Bis zum Verpflegungsstand hatte ich die Strecke stets gut gefunden. Den ersten Pfeil danach fand ich nicht und rannte in die falsche Richtung. Aber zum Glück konnten andere Läufer besser gucken.

Nun kam also die so genannte "Friedrichshagenrunde". Gab es die auch offiziell? Ich habe nichts gefunden.

Der erste Verpflegungsstand würde später auch der zweite sein. Mit dem Ziel für die Halbmarathonläufer. Also war die Friedrichshagenrunde fast genau 12 Kilometer lang. Ach du Scheiße. Da würde es doch eine Tankstelle mit Getränken geben. Oder?

Dies war (vorerst) das letzte Stück an der Wuhle entlang.

Auch darum mag ich es, die Strecke vorab zu kennen. Nur weil ich zufällig im richtigen nach rechts schaute, fand ich das Stadion An Der Alten Försterei von Union Berlin. 

Oh... eine Tankstelle. So früh wollte ich die nicht unbedingt haben. Der Rucksack war ja noch voll. Etwas trinken hätte können, aber ich hatte gerade auch Läufer vor mir, denen ich folgen konnte. Wo ich mich doch eben erst verlaufen hatte ein wichtiger Vorteil. 

Ich entschied mich dann gegen Tankstelle und Trinken und für die Strecken-Sicherheit.

Auch zwei Vorläufern wurden bald acht Mitläufer.

So viel Verkehr war nicht als daß man auf die Ampel hätte achten müssen, aber Danke fürs Warten. :-)

Meine Mitläufer legten ein ordentliches Tempo vor, dem ich nur schwer folgen konnte. Ich blieb aber dran. Ich wollte meine Tankstelle doch nicht wegen 500 Strecken-Hilfe auf dazu schnurgerader Straße ausgelassen haben.

Das hier ist das BEST-Sabel-Gymnasium und integrierte Sekundarschule.

Nun ging es zur Dammbrücke rauf.

Voraus die St. Laurentius-Kirche Köpenick.

Hier ging es über die Spree, wobei diese von schräg hinten abfließt und schräg voraus die Dahme zu sehen ist.

Auf jeden Fall hatte man einen schönen Ausblick.

Von der Dammbrücke ging es runter an die Dahme.

Unter der Dammbrücke trafen wir dann wieder auf die Spree, die ab hier aber Müggelspree heißt.

Meinen Mitläufern konnte ich inzwischen nicht mehr folgen.

Tja. So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Aber es lief vieles nicht so wie vorgestellt. 

Hausboote sind hier in der Gegend sehr beliebt.

War das hier das Köpenicker Schloß? Wohl eher nicht. Aber das Schloß war auch irgendwo in der Nähe.

Tatsächlich 518 Meter. Das hier ist die Freiheit Fünfzehn. Eine Konzert-Location.

Ob die Strecke wohl über die Brücke verlief?

Die Müggenspree von oben.

Der Katzengrabensteg führt über gleich zwei Flüsse. Hier noch die Alte Spree. Dieser merkwürdige Turm steht bei jemandem im Garten herum.

Keine Spur mehr von anderen Läufern. Waren die wirklich schon so weit voraus? Oder kam gleich ein Pfeil? Oder war ich schon falsch?

Falsch wäre doof. Ich hatte ja keine Ahnung, wo ich war. Im Notfall hätte ich ich den Weg zurück zum Verpflegungsstand nehmen müssen. Wobei ich nur hoffen konnte, wenigstens den zu finden.

Filmfabrik klang interessant.

Hier wurden allerdings keine Filme gedreht, sondern welche hergestellt. Das ist aber schon lange her. Ab 1923 produzierte die Glanzfilm AG hier, später Kodak, VEB Fotochemische Werke und bis 2010 nochmals Kodak.

Und wieder ging es über die Müggenspree.

Zurück am Uferweg an der Müggelspree. Zwischen dem Katzengrabensteg und hier führt kein Weg am Wasser entlang. Daher war der Umweg notwendig.

Vor Ort hatte ich davon keine Ahnung. Ich wußte ja nicht einmal, daß ich am selben Fluß war wie einen Kilometer zuvor. Ich folgte nur blind den Pfeilen.

Bisher war ich noch ganz gut durchgekommen und mußte lediglich wenige Passagen wandern. Allmählich ging mir aber die Kondition aus.

Kein Wunder. Die Temperatur stiegt weiter und weiter.

Die Brücke hat keinen Namen. Der Kanal darunter führt aber auch nur zu einem privaten Hafen kurz dahinter.

Ein Mitläufer. Das hatte ich ja schon lange nicht mehr. Trotz meines müden Tempos zog ich sogar an ihm vorbei.

Dann war es bei mir aber mit dem durchgängigen Laufen vorbei und ich legte die ersten längeren Wanderpassagen ein.

Nun wurde es richtig voll auf der Strecke.

Die Zwei überholte ich für eine kurze Zeit und dahinter kam auch schon der Kollege, der von mir kurz zuvor überholt wurde.

Dann zogen alle an mir vorbei. Sogar noch eine Läuferin, die bis eben noch gar nicht dabei war.

