Ein kleinen Stau auf dem Weg nutzte ich schnell mal für eine kleine Pinkelpause.

Danach hatte ich erst einmal wieder Platz auf der Strecke.

Der Weg war etwas wellig. So wanderte ich die Anstiege und lief den Rest.

Ich bezweifelte etwas, daß ich das Laufen zwischendurch sehr lange durchhalten würde, aber ich beließ es erst einmal dabei.

Jetzt kamen mir die ersten Marathon-Läufer entgegen. Deren Vorspruch auf mit lag hier bei 11,6 Kilometern.

Den spätern Sieger (Thomas Eller) hatte ich verpaßt, die Plätze 2 (Johannes Kohlhepp, Nr. 245) und Platz 3 (Andrej Wolf, Nr. 292) kriegte ich aufs Bild.

Kurz voraus die L 3077. Das war die einzige zu querende Straße mit nennenswert viel Verkehr.

39:17 Minuten für die dritten fünf Kilometer. 

Der zweite (und später auch dritte) Verpflegungsstand. Wieder den Becher aus dem Rucksack gekramt, weil sonst gab es nichts zu trinken.

Ein Becher Tee, ein Becher Coca-Cola und es ging weiter.

Nun kam der zehn Kilometer lange Rundekurs, der zum Verpflegungsstand Zwei/Drei zurückführte. Die Runde lief man als Marathon-Läufer nur einmal, als Ultra-Läufer zwei Male.

Die genaue Länge der Zehn-Kilometer-Runde dürfte nicht ganz dem Namen entsprechen. 2019 kam mein GPS auf 8700 Meter, dieses Jahr auf 8800.  

Dazu paßt ganz gut, daß die Ultra-Läufer vergeblich nach ihrem 27-Schild (für "noch 27 Kilometer") suchten. Da kam nach der 28 kurz vor Ende der Runde schon bald die 26 am Anfang der zweiten Runde.

Auf die Länge des Marathons hatte das keinen Einfluß, der Ultra-Marathon dürfte aber statt 52 "nur" 50,9 Kilometer lang sein.

Ich machte weiter wie zuvor. Anstiege wandern, den Rest laufen.

Ich muß zwar aufpassen, nicht unnötig politisch zu werden, ...

... dieses Rot ist doch ziemlich Grün. :-)

Ich war immer noch fleißig am Märchen hören. Sonst habe ich ja meist Krimis dabei. Da geht es oft auch brutal zur Sache, aber gegen die Märchen sind die alle Kindergeburtstag. Das ganze Strafgesetzbuch rauf und wieder runter.

Man muß aber dazu sagen, ich war zufällig an die originalen Versionen geraten, also nicht die kindergerechten Fassungen in den heutigen Büchern. Da wird noch gefoltert, verbrannt, zerstückelt, da gibt es Raub, Mord, Betrug, Verrat. Schock ohne Ende.

Eins wurde übrigens in keinem meiner 15 Märchen des Tages getan: geküßt !!!!!!

Hier überholte (überrundete) mich das Führungs-Trio des Ultra-Marathons. Die waren schon auf der zweiten Runde. Am Ende gewannt Markus Thonemann (links) vor Lisa Hartmann (recjzs) und obwohl ich die Startnummer nicht sah müßte das in der Mitte Frank Kremer sein, der auf Platz 3 lief.

Diese Drei finishten innerhalb von 15 Sekunden.

Ich behielt mein wechselndes Wandern und Laufen bei und wunderte mich, daß ich doch relativ langsam voran kam. In dem Tempo steuerte ich auf eine Endzeit bei 5:45 Stunden zu. 

Okay... Hauptsache im Ziel. Aber bei meinem recht hohen Lauf-Anteil rechnete ich mit einem höheren Temposchnitt. 

Hier gab es im Vorjahr noch einen Verpflegungsstand. Den hätte ich auch jetzt ganz gut gebrauchen können.

Aber ich hatte ja zwei Flaschen zu trinken im Rucksack. Eine Flasche mit 0,6 Litern Iso ging hier in den Hals.

45:16 Minuten für die vierten fünf Minuten. Das war wieder ein ziemlicher Rückschritt im Vergleich zu den zwei Fünfern zuvor.

Dieser Kollege überholte mich auf den Kilometern 18 bis 23 gleich mehrfach. Erst dann zog ich ihm wandernd an einem Anstieg davon, wobei ich am Ende des Anstiegs einfach mal früher wieder loslief.

Die Schilder stimmten nur zur Hälfte. Es hätten 31 km und 21 km sein müssen. Aber es war klar, was gemeint war.

Kurz zuvor passierte ich die Halbmarathon-Marke nach 2:52:58 Stunden. Kam hin mit der früheren Hochrechnung Richtung 5:45 Stunden im Ziel.

Die Schilder schienen hier alle falsch zu sein.

Ich haderte weiter mit meinem Tempo. Es ging zwar immer noch gut voran. Aber langsam.

Vor Corona lief ich Marathon locker zwischen 4:10 und 4:20 Stunden. Hier wuselte ich in Richtung 5:45 Stunden. 2019 lief ich krank, dehydriert und bei 32°C 5:39:38 Stunden. Nun waren es 20°C, es gab genug Getränke und krank war ich auch nicht.

Der dritte Verpflegungsstand. Damit war die Runde erledigt.

Diese Ultra-Läufer ließen die Getränke stehen und rannten einfach vorbei. Okay, nach 4,9 Kilometern kam der nächste Verpflegungsstand. 

Ich trank einen Becher Coca-Cola und lief weiter.

Den Weg zurück zum ersten Verpflegungsstand war ich ja vorhin schon gelaufen.

Wieder die L 3077.

41:28 Minuten für die fünften fünf Kilometer. Es wurde ein wenig schneller. Trotz der zwei Minuten Getränkepause am Verpflegungsstand. 

Ich machte immer noch weiter mit dem Wechsel aus Wandern und Laufen. Funktionierte noch immer gut. Langsam zwar, es sah danach aus als würde ich recht sicher ins Ziel kommen.

Schon waren es nur noch 15 Kilometer.

Irgendwas stimmte mit den Kilometerschildern nicht. Der Rückweg zwischen den zwei Verpflegungsständen war klar "kürzer". Schon auf der Runde war mir aufgefallen, daß die Schilder anders als im Vorjahr standen. Hmmmm... naja. Die Strecke insgesamt war nicht verändert worden.  

Zwei Becher Coca-Cola am vierten Verpflegungsstand. Reichte. Es sollte ja auch für spätere Läufer noch etwas da sein.

In circa elf Kilometern kam der fünfte Verpflegungsstand und 0,6 Liter hatte ich ja noch im Rucksack.