Nun ging es wieder runter ans Wasser.

Nachdem ich bei der Jagd auf die 4:14-Stunden-Gruppe recht viel Kraft aufgewandt hatte, blieb ich nun erst einmal eine Weile gemütlich dabei.

Eigentlich war Gruppe etwas übertrieben. Es waren noch die drei offiziellen Zeitläufer und ein Mitläufer. 

Während ich am Tage Fotos während des Laufes machen kann, muß ich im Dunkeln dafür stehen bleiben. Meine Kamera regelt dabei zwar die Helligkeit rauf, allerdings auf Kosten der Belichtungszeit.

Der sonst nicht beleuchtete Strecken-Teil war mittels kleiner Leuchten markiert. Sehen konnte dadurch nichts, aber verlaufen auch nicht.

Ausgeleuchtet wurde der Weg durch einige Radfahrer.

Also praktischerweise lief man zu mehreren nebeneinander, versperrte so dem Radfahrer hinter einem den Fahrweg und hatte schön Licht.

Rostocks Innenstadt kam nun näher. Oder genau gesagt: ich der Innenstadt.

Die 4:14-Stunden-Gruppe ließ ich bei Kilometer 38 zurück. Im dritten Anlauf war ich ihnen entkommen. Auf dem dunklen und schmalen Weg an der Unterwarnow war das nicht so einfach.

Ein klein wenig mußte ich das Tempo drosseln. Ich war doch etwas zu sehr in einen Rausch gelaufen.

Die Petrikirche voraus ging es weiter. 2007 machten wir noch eine Runde durch den Hafen, 2012 zumindest noch einen Abstecher.  

2019 machten wir noch eine Runde durch das Petriviertel. Aber etwas kürzer als auf dem Hinweg.

Das Schild mit Kilometer 40 hatte ich wohl übersehen. Da fehlt mir die Zwischenzeit.

Der letzte Verpflegungsstand. Schnell noch einen Becher gegriffen und weiter.

Das war endlich mal wieder ein zufrieden stellender Endspurt. Ohne größere Probleme und schön locker rannte ich die letzten Kilometer.

4:30 Stunden würde ich sicher unterbieten, 4:15 Stunden auch und für unter 4:13 Stunden sah es auch gut aus.

Zunächst ging es aber noch die Steigung Richtung St. Marien-Kirche rauf. Da wanderte ich sogar noch etwas.

Dafür gab ich danach wieder Gas und umkurvte noch ein paar Halbmarathon-Läufer. Nicht alle ließen mich so leicht vorbei wie sie hier.

Schließlich war ich zurück in der Fußgängerzone.

Zuschauer und Fußgänger gab es außer ein paar Finishern keine mehr. Um so einfacher konnte man noch überholen.

Jetzt noch die letzte Kurve. Keine von denen, die man risikofrei im Sprint nehmen sollte.

Nun konnte ich es locker ins Ziel austrudeln lassen. Leider stand nirgends ein Fotograf. Man kann nicht alles haben.

Dann war es geschafft. Nach 4:12:10 Stunden war ich fertig. 2:04:50 Stunden brauchte ich für die zweite Hälfte.

Und endlich kam ich auch meine Medaille.

Eine leichte Reise war es nicht. Da war die Hitze, die vielen Foto-Pausen, immer wieder die Jagden auf die 4:14-Stunden-Gruppe und gewiß hatte auch das Sightseeing in Wismar und Rostock zuvor schon vor dem Start Kraft gekostet.

Meinen schnellsten Marathon seit dem Elbtunnel am 2. Juni feierte ich erst einmal mit den verschiedenen Geschmacks-Sorten von hella.

Durst hatte ich nun wieder reichlich.

Die Medaille war nicht nur schön, sondern auch schwer. Eine tolle Marathon-Medaille Nr. 301.

Den hella-Getränkestand steuerte ich noch mehrfach an. Zwischendurch machte ich mich auch noch über meine eigenen Getränke her. Bei hella fehlte was mit Coca-Cola-Geschmack und Koffein.

Katharina kam nach 4:29:34 Stunden ins Ziel. Also satte 1:26:57 Stunden schneller als bei ihrem ersten Marathon am Gut Bossee zwei Wochen zuvor.

Die letzten drei Läufer kamen um genau 0.00 Uhr ins Ziel. Offizieller Zielschluß war um 23.30 Uhr.

Eigentlich wollte ich nur noch meine Urkunde holen und nach Hause fahren. Leider schließt das 24-Stunden-Parkhaus von 22.00 bis 9.00 Uhr und nun war mein Mietwagen gefangen.

Also machte ich mich in den nassen Laufklamotten auf die Suche nach einen noch freien Hotelzimmer. Nach etwas mehr als einer Stunden fand ich noch eines im Steigenberger. Dafür war es dann aber noch relativ preiswert.  

Irgendwas geht doch immer schief. Ausnahmsweise war es mal nicht die Bahn.

Trotzdem... nach Rostock zum Marathon komme ich bestimmt zurück. Die Veranstaltung ist super.