Nahezu jeder Ort hier hat eine Rennsteigstraße. Da ist ganz schön verwirrend.

Andererseits hat sonst jeder Ort eine Hauptstraße. Das ist auch nicht anders.

Links oben war schon das erste Schild, auf dem Schmiedefeld vermerkt war. 11,8 Kilometer.

Auf dem Rennsteig über die freie Wiese wurde es ganz schön warm.

Mit der neuen Mission, unter fünf Stunden bleiben zu wollen, drückte ich etwas auf das Tempo.

Ich wußte nicht, wie genau die restliche Strecke aussah, aber abgeleitet aus dem mir bisher bekannten, könnte es eng und hügelig und schwierig werden. Um so wichtiger, auf den eher leichten Passagen wir hier, ein wenig Zeit gutzumachen.

Foto: Foto-Team-Müller

3:30:09 Stunden. Ziemlich genau 7:00 Min/Km bisher. Unter fünf Stunden käme ich ins Ziel, wenn ich ab nun im Schnitt 7:21 Min/km lief. Oder schneller.

Wie erwartet ging es nicht so leicht weiter. Bald schon kam der nächste Anstieg.

Nun war ich ganz in meinem Element. Bergauf wandern im letzten Marathon-Drittel. Da machte ich schnell Plätze gut.

Zwischenzeitlich mal flach lief auch gut für mich.

Nur mit den Passagen bergab tat ich mich wie immer schwer.

Technisch anspruchsvoller wurde es auch mal.

Aber meist war der Weg doch einfach zu laufen, wenn es mal nicht zu voll war.

Es war nun ein schön flüssiges Rauf und Runter. Mal Laufen und mal Wandern.

Wir waren nun schon seit fünf Kilometern auf dem Rennsteig unterwegs. Es ging also doch.

Allmählich bekam ich den Verdacht, die zweite Hälfte könnte vielleicht doch die leichtere sein. Entgegen aller Behauptungen.

Foto: Foto-Team-Müller

Nun kamen wir zum sechsten Verpflegungsstand.

Hier ist man auch schon seit vielen Jahren dabei. Seit 1981 um genau zu sein.

Hier gab es viel, aber nicht alles. Haferschleim fehlte. Den gab es zuletzt in Neustadt am Rennsteig. Schade. Immerhin dreimal konnte ich zugreifen.

Und weiter ging es. Nun eher bergab als bergauf.

Die Mission, unter den fünf Stunden zu bleiben, lief mehr als gut. Ohne auch nur ganz aufzudrehen, hatte ich schon hier einen großen Vorsprung heraus gelaufen.

Von wegen "unmöglich".

Wo ich schon einmal dabei war machte ich weiter Tempo. Es war kein "All in"-Spiel, aber durchaus ambitioniert.

Wieder ein Kilometer weniger, den ich in flottem Tempo hinter mich gebracht hatte.

Während es wieder bergauf ging, verließen wir letztmals den Rennsteig. Abgesehen von den zuletzt 7,1 Kilometern nonstop waren wir nicht lange drauf herum gelaufen.

Keine Ahnung, wer diese Caro war. Die Startnummer unten rechts paßte nicht. Egal. Die Dame hier vor mir schien jedenfalls wenig motiviert von dem Schild.

Manche Kilometerschilder mußte man echt suchen. Auch das vertrieb die Zeit. Alle habe ich nicht gefunden. Aber ob überhaupt alle dabei waren?

Allmählich näherten wir und dem siebten und damit letzten Verpflegungsstand.

Als Intro gab es die Wanne mit Wasser.

Ob jetzt auch noch Wasser auf den Kopf kam, war eh egal. Ich war sowieso komplett naß.

Foto: Foto-Team-Müller

Nicht bei Regen, sondern bei Hitze sind Marathons wahre Wasserschlachten.

Foto: Foto-Team-Müller

Weiter ging es mit Getränken. Flüssiges durfte auch in den Körper. Der letzte Stand war zwar nur 3,7 Kilometer her, aber ich hatte Durst.

Bier gab es auch noch, aber da verzichtete ich wie immer.

Nach dem Verpflegungsstand gleich an der Kreuzung zur Nordstraße steht dieser Gedenkstein. 

"...und nur noch lumpige fünf Kilometer bis zum Ziel". Das hat der legendäre Sprecher Gustl Schreiber vor vielen Jahren hier den Läufern zugerufen. Das stimmt heute immer noch.

Es waren nur noch fünf lumpige Kilometer bis hin zum Ziel in Schmiedefeld.