Aber nur weil das Quartett an mir vorbei war, mußte ich es nicht ziehen lassen. ´Jetzt fand wieder jemand anders für mich den Weg.

Auf der anderen Uferseite die ehemalige Brauerei Berliner Bürgerbrau.

Öh... Tunnel? Mitten im Wald? Was war das denn?

Das ging aber tief runter. Für die U-Bahn oder so hatte ich ein Tagesticket dabei.

Beim Lauf hatte keine Ahnung, was da über mir war. Es war Wasser. Die Müggelspree an ihrer Mündung in den Großen Müggelsee.

Auf der anderen Tunnelseite war von Wasser aber nichts zu sehen.

Von einem (geöffneten) Kiosk aber auch nicht.

Verdammt... ich hatte längst mehr als nur Durst.

Offenbar kam nur wieder mehr bebautes Gebiet. Das erhöhte die Chance auf eine Tankstelle oder einen Kiosk.

Hier residiert ein Immobilien Handwerkerservice.

Ich versuchte, an dem Quartett vor mir dran zu bleiben. Hier würden Pfeile noch schwerer zu finden sein als in der Natur.

Danke dieser Ampel holte ich einen ersten Rückstand wieder auf.

Nun ging es auch an ein paar Läden vorbei. Und schon war ich wieder im Dilemma.

Natürlich gab es auch in Berlin coronabedingt Maskenpflicht und Außer-Haus-Verkauf. Nur damit war ich bei virtuellen Läufen in Hamburg schon oft gescheitert und hatte nur viel Zeit verplempert. Hier wären mir zudem meine Strecken-Helfen abhanden gekommen.

Gute Idee? Schlechte Idee? Denken war bei der Hitze echt eine Qual.

Die Christophorus-Kirche.

Von früheren Berlin-Besuchen erinnerte ich mich an Kioske, die überall herumstanden. Das war aber wohl mehr eine Sache des Stadtzentrums. 

Sports Bar klang wieder gut, zumal ich Sky-Kunde bin. Ich kenne sogar meine Kunden-Nummer auswendig... war aber trotzdem geschlossen. 

Davon ausgehend, daß es im Bahnhof Friedrichshagen so viele Kioske gab wie auch in Wuhletal, Köpenick, Kaulsdorf und Co, schenkte ich mit den Umweg.

Eigentlich hasse ich Ampeln beim Laufen, aber wenn sie mich immer wieder an  meine Vor-Läufer heran führen...

Das Quartett führte mich bis zum Kurpark.

Aber danach konnte ich den Anschluß nicht mehr halten. Zwei Kilometer oder Wander-Pause waren zu viel.

Ein wenig Anschluß hatte ich aber immer noch. Die Gerade mußte nur lang genug sein.

Und wenn das Dranbleiben nicht funktionierte, erledigte der Foto-Zoom den Rest.

Nach einer Pinkelpause brach der Anschluß endgültig ab.

Immer noch rührte ich meine Vorräte im Rucksack nicht an, sucht weiter nach alternativen Wasser-Quellen. Warum nicht in einem Garten?

Zudem sollte ja bald wieder der Verpflegungsstand kommen.

Die Heide kannte ich anders. Weniger Bäume, mehr Lila, mehr Freifläche.

Wobei mir die Bäume wegen des Schattens gut gefielen. Auf den teils sandigen Untergrund hätte ich gerne verzichtet. Der störte in der mir bekannten Heide schon genug.

Dann ließen sich mal wieder Mitläufer blicken. Aber die waren auch gleich wieder weg.

Kurz überlegte ich, ob ich eben vom Besen-Fahrrad überholt worden war. Aber das konnte nicht sein, weil das hätte ja bei mir bleiben müssen.

Wieder bebautes Gebiet. Nun müßte doch bald wieder der Verpflegungsstand kommen.

Der Ausschreibung nach stand der beim Halbmarathon-Ziel. Nur wußte ich nicht, wie genau mein GPS die Strecke bis hier gemessen hatte.

Den Halbmarathon hatte ich zusammen. Aber wo war der Verpflegungsstand? Hier noch nicht. Da mußte auch erst der Bahnhof Köpenick kommen. 

Hier zweimal über die Ampel? Und dann geradeaus? Ich war irritiert. Okay... es waren ja überall die Pfeile. Aber wo war ich hier?

Ääääh... VP? Und wo war die Bahnlinie? Und der Bahnhof? Ich wurde immer verwirrter.

Tja... aber hier war die Wuhle, womit die Friedrichshagener Runde fertig sein mußte.

Des Rätsels Lösung war: den Bahndamm hatte ich schon bei Kilometer 17,6 am Bahnhof Friedrichshagen passiert. Den hatte ich völlig vergessen.

Wo jetzt aber der Bahnhof Köpenick war, weiß ich bis heute nicht.

2:39:55 Stunden bis hier zum Halbmarathon. Natürlich war der Verpflegungsstand wieder komplett voll, wieder kam die Desinfektionsorgie, wieder hätte ich viel mehr zu trinken benötigt als die 3,5 kleinen Becher Coca-Cola (immerhin Coca-Cola!!). Aber offenbar säuft nicht jeder so viel wie ich und bei dem Wetter mußte man auch an die Läufer hinter mir denken.

War da noch wer hinter mir?