Noch ein paar Schritte und ab ging es mit meinem 19. Start beim Hamburg-Marathon.  Lediglich an den Volksdorfer Teichwiesen war ich mit 22 Teilnahmen öfter gestartet.

Los ging die 42,195 Kilometer lange Party durch Hamburg.

Das würde eine ziemlich nasse Party werden. Dauerregen und ein etwas kühler Wind. Keine idealen Bedingungen.

Wie so oft startete die Reise gleich mit einer Pinkelpause. Nässe und Kälte halt...

Im Hintergrund sieht man das Millerntorstadion.

Am Wochenende zuvor war Ostern gewesen. Da war ich drei Marathons gelaufen.

Trotzdem plante ich, unter vier Stunden zu bleiben. Durchaus ambitioniert, zumal das mir in 2019 bei schon 17 Marathons erst einmal gelungen war. Und da (Horizontweg-Marathon, 3:59:44 Stunden) war ich im Krankenwagen gelandet.

Aber Sonnenstich und eine Überhitzung schieden hier ja aus.

Die beste Möglichkeit, an dem Tag keine nassen Schuhe zu bekommen war es, auf Schuhe zu verzichten.

Die Strecke in Hamburger kannte ich auswendig. Dazu gehörte auch die Steigung hier auf der Königstraße. Hier mußte man kein Tempo machen.

Es ging am Altonaer Rathaus vorbei.

Der einzig wahre König von Hamburg. König Frank der Erste.

Ich war zwar gut ins Rennen gekommen, aber ich ich kam nicht auf Tempo. Durch die Pinkelpause war ich in eine Gruppe aus einem späteren Startblatt geraten und nun zu faul, mich wieder nach vorne zu kämpfen.

Die Quittung gab es dann bei Kilometer 5. 30:03 Minuten. Für vier Stunden sollten es 28:20 Minuten sein.

Aber noch war ja Zeit.

Am ersten Verpflegungsstand lief ich wie meist vorbei. Bei dem Regen wird man ja auch nicht so schnell durstig.

2019 war die Strecke ein klein wenig abgeändert worden. Als erste Änderung bog man hier schon 400 Meter früher von der Bernadottestraße ab.

Verglichen mit der früheren Strecke im Halbmondweg war hier weniger los. Aber bei dem Wetter waren allgemein nicht ganz so viele Leute draußen.

Zurück auf der bekannten Strecke. Wir kamen halt gut 300 Meter später auf die Elbchaussee zurück als früher.

Damit ließen wir den kleinen Park aus, in den sonst immer alle rein gerannt waren, die dringend mal mußten.

Es war gewöhnungsbedürftig, daß nun alle Kilometer circa 700 Meter später kamen, als aus den Vorjahren bekannt.

Wie in der 2. Liga schien auch hier dem HSV recht früh die Puste auszugehen.

Wegen des Regens gab es deutlich weniger Schilder zu sehen als normal. Pappe und Wasser vertragen sich nicht sonderlich gut.

So wird verschlepptes Tempo beim Marathon bestraft. Man wird von den Ballon-Läufern überholt.

Das waren die Vier-Stunden-Ballons vorbei und schnell aus den Augen.

Musik geht auch im Regen.

Mit den Kilometern hatten sich auch die Verpflegungsstände verschoben. Nichts war mehr da, wo es mal war.

Aber die Kinder und die  Abklatsch-Hände... die waren noch da.

Und Michel Descombes auch. Also alles gut.

28:16 Minuten für die zweiten fünf Kilometer.

Hmmm... damit war ich doch genau im Vier-Stunden-Tempo unterwegs. Warum hatten mich die Vier-Stunden-Läufer dann so schnell überholen können?

Es ging runter zum Fischmarkt, wo es an dem Tag auch viel ruhiges war als normal.

Vorbei am Alten Elbtunnel, in dem am 2. Juni 2019 nach über zehn Jahren Pause wieder ein Marathon stattfinden würde.

Ganz schön eng war es hier. So als wäre die Strecke im Regen eingelaufen.

Es passierte wohl das erste Mal, daß mich keiner der offiziellen Fotografen hier ablichtete. Die hatten wohl ebenso wie ich mit dem Regen zu kämpfen.

Rechts die fast fertige neue Elbpromenade. Sie dient auch als Flutschutz für Sturmfluten bis 8,90 Meter (höchste Flut bisher war 6,45 Meter).

Die 625 Meter lange Mauer kostete 136 Millionen Euro. Bauzeit: SIEBEN (!!) Jahre. Dumm nur, daß es vor den Landungsbrücken endet und Sturmfluten die Stadt vor dort weiter fluten können. Aber so wie Hamburg das Bauwerk feiert hat das noch keiner gemerkt.

Aber mit solch ziemlich teuren Bauwerken kennt Hamburg sich ja bestens aus.

Im Hintergrund hier ganz zufällig die Elbphilharmonie.

Ich hätte mal wieder eine Toilette gebraucht. Was aber eine miese Ecke für dieses Anliegen.

Vorbei an der Speicherstadt.

Hier könnte eine Sturmflut der neue Elbpromenade übrigens auch ausweichen.

Und dann wurde ich doch von einem Fotografen erwischt. So gerade...

Ich verpaßte die Hauptkirche St. Katharinen (schräg rechts hinter mir). Die hatte ich bisher immer fotografisch erwischt. Im Regen klappte es nicht.

Foto: Marathon-Photo

Wofür gibt es eigentlich den Denkmalschutz, wenn man die denkmalgeschützten Sachen nach Belieben doch abreißen lassen kann? 2020 werden die City-Hochhäuser wohl nicht mehr stehen.

Ich meine, keine Ahnung, was da je schützenswert gewesen sein soll. Aber wenn schon Denkmal, dann bitte auch richtig.

Die nasse Kamera-Linse und das Deckenlicht vertrugen sich nicht gut. Aber dafür gab es dieses Foto von mir im Tunnel.

Foto: Marathon-Photo

Es ging Richtung Binnenalster.

Der Kilometer 15 stand sonst im Wallringtunnel. Nun eben hier an der Binnenalster.

28:12 Minuten für die dritten fünf Kilometer. Das Tempo paßte. Ich hatte allerdings immer noch den Rückstand vom Anfang. Aber auch noch 27,195 Kilometer Zeit.