Wie schon 2019 hatte ich eine Unterkunft im nahen Marburg. Da vertraute ich noch dem Busfahrplan und hatte dadurch zwei teure Taxi-Fahrten. Das Geld investierte ich 2020 in einen Mietwagen. So war ich schon am Vortag bereits in Rauschenberg gewesen und hatte mir den Ort und auch die Umgebung ein wenig genauer angesehen.

Und am Lauf-Tag mußte ich Dank Auto nicht so früh so und konnte problemlos alle Sachen mitnehmen. Ich hatte ja mehr vor als "nur" den Marathon.

Es war deutlich weniger los als im Vorjahr. Da waren auch 877 Läufer am Start. Zum Vor-Ort-Event an diesem Tag kamen 131 Starter.

2019 hingen hier die schönen Märchenbilder der Kinder aus der Grundschule.

Die Wegmarkierungen waren wieder vorbildlich.

Hier begann die Hygiene- und Masken-Zone. Die Regeln wurden vorab ausgeteilt und mußten hier per Unterschrift bestätigt werden. Das klappte ganz gut und Verstöße konnte ich nicht beobachten.

An der Strecke gab es echte Verpflegungsstellen. Nicht so viele wie im Vorjahr, aber eine mehr als angekündigt. An den VPs links und in der Mitte kam man beim Marathon jeweils zweimal vorbei, beim Ultra-Marathon am linken dreimal. Der VP rechts unten wurde einmal passiert.

Auf dem Halbmarathon gab es zweimal Verpflegung (Mitte, Rechts), auf den 5 und 10 Km wurde der VP rechts jeweils zweimal passiert.

Gebäck wurde kostenlos und einzeln verpackt abgegeben.

Hier ging es mit Abstand zur Startnummernausgabe.

Mit nur einzeln Vortreten und nur einer Ausgabestelle war etwas Geduld erforderlich.

Die Medaille wurde gleich mit verteilt. Damit ersparte man sich den Kontakt im Ziel. Das  Maskottchen Mauzi gab es immer noch nicht zu kaufen.

Die Schlange wurde länger und länger und die Zeit zum Start (9.00 Uhr) schnell kürzer.

Dafür war die Wartezeit am  kleinen Toilettenhäuschen um so kürzer. Mehr Toiletten gab es nicht.

Auch in Richtung Start wurden die Abstand-Regeln sehr gut eingehalten.

Man darf sich fragen, weshalb so viele Veranstalter und auch Behörden das für unmöglich halten.

Wegen der vielen Wartenden an der Startnummernausgabe wurde der Start auf 9.20 Uhr verschoben. Merkwürdig. Da man doch in Blöcken starten wollte, wäre das doch eher hilfreich gewesen. Aber egal. Nun gab es mehr Zeit, sich der Startaufstellung anzunehmen. 

Hier gab es von den Helfern verschiedene Vorgaben. Je Kästchen sollten mal zwei und mal zehn Läufer stehen. Oder zehn Läufer je zwei Kästchen. Klar war nur, die Kästchen mit dem X sollten frei bleiben.

Am Ende stand man dann doch irgendwie und hielt dabei den Abstand bestmöglich ein.

Der Start fiel dann ein wenig überraschend drei Minuten früher als angekündigt. Es war im Feld umstritten, ob man nun Block für Block starten sollte oder alle mit Abstand los. Es wurde Variante 2.

Der Start erfolgte noch unter Masken-Pflicht.

Wie lange man die Maske nun noch tragen sollte, war nicht geregelt.

Ein paar verkleidete Läufer waren auch mit dabei. Anders als im Vorjahr starteten alle Strecken zusammen. So auch der Kostümlauf über die drei Kilometer. Wobei auch Läufer über längere Distanzen mit Kostüm laufen konnten.

Kurz zusammengefaßt galt für mich: wen ich nicht bis zur Streckenteilung bei Km 0,2 fotografiert hatte, würde ich eventuell nicht wieder sehen.

So ließ ich dann das Feld gleich einmal an mir vorbeiziehen.

Und schon war ich am ersten Anstieg gleich mal Letzter.

Ärgerlich. Mein mp3-Player wollte nicht. Dabei hatte ich so viele Grimms Märchen drauf gepackt. Irgendwie mußte das Ding doch angehen.

Direkt voraus das Rathaus. Dorthin ging es aber nicht, wir bogen vorher links ab.

Nach 11 Minuten lief dann der mp3-Player. Los ging es mit dem tapferen Schneiderlein.

