25. Bad Salzuflen Marathon 2017
25. Februar 2017

Ob ich wohl auch gestartet wäre, hätte meine Tochter nicht am Nachmittag zuvor ihren Fahrradschlüssel
verloren? Schwer zu sagen. Eines war klar: Ich hätte den Samstag alles tun sollen, außer das Bett verlassen.
Sich 2014 in Médoc mit Magen-Darm und Durchfall an die Startlinie schleppen ist das Eine, aber mit dicker
Erkältung nach Bad Salzuflen ist einfach nur unverantwortlich.

An den beiden Wochenenden zuvor war ich auch kaum klüger gewesen und war jeweils Marathon gelaufen.
Einmal sogar 48 Kilometer. Da war ich aber jeweils zumindest zwei Tage zuvor zumindest einigermaßen auf
den Beinen... und erlebte nach den Läufen jeweils den Rückfall. Dieses Mal ging es mir erst gar nicht besser.

Aber meine Tochter hatte ja ihnen Fahrradschlüssel verloren und war dann übers Wochenende mit den ihrer
 Pfadfinder-Gruppe verschwunden. Wer also würde die Tage den Ärger zu Hause abbekommen? Und wer
 hatte bereits bezahlte Bahntickets nach Bad Salzuflen? Und wer hätte dort ja gar nicht starten müssen?
Wer hätte den Tag dann auch in Osnabrück im Kino absitzen können? Und wer hätte im Zweifel ja auch
 nach 10, 18, 26 oder 34 Kilometern aussteigen können (das Bad Salzufler Baukastensystem sei Dank)?

Bleibt noch die Frage, wo bei dieser Vorgeschichte bitte schön die Vernunft herkommen sollte, tatsächlich
nicht zu starten oder aus dem Rennen auszusteigen, wenn es nicht mehr ginge...

Weitere Fotos aus Bad Salzuflen

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Bahnhofstraße
Bad Salzuflen
9.42 Uhr

Fast hätte man mir ja den Verstand aufgezwungen. Der Lauf stand nämlich kurz vor der Absage. Ein Sturm hatte die Strecke unpassierbar gemacht. Erst am Tag vor dem Lauf hatte man die Wege frei geräumt gekriegt.

Davon hatte ich gar nichts mitbekommen. Ich war ja nur damit beschäftigt, den richtigen Medikamenten-Mix gegen die Symptome der Erkältung zu finden.

Grundschule
Elkenbreder Weg
10.25 Uhr

So kam ich nach einem kurzen Schlenker durch das Stadtzentrum am Veranstaltungsgelände an und hatte zunächst etwas Probleme, mich über die tolle Nicht-Absage mit zu freuen. Ich hatte ja nicht mit gefiebert.

Grundschule
Elkenbreder Weg
10.25 Uhr

Ach ja. Keine Hunde. Das ist immer sympathisch.

Grundschule
Elkenbreder Weg
10.26 Uhr

Anmeldung war eigentlich falsch, denn anmelden war gar nicht möglich.

Grundschule
Elkenbreder Weg
10.27 Uhr

Das Teilnehmerlimit von 1500 war lange vor dem Termin erreicht und laut Ausschreibung waren Nachmeldungen ohnehin nicht vorgesehen.

Grundschule
Elkenbreder Weg
10.28 Uhr

Die Startnummer gab es schnell und problemlos.

Grundschule
Elkenbreder Weg
10.28 Uhr

Die kleine Messe verlor sich etwas in der großen Halle.

Grundschule
Elkenbreder Weg
10.29 Uhr

Etwas tricky war, daß der Zugang durch die Herren-Umkleide führte. Zwar konnte Mann sich auch in der Dusche nebenan unbeobachtet umziehen, aber dann ohne Bänke oder ähnliches.

Grundschule
Elkenbreder Weg
11.51 Uhr

Das lange Warten. Für mich gleich dreifach. Erst auf den Start so ganz im Allgemeinen, weil der Sightseeingmarsch durch Bad Salzuflen wegen der Erkältung kürzer ausfiel als geplant und ich sehr früh an der Grundschule ankam. Dann wie üblich vor den Toiletten.

Grundschule
Elkenbreder Weg
11.52 Uhr

Und dann zum Dritten bei der Gepäckabgabe. Da dauerte es besonders lange.

Grundschule
Elkenbreder Weg
12.04 Uhr

Auch das anschließende Rauskommen aus dem Raum war nicht so leicht.

Oesterhausstraße
12.02 Uhr

Trotzdem kam ich noch rechtzeitig zum Start, um die Zehn-Kilometer-Läufer zu sehen.

Als Elch-Fan fand ich den Förderverein natürlich besonders toll. Nicht nur wegen der vielen Ballons.

