Morgens mit dem Zug aus Hamburg angereist und schon mitten im Geschehen.

Auch wenn die ersten Läufer des 10-Kilometer-Laufes erst kurz vor 16 Uhr erwartet wurden, hatte man die Stadt schon vormittags weiträumig abgesperrt.

Das betraf vor allem den Innenstadtbereich, wo schon jetzt kein Bus und nicht mehr fahren konnte. So macht man sich als Veranstalter nicht wirklich beliebt.

Meine Pasta-Party feierte ich im Minto-Shopping-Center.

Das Veranstaltungsgelände lag dieses Jahr nicht wie 2016 in der Nähe des Borussia-Parks, sondern innenstadtnah zu Fuße des Münster St. Vitus.

Viel los war noch nicht.

Um so schneller kam ich an meine Startunterlagen.

Danach konnte ich dann meine Sachen vom Bahnhof in die Unterkunft bringen und mich für den Lauf umziehen.

Nachmittags war dann mehr los auf dem Gelände.

Die Zeitläufer war auch da. 2:00-Stunden-Ballons beim Marathon machen mich immer etwas nervös. Aber die waren wohl für den Halbmarathon.

Die Gepäckabgabe hielt eine interessante Überraschung bereit. Wenn man seine Sachen abgab, wurden die mit der Startnummer gekennzeichnet.

Und dann bekam man einen Kontrollzettel, wobei diese Nummer nicht identisch war mit der Startnummer. So eine alberne Idee.

Und wie sollte ich nun einen kleinen dünnen Papierzettel trocken bis ins Ziel bringen? Würde ich wissen, wie man Papier beim Laufen trocken hält, würde ich Taschentücher mitnehmen.

Der Einlauf der 10-Kilometer-Läufer machte ich nervös. 411 Teilnehmer. Wobei die erste Frau (hier: Tina Pickers) nach 42:48 Minuten ins Ziel kam. Als dritter Mann kam zuvor Guillermo Aparicio nach 38:45 Minuten ins Ziel.

Nicht so schneller Zeiten. War die Strecke vielleicht doch schwerer als gedacht?

Am Start des Hauptlaufes neben 807 Halbmarathonie auch 55 Staffeln und 255 Marathonläufer.

255 Marathonläufer waren es. Nicht die vom Moderator behaupteten 600 und auch nicht die 479 laut Teilnehmerliste.

24°C, Sonne. Wenn man nicht im Schatten stand, war das wie im Backofen. Zwar liefen wir in den Abend hinein, aber der Sonnenuntergang war erst um 21.41 Uhr.

Minimal verspätet ging es auf die Strecke.

Vier identische Runde standen auf dem Programm. 

Da ich am Folgetag auch noch in Mannheim startete, wollte ich es ruhig angehen lassen.

Zunächst liefen wir beim Sponsor vorbei.

Dann kam ein etwas langweile lange Straße.

Aber dann ging es ins Grüne. Wobei das auch mit ein paar Höhenmetern verbunden war.

Auf der Runde gab es gleich mehrere Hotspots mit viel Musik. Sowohl für die Augen als auch für die Ohren.

Sehr viele Leute waren nicht an der Strecke. Aber da wo Leute standen, war die Stimmung richtig gut.

Voraus die St. Anna Kirche.

Sehr passender Name (interne Anmerkung).

Fünf Verpflegungsstellen auf 10,55 Kilometern ist viel. Eine konnte man sogar zweimal anlaufen.

Die Gratisdusche nahm ich lieber nicht in Anspruch. Da werden die Schuhe immer so naß.

Neben den offiziellen Hotspots gab es auch private Musik.

Direkt voraus der Wasserturm Mönchengladbach.

Am Alten Markt erreichten wir das Stadtzentrum. Voraus die Citykirche Alter Markt. Ein recht moderner Name.

Weiter ging es nun durch die Einkaufsstraße. Hier lief man überwiegend bergab.

