Nun wurde es leer auf der Strecke. Der Halbmarathon war nicht mehr dabei.

Dafür überrundete mich hier Frank Uhlenbrock. Er gewann später nach 2:56:10 Stunden.

Hier saßen zwar nicht immer dieselben Fans, aber in jeder Runde saß hier jemand und machte gewaltig Krach.

Nun wurde es schwieriger. Es waren primär die Wärme und der Durst, die mir zu schaffen machten.

Aber noch kam ich ganz gut voran.

Mein Hörbuch ("Cupido" von Jilliane Hoffman) war etwas öde (das wird erst später so richtig spannend).

Oh... den Läufer, den ich bei Kilometer 6 überholt hatte, überholte ich schon wieder.

Kilometerschilder gab es zwar nur alle zwei Kilometer, aber sie hatten alle ein Kinderbild drauf. Alle Kilometerschilder habe ich in einer Extra-Galerie zusammen gefaßt.

Hier verpaßt ich es, meine Zwischenzeit zu nehmen, aber der Uhrzeit des Fotos nach, waren es um die 31 Minuten.

Bei Ebbe kommt man zu Fuß erstaunlich nahe an die Elbe und die Fahrrinne heran.

Das Schiffsheck der "MS Kaffraria" ist unten von der Deichstraße nicht so leicht zu erkennen.

Das Gasthaus "Zum Elbblick" am Medem. Also wer von hier aus die Elbe sehen will, der brauchte einen Röntgenblick oder eine extreme Sturmflut.

1:02:43 Stunden für die zehn Kilometer von 20 bis 30. Im Schnitt also 31:21,5 Minuten pro fünf Kilometer.

Es war nu etwas langsamer geworden. Wobei es jetzt das Tempo war, welches ich mir vorgestellt hatte.

Na... den Läufer erkannte ich doch gleich wieder. Den hatte ich jeweils schon bei Km 6 und 24 überholt. Faszinierend. Und nein, er hatte mich dazwischen nicht überholt. 

Also ich jedenfalls hatte jetzt drei vollständige und korrekt gelaufene Runden zusammen.

(Video: davengo)

1:06:34 Stunden für die dritte Runde. Also 3:13:55 Stunden insgesamt. Das sah nach 4:20 Stunden aus.

Zwischen 13.00 und 14.15 Uhr starteten viertelstündlich Kinderläufe über 1000 Meter. Hier wartete die AK W8 auf ihren Start.

Nun die letzte Runde.

Einen Kilometer schaffte ich noch, aber dann baute ich doch sehr schnell ab und verfiel ins Gehen.

Mein Kreislauf war am Ende und der Durst brachte mich um.

Gleich gab es endlich wieder etwas zu trinken.

Und wieder die lange Gerade den Kanal entlang.

Die Strecke war ja durchaus abwechslungsreich, hatte aber auch immer wieder Längen mit drin.

34:52 Minuten für die siebten fünf Kilometer. Bei meinem vielen Gehen mußte die Zeit einbrechen. Ich hätte es aber schlimmer erwartet.

Aber es wurde schlimmer. Bis hierher hatte ich immer noch Lauf-Versuche gestartet, aber selbst die kriegte ich nun nicht mehr hin.

Na, das konnte ja noch eine lange vierte Runde werden.

Das vorletzte Mal den Deich hinauf. Die Schritte fielen nun immer schwerer.

Ich hatte ja gedacht, daß der Läufer, den ich schon dreimal überholt hatte, mich nun doch zumindest einmal überholen würde, aber wie ich später in der Ergebnisliste lad, hatte der sich schon fünf Minuten zuvor die Medaille im Ziel umhängen lassen.

Ah ja.

Ich hatte mich derweil nun das letzte Mal über den Deich gequält und wanderte nun im Pendel-Stück herum.

Ich habe große Hochachtung vor allen Helfern. Aber warum saßen die Zwei eigentlich hier und notierten Startnummern, wenn es später niemanden interessierte, wenn zumindest ein Finisher hier statt vier- nur einmal vorbei kam?

Ein Blick auf den Zettel zeigte zumindest, daß ganz viele Nummern notiert wurden.