Oesterhausstraße
12.03 Uhr

Die Brass Buffet Hot Cooking Street Band war auch mit dabei und sorgte für prima musikalische Untermalung.

Oesterhausstraße
12.04 Uhr

Lediglich 142 Starter. Für die längeren Distanzen waren 1069 am Start plus 40 Nordic Walker. Sonst stellen häufig gerade die Zehner einen Großteil solcher Veranstaltungen. Sogar der Marathon war mit 171 Startern besser besetzt.

Oesterhausstraße
12.05 Uhr

Aber egal. Es soll ja jeder seinen Spaß haben. Und die Veranstalter auf ihre Kosten kommen.

Oesterhausstraße
12.06 Uhr

Und ab ging das Feld für die zehn Kilometer.

Oesterhausstraße
12.06 Uhr

Nach dem Start war die Startlinie geringfügig in Mitleidenschaft gezogen, aber noch sichtbar.

Oesterhausstraße
12.11 Uhr

Nun standen 1069 Läufer am Start. Die konnten noch während des Laufes zwischen 18, 26, 34 oder Marathon wählen. Somit war hier am Start noch nicht klar, wer wie viele Kilometer laufen würde. Bei der Anmeldung war nur zwischen Walkern, zehn Kilometern und dem Hauptlauf hier zu wählen gewesen.

Oesterhausstraße
12.11 Uhr

Das Baukastensystem von Bad Salzuflen machte es möglich. Mehr dazu dann auf der Strecke.

Oesterhausstraße
12.15 Uhr

Dann der Start auch für den Hauptlauf.

(Foto: Foto-Team Müller)

Oesterhausstraße
12.15 Uhr

Diesmal durften auch alle Kinder die Ballons los lassen.

(Foto: Foto-Team Müller)

Oesterhausstraße
12.15 Uhr

Und während vorne schon de Post abging, war es weiter hinten im Feld noch ruhig.

Ich hatte es ohnehin nicht eilig. 5:30 Stunden war das Zeitlimit. Da machten die 666 Höhenmeter schon etwas Sorge. Vor der Schwächung durch meine Erkältung ganz abgesehen. Aber unmöglich war es nicht. Unverantwortlich ja, nicht unmöglich.

Oesterhausstraße
12.15 Uhr / Km 0,05

Es ging gleich mit einer kleinen Steigung los.

Oesterhausstraße
12.16 Uhr / Km 0,1

Aber da es ohnehin  in der großen Gruppe nicht sehr schnell voran ging, war das kein Problem.

Keinen Meter war ich seit dem 48-Kilometer-Lauf eine Woche zuvor mehr gelaufen. Da waren die Beine schwer.

Schillerstraße
12.18 Uhr / Km 0,5

Zunächst ging es kurz durch den Norden von Bad Salzuflen.

Obernberg
12.20 Uhr / Km 0,6

Dann ging erst einmal gar nichts mehr. Am Anstieg zum Obernberg gab es Stop and Go bis zum Stau. Das konnte mir nur Recht sein. So mußte ich nicht wie so oft den ersten Anstieg mit der Masse hoch rennen, wo ich doch lieber gewandert wäre.

Obernberg
12.24 Uhr / Km 0,9

Oben angekommen wurde es wieder schneller, aber kaum leerer auf der Strecke.

Runde 1
12.25 Uhr / Km 1,1

Nun ging es in die erste von bis zu fünf Runden.

Runde 1
12.26 Uhr / Km 1,3

Das war das berühmte Baukastensystem von Bad Salzuflen. Zunächst läuft man 1,1 Kilometer vom Start in den Bad Salzufler Forst und dreht dort denn Acht-Kilometer-Runden. Ab zwei Runden (18 Km) schafft man es in die Wertung (wer nur eine Runde laufen will, muß sich für zehn Kilometer anmelden). Wer will, der läuft drei (26 Km), vier (34 Km) oder eben alle fünf Runden (Marathon). Man kann nach jeder Runde neu entscheiden, ob man noch eine weitere Runde oder ins Ziel laufen will.

Der Auftakt vom Start in den Forst hat 41, jeder Runde 125 Höhenmeter. Da der Weg am Ende ins Ziel nur die Höhenmeter des Auftakts eliminiert, sind es 666 Höhenmeter auf der Marathon-Distanz.

(Foto: Foto-Team Müller)

Runde 1
12.33 Uhr / Km 2,5

Lange Zeit lief ich einfach nur mit. In der Masse war es auf den schmalen Wegen gar nicht möglich, ein abweichendes Tempo z haben.

Runde 1
12.49 Uhr / Km 4,3

Die Strecke schlängelte sich eine ganze Weile die Extersche Straße entlang. Meist sah man sie aber nicht. Zudem war auch der Verkehr so gering, daß man sich nicht ernsthaft gestört fühlen konnte.

