Soweit hatte ich es fünf Tage zuvor auch schon geschafft. Nun war allerdings Samstag und da ich mit meiner Abo-Karte am Wochenende auch über die Zonengrenze hinaus Bus und Bahn fahren darf, war die Sache mit der gut gezogenen Grenze um meine Endhaltestelle herum nicht mehr ganz so lustig wie noch Montag.

Die Baustelle war noch da und die Ersatzhaltestelle auch.

Diesmal klappte es aber auch mit dem Bus und so kam ich pünktlich bei Sonnenaufgang am Zielort an.

Jetzt noch 450 Meter zu Fuß nach Norden an die Alster.

Die Streßwoche Urlaub mit Ärger ohne Ende (unter anderem verweigerte mir mein Arzt ein Attest zum Marathon-Laufen) hatte Spuren hinterlassen. Akuter Durchfall verzögerte den Start des Laufes.

Aber irgendwann konnte es dann losgehen.

4°C. Es war kalt, aber ganz entgegen des Wetterberichts war es trocken.

Mit 120 Stunden und acht Minuten Verspätung lief ich dann die für den Lauf Nr. 2000 geplante Strecke.

Zunächst ging es an der Hauptstraße entlang.

Der Alsterwanderweg fängt zwar erst ein wenig weiter südlich an, aber auch hier kommt man schon an die Alster heran. Man muß nur der Karte glauben, daß man hier wirklich laufen kann.

Sehr lange läuft man zwar nicht an der Alster entlang, aber alternativ zum Lauf an der Hauptstraße ist es allemal schöner.

350 Meter südlich vom Alten Heidkrug startet dann der offizielle Alsterwanderweg, der 35 Kilometer lang bis zur Elbe am Baumwall führt.

Richtig viel lief man nicht an der Alster entlang. Aber auch die Waldpassagen sind sehr schön und meist auch gut zu laufen.

Knapp über sechs Kilometer auf der Uhr und schon kam die zweite Durchfall-Pause. Dieser Lauf hatte auch die Seuche am Bein.

Irgendwo hier machte ich dann den Fehler.

Jedenfalls war ich nicht nur vom Alsterwanderweg abgekommen, sondern hatte komplett die Orientierung verloren.

Google Maps half nicht, die Wanderkarte am Parkplatz auch nicht (es fehlte die Markierung des eigenen Standpunktes) und so lief ich einfach blind in Richtung Hamburg-Duvenstedt. Da hoffte ich, wieder auf die Alster zu treffen.

Weiter orientierungslos suchte ich vergeblich nach Straßenschildern, aber außer einem Richtungs-Hinweis Poppenbüttel (immerhin) fand ich nichts.

Ich lief so lange Richtung Poppenbüttel, bis ich eine Straße fand, die ich auch auf meinem Plan hatte.

Nach 31 Minuten auf den Irrweg hatte ich meinen Alsterwanderweg wieder.

In Mellingburg hatte ich dann bekanntes Gebiet erreicht. Hier ist häufig bei Langen Läufen ab zu Hause der Wendepunkt.

Die Wahrscheinlichkeit, mich hier noch zu verlaufen, war relativ gleich Null.

Nun hatte ich die Brücke erreicht, die ich auch beim Lauf-Nr. 2000 erreicht hatte. Da allerdings von der anderen, also der falschen Seite.

Da der Magen inzwischen Ruhe gab, konnte ich nun nach Hause mailen, daß ich doch nur mit 35 Minuten Verspätung eintreffen würde.

Das ist für mich schon eine enorme Verspätung. Sonst kalkuliere ich meine Langen Läufe immer auf plus/minus maximal fünf Minuten genau.

Aber man läuft ja auch nicht immer mit Magenkrämpfen und Durchfall durch die Gegend.

Zum Glück...

Damit hatte ich das Ende meines Laufes auf dem Alsterwanderweg erreicht. Die restlichen Kilometer bis zum Baumwall laufe ich oft genug. Außerdem reichte es für den Tag.

Ich war froh genug, den Lauf überhaupt durch gestanden zu haben nach den Durchfall-Problemen zu Beginn.

Außerdem war es trocken geblieben. Das hatte der Wetterbericht ganz anders vorhergesagt.

31,72 Kilometer
3:00:35 Stunden
5:42 Min/Km

435 Fotos