30. LaSalle Bank Chicago-Marathon
7. Oktober 2007

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Mount Prospect, 25 Kilometer nord-westlich von Chicago
07. Oktober 2007

Soweit zur Frage, ob es zum Start des Marathon nur 21°C waren. Schon eine Stunde VOR Sonnen- aufgang waren es 24,5°C. Zudem eine Luftfeuchtigkeit, die mich schon auf dem Weg vom Hotel zur Bahnstation völlig aus den Schuhen warf. Eine Dusche im Zug wäre ganz nett gewesen.

 

Downtown Chicago,
Ecke State / Madison
6.54 Uhr

Die Vorbereitung auf den Ansturm der Läufer. In drei Etagen wurde das Wasser gestapelt. Bei der Hitze hätte ich am Liebsten jetzt schon zugeschlagen, hatte aber noch Zugriff auf meine eigenen Reserven.

State Street Ecke State / Madison
6.54 Uhr

Es war gut, hier gewesen zu sein. So konnte ich schon sehen, daß die Verpflegungsstände hier sehr lang waren und sich über mehr als 100 Meter beidseitig die Strecke entlang zogen. Später im Rennen war das nicht mehr so leicht zu überblicken und wie immer gab es am ersten Tisch den üblichen Riesentumult.  

South Michigan Avenue
7.03 Uhr

Ansturm der Läufer in Richtung Start. Trotz der Masse von 35.867 Läufern ging es sehr geordnet und übersichtlich zu.

Congress Plaza
7.09 Uhr

15 Minuten nach Sonnenaufgang. 51 Minuten vor dem Start.

Congress Plaza
7.38 Uhr

Die Startarea befand sich im anderthalb Kilometer langen Grant Park, der durch den South Columbus Drive (Startaufstellung) durchschnitten wird. Im Osten liegt der Michigan See (wir danken für die Luftfeuchtigkeit) und im Westen die Skyline von Chicago (siehe Foto). 

Grant Park
7.45 Uhr

Das übliche Warten vor den Toilettenhäuschen. Aber nicht bei jedem Marathon hat man einen solchen imposanten Hintergrund.  

South Columbus Drive
7.59 Uhr

Die Sekunden vor dem Start. Die Elite stand 500 Meter vor mir. In meinen Startblock (10 Min/Meile) hatte ich es nicht mehr geschafft, lief also einen Block weiter hinten los (11 Min/Meile).   

South Columbus Drive
8.04 Uhr

Vorne ging es schon los, hinten rührte sich noch nichts. Genug Zeit also, sich ein paar Mitläufer zu betrachten. Zwei Damen aus Hamburg traf ich auch.

North Columbus Drive
Meile 0,1 / 8.14 Uhr

Es ging flott. Nicht einmal 15 Minuten nach dem Start kam auch ich über die Startlinie. 

Aufschrift blaues T-Shirt etwas links der Mitte im Vordergrund:
"I PAID MONEY FOR THIS!". Die Amerikaner sind halt echte Spaßvögel.  

North Columbus Drive
Meile 0,1 / 8.15 Uhr

Auch hinter mir zog sich die Läuferschlange endlos dahin. So weit das Auge reichte nichts als fröhliche und zuversichtliche Läufer. Und die Zuschauer am Rande machten einen Höllenlärm. Jetzt war bestimmt ganz Chicago wach.

North Columbus Drive
Meile 0,3 / 8.17 Uhr

Kurz nach dem Start der Tunnel. Bei dem Gekreische der Läufer bekam man Gänsehaut und Ohrenschmerzen gleichzeitig.   

North Columbus Drive
Meile 0,7 / 8.21 Uhr

Ein unglaubliches Gedränge auf der Straße machten ein freies Laufen unmöglich. Ich hielt mich erst mal an das Tempo um mich herum und unterließ wildes überholen. Ich wäre eh nicht weit gekommen und schon auf den ersten Meter spürte man die drückende Hitze.

North State Street
Meile 1,4 / 8.28 Uhr

Nach einer kurzen Schleife nördlich des Chicago River ging es nun rein nach Chicago Downtown. Voraus rechts schon zu sehen die Fächer der Marina City Twin Towers. 

North State Street
Meile 1,5 / 8.29 Uhr

Bei 318 North State Street das Restaurant Smith & Wollensky. Direkt am Chicago River gelegen.

State Street Bridge
Meile 1,5 / 8.29 Uhr

Vom Chicago River war von der Brücke aus nichts zu erkennen, aber das Panorama rechts und links war grandios.

North State Street
Meile 1,5 / 8.29 Uhr

Vorne und hinten und natürlich vor allem oben: Wolkenkratzer. Das hübsche Türmchen mit Uhr im Hintergrund ist das Wrigley Building.  

North State Street
Meile 1,5 / 8.30 Uhr

Die Brücke war geschafft und nun ging es ein wenig bergab. Links im  Hintergrund einer der zwei runden Marina City Twin Tower.   

North State Street
Meile 1,5 / 8.30 Uhr

Ecke State / Lake Street verläuft der Aquädukt des CTA-Loop, der sich im großen Kreis einmal um die Downtown zieht und ihr auch den Namen "The Loop" gibt. Weltbekannt aus diversen Filmen, allen voran wohl der wilden Jagd der "Blues Brothers". 

South State Street
Meile 2,0 / 8.35 Uhr

Den ersten Verpflegungsstand hatte ich hinter mich gebracht. Wie erwartet gab es gleich am ersten Tisch eine wahre Schlacht ums Wasser. 100 Meter weiter hinten gab es Wasser fast ohne Probleme. Man mußte nur durch die Massen irgendwie hindurch.  