Runde 1
12.50 Uhr / Km 4,5

125 Höhenmeter auf der Runde zu acht Kilometern. Und da es gleich zu Beginn der Runde etliche Meter runter geht, läuft man den Rest der Runde eher bergauf.

Runde 1
12.53 Uhr / Km 5,0

Zwischen Kilometer 3,5 und 4,5 ging es 60 Meter bergauf.

Die grünen Startnummer gehört den Walkern. Die waren fünf Minuten nach uns gestartet, walkten nur eine Runde. Und dann auch noch ein Hund auf der Strecke.

Runde 1
12.56 Uhr / Km 5,6

Kaum oben angekommen ging es recht steil wieder bergab. So 30 Meter.

Runde 1
12.59 Uhr / Km 6,0

Ganz unten traf man auf den Verpflegungsstand. Einen von zweien. Der zweite stand kurz vor dem Rundenende. Dieser hier hätte eigentlich einen Kilometer früher stehen müssen, um in der Mitte der Runde zu sein.

Runde 1
13.00 Uhr / Km 6,1

Inzwischen war es auf der Strecke leerer geworden. Also... das Laufen im dichten Pulk war vorbei. Nun konnte ich anfangen, in mein eigenes Tempo zu verfallen.

Runde 1
13.08 Uhr / Km 7,2

Nach einem kurzen Stück flach ging es dann wieder bergan. Nun aber nicht mehr so steil.

Runde 1
13.11 Uhr / Km 7,6

Zwischendurch ging es kurz bergab, insgesamt kraxelte man aber noch einmal 45 Meter hoch.

Runde 1
13.18 Uhr / Km 8,6

Die meiste Zeit wanderte ich die Strecke hinauf, lief aber bei fast flachen Passagen auch mal wieder an.

Runde 1
13.19 Uhr / Km 8,7

Sonderlich glücklich sah ich nicht aus. Dabei hatte ich die erste Runde fast geschafft und das trotz des Gedrängels zu Beginn einigermaßen locker.

Zudem hatte ich hier mit 175 Metern über Null den höchsten Streckenpunkt erreicht. Knapp 85 Meter über dem Start und noch 45 Meter über dem Ende der Runde.

(Foto: Foto-Team Müller)

Runde 1
13.21 Uhr / Km 9,0

Verpflegungsstand Zwei.

Wie erwähnt ging es bis zum Ende der Runde nur bergab und danach den ersten Kilometer auch. Insgesamt 75 Meter.

Runde 1
13.22 Uhr / Km 9,1

Theoretisch hätte ich hier nach rechts Richtung Ziel abbiegen können. Dann wäre ich aber nicht in die Wertung gekommen. Da mußte ich mindestens zwei Runden schaffen.

Wegen einer Medaille brauchte ich mir keine Sorgen zu machen. Es gab keine.

Runde 2
13.25 Uhr / Km 9,5

Die erste Runde schaffte ich in 57:53 Minuten. So 62 bis 63 Minuten durfte ich benötigen, um sicher unter 5:30 Stunden im Ziel zu sein.

Runde 2
13.28 Uhr / Km 10,0

Über das Ziel dachte ich aber eher nicht nach. Ich war mehr bemüht, nicht darüber nachzudenken, daß ich erst bei Kilometer 10 war und (sofern ich es überhaupt wagen würde) noch über vier Stunden auf der Strecke verbringen müßte.

Runde 2
13.31 Uhr / Km 10,4

Von Sturmschäden oder vier zu matschigen Wegen war nichts zu sehen. Aber auch nicht im Ansatz. Wenn der Lauf tatsächlich 24 Stunden vorher noch kurz vor der Absage stand, dann haben die Helfer entweder ein Wunder bei der Wiederherstellung der Strecke vollbracht oder man hat hier extrem hohe Ansprüche in Richtung Perfektion der Strecke.

Runde 2
13.38 Uhr / Km 11,6

Anders als noch in der ersten Runde konnte ich nun auch schon in der ersten Rundenhälfte mein Tempo selbst bestimmen. Das führte dazu, daß ich nun langsamer unterwegs war.

Runde 2
13.48 Uhr / Km 13,2

Bergauf war ich dann aber wieder schneller. Das galt zumindest im Vergleich zu allen anderen, die wie ich hier wanderten. Nur wer hier lief überholte mich. Allerdings wanderte ich auch schneller als manch Laufender.

Runde 2
14.05 Uhr / Km 15,0

1:50 Stunden ungefähr für 15 Kilometer. Das konnte ich eigentlich schneller, aber nicht an dem Tag.

Runde 2
14.08 Uhr / Km 15,4

Kleine Hochrechnung: das Zeitlimit lag bei dreimal 1:50 Stunden. Also sollte ich bis dahin bei Kilometer 45 sein. Reichte.

