Gerade mal 14 Minuten vor dem (offiziellen) Starttermin kam ich am südlichen Ende der Billwerder Bucht in einem Industriegebiet an. Mietwagen sei dank. Mit Bus und Bahn wäre es 13.20 Uhr geworden. Mit viermal umsteigen. Und Mundschutz.

Der perfekt platzierten Dixis auf den Anhängern da links waren leider abgeschlossen.

Für die 15 Teilnehmer galten dieselben Spielregeln wie am Vortag in Altenwerder. Kein Verpflegungsstand, Medaillen gab es schon vor dem Start, kein Wettkampf und keine Ergebnisliste vor Ort.

Und natürlich Abstand halten.

Nicht ganz pünktlich ging es dann los. Zunächst ein kleines Auftaktstück und dann vier Runden zu je 10,5 Kilometern.

Patrick übernahm gleich die Führung, dahinter Erik und Steve.

Der Wendepunkt für den kleinen Auftakt.

Danach ging es das erste Mal auf die große Runde.

Mit 22°C war es wärmer als es aussah. Aber für den späteren Nachmittag war noch Regen angekündigt.

So für das Auge hatte man ein paar hübsche Häuser an die Strecke gebaut.

Blicke in die Bucht gab es natürlich auch.

Wie schon am Vortag ließ ich es ruhig angehen. Zum Glück brauchte ich den befürchteten Spätstart nicht (mein Chef ließ mich in der Mittagspause den Marathon erledigen), aber die 42,908 Kilometer vom Vortag hatte ich noch in den Knochen.

Hier die Schiffswerft Julius Grube.

Mit der Regeneration klappte es am Vortag noch ganz gut, aber die 9,5 Stunden vor dem Start waren stressig gewesen.

Immerhin fühlten sich meine Beine ganz gut an und ich kam schnell ins ruhige Tempo.

Es ging über den Moorfleeter Kanal.

Auf der anderen Bucht-Seite liegt Kaltehofe. Da führte die Strecke auch entlang.

Von einer Fähre wußte ich  gar nichts. :-)

 Ich erreichte das Sperrwerk Billwerder Bucht. War bisher die Strecke für mich gänzlich neu kam ich gleich auf sehr bekanntes Terrain.

Der 2. Grüne Ring führt hier entlang, der Mega-Marsch, auch der Reformationstag-Ultramaraton brachte mich schon dreimal hier entlang.

Zudem war ich schon viermal beim Kaltehofe-Marathon gestartet, wo man jeweils 11 Runden ums Elbwasserwerk herum rennt.

Beim Kaltehofe-Marathon ist hier Start und Ziel. Und hier steht der Verpflegungsstand. Den hätte ich gut brauchen, aber war verboten.

Kaltehofe zu laufen ist echt grausam. Zwar brachte der Umweg über den Hinterdeich etwas Abwechslung, aber es blieb eine gefühlt endlos lange Gerade.

Und die sollte ich nun viermal laufen!!

Einen Verpflegungsstand gab es nicht, aber man konnte an der Strecke Getränke kaufen. Hier oder 100 Meter gerade weiter an der Tankstelle. Die lag aber nicht mehr direkt an der Strecke. Machte aber 1,4 Kilometer vor dem Ende der Runde wenig Sinn, denn da sollte man ja seine eigene Verpflegung haben.

Die Tankstelle hatte ich schon bei mehreren Läufen (offiziell und virtuell) als zusätzliche Getränke-Stelle genutzt.

Nun kam wieder eine Straße mit ein paar Häusern.

Nun noch unter der Autobahn A1 hindurch...

... und eine kleine Steigung später war die erste von vier Runden geschafft.

1:13:13 Stunden hatte diese erste Runde plus Auftakt und Trinkpause am Auto. 

Könnte man jetzt grob mit vier multiplizieren, aber so irre war ich dann doch nicht.

Das Heizkraftwerk Tiefstack kam auch immer wieder in Sichtweite.

Durch die Tiefstackschleuse kommt man von der Billwerder Bucht in den Tiefstackkanal, der in die Bille mündet, welche wiederum an der Billerhuder Insel vorbei führt. Und dort würde ich zwei Tage später. laufen.

Entfernung: 1,1 Kilometer.

In der zweiten Runde wurde es etwas schwieriger. Die Beine taten nur mehr weh.

Patrick war der Erste, der mich überrundete. Nach gerade mal anderthalb Runden. Das war weder neu noch überraschend.

Und während Patrick seinem sicheren Sieg (nach 2:57:46 Stunden) entgegen stürmte, legte ich die erste Wander-Pause ein.

Wie immer, wenn Christine mit lief, war das Hinterland von Kaltehofe bestens präpariert.

Zur Unterhaltung hatte ich die erste Hälfte vom Hörbuch "Vollidiot" (Tommy Jaud) dabei.

Nun überrundete mich auch Rico, der in 3:16:15 Stunden Zweiter wurde. Anders als Patrick wollte Rico wie ich alle vier Marathons dieser Serie finishen. Irres Tempo.

Ein wenig hatte es während dieser Runde geregnet, aber mehr Niesel als Regen. Das war ganz erfrischend.

Hosenvase? Blumenhose?

Einen Arsch voll Blumen?? Hmmm... sah aber nett aus.

Ich war hier schon mehrfach gelaufen, aber erst jetzt fand ich den "Fußweg" parallel zur Straße.