Hoffte ich zeitweise noch auf ein Kräfte-Comeback wie es mir öfter mal widerfuhr, hakte ich das inzwischen ab.

Jetzt ging es nur noch darum, irgendwie auf der Strecke zu bleiben.

Gleich hinter der Kurve gab es noch einmal Getränke.

Endlich. Schon über eine halbe Stunde war es her, daß ich etwas zu trinken bekommen hatte. 

44:00 Minuten für die achten fünf Kilometer. Immerhin ein flottes Wandertempo.

Das waren nur noch 2,195 Kilometer, die zudem immer weniger wurden, aber ich konnte nicht mehr. Ich hätte mich am liebsten 15 Minuten ins Gras gelegt.

In der prallen Sonne wäre das aber auch nicht toll gewesen, außerdem wären vermutlich bald die Sanitäter gekommen und hätte mich mitgenommen.

Das waren jetzt schon brutale Kilometer. Immer wieder brach mir der Kreislauf weg und ich hangelte mich nur noch so in Richtung Stadtzentrum.

Derart heftig war ich schon ewig nicht mehr eingebrochen.

Handbiker waren auch mit dabei. Sechs über 7 Kilometer und zwei über 14 Kilometer.

27 Walker gab es auch noch. Der Vollständigkeit halber.

Der letzte Verpflegungsstand. Unter normalen Umständen Trank ich 500 Meter vor dem Ziel nicht mehr, aber das war nicht normal.

An Laufen konnte ich immer noch nicht denken, aber nun war es bis zum Ziel nicht mehr so weit. Offenbar war ich dem drohenden Abbruch doch noch einmal entkommen. So knapp es auch gewesen sein mag.

Auf so eine Art von Drama hätte ich gerne verzichtet.

Hier auf der Zielgerade hatte man bereits mit dem Abbau begonnen.

Naja... hinter mit waren auch nur noch zehn Teilnehmer auf der Strecke.

Der Bauerndom zu Otterndorf. Oder auch St. Severi Kirche.

Auf den letzten paar Metern fing ich dann doch noch einmal das Laufen an.

Naja... laufen war ein wenig übertrieben, aber immerhin wanderte ich nicht mehr.

Wandernd ins Ziel gab es nur in Los Angeles 2006 und beim Mauerweglauf 2017. Bisher.

Am Ende war es wohl mehr Erleichterung als Freude, mit der ich ins Ziel lief.

23:02 Minuten hatten ich für die letzten 2,195 Kilometer benötigt. 10:30 Min/Km.

(Video: davengo)

4:45:42 Stunden hatte ich für die Gesamtstrecke benötigt. 1:32:13 Stunden hatte ich für die vierte Runde benötigt.

Trotzdem noch Platz 38 von 48. Platz 11 von 12 in meiner AK M50.

30:36 Minuten nach mir kam der letzte Läufer ins Ziel.

Danach mußte ich mich erst einmal setzen. Um den Hals meine Marathon-Medaille Nr. 306. Uff... hart erkämpft.

In der Sonne wurde es mir schnell zu heiß, also zog ich in die Läufer-Oase um.

Da gab es neben Schatten auch Getränke.

Nun mußte ich aber zurück in die Sporthalle, Sachen holen, umziehen und dann weiter zum Bahnhof. Am liebsten wäre ich einfach den Rest des Tages irgendwo liegen geblieben.

Am Ratskeller liefen noch die letzten Siegerehrungen. Aber stehen bleiben und zugucken kriegte ich nicht mehr hin.

Mit zwei Sitz-Pausen schaffte ich es zurück zum Bahnhof, legte mich dort eine Weile ins Gras, bis dann der Zug kam.

War etwas schwierig mit dem Aufstehen, weil der Kreislauf immer noch nicht wollte. Aber ich kam in den Zug rein.

Ziemlich genau um 20.00 Uhr kam ich dann wieder zu Hause in Hamburg an.

Ein toll organisierter Lauf, bei dem man gerne mehr auf die Einhaltung der Regeln achten dürfte.

Trotzdem würde ich gerne wieder kommen. Gerne dann bei kühlerem Wetter und ohne solche Probleme wie an diesem Tag.