Weiter ging es durch die Lüneburger Heide.

Ich fand den Abschnitt eher dröge. Keine Abwechslung und ohne Heideblüte ist es farblich hier sehr eintönig.

Ein Heidschnuckenstall am Wegesrand.

Lange gerade Wege über eine triste Fläche. Immerhin ging es tendenziell bergab. Da machte ich etwas Tempo. 

Den nächsten Lauf durch die Lüneburger Heide mache ich zur Blütezeit.

Seit längerer Zeit gab es keine Kilometerschilder mehr. Nun mußte doch bald die Kreuzung nach Wilsede kommen.

Das nächste Etappenziel war erreicht. Links ging es nach Döhle. Da würden wir später auch noch hin laufen. Aber zunächst ging es noch nach rechts Richtung Wilsede.

Nur sieben Kilometer bis nach Egestorf? Das kam mir viel weiter vor.

Weniger als ein Kilometer bis Wilsede. Für Ultra-Läufer ein Witz.

Aber so kurz die Distanz auch schien, sie mußte gelaufen werden.

Die angekündigten Massen Tagesausflügler konnte ich bisher nicht finden.

Ich erreichte Wilsede. Rund 5:25 Stunden nach dem Start.

Der Ort ist Autofrei. Hier darf man nur mit ausdrücklicher Sondererlaubnis fahren.

Autofrei heißt ja nicht gleich menschenfrei. Man kann auch mit dem Fahrrad oder der Kutsche anreisen.

Hinlaufen geht auch.

Hier am Heidemuseum endet der Pastor-Bode-Weg. Auch das hatte ich geschafft.

Vor dem Weiterlaufen guckte ich mich rasch noch etwas im Ort um. Zeitlich lag ich gut und so groß ist der Ort ja nicht.

Noch 1,5 Kilometer bis zum Wilseder Berg. Und wie viele Höhenmeter? Der "Berg" ist 169,2 Meter hoch. Aber wie hoch liegt Wilsede?

Aus Wilsede war ich raus. Aber wo war der Berg?

Hier ging es zumindest mal etwas bergauf.

Einen Berg oder auch nur Hügel im eigentlichen Sinne konnte ich immer noch nicht ausmachen.

Da ging es schon wieder nach unten. Das war falsch.

So lange ich den Gipfelstein nicht gefunden hatte, lief ich einfach weiter.

Bergauf ging es schon eine Weile nicht mehr. Aber so richtig oben war ich auch nicht.

Wenn auch die Aussicht ganz hübsch war.

Hier jedenfalls gab es keinen Gipfelstein. Den mußte ich zwingend finden. Zum Beweis, daß ich hier war, sollte ich ein Foto machen. So stand es in der Ausschreibung.

Hier ging es wieder bergab. Das war falsch.

Aber auch auf dieser Seite ein hübscher Ausblick.

Und dann hatte ich endlich den Gipfelstein gefunden.

Und hier mein Beweisfoto, daß ich tatsächlich da war. Dank Handy konnte ich es gleich verschicken.

Bevor ich mich an den Abstieg machte, gab es eine letzte Trinkpause. Bis ins Ziel hatte ich nun nichts mehr dabei.

Bergab lief es richtig flott. Die Beine waren noch gut drauf.

Und wo allmählich das Ziel näher kam, war ich auch gut drauf.

Schon war ich wieder zurück in Wilsede.

Nochmals das Heidemuseum. Auch auf dem Rückweg hatte ich keine Zeit für einen Besuch.

Nun war ich für eine Weile wieder auf dem Pastor-Bode-Weg unterwegs. Nun in der Gegenrichtung.

Noch fünf Kilometer bis nach Döhle bedeutet fünf Kilometer bis ins Ziel.

Nach 39 Minuten, in denen ich einmal zum Wilseder Berg und zurück gelaufen war, erreichte ich wieder den Abzweig nach Döhle. Von links war ich früher gekommen, geradeaus mußte ich nun laufen.

Eigentlich wollte ich mir noch Hannibals Grab ansehen, das hier ganz in der Nähe sein sollte. Aber das habe ich nicht gefunden.

So kompliziert die Wegfindung bis hierher oft gewesen war, so leicht findet sich der Weg nach Döhle. Es geht einfach immer nur geradeaus.

Auch hier blühte die Heide noch nicht.

Dieses letzte Stück war wenig spektakulär. Ein wenig auf und ab und mal ein Belagwechsel, aber sonst einfach nur immer gerade aus.

Ich dachte immer, da vorne könne man schon Döhle sehen, aber das war es noch nicht.

Pferdekutschen habe ich gleich mehrere gesehen. Aber alle in die "falsche" Richtung.

So allmählich ging die Strecke dann aber doch zu Ende. 0,9 Kilometer nur noch. Eher weniger, da das Ziel relativ am Ortsanfang liegen sollte.

Einen der anderen Läufer hatte ich nicht mehr getroffen. Ludger hatte sich ausgiebig hinter Egestorf verlaufen und kam erst anderthalb Stunden nach mir in Döhle an.

Am Ende lag sogar Jörg noch eine Minute vor ihm.

Christian komplettierte die Zieleinlauf-Liste weitere 1:50 Stunden später, so daß alle Starter, die auch nach dem Kalkberg noch im Rennen waren, das Ziel erreichten.

Endlich in Döhle angekommen. Auf irgendwelche Steigerungen im Tempo hatte ich verzichtet. Ich hätte doch noch mehr zu trinken mitnehmen sollen.

Aber egal. Ich war gleich im Ziel und das rechtzeitig genug für den Heide-Bus um 15.08 Uhr. Alles gut.

Ich hatte das Ziel auf dem großen Parkplatz auf der rechten Seite vermutet, entdeckte dann aber Manfred links auf dem Parkplatz am Restaurant.

Und dann hatte ich das Ziel gefunden und erreicht. 6:26:53 Stunden hatte ich mich durch die Natur navigiert und mich nur einmal verlaufen.

Aber ganz ehrlich: ohne Handy und exaktem GPS-Kurs hätte ich Döhle niemals erreicht. Als Pfadfinder bin ich ungeeignet. Da fehlt mich der Nerv zu. Ich bin zu sehr Läufer als daß ich mich nebenbei noch mit der Wegfindung befassen möchte.

Trotzdem ein schöner Lauf und eine gute Erfahrung. Zu einem weiteren Heide-Lauf bin ich gerne bereit. Wenn es den Kurs auf Handy gibt.

Die Medaille, meine Nr. 223, hatte ich mir aber trotzdem verdient.

Nach ausgiebigem Trinken und schnellem Umziehen saß ich pünktlich um 15.08 Uhr im Bus zurück nach Lüneburg. Die Fahrt dauerte nur 66 Minuten. Er machte allerdings auch keinen Umweg über Wilsede.