Anreise nach Vejle schon am Vortag, eine Nacht im Hotel, morgens das Gepäck zum Bahnhof gebracht und die 1,6 Kilometer zur Veranstaltung zu Fuß gegangen. Vejle ist zum Glück nicht so groß, wenn auch das Sightseeing am Vortag etwas mehr als fünf Stunden dauerte.

-3°C am Morgen in Vejle. Die Temperatur kletterte noch auf 0°C. Interessant würde die Temperatur beim Start sein. Bisher war ich noch nie bei weniger als -2°C Marathon gelaufen. Würde der Rekord fallen?

Zunächst einmal erreichte ich das Veranstaltungszentrum. Etwas außerhalb des Zentrums gelegen.

Aber Hauptsache schön warm und mit angeschlossenem Schwimmbad.

Auch frühstück konnte man sich hier kaufen. Aber mir war nicht nach essen. Es steckte immer noch die Erkältung der Vorwoche in mir. Da hatte ich den Jörg-Drechsler-Marathon schweren Herzens absagen müssen. Nun ging es mir zwar besser, aber nicht gut. Das hatte ich am Vortag beim Sightseeing durch Vejle gemerkt.

Die Startunterlagen bekam ich schnell. Alles ganz einfach.

Natürlich war ich viel zu früh da, aber ich war Neuling hier und in einer fremdem Stadt, hatte zudem sonst nichts vor (außer um 18.22 Uhr den Zug nach Hause zu kriegen). Da plant man zur Sicherheit etwas mehr Zeit ein. Die Halle war zum Warten ja ideal warm.

Gruppenfoto der deutschen Delegation. Mit auf dem Foto drei Jubilare. Sven lief seinen 400. Marathon, Gabriele den 200. Marathon und Jessica ihren ersten Marathon.

33 Teilnehmer starteten beim Frühstart für Läufer, die mit mehr als 5:30 Stunden Laufzeit rechneten. Der Schnellste war nach 3:47:42 Stunden wieder zurück.

Kennt man aus der Bundesliga: Die "Bayern" vorne weg. :-)

Irgendwann noch früher (also vor 8.00 Uhr) hatte es schon einen "Meget tidlige start" gegeben (Sehr früher Start). Also sechs Läufer waren schon auf der Strecke.

Mein Start im Hauptfeld war um 10.00 Uhr angesetzt. Ich hatte ausreichend Zeit, mich umzuziehen und für den Lauf fertig zu machen. Da dauert bei Kälte ja immer etwas länger.

Allmählich füllte sich die Halle. Die Masse kam recht spät. Vielleicht hing die noch in der Vorhalle beim Frühstück?

Laut Zeitung waren um 1000 Teilnehmer dabei. Nach den Meldelisten waren es 461. Optimistisch gerundet. Davon 54 Paar-Marathon-Läufer, wo jeder einen Halbmarathon läuft. Machte 362 hier am Start.

Ziemlich pünktlich dann der Start.

Der Start war noch in der warmen Halle, ...

... aber nach ein paar Metern ging es nach draußen in die Kälte.

Vor der Halle machten wir eine Runde über den Parkplatz.

Der erste Rekord war sicher. Mit -3°C am Start war es mein bis dahin kältester Marathon. Wobei es so schlimm gar nicht war. Es war sonnig, der Wind war kaum spürbar. Etliche meiner früheren Marathons waren gefühlt kälter.

Foto: Hans Beck Møller

Nun ging es hinter den Hallen entlang und am Schwimmbad vorbei...

... und über den Vestre Engvej vom Veranstaltungsgelände runter.

Nun ging es durch ein paar Kleingärten...

... und an ein paar Fußball-Plätzen vorbei...

... und dann noch eine längere Gerade durch die westlichen Ausläufer von Vejle. 

Schließlich war Schluß mit der Zivilisation. Nun ging es auf dem Bindeballestien bis zur Halbmarathon-Marke in Bindeballe.

Der Weg mag ja ursprünglich als Radweg gedacht gewesen sein, aber man kann auch sehr gut drauf laufen.

Die Strecke war eine echte Pendelstrecke. Man lief von Vejle nach Bindeballe und danach nahezu die identische Strecke zurück. In Bindeballe gab es eine kleine Runde und vor dem Zieleinlauf sparte man dafür die 100-Meter-Runde über den Parkplatz aus.

Da die Erkältung, die mich nun schon seit Weihnachten mal mehr mal weniger quälte, noch nicht völlig verschwunden war, wollte ich es ruhig angehen lassen, plante einen lockeren Lauf zwischen 4:20 bis 4:30 Stunden. Ich war seit zehn Tagen nicht mehr gelaufen. Konnte interessant werden.

In die Richtung war ich auch von Beginn an gut unterwegs. Das Lauftempo stimmte und fühlte sich auch gut an.

Gefühlte hatte ich vielleicht etwas zu viel angezogen. Trotz der -3°C war es in der Sonne erstaunlich warm.

30:57 Minuten für die ersten fünf Kilometer. Genau der richtige Temposchnitt.

Der erste Verpflegungsstand. Auf dem Weg gab es fünfmal Verpflegung, dazu ein Stand in Bindeballe und auf dem Weg zurück die fünf vom Hinweg nochmals. Machte insgesamt elfmal Verpflegung. Das ist ordentlich.

Häuser von Østengård, das wir südlich passierten.

Zum Ort gehört auch das Vejle Danhostel. Das liegt nicht sehr nahe an Vejle dran.

Ein Traumwetter war das.

Rechts oben auf dem Hügel liegt Skibet Kirkegård.

Allmählich mußte ich mal mit den Fotos aufhören. Es wurden immer mehr und mehr, was natürlich auch etwas auf die Laufzeit drückte.

Aber es war auch zu schön hier.

Der Kurs folgte grob dem Verlauf des Vejle Å. Wobei dieser nicht sehr oft so gut sichtbar war.

Meist ging es in dieser Phase flach übers Land.

Echte Höhenmeter hatte der Kurs eh nicht zu bieten.

Wir näherte uns Haraldskær.

Das örtliche Pferdevolk ließ sich durch uns Läufer mich aus der Ruhe bringen.

Haraldskær bot eine der ganz wenigen Straßenquerungen. Der wenige Verkehr wurde für uns polizeilich aufgehalten.

Der zweite Verpflegungsstand. Sogar mit kleinem Feuer zum Aufwärmen. Brauchte ich aber nicht.

Ich machte mich lieber über die unerwartet warme Coca-Cola her. 

31:29 Minuten für die zweiten fünf Kilometer. Es war ein wenig langsamer als die ersten fünf Kilometer, aber ich hatte auch viel Zeit mit den Fotos verbraucht.