Wie jetzt? Schon wieder eine verstopfte Strecke? Ich dachte, damit wäre ich durch.

Was soll's. Dann lief ich eben direkt neben der Straße, um weiter überholen zu können.

Noch ein Kilometer weniger. Das mit dem Unterbieten der fünf Stunden war inzwischen ein Selbstgänger. 38 Minuten für 4,2 Kilometer. Das wäre ein Wander-Tempo bergauf.

Schwarzwasser? Geht es hier nach Königsmund? Tauchen hier gleich Drachen auf oder Lennisters? Oder gar Sansa? Dann würde die Sache mit den fünf Stunden aber schnell zur Nebensache. :-)

Auch dieses Schild kommt vom Sportclub Riese e.V..

Da kamen Erinnerungen auf. Die helle Freifläche über den Baumwipfeln kannte ich. Der

Beim Supermarathon kommt man da drei Kilometer vorbei und läuft einmal quer rüber. Mit schönem Blick runter auf Schmiedefeld.

Und noch mehr motivierende Schilder.

4:32:46 Stunden. Nachdem ich bis Kilometer 30 im Schnitt 7:00 min/km gelaufen war, lief ich die zehn Kilometer zuletzt mit im Schnitt 6:16 Min/Km.

Das nenne ich Motivation per Mission.

Fast da, aber irgendwie auch nicht. Da gab es immer noch einige Höhenmeter zu nehmen.

Dann kamen mir die ersten Finisher entgegen. Sehr weit konnte es nicht mehr sein.

Dann hatte wir Schmiedefeld erreicht und wurden mäßig begeistert von den Zuschauern empfangen. Da würde schon noch stimmungsvoller werden.

Nun ging es erst noch eine Weile bergab.

Autsch. "Ob Sommersonne, Winterwelt. Deine Reiseziel heißt Schmiedefeld". Davon kriege ich eher Albtraum als Urlaubsstimmung. Wobei... so rein vom Foto... ach...

Auf dem Weg durch den Ort kamen uns die Pendelbusse entgegen, die die Läufer an die Startorte zurückbrachten. 

Ein guter Hinweis. Hier am Ende fehlte es ein wenig an Markierungen. Man lief den Vorderleuten hinterher oder kannte den Weg.

Jedenfalls war ich hier richtig.

Und ab hier konnte man nichts mehr falsch machen.

Wir erreichten den tiefsten Punkt der Strecke. Bei 687 Metern. Somit lagen zwischen dem höchsten und tiefsten Punkt der Strecke nur 154 Meter. Dazwischen pendelt man aber 769 Meter rauf und 844 Meter runter. Macht also 1613 Meter Höhendifferenz.

Beim Supermarathon sind es 3260 Meter (1874 Meter rauf, 1386 Meter runter).

Jetzt folgte der gut 500 Meter lange Anstieg hinauf zum Sportplatz.

Trotz der starken Steigung wanderte ich hier nicht, ich rannte da rauf als hätte ich noch eine Zeit zu retten.

Die Hälfte der Zuschauer hier waren Finisher. Die rechte Seite war auch deshalb so voll, weil dort der Weg runter zu den Pendelbussen war.

Endlich oben angekommen. Keine weitere Steigung mehr.

Hier oben war die Stimmung prächtig. Luftlinie war es zum Ziel noch 100 Meter.

Laufen mußten wir aber etwas mehr. Nämlich einmal um den Sportplatz herum.

Vielleicht war ich den letzten Anstieg doch etwas zu schnell angegangen. Kraft für einen klassischen Endspurt hatte ich nicht mehr.

Wozu auch einen Endspurt. Einfach genießen geht auch.

Laut Eigenwerbung ist dies ja das schönste Ziel der Welt.

Foto: Foto-Team-Müller

Da hatte ich es gleich wieder geschafft. Es war mein 249. Marathon. Eine Woche später würde ich in Stockholm (mit dem wirklich schönsten Ziel: dem Olympiastadion) meinen 250. Marathon laufen wollen.

Das Ziel, die 250 in Stockholm zu laufen, hatte ich schon mehr als zwei Jahre. Dafür hatte ich die letzten fehlenden Läufe recht mutig angesetzt. Nur 5 in den ersten 13 Wochen des Jahres 2018, dann kamen 7 in nur 5 Wochen und den letzten fehlenden hier nur sieben Tage vor Stockholm.

Foto: Foto-Team-Müller

Das hätte auch schief gehen können. Tat es aber nicht.

Was laufen angeht, habe ich echt schon Glück für mehrere Leben verbraucht.

Foto: Foto-Team-Müller