Die dritte Auflage des Marathons in Cuxhaven. Trotz reichlich Unstimmigkeiten und Streitereien wegen der Straßensperrungen scheint der Marathon in Cuxhaven angekommen zu sein. Schon vor dem Start der dritten Auflage wurde im Internet für 2010 der vierte Marathon angekündigt. Gut so!!

Samstag, 4. April 2009

Kühl und windig präsentierte sich Cuxhaven an diesem Samstag. Am Freitag waren es noch sonnige 22°C gewesen, nun 14°C. Hier würde 18 Stunden später der Marathon starten. Der Wetter- bericht kündigte 9-11°C, Nord- oder Nordwest-Wind um 4 an.  

Wolfburg - Bayern München 5:1. Netter Ergebnis, gerade noch im Radio gehört, welches das Auf- bauteam bei sich hatte. 

Startunterlagen gab es dieses Mal beim Hauptsponsor selbst.   Wie in den Vorjahren lief alles bestens. Und diesmal versprach man auch keine Marathon-Messe mehr, die dann eh nicht stattfand.

Geschafft. Trotz Knieproblemen schaffte ich es in den dritten Stock des Hertie-Gebäudes. Und das lohnt sich. Die Pasta-Party in Cuxhaven ist mit die Beste, die ich bisher miterlebt habe. Sehr lecker, man kann sich auch mehrfach den Teller vollhauen und schön heiß ist das Essen auch.

Kalt und neblig. 7°C und ein sehr kalter Wind machten den Spazier- gang am Wasser zu einer kühlen Angelegenheit. Und bei solch einem Wetter wollte ich Marathon laufen? Am Donnerstag hatte man noch bis 23°C für Sonntag vermel- det. Naja... bis Mittwoch war von Sturm und Regen die Rede. Ach... die wissen es halt auch nicht. 

Sonntag, 5. April 2009

Das sah nun nicht wie Regen oder Sturm aus, auch nicht wie 9°C. Es waren aber auch nicht 23°C. Sehr schönes Laufwetter mit um die 14°C, allerdings einem sehr frischen Nordwind, der auf den vier Kilometern an der Küste steif von vorne wehe würde. So blieb ich trotz Sonne in meiner langen Kleidung.   

Wie in vielen anderen Städten ist auch in Cuxhaven der Marathon keine Solo-Veranstaltung. Vor dem Marathon starteten schon 79 Kinder über 2,5 Km, 83 Kinder über 5 Km und 317 Frauen und Männer über 10 Km. Hier im Foto der Zieleinlauf nach 10 Km.

Im Hauptlauf starteten um 11 Uhr dann 505 Halbmarathonies und 152 Marathonläufer zusammen. 

Noch vier Minuten bis zum Start und ich hatte mich tatsächlich bis in die Startaufstellung gehumpelt. Natürlich wäre ich besser nicht gestartet, aber die Vernunft war mal wieder abgeschaltet. Wie hatte ich 2006 in los Angeles gelernt: "Marathon ist etwas ganz anderes". Da braucht man keine heilen Knie. Na denn...  

Das schöne Wetter hatte eine nette Anzahl Zuschauer an die Strecke getrieben. Zumindest hier im Start-/Zielbereich war eine gute Stimmung am frühen Morgen.

Die letzte Minute vor dem Start. 660 Läuferinnen und Läufer warten auf den Startschuß des Bürgermeisters.

Und los ging es. Marathon Nr. 33 für mich. Wie man sieht, legte jeder den Wetterbericht anders aus. Mit Jacke, langes Shirt, kurzes Shirt, ohne Ärmel... alles vertreten. 

Für mich fing es an wie erwartet. Die ersten Meter lief ich wie mit Holzschuhen und kam nur langsam in die Gänge. Erst nach einem Kilometer fand ich einem nahezu schmerzfreien Rhythmus und erst nach drei Kilometern waren auch diese Schmerzen vergangen. 

Prominenter Besuch in Cuxhaven. Der Nikolaus (Dieter Fromme) war mit dabei und auch Christian Korsch (Nr. 1160).