Halbmarathon war dann direkt an meinem Verpflegungsauto. Bei genau 2:30:00 Stunden erreicht ich das Auto und nach 2:32:14 Stunden lief ich weiter. Kann man sich aussuchen.

In der Zwischenzeit trank ich einen halben Liter Powerade und einen drittel Liter Coca-Cola.

An der Wendemarke zu meiner dritten Runde überrundeten mich Eric und Steve, die mit 3:24:15 Stunden zusammen Dritte wurden.

Um hier ins Wasser zu fallen, musste man erst einmal durch die Büsche fahren.

Das Gebäude von Schlüter & Maack zierte die Medaille des Tages.

1:19:46 Stunden hatte meine zweite Runde gedauert. Das konnte man jetzt schon eher hochrechnen.

Ich kam gut in die dritte Runde hinein, lief zunächst eine ganze Weile durch.

Und machte nebenbei noch hübsche Fotos. Hier bot die Strecke schöne Motive an.

Okay... schön ist auch immer relativ. Kann jeder für sich entscheiden.

2,5 Kilometer war ich ab dem Rundenbeginn durchgelaufen, nun wurde wieder gewandert.

Kaltehofe zum Dritten an dem Tag.

Das war natürlich auch eine Geduldsprobe. Immer schön ruhig und langsam bleiben. Da warteten noch anderthalb Runden jetzt und zwei ganze Marathons an den Folgetagen. 

Alleine von der Abzweigung vom Kaltehofer Hinterdeich zum Tatenberger Weg waren 2,6 Kilometer zu bewältigen. Wenn man viel wanderte und wenig lief, dauerte das elende Stück durchaus 25 Minuten.

Aber nun hatte ich ja fast drei von vier Runden geschafft.

Die Großen kosteten € 2,00. Die Kleinen € 1,00 und die Mittleren vermutlich € 1,50. Auf dem Preis stand ein Topf. Was davon ist Groß und was Klein und Mittel?

Im Zweifel einfach für jedes Stück € 2,00 zahlen. :-)

Nun holte ich trotz meines langsamen Vorankommens Mitläufer ein.

Christian war noch in Runde 2, Ralf wie ich schon in Runde 3.

Während ich die Trinkpause machte, starteten Christine in ihre Runde 3 und Monika in ihre letzte Runde.

1:19:12 Stunden brauchte ich für meine dritte Runde. Etwas schnell als die zweite Runde. Aber war minimal.

Ich startete gerade meine vierte und letzte Runde, als Marcus ins Ziel lief (3:53:06 Stunden, Platz 5).

3:52:11 Stunden hatte ich beim Start in die vierte Runde auf der Uhr. Könnte so 5:09 oder 5:10 Stunden werden. Das war dann schneller als am Vortag in Altenwerder.

Auch in die letzte Runde kam ich gut rein.

Aber sollte ich mich jetzt an Monika und Ralf hängen?

Okay... dann holte ich sie doch noch ein. Eigentlich wollte ich nur auf sie auflaufen und dann wieder wandern.

Aber als ich dann zu wandern anfing, machten sie das auch. Und blieben wir zusammen. 

Ich gebe es zu. Mich anderen beim Tempo anzupassen fällt mir sehr schwer. Dafür bin ich beim Wandern in der Regel zu schnell und beim Laufen zu langsam. 

Andererseits war Kaltehofe zu Dritt weit weniger langweilig wie alleine.

Da nicht nur ich sondern auch Ralf ständig fotografierte, waren wir nicht immer ganz dicht zusammen, liefen aber immer wieder aufeinander auf.

Blick über den Holzhafen. Da links unser Medaillen-Motiv. Die Kirche dahinter war 2019 das Ziel des Reformationstag-Ultramarathons. Das ist die St. Nikolai-Kirche.

Und da hinter den Booten und dem Gebüsch wartet das Ziel dieses Marathons.

Noch vier Kilometer. Da auch Monika und Ralf alle vier Marathons der Serie finishen wollten, war kein Schlußspurt zu erwarten. Den wäre ich eh nicht mitgelaufen.

Alleine wäre ich die letzten beiden Kilometer vermutlich durchgelaufen, aber egal. Ich würde unter der Altenwerder-Zeit bleiben und mich dabei nicht übermäßig verausgaben.

Nun fing es wieder mit Regen an. Das hätte es nicht mehr unbedingt gebraucht. Aber nun auch egal.

Sieht schön aus, verdeckt aber nur die Autobahn-Brücke. Der Lärm wurde nicht verdeckt.

Noch dieses letzte Mal die Steigung rauf, dann kam die letzte Kurve.

Jetzt ab in die Formation. Wir wollte gemeinsam ins Ziel.

Weit war es nicht mehr.

Nach 5:06:54 Stunden hatten wir es gemeinsam auf Platz 10 geschafft.

1:14:44 Stunden für die letzte Runde. Mir ging es gut, den Beinen auch, keine spürbaren Schäden. Da war ich mehr als zufrieden.

Nun fing der Regen so richtig an zu prasseln. Ich war froh, nach den Finisher-Fotos im trocknen Auto zu sitzen.

Allerdings war mein Tag noch nicht so ganz vorbei. Ab 18.56 Uhr mußte ich noch knapp drei Stunden arbeiten, ehe ich an eine Portion Nudeln und etwas Schlaf kam.

Aber den stressigsten Tag der Vierer-Serie hatte ich besser überstanden als erwartet.