Mehr Milchmädchen-Rechnung als verläßliche Hochrechnung, aber egal. Klang gut.

Runde 2
14.16 Uhr / Km 16,7

Man schaue und staune. Während ich in der ersten Runde hier noch mürrisch guckend wanderte, lief ich in Runde Zwei hier doch ziemlich konzentriert.

(Foto: Foto-Team Müller)

Runde 2
14.18 Uhr / Km 17,0

Jetzt gab es Coca-Cola. Toll. Genau das brauchte ich jetzt. Viel Zucker und Koffein.

Runde 2
14.19 Uhr / Km 17,1

Und schon hatte ich die zweite Runde geschafft. Wieder hätte ich nach rechts in Richtung Ziel laufen können. Tat ich aber erneut nicht.

Runde 2
14.19 Uhr / Km 17,1

57:34 Minuten brauchte ich für die zweite Runde. Das war 19 Sekunden schneller als die erste Runde. Nicht schlecht.

2:04:50 Stunden war ich insgesamt unterwegs.

(Foto: Foto-Team Müller)

Runde 3
14.22 Uhr / Km 17,5

Okay. Dritte Runde. Der Wahnsinn ging also weiter.

Runde 3
14.24 Uhr / Km 17,8

So richtig wundern tat ich mich nicht. Ich merkte zwar nicht nur am Tempo, daß ich nicht fit war, aber es lief ja irgendwie.

Runde 3
14.28 Uhr / Km 18,3

Bis ins Ziel waren es aber immer noch elend lange 23,9 Kilometer.

Runde 3
14.39 Uhr / Km 19,7

Bloß nicht zu viel darüber nachdenken. Lieber ganz konzentriert weiter.

Runde 3
14.41 Uhr / Km 20,0

2:26 Stunden. Weiter war ich bestens in der Zeit.

Runde 3
14.45 Uhr / Km 20,7

Und zum dritten Male den langen Anstieg. Wieder überwanderte ich locker und leicht alles was da jetzt noch vor mir wanderte.

Runde 3
14.48 Uhr / Km 21,1

Wohingegen mich nun vermehrt Läufer schon überrundeten.

Halbmarathon dann nach 2:33:27 Stunden. Das war besser als erwartet. Und dabei hatte ich mich strikt an den Plan gehalten, es nie und an keiner Stelle zu übertreiben.

Runde 3
14.50 Uhr / Km 21,4

Natürlich gab es immer noch eine zweite Hälfte. Aber wie ich aus meinen ganz frühen Marathons noch erinnerte: je länger mal ohne Probleme über die Strecke kam, desto kürzer wurde die Strecke, in der es noch Probleme geben konnte. Und in der Regel hatte man für die Probleme dann auch mehr Zeit.

Runde 3
14.54 Uhr / Km 21,9

Also weiter die Anstiege gemütlich wandern. Und obwohl ich zum Teil recht flotte Musik auf dem mp3-Player hatte, ließ ich mich davon nicht mitreißen.

Runde 3
15.00 Uhr / Km 22,6

Irgendwann muß ich mal raus finden, wie viele Mitglieder der Lauf-Club Duisburg eigentlich hat. Bei jeder Veranstaltung treffe ich mindestens einen von ihnen.

Runde 3
15.08 Uhr / Km 23,6

Zuschauer gab es an der Strecke so gut wie keine. Aber die Streckenposten waren sehr aufmunternd.

Runde 3
15.15 Uhr / Km 24,6

Die Wanderpassagen wurden nun länger. Oder anders gesagt: die "ist noch nicht zu steil zum Laufen"-Toleranz wurde immer flacher.

Runde 3
15.16 Uhr / Km 24,7

Das sah zwar im ersten Moment etwas verbittert aus, wie ich den Anstieg hoch gewandert kam, ...

(Foto: Foto-Team Müller)

Runde 3
15.16 Uhr / Km 24,7

... aber grundsätzlich war ich immer noch gut drauf.

(Foto: Foto-Team Müller)

Runde 3
15.18 Uhr / Km 25,0

Schon 25 Kilometer und drei volle Runden waren erledigt.

Wieder einen Becher mit Coca-Cola und einen mit Tee. An dem Tee habe ich mich aber irre verschluckt und war danach einen Kilometer wie blöde am Husten. Ich hatte schon das Gefühl, das würde gar nicht mehr weggehen. Durch meine Erkältung war ich ja schon so ständig am Husten. Jetzt auch noch das.

Runde 3
15.19 Uhr / Km 25,1

Auch mit Husten und mit Tränen in den Augen lief ich in die vierte Runde. Wahnsinn, aber wenig überraschend.

Runde 4
15.22 Uