Mitte ja noch aus. Und schön flach ist sie. Und weich dank des ausgelegten Teppichs, der die ganzen Löcher verdeckte.

Hunderte von Fotos haben die Leute von Brightroom von mir geschossen, aber die meisten davon sind nur eher eingeschränkt zu gebrauchen. Immerhin... hier bin ich mal gut zu sehen.

Foto von:
http://www.brightroom.com 

Am Ende der Brücke standen diese Dudelsack- spieler und spielten die deutsche Nationalhymne. Ob die das die ganze Zeit gemacht haben oder nur weil ich gerade mit dem Deutschland-T-Shirt  kam, weiß ich nicht.   

Willkommen in der Bronx. Das Viertel ist ja ein wenig verrufen und früher hat man die Läufer ganz aus- drücklich davor gewarnt, abends nach dem Lauf hierher zurückzukehren. Aber inzwischen ist es auch hier friedlicher geworden. Vorsichtig sollte man trotzdem sein und bleiben.

Über den Läufer habe ich in den Datenbanken nichts gefunden. Alle Maloneys sind maximal 27 Jahre alt oder weiblich. Auch wenn Marathons äußerlich ja altern lassen, wäre das doch etwas übertrieben. 

Meile 20 in 8:51 Minuten
Gesamt: 2:58:15 Stunden 

Eine Videoleinwand zum Selbst-Zujubeln.

Unter weiter ging es durch die Bronx. Insgesamt war die Strecke durch diesen Stadtteil kaum mehr als anderthalb Meilen lang. 

Die 140th Street und damit der nördlichste Punkt der Strecke war geschafft. Nun ging es noch wieder bis zur 59th Street runter. Und ein paar Kurven und Ecken und Hügel.

Nun galt es aber zunächst, dieses recht langweilige Stück Industrie zu laufen.

Da schau mal. Da machen die ein 1a Security- und Sicherheitsballet und am Ende läuft trotzdem noch jemand mit einem "RAF"- Shirt. Wie kann so etwas nur passieren?? :-)  

Die Läufer vom New York Police Department (NYPD) bekamen immer einen extra Applaus von den Zuschauern.  

Eine große und sehr laute Trommlergruppe hatte sich hier versammelt. Dem Schild nach handelt es sich um "New York Taiko Aiko Ka". Was immer das bedeuten mag. 

Und wie sich hier schon andeutet waren wir kurz vor dem Ende der Bronx angekommen.

Nun ging es auf direktem Wege zur fünften und letzten großen Brücke des Marathons, welche uns wieder nach Manhattan zurückbringen sollte. 

Das Überlaufen dieser sehr flachen Brücke war kein Hindernis. Das bisschen Steigung war noch zu verkraften.

Meile 21 in 9:05 Minuten
Gesamt: 3:07:20 Stunden

Wofür ich in der eher tristen Bronx soviel Zeit gebraucht habe, weiß ich auch nicht.

Nun waren wir also wieder in Manhattan und endlich ging es Richtung Süden und Richtung Central Park. Dieses Runterlaufen von der Brücke machte mit Beinschmerzen.

Nur noch 78 Blocks bis zur Grand Army Plaza. Uhm.  

Dies kist die Greater Central Baptist Church.

Ich hatte mich am zurück liegenden Verpflegungs- stand wieder mit Iso voll- laufen lassen. Wo kam bloß dieser ungewöhnliche Durst her? Noch 73 Blocks.

Viel los war hier nicht am Straßenrand. Aber genau wie es in der First Avenue nach Norden ruhiger wurde, wurde es hier nach Süden wieder lauter. 

Kilometer 35 war erreicht. 3:14:15 Stunden. 28:04 Minuten für die letzten fünf Kilometer. 5:37 Min/Km. Immer schön knapp besser als notwendig. Gut so. :-) 

Dann kam diese Umleitung um den Marcus Garvey bzw. den Mount Morris Park (ist nicht sehr groß, hat aber zwei Namen). Das waren nur vier popelige Blöcke, aber die kamen mir so endlos vor.

Meile 22 in 8:54 Minuten
Gesamt: 3:16:14 Stunden

Auch wenn mein Verstand und meine Beine gerade so taten, als würde es nun noch ewig lange ins Ziel dauern... es waren nur noch 4,2 Meilen. Ganz allmählich ging das große Spektakel New York City Marathon dem Ende zu.