Die Strecke war gegenüber 2008 unverändert. Vier Runden zu je 10,55 Km. Vom Stadtzentrum zum Hafen, Grimmershörnbucht, am Wasser bis zum Strandhaus Döse, über den Deich und dann hinterm Deich mit einem Schlenker im Lotsenviertel zurück.

Hier in der Bucht konnte man schön sehen, wie sehr sich das Feld schon in die Länge gezogen hatte. Und zum ersten Mal bekam man den steifen Nordwind richtig schön von vorne ab. Aber das war ja nur von Kilometer 1 bis 5. In jeder der vier Runden...

Schöner Blick auf die Kugelbake und die Elbemündung. Mit der Sonne hatte mein Fotoapparat so seine Mühe. Ganz ungewohnt gab es endlos seltsam überbelichtete Fotos.

Und schon hatte ich zum ersten Mal die Wendemarke am Strandhaus Döse erreicht. Diese enge Linkskurve und der kurz danach folgende Deich machten meinen Knien am meisten Sorgen. 

Vor allem der lange Weg runter vom Deich. da half dann nur, Tempo rauszunehmen. Da zog dann jeder an mir vorbei, den ich kurz zuvor noch überholt hatte. Kaum unten angekommen, legte ich wieder an Tempo zu. 

Nach etwas holprigem Start hatte ich mein tempo gefunden und lief ungefähr 5:15 Min/Km.

Hier auf der Rückseite des Deiches an der Grimmershörn- bucht war es sehr windgeschützt und damit sehr warm. Nun wären kurze Klamotten ideal gewesen. Mit denen hätte man sich auf der Seeseite aber tot gefroren. Naja, ich hätte mich...  

Dem Halbmarathonläufer in Telekom-Shirt folgte ich nun schon seit Kilometer 1. Ich wollte zwar auch mal noch vorne und etwas Tempo machen, aber er sprintete immer wieder los, wenn ich neben ihm war. 

Schönes idyllisches Stückchen zwischen der Einfahrt zum Stadtzentrum und dem Parkplatz der Stadtsparkasse. Nur diese enge Kurve hinter der Brücke (20 Meter zuvor) erinnerte mich gleich wieder an meine Beine...   

56:22 Minuten für die erste von vier Runden. 53:24 Minuten für die ersten 10 Kilometer. Eine gute 5:20 Min/Km-Zeit.

Kakteenwetter war eigentlich noch nicht, aber schön sonnig war es. Aber das kennt man beim Cuxhaven-Marathon auch nicht anders.

In der zweiten von vier Runden hielt ich das Tempo vom Ende der ersten Runde. Mit 5:15 Min/Km ging es über die Strecke. Dabei konnte ich mich gut an die Halb- marathonläufer halten, an denen ich jetzt langsam vorbeizog. 

Vorne die Läufer, dahinter Sand und dann die weite Nordsee. Das lud zum Baden ein. Aber das Wasser war bestimmt noch kalt.

Ein kurzes Stück Wald, bevor es wieder zweieinbalb Kilometer am Deich lang Richtung Stadtzentrum ging. Insgesamt bietet Cuxhaven eine schöne, extrem flache, aber nicht sehr spektakuläre Strecke. 

Gut versteckt und doch gefunden. Im Gegensatz zu den Vorjahren standen die Kilometerschilder 2009 alle an den richtigen Stellen.

Die zweiten 10 Km lief ich in 52:17 Minuten. 

Halbzeit. Zum Ende der zweiten Runde überlief ich noch ein paar Halbmarathonläufer. Das war so meine beste Phase an dem Tag.

Die zweite Runde lief ich in 54:34 Minuten. 

Nun wurde es einsam auf der Strecke. Von 657 um 11 Uhr Gestarteten blieben nur noch 152 Marathonies auf der Strecke. Die verteilten sich natürlich sehr gut auf 10,5 Kilometern.  

Hier einer von vier Verpflegungs- ständen. An jedem zweiten Stand gab es neben Wasser auch Iso und ab Runde 2 auch Cola und Obst. Nicht an jedem Stand war man auch in der zweiten Rennhälfte noch so motiviert wie hier, aber Hauptsache es stand von allem genug auf dem Tisch bereit.    

