Kaum ging es weiter, kam auch der nächste Ärger. Da wurde doch glatt behauptet, ich hätte hier angekürzt.

Es mag ja sein, daß es Karten gibt, auf denen eine andere Strecke eingezeichnet ist. Aber das hier entsprach dem GPS-Track und außerdem gab es durchgängig Markierungen.

Möglicherweise war es hier nicht einzig richtig, aber ganz sicher nicht falsch. Ob kürzer sei dahingestellt. Bei Google sind die Möglichkeiten gleich lang.

Oh ha. Ob die Brücke hält?

Es wackelte zwar verdächtig, aber es hielt. Auch wenn ich immer das Gefühl hatte, ich würde gleich über das niedrige Geländer kippen.

Aber die Farbe ist doch super!
:-)

Plötzlich waren es nur noch sieben Kilometer bis nach Amelinghausen. Mag stimmen, aber auf der Lila Krönung waren es knapp neun.

Es folgte ein richtig schön uriges Stückchen Wald. Einige Höhenmeter inkkusive.

Dieser Ecke hätte gerne länger sein dürfen.

Es folgte wieder ein längeres fast gerades Stück, das ich durchgängig laufen konnte.

Lange und gerade bedeutete auch, daß Markus wieder aufholen würde.

Es bedeutete aber auch weite Sicht nach hinten und da kam kein Markus.

Interessanter kleiner Ort. Eher eine Gruppe Häuser. Aber man kann hier übernachten und Waffen kaufen. Nun ja...

Kurz hinter Wohlenbüttel kam der Abzweig zum Königinnen-Weg.

Der führt 10,85 Kilometer einmal um Amelinghausen herum.

Für mich bedeutete es, nun den roten Pfeilen folgen zu können. Die waren genau so deutlich wie früher die blauen. 

An der Landstraße verließ ich den Königinnen-Weg und die roten Pfeile wieder.

700 Meter folgte ich nun der Landstraße.

Dann ging es zurück ins Grüne.

Nun wurde es interessant. Es galt zwei Stempelstellen zu finden. Mit dem Stempeln konnte ich dann nachweisen, tatsächlich den richtigen, also den längeren Weg, Richtung Amelinghausen genommen zu haben.

Aber wie sah eigentlich so eine Stempelstelle aus? Was suchte ich denn genau?

Die Stempelstelle sollte dort stehen, wo die Lopau in die Luhe mündet. Die Luhe hatte ich kurz zuvor überquerte, die Lopau war dann wo?

Gefunden!! Stempel Eins von Zwei war auf die Kontrollkarte gesetzt. Und die Trinkflasche letztmalig an dem Tag leer getrunken.

Beim Heide-Diplom-Ultra-Marathon zwei Wochen später würde ich 15 Stempelstellen finden müssen.

Und hier fließt die Lopau in die Luhe.

Wie die Einmündung wohl von hier nach dort gewandert ist? Oder gewandert wurde?

In der Oldendorfer Totenstatt sollte noch eine Stempelstelle sein. Aber jetzt wußte ich, wie die Stempelstelle aussah. Falls alle Stempelstellen gleich aussahen... 

Zweimal Amelinghausen. Mein Weg ging via Lopausee. Also zwei Kilometer mehr.

Und da war auch die zweite Stempelstelle.

Schnell stempelte ich meine Kontrollkarte ab, packte sie in den Rucksack und weiter ging es.

In der Totenstatt gibt es sechs Grabhügel zu sehen, zwischen 5000 und 6000 Jahre alt.

Als die Sonne herauskam, gab es sogar etwas lila zu sehen.

Nun ging es allmählich in die Schlußphase.

Vier Kilometer noch bis nach Amelinghausen. Sollte bis zum Ziel am Bahnhof gemessen worden sein, dann hätte ich noch eine Chance, unter sechs Stunden zu bleiben.

Rote Pfeil geradeaus, grüner Pfeil geradeaus, aber Lila Krönung nach rechts. 