Den ersten Kilometer hatte ich geschafft und war mit großem Abstand Letzter. Das passiert, wenn man ständig nur an der Technik herumspielt.

Nun kam ich endlich auch ins Laufen.

Zum Glück war alles sehr gut markiert, so dass selbst ich auch ohne Hilfe die Strecke problemlos fand. 

Hier hatten böse Kobolde uns das Vorankommen erschwert. Oder... wer sonst?

Hier hatte ich erstmals wieder Kontakt zu Läufern vor mir.

Das Highlight der Strecke war bereits hier zu erleben. Der Märchenwald mit Figuren und Häusern gebastelte von der Grundschule Rauschenberg.

Lange hielt ich mich nicht auf. Ich hatte mir das alles am Tag zuvor ausführlich ansehen.

An der nachfolgenden Steigung griff ich dann beherzt nach dem vorletzten Platz.

Gierig wie ich bin ging es noch weiter zum drittletzten Platz.

Im Vorjahr saß da noch ein Frosch auf einem sprudelnden Brunnen. Der war nun wohl in Quarantäne oder verboten.

Die Burgruine liegt nicht direkt an der Strecke, aber so nahe dran, daß ich diesen kleinen Umweg in Kauf nahm.

Im Vorjahr wurde man noch persönlich vor der Treppe gewarnt, aber so ging es auch.

Hier waren bereits etliche Höhenmeter im Kurs.

Wobei das hier die steilste Passage insgesamt war.

Man tat gut daran, nicht schon zu Beginn Tempo zu machen. Flachere Passagen würden kommen.

Schöner Blick auf den Norden Rauschenbergs.

Bis dato hatte ich erst drei Mitläufer überholt, aber nun kamen mehr in Sicht.

Im Vorjahr mußte der gute Joe verletzungsbedingt zusehen, wobei er viele Fotos machte, aber nun war er wieder dabei.

So wirklich kam ich nicht in Tritt. Auch hier im flachen Teil wanderte ich viel, weil es mit Laufen nur schwer klappte.

Bei so einer Steigung war es zumindest keine Frage, ob ich Laufen oder Wandern sollte.

So heiß, als daß man sich nun unbedingt in  den Schatten stellen mußte, war es nicht.

14°C am Start und später noch bis 20°C waren perfekt. 

Immer schön Abstand halten, dann ist auch meine Kamera sicher.

49 Minuten genau brauchte ich für 5,195 Kilometer. Naja. Ein konkretes Zeitlimit gab es hier nicht, aber man sollte es auch nicht übertreiben, nur weil man die Medaille schon mit sich im Rucksack schleppte.

Null Zuschauer. Wie 2019.

Fans gab es erst wieder am Ortsausgang.

Da behaupte noch jemand, man können bei Veranstaltungen keinen Abstand einhalten.

So richtig kam ich immer noch nicht voran, zwang mich aber vermehrt zum Laufen und so quälte ich mich allmählich ins Rennen hinein.

Und der B 3 hindurch kam ich nach Albshausen.

In Albshausen stand 2019 der erste Verpflegungsstand. Nun  es immerhin Anfeuerung von den Veranstaltern. Einem Teil davon. 

Man könnte Albshausen auch auf einer nur etwas längeren Alternativ-Strecke durchlaufen und käme dann an der Kirche vorbei. Das traute ich mich aber nicht.  

Albshausen war geschafft. Nun würde es für sehr lange Zeit kein Wohngebiete mehr geben.

Keine bebauten Wohngebiete, um es genau zu nehmen.

Ab Albshausen lief ich diese lange Geradekomplett durch. Das war nicht leicht, aber ich hielt durch.

Ab hier ging es wieder bergauf.

Nun ging es wandernd weiter.

Die zweiten fünf Kilometer in  35:22 Minuten. Nicht schnell, aber deutlich schneller als mein Anfangstempo hier.

In Albshausen wurde ich von ihnen noch angefeuert und jetzt überholt. 

Naja... in Fußball-Stadien stellt man Papp-Fans auf, da kann es hier auch eine Holz-Eule sein. Wobei die Eule hier schon vor dem Corona-Wahn stand.

Der erste Verpflegungsstand, der später bei circa Kilometer 29 auch der vierte sein würde.

Das Trinken war komplizierter als in normalen Zeiten. Es gab Getränke nur auf Anfrage und das nur in selbst mitgebrachte Becher. Es reichte für zwei Becher Coca-Cola.

Vielleicht sollte ich mir einen größeren Becher besorgen?