Deutlich weniger Läufer und deutlich mehr Spaziergänger. 

Mit meinem Tempo brachte ich meine Begleiter ganz schön ins Schwitzen. Ich lag immerhin bis zu 15 Minuten vor meinem Plan, irgendwie die kaputten Knie unter vier Stunden ins Ziel zu kriegen.

Wirklich im Sand läuft man nie. Aber auf dem Weg am Strand gibt es immer wieder Sand auf der Strecke. Und wenn man da mal von der Ideallinie anweichen muß, kommt man schon auf etwas unsicheren Untergrund. Wenn man aber etwas aufpaßt, ist das kein Problem. 

So eine Schweinerei. Also das wilde Pinkeln auch, aber ich meine hier mehr die Gruppe, die ich fünf Kilometer einzuholen versuchte, und die sich dann wenige Meter. bevor ich endlich dran war, einfach auflöste.  

Also lief ich alleine weiter. Auch so hielt ich mein 5:15 Min/Km Tempo. Und die Knie hielten auch.

Im mp3-Player gab es neben viel Musik auch CD 2 und 3 vom Narnia-Hörbuch "Der silberne Sessel".  

52:16 Minuten für die dritten 10 Km. Und dann wurde ich über- rundet. Sieben Kilometer später als noch 2008, aber dann zog der spätere Gewinner Oliver Sebrantke (Stuhr, 2:45:08 Std.) an mir vorbei. 

55:33 Minuten für die dritte Runde. Etwas langsamer als noch die Runde zuvor, aber jetzt es ja auch keine Halbmarathonläufer mehr. :-)

Ab in die letzte Runde. Noch einmal zum Hafen und an der Alten Liebe vorbei.

Noch weniger Läufer. Noch mehr Spaziergänger (... und Hunde!!). Und noch kälterer Wind. Ich nahm ein wenig tempo raus und kämpfte nicht mehr gegen den Wind an. Ich war sowieso schon viel schneller unterwegs, als ich mir erhofft hatte.  

"Laufen wo andere Leute Urlaub machen" ist das Motto des Cux- haven-Marathons. Das paßt. Hinter mir am Strand sonnten sich die Leute im Strandkorb und ich plagte mich nun schon das vierte Mal hier durch. 

Die letzten Kilometer liefen ohne Probleme runter. Ab Kilometer 41 gab ich noch einmal Gas und hatte noch genug Kraft für eine leichte Temposteigerung. Die finalen 1,195 Km in 5:45 Minuten für eine Zeit unter 3:43 Stunden galt es zu laufen.   

Die vierte 10 Km war ich zuvor in 53:31 Minuten gelaufen.

Jetzt nur noch einmal über den Parkplatz der Stadtsparkasse, dann war es geschafft.

Ein Jahr zuvor spurtete ich mich hier mit letzter Kraft unter die vier Stunden (3:59:52 Stunden). Das war Brutto. Netto wären es nur 3:59:23 Stunden gewesen, aber 2008 gab es noch keine Netto- Zeiten. Die wurden erst  2009 eingeführt. 

Dieses Jahr lief ich mit etwas weniger Schlußspurt als noch 2008 in 3:42:52 Stunden ins Ziel. Mein bis dahin drittschnellster Lauf überhaupt. 

Die vierte Runde lief ich in 56:31 Minuten. Wieder nicht viel lang- samer als die Runde zuvor.

Bei 134 männlichen Finishern landete ich auf Platz 48. Insgesamt auf Platz 51 von 152. In der AK M40 auf Platz 12 von 21.  

Viel Wichtiges war aber, daß die Knie mitgemacht haben. Schon kaum zu glauben, daß ich die Strecke ohne Probleme ins Ziel gelaufen bin. 

(Foto: Foto-Team-Müller)

Geschafft!!! Meine 33. Medaille. Ein ziemlich brutales Unterfangen mit einem zunächst einmal glück- lichem Ende. Am Samstag nicht gehen können, aber Sonntag den Marathon laufen. Aber...

Marathon ist halt etwas ganz anderes! 

Die Zielverpflegung war gut wie jedes Jahr.