Der Weg war nicht so leicht zu laufen.

Jetzt nur nicht kurz vor dem Ende noch in die Lopau fallen.

Da vorne kam ich wieder auf den Hauptweg zurück, den ich 700 Meter zuvor verlassen hatte. Interessante Umleitung.

Jetzt waren es nur noch 2,4 Kilometer. Sollten aber 2,8 Kilometer sein.

Aber wer wußte schon, welchen Weg die Radfahrer nehmen durften.

Laut Zeitung sollte die Heide hier noch am meisten lila sein.

Naja... nicht wirklich...

Aber egal. Ich wollte nun nach Amelinghausen.

Parallel zur Lopau ging es dann  unter der Bundesstraße B 209 durch.

Der Lopausee war erreicht.

Der Lopausee ist die an der B209 aufgestaute Lopau. Der See ist circa einen Kilometer lang.

Nun war auch Amelinghausen erreicht. Nun konnte es nicht mehr weit bis zum Ziel sein.

Ich machte nun noch einmal richtig Tempo. Trotzdem war die Sechs-Stunden-Frage eher eine Frage des Glücks als des Könnens.

Je nachdem wie weit es noch zum Ziel war würde es reichen oder auch nicht.

Wie auch immer es ausgehen würde, die 46 Kilometer lange Strecke von Schneverdingen nach Amelinghausen hatte ich gut und locker über die Bühne gebracht. Nun sogar noch mit genau Kraft für einen finalen Tempolauf.

Und den Marathon vom Vortag hatte ich ja auch noch in den Beinen.

Mit dieser Frische und ohne Verletzung hätte ich auch den Mauerweglauf zwei Wochen zuvor gepackt. Aber nun war es dafür zu spät.  

Ein letztes Hinweisschild. Der Bahnhof war nicht dabei.

Das machte aber nicht, denn der war auf der gegenüber liegenden Straßenseite gut zu sehen.

Scheint wohl der Königinnen-Wagen zu sein. In der Woche war hier Heideblütenfest und dabei wurde Mona Otto zur 70. Amelinghausener Heidekönigin gekrönt.

Das wird dann in zwei Wochen beim Heide-Diplom-Ultra-Marathon eine wichtige Rolle spielen, denn die Heidekönigin  unterschreibt die Diplome.

Da die Überquerung der B209 nicht ganz einfach war, machte ich noch ein wenig Bahnhofs-Sightseeing.

Aber nun ging es auf direktem Weg Richtung Ziel.

Manfred's Wagen markierte das Ziel. Es war also gleich geschafft.

5:57:32 Stunden hatte ich für die Lila Krönung benötigt. Und dafür hoch verdient meine Marathon-Medaille Nr. 259 bekommen.

Drei Medaille konnte ich an dem Wochenende meiner Sammlung hinzufügen. Neben der Lila Krönung-Medaille die vom Vortag aus Wohldorf und die noch vom 14. Juli 2018 nachgereichte vom Ingmar-Bergman-Marathon.

Beim Umziehen machte sich doch die Anstrengung der beiden Marathons an dem Wochenende bemerkbar. Die Knochen taten schon ziemlich weh.

Aber auch die Schmerzen würden wieder vergehen.

Und in zwei Wochen würde ich schon wieder hier sein zum dritten Marathon durch die Heide im Jahr 2018.

Mit dem Bus ging es nach Lüneburg und von dort ging es mit der Bahn weiter zurück nach Hamburg.

Nach der vielen Ruhe in der Lüneburger Heide war das Gedrängel auf dem Bahnsteig noch ekeliger als es ohnehin war.

Aber das Chaos ist hier üblich. Das gehört wohl zum Bahnhof dazu.

Wobei man sich schon fragen durfte, warum nicht einer der beiden Züge auf dem Bahnsteig nebenan einfahren konnte. Da war viel Platz.

Aber mit Denken hat man es in Hamburg ja nicht so.