Ein weiteres Mal unterquerte ich die Bundesstraße B 2.

Hier war es weniger Grün als auf dem Stück vor Gerold. Dafür um so lauter.

Das lag ja alles übersichtlich beieinander. Ich bekam Lust auf einen Sommer-Biathlon. Laufen und Schießen. Sollte grundsätzlich machbar sein.

Ob ich es vielleicht mal mit Beten versuchen sollte? Noch trockener konnte nicht mehr werden.

Hübsch, aber auch hier kein Außer-Haus-Verkauf.

Ich hatte längst die Hoffnung auf Getränke aufgegeben und mich damit abgefunden, mich durstig ins Ziel kämpfen zu müssen.

Der Weg führte nun ein wenig Abseits der Bundesstraße B 2 weiter. Wobei ich nach meinen Erfahrungen auf der Strecke hinter Mittenwald schon froh war, überhaupt einen Laufweg zu haben.

Irgendwann kam ich zurück an die laute Bundesstraße. Der Lärm wurde durch den Hang neben mir nur noch verstärkt.

Dann hatte ich den Marathon geschafft. Nie zuvor hatte ich so lange für 42,195 Kilometer benötigt. Aber ich hatte diese Strecke geschafft.

Mit dem Motivations-Schub hoffte ich, auch noch den Rest des Weges zum Hotel noch zu schaffen. Zusätzlicher Anreiz: Da gab es Getränke. Ganz viele sogar.

Rein konditionell ging es mir noch relativ gut. Ein halber Liter Coca-Cola und einige Grad kühler und ich wäre den ganzen Weg seit Klais ohne Unterbrechung durchgelaufen.

Es ging überwiegend nur noch bergab. Wobei es hier erst so richtig sichtbar wurde. Immer noch machte ich regelmäßig Lauf-Einlagen, kam damit gut voran.

Nach 7:50 Stunden erreichte ich dann wieder Garmisch-Partenkirchen.

Die Große Olympiaschanze hatte ich morgens auch schon gesehen.

Von hier an ging es an der Partnach entlang. Der würde ich nun bis ins Ziel folgen.

Mit 46,9 Kilometern würde es nicht hinkommen. Aber auf ein paar Meter mehr kam es nicht mehr an. Bald würde ich es geschafft haben.

Immer mal wieder ein Stück laufen und den Rest wandern.

Voraus die schöne Brücke der Silberackerstraße über die Partnach.

Diese Steine gehörten wohl nicht direkt zum Geologischen Lehrpfad. Auch wenn es zum Thema paßte.

Das Stauwehr trennt hier den Hauptarm der Partnach von einem Nebenarm ab.

Ich folgte dem Hauptarm der Partnach.

Die Schornstraßen-Brücke führte mich über die Partnach.

Da hatte sie endlich wieder erreicht. Die Kapelle des Heiligen Johannes-Nepomuk. Um 8.03 Uhr war ich hier bei Kilometer 0,5 gewesen. Jetzt hatte ich 47,2 Kilometer auf meiner Uhr.

Jetzt kamen die finalen 500 Meter.

Das letzte Stück lief ich noch komplett durch.

Hier floß der Nebenarm der Partnach zurück in den Hauptarm.

Noch ein kleines Stück.

Dann war es geschafft.

Nach dem Einlauf rannte ich direkt weiter an die Seite des Hotels. Bei so vielen Pflanzen mußte es doch irgendwo einen Wasseranschluß geben. Und Bingo... ich hatte Recht!! 

Jetzt war es mir egal, ob das Wasser hier trinkbar war. Ich wollte nur noch Abkühlung und die Trockenheit in Mund und Rachen vertreiben.

Was war das für eine Tour. In den beiden Vortagen ging es mir so schlecht, daß ich den Marathon beinahe abgesagt hätte, bei Kilometer 8 und 12 stand ich kurz vor dem Aus. Und jetzt stand ich mit meiner Medaille (das Original kam später per Post) im Ziel.

Ein grandioses Erlebnis. Auch wenn der virtuelle Marathon eher ein Sightseeing-Lauf als ein ernsthafter Marathon war.

8:13:36 Stunden
47,67 Kilometer
10:21 Min/Km

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