Der Halbmarathon war also erreicht.

Nun erst einmal ran an die Getränke. Coca-Cola und ein wenig Energie. 

Auch die Futter-Ecke war prall gefüllt, aber Hunger hatte ich keinen.

Spannender sah da schon der Tisch mit dem Doping aus. So rein farblich sah alles außer der Coke doch gleich aus...

War hier noch oder war hier schon wieder Weihnachten?

Weiter ging es. Wenn auch zunächst nur ein paar Meter.

Ich schaute beim Bindeballe Købmandsgård vorbei. Rein ging ich aber nicht.

Dann ging es aber wirklich weiter. Hier noch durch die Wende-Runde.

Um den Kegel herum? Nicht einfach. Schon gar nicht, ohne dabei zu lachen.

Dann war die Wende-Runde geschafft und es ging auf dem bekannten Weg nun zurück nach Vejle.

Kurz kamen mir noch Läufer entgegen, ...

... aber diese Zwei waren auch schon die Letzten. Die waren keine anderthalb Kilometer hinter mir...

Aber über nicht mehr entgegen kommende Läufer konnte ich mir keine Gedanken machen. Ich konnte nicht mehr. Kraft raus. Also wandern.

Ich nahm es locker. Das kann schon mal passieren, da bin ich doch meist auch wieder raus und zum Ende hin lief es dann wieder alles super. Nur eine kleine Verschnaufpause.

Ein erster, offenbar zu früh angesetzter Laufversuch ging nicht gut. Nach nur ein paar Laufschritten wanderte ich weiter.

Man beachte die Läuferin im Hintergrund (also die Dritte von rechts) mit dem Handy vor der Nase.

Das sah von ihrer Position so aus. Mein Zoom ist offenbar besser, darum bin ich (der schwarze Fleck direkt neben dem Läufer in Gelb) kaum zu erkennen.

Foto: Line Lauesgaard Jensen

Sicher würde es gleich mit dem Laufen wieder klappen, aber es konnte nicht schaden, wenn ich das Wandertempo ein wenig erhöhte. Nur um nicht zu viel Zeit zu verlieren. Oder nur als Notfall-Plan auch wandern rechtszeitig ins Ziel käme.

Aber für Fotos wie dieses war doch immer noch Zeit.

Wandernd mußte ich mein Tempo schon deshalb etwas erhöhen, weil mir sonst kalt wurde. Mit Laufen wollte es weiter nicht klappen. Immer kurz mal, aber schnell war ich wieder beim Wandern.

Wieder der Stand des Altonaer Provinzklub-Fans. Und immer noch Lotto King Karl. Wie überlebt man das eigentlich stundenlang? 

Den Dänen kann man so eine Geschmacksverirrung ja auch mal verzeihen... schon weil ich ohne etwas zu trinken bald gar nicht mehr weiter gekonnt hätte. Coca-Cola war ja noch da.

Noch etwas mit dem Mann am Verpflegungsstand geplauscht, mich als Bremen geoutet, habe trotzdem Getränke bekommen. Alles gut.

Alles gut? Immer noch war ich am Wandern und ein weiterer Laufversuch schien mir immer sinnloser.

Allmählich fing ich doch das Rechnen an. Einen genauen Kilometerstand hatte ich nicht, da kein Schild Kilometer 25 vorhanden war, aber so 16,x Kilometer und 2:38 Stunden bevor das Ziel schloß.

Mit 10:00 Min/Km würde es nicht klappen, aber wandern kam ich sicher mit 9:30 Min/ Km voran, das sollte knapp reichen.

Nur so für alle Fälle. Sicher würde ich bald wieder laufen können.

Noch waren immerhin Läufer hinter mir. Jedenfalls wurde ich noch ab und an überholt.

Das war das Schild Kilometer 15 vom Hinweg. Also noch 15 Kilometer abzüglich 100 Meter durch den kürzeren Rückweg auf dem Parkplatz kurz vor Schluß.

Puuuh... mit 10:00 Min/Km wäre ich bei 5:33 Stunden im Ziel, also mußte ich noch drei Minuten finden auf knapp 15 Kilometer... 9:49 Min/Km. Paßte doch.

Aber dann klappte Laufen ja plötzlich doch. Ich war der Läufergruppe bis zur Ravning Station hinterher gerannt, um diese beim Passieren der Zombies zu fotografieren.

Die Zombies hatten es zwar mehr auf mich abgesehen, so wurde es mit den geplanten Fotos nichts, aber es war doch erstaunlich, wie es mit der richtigen Motivation dann doch mit Laufen klappte.

Das hatte aber ganz schön weh getan. Jetzt doch erst einmal ordentlich trinken.

Dann ging es weiter. Bevor die Gruppe enteilte, fragte ich schnell noch nach, ob ich das Zeitlimit 5:30 Stunden richtig erinnerte. Ja, alles gut.

Vejle... 14 Kilometer.

Die Gruppe lief weiter, ich nicht. Wandern war wieder angesagt.

Wieder das Wasserrad. Das drehte sich ganz schön schnell. Warum nur?

Allmählich begann ich damit einzusehen, daß ich eventuell doch nicht mehr ins Laufen kommen könnte.

Rein rechnerisch würde ich nun auch mit 10:00 Min/Km noch rechtzeitig ins Ziel kommen. Allerdings brauchte ich eine Pause. Blase leeren und die völlig verrutschte Hose in die Normal-Position zurück führen.

Nach drei Minuten Pause ging es dann weiter. Ja... es GING weiter...

Dann hatte sich irgendetwas auf die Kameralinse gesetzt. Ich dachte zunächst, es wäre während der Pinkelpause passiert, aber das erste Foto danach war ja okay.

Wie auch immer. Interessanter war die Frage, wie ich die Linse wieder sauber bekam. An mir war nichts mehr trocken genug und so sauber wie hier alles war, würde ich kaum etwas sinnvolles finden.

3:31:39 Stunden nach dreißig Kilometern. Zuletzt war ich mit 9:17 Min/Km unterwegs. Das reichte locker für die Ankunft im Ziel unter 5:30 Stunden.

Ich mußte allerdings noch fast zwei Stunden weiter wandern.