South LaSalle Street
Meile 2,3 / 8.39 Uhr

Eine kleine Schleife über den West Jackson Boulevard und schon ging es wieder nach Norden. Links die Federal Reserve Bank.

North LaSalle Street
Meile 2,7 / 8.43 Uhr

Irgendwo da links ist die LaSalle Bank, der Sitz des Hauptsponsors des Chicago-Marathons. Ganz hinter das Gebäude der Board of Trade. Und dazwischen ein endloser Läuferstrom.

North LaSalle Street
Meile 2,7 / 8.43 Uhr

Spider-Man! Was macht der in Chicago? Gehört der nicht nach New York? Und viel wichtiger: Wo ist Mary Jane???

Also ehrlich: Bei Wetter auch noch im Kostüm zu laufen ist echt Wahnsinn. Aber nicht unmöglich. Im Ziel traf ich einen Mann, der das Rennen in einem körperhohen und meterbreiten Zahn (!!!) lief. Aus Pappmasche. 

North LaSalle Street
Meile 2,7 / 8.43 Uhr

Vor uns wieder das bekannte Loop-Aquädukt mit einem der CTA-Trains.

Bis hierher spürte ich noch nichts vom Rennen oder der Hitze. Die ganze Stimmung und Umgebung waren einfach zu beeindruckend.  

North LaSalle Street
Meile 2,9 / 8.45 Uhr

Über die LaSalle Bridge ging es wieder über den Chicago River und damit raus aus der Downtown von Chicago. Aber auch nördlich von Downtown gab es noch mehr als genug Wolkenkratzer zu bestaunen.

North LaSalle Street
Meile 3,0 / 8.46 Uhr

32:34 Minuten bei Kilometer 5. Macht 6:31 Min./KM. Nicht sehr schnell, aber auch nicht schlecht. 

Seltsam: In Chicago wird zwar die Strecke in Meilen gemessen, aber die Zwischenzeiten werden alle 5 Kilometer genommen. Plus beim Halb-Marathon natürlich.  

North LaSalle Street
Meile 3,4 / 8.51 Uhr

Im Hintergrund die Türme von Downtown Chicago. Die Häuser wurden kleiner, die Begeisterung blieb. Eine solch laute Masse von Zuschauern hatte ich noch nie erlebt. Jedenfalls nicht so nonstop über mehr als fünf Kilometer.  

West LaSalle Drive
Meile 4,9 / 9.05 Uhr

Wir waren nun am Rande des Lincoln Park. Hier nahe der Old Town wurde es nun grüner und ländlicher. Allerdings nicht ganz so ländlich, wie es die Farm auf dem Bild vielleicht vermuten läßt. 

Stockton Drive, Lincoln Park
Meile 5,1 / 9.07 Uhr

So allmählich begann das richtige Rennen. Die Euphorie der ersten Kilometer wich so langsam der Erkenntnis, daß es wahrlich sehr heiß und noch viel schwüler war. Erstmals begann ich mich nach der nächsten Wasserstation zu sehnen. Und mit mir viele andere auch.   

Stockton Drive, Lincoln Park
Meile 5,3 / 9.09 Uhr

Noch war hier keiner so durstig, als daß er zum Brunnen im Hintergrund abgebogen wäre. Später würden hunderte Läufer aus Wassermangel den Brunnen stürmen und sich an dem nicht wirklich als Trinkwasser gedachten Naß den Magen verderben. 

Stockton Drive, Lincoln Park
Meile 5,4 / 9.10 Uhr

Sehr viele Läufer widmeten das Rennen einem guten Zweck. Allen voran waren die Läufer für die Krebshilfe (rechts) und die AIDS Foundation (links). Aber auch am Rand waren sehr viele Zuschauer mit entsprechenden Plakaten und Sammelbüchsen unterwegs.

Cannon Drive 
Meile 6,2 / 9.18 Uhr

Das müßte das Elks National Has and Memorial Building sein, kurz hinter der 10 Kilometer-Marke. Ich hatte kurzfristig mein Tempo auf 6:20 Min/KM gesteigert. Oder besser: Die Masse um mich herum lief mit mir zusammen dieses Tempo.

Lake Shore Drive
Meile 7,1 / 9.26 Uhr

Es war hier als ich erstmals ins ernste Probleme geriet. Die 2,5 Kilometer von einem Wasserstand zum nächsten waren einfach zu lang. Schon nach ein paar hundert Metern war mein Mund trocken wie die Wüste, der Hals tat weh und mir wurde schwindelig. Ab dem nächsten Stand war klar: Ich mußte mehr trinken!

West Addison Street
Meile 7,5 / 9.30 Uhr

Männliche Cheerleader! Was es nicht alles gibt.

Nach dem langen Lauf in der Sonne war der kurze Schatten recht angenehm, half aber auch nur bedingt weiter. Um mich herum gab es mehr und mehr Läufer, die schon jetzt nur noch gehen konnten oder sich an den Straßenrand setzten.

West Addison Street / Broadway
Meile 7,7 / 9.32 Uhr

Und wieder Sonne. Unbarmherzig knallte sie nun vor vorne. Wir hatten den nördlichsten Punkt passiert und nun ging es wieder nach Süden.

Im Hintergrund klein zu sehen die weißen Flutlichter von 1060 West Addison Street, besser bekannt als Wrigley Field, der Heimat der Chicago Cubs. Die hatten tags zuvor das Play-Off-Spiel verloren und raus aus der Meisterschaft. Sonst wäre hier bestimmt noch mehr los gewesen. 

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Intro Chicago-Marathon


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