Hier war wieder richtig gute Stimmung. Hier kamen sicher auch viele Zufallsgäste an die Strecke.

Hier links im Minto hatte ich ein paar Stunden zuvor noch Pasta gefuttert.

Ein Weile hatte man dann Gegenverkehr. Hier die 3:30-Stunden-Läufer. Die waren gut anderthalb Kilometer voraus.

Diesen Verpflegungsstand konnte man zweimal anlaufen. Nicht offiziell und in der noch recht vollen ersten Runden eher gar nicht, aber später wurde es problemlos machbar.

Weiter ging es in eine Schleife durch ein Wohngebiet.

Nach 1,4 Kilometern durch die Schleife kam ich zurück zum Verpflegungspunkt in der Bismarckstraße.

Im Hintergrund die Kaiser-Friedrich-Halle.

Bisher lief es richtig gut für mich. Ich hielt mein geplantes Tempo für 4:20 Stunden. Das hatte ich mir jedenfalls für den Anfang mal vorgenommen. Ob das bei dem Wetter zu schnell sein würde war abzuwarten.

Es ging ja auch nicht nur um diesen Marathon, sondern auch um den in Mannheim am Tag danach.

1:04:41 Stunden für die erste Runde. 19 Sekunden schneller als geplant, also quasi genau das richtige Tempo.

So richtig portable sieht dieser iPod nicht aus.

Schon in der zweiten Runde gab es auch Coca-Cola. Das fand ich natürlich richtig gut.

Allerdings gab es dann auch gleich eine Pinkelpause. Das Dixi-Klo stand da gerade so schön der Gegend.

Der Läufer ganz links sah aus wie einer der Hotspots an der Strecke.

Die kleine Zuschauergruppe auf der linken Seite war nicht groß und nicht sehr aktiv, aber sie waren laut. Und sie waren bis zu meiner vierten Runde dabei.

Geradeaus könnte man in Richtung Wasserturm etwas abkürzen. Die Strecke machte aber noch einen Bogen.

Und dieser Bogen lohnte sich.

Hier gab es Duschen aus dem Wasserbecher. Die Kinder zielten nicht sehr genau und da ging auch schon mal was ins Auge, aber die Begeisterung der Kleinen war ansteckend.

Es folgte danach der nächste Verpflegungsstand mit Coca-Cola und einer Helferin, die mir offenbar genau ansah, was ich trinken wollte.

Dieser Herr wollte € 0,50 pro Becher Wasser. Also so warm war es dann doch nicht und es gab mehr als genug Getränke an der Strecke. Gratis. Zudem dürften nicht viele Läufer Geld bei sich haben.

Dann kam die Gratisdusche. Einmal Mund aufmachen und man konnte auch hier trinken. Gratis.

Hier einmal der Wasserturm von der anderen Seite.

Wieder ging es in Richtung Alter Markt und somit ins Stadtzentrum.

Die Kassette stand übrigens nicht schief. Es ging hier recht stark bergab.

Nun ließ ich mich ein wenig von den Halbmarathonläufern mitreißen, die allmählich auf ihre letzten Kilometer kamen.

An der Stelle, an der mir in Runde 1 die 3:30-Stunden-Läufer entgegen kamen, traf ich nun auf die 4:00-Stunden-Läufer.

Wenn der Läufer hier nicht nach links zu mir, sondern nach rechts geschaut hätte, wäre sein Blick direkt auf den Schillerplatz gefallen. Aber bis dahin liefen wir noch einen Umweg.

Die St. Maria Rosenkrank Kirche markierte quasi den Wendepunkt der Schleife hier.

Eine nette Anspielung auf die unwetterbedingte Absage des Laufes im Vorjahr.

Bei der geringen Läuferdichte war der Verpflegungsstand ein wenig überbesetzt. Aber es gibt hat Sachen, von denen man gar nicht genug haben kann. :-)

Nun lief ich bergab und das hintere Feld kam mit entgegen.

Nein, das war kein offizielles Kilometerschild. Die gab es ohnehin nur je Runde von 1 bis 10. Aber der Wagen stand hier fast perfekt.

2:09:55 Stunden dann beim Halbmarathon. Fünf Sekunden schneller als der Plan. Perfekt. Die zweite Runde dauerte mit 1:05:14 Stunden 33 Sekunden länger als die erste Runde, aber in Runde Zwei war ich kurz auf dem Dixi. Das dürfte den Unterschied erklären.

Wieder liefen wir direkt beim Hauptsponsor vorbei.

Die Figuren kommen doch aus einem Computerspiel, oder? Paßte dann nicht ganz zum sonstigen Musik-Thema. Außerdem hatte ich in jeder Runde Angst, auf einen der Aufkleber zu treten.

Das war nicht vorausgesagt, aber von Westen zog so etwas wie ein Gewitter heran.

Als die Sonne verschwand, fiel die Temperatur von 24°C auf 19°C. Gefühlt war der Sturz aber 5 Grad mehr.

Ein Becher über den Kopf mußte aber dennoch sein.

In der Ferne konnte man den Donner hören. Auf der Strecke wurde es aber nur windig und kühler. Ob das auch so bleiben würde?

David hat jeden Menge Fans.

Sieben Helfer, ein Läufer. So eine Quote freut den Läufer. Da kriegt man wirklich alles angeboten.

Die Trommler waren richtig fleißig. Alleine war ich sehen konnte, waren sie seit 130 Minuten aktiv und ganz sicher noch viel länger.

Manche Kinder stehen an der Strecken und klatschen einen ab. Andere Kinder laufen über die Strecke und versuchen, einen so gut es geht zu ärgern.

Hielt man aber stur auf sie drauf, dann springen sie im letzten Moment zur Seite. Das lernt man an der Außenalster mit den Radfahrern.

Bergab ist nicht mein Ding. Aber ich arbeitete mich auch das dritte Mal ganz ruhig nach unten.

Leider kam das Pärchen, welches sich hinter meinem Kopf über mein Selfie halb tot lachte, nicht mit auf das Bild.

Auf die Anweisungen der Helfer zu hören war nicht die große Stärke der Zuschauer, aber es klappt wie bei den Kinder: stur drauf zu halten, dann springen sie irgendwann zur Seite.

PS: Im Zweifel könnte ich bremsen. Also... KÖNNTE.

Das war das Schlußfahrrad des Halbmarathons. Da hatte ich eine ganze Runde Vorsprung.

Und hier überholte ich das Schlußfahrrad vom Marathon.

3:04 Stunden Laufzeit und bis zum Halbmarathon noch gut 1,8 Kilometer. Da hatte aber einer die Ruhe weg.

Tatsächlich durfte der letzte Läufer dann doch nur bei 5:52:28 Stunden noch durchs Ziel laufen.

Hier gab es jede Menge Bier. Aber nicht alkoholfrei. Und auch mehr für Zuschauer statt für Läufer. Für die Läufer gab es statt Bier reichlich unflätige Kommentare.

Dritte Runde binnen 1:04:34 Stunden erledigt. Wieder ganz knapp unter dem Plan. Mit 3:14:28 Stunden lag ich prima auf Kurs 4:20 Stunden.

Ab ging es in die letzte Runde. Ich fühlte mich noch immer gut und was die letzten Kilometer anging, da weiß man bei mir ja nie.

Aus der Werbung war schon die Luft raus, bei mir noch nicht.

Außerdem mag ich es nicht, wenn ich so spät im Rennen noch überholt werde, sie wie es die Dame hier vor mir kurz Start und Ziel getan hatte.

Offenbar hatte man hie doch mit den 600 Teilnehmern gerechnet, die der Moderator am Start verkündet hatte. Es waren aber "nur" 255.

Ich hatte zwar zwei Becher getrunken, aber wo war die Dame, die gerade eben noch kurz vor mir war.

Da war sie ja wieder. Aber das war nicht die Strecke. Das war vielmehr eine Abkürzung über die Tankstelle.

So geht das ja gar nicht. Mich erst überholen und dann auch noch abkürzen.

Ich blieb natürlich auf der korrekten Strecke und nahm dann die Verfolgung auf.

Überholt habe ich sie dann am Verpflegungsstand. Auch keine sonderlich sportliche Lösung.

Wie auch immer. Nun hatte ich das Tempo erhöht und wollte auch nicht mehr nachlassen.

Auch an den Hotspots hatten sich die Seitenränder deutlich geleert. Aber ein paar ganz e engagierte Fans waren immer noch da.

Ein paar Läufer überholte ich noch.

Allerdings waren nicht mehr allzu viele auf der Strecke zu finden.

Gefühlt war man schon fast am Ziel. Das stand nämlich am Ende der Straße einfach nur den Hügel runter. Aber man mußte doch noch ein wenig Umweg laufen.

Auch in der Innenstadt war nun weit weniger los. Vermutlich hatten um 20.00 Uhr die Läden geschlossen.

Eigentlich waren die Getränke nur für die Läufer auf der Gegenseite vorgesehen, aber wenn da kaum einer kam, versorgte man die Läufer auf meiner Seite eben mit.

Und was sah ich (außer der Kaiser-Friedrich-Halle) da vorne?

Kurz vor Kilometer 40 zog ich an den 4:15-Stunden-Läufern vorbei. Mein Kurs auf 4:20 Stunden war längst vergessen.

Hier rechts hätte ich direkt ins Bettfallen können. Allerdings hatte ich den Schlüssel mit meinen anderen Sachen vor dem Start abgegeben.

Also doch weiterlaufen.

Jede Menge Polizei hier an der Strecke. Also besser nicht weiter darüber nachdenken, sich nett bei den Beamten bedanken und weiter.

Die Besoffenen pöbelte hier immer noch, waren aber sonst friedlich.

Ab einer gewissen Promille-Zahl wird es auch schwierig, so ein Gitter zu übersteigen.

Hier um die Kurve ging es schon in die letzte Gerade. Allerdings war die recht lang.

Und dann hatte ich plötzlich doch wieder Läufer in Sicht. Nun gab ich richtig Gas. Das würde ich eventuell am Tag danach in Mannheim noch bereuen, aber auch das hielt mich nicht auf.

Dieses Mal ging es nicht nach links in die nächste Runde, sondern geradeaus direkt auf das Ziel zu.

Eins, Zwei und gleich auch Drei hatte noch überrannt.

Auf die Vier verzichtete ich in Hoffnung auf ein schönes Solo-Finisher-Foto. Gab aber keins. Da hockte zwar ein Fotograf, aber der lichtete lieber die Zuschauer ab.

Kein Foto, aber immerhin hatte ich nun meine Medaille, die ich wegen der Lauf-Absage im Vorjahr nicht bekommen hatte.

4:12:35 Stunden im Ziel. Die letzte Runde in guten 58:07 Minuten. Ein typisches Falko-Finish. In diesem Fall aber auch recht undiszipliniert.

Der Marathon in Mannheim würde es zeigen. 25 Stunden später würde ich schlauer sein.

Der Abhol-Zettel hatte den Lauf erstaunlich gut überlebt. Man konnte die Zahl noch gut genug lesen, damit ich meine Sachen zurück bekam.

Auch beim Ziel war nicht mehr viel los. Nur der Moderator machte noch gute Stimmung.

Ich machte mich recht bald auf den Weg. Mich umziehen und duschen konnte ich auch in der Unterkunft. So reichte eine Jacke und Hose drüber zum Warmhalten.

Man hatte definitiv noch beim Einkaufen mit mehr Läufern gerechnet.

Ein schöner Lauf war es aber auch mit weniger Läufern. Die tolle Stimmung an zumindest einigen Streckenpunkten fand ich besonders beeindruckend.

Mal schauen, ob ich nochmals nach Mönchengladbach zum Laufen komme. Ausschließen will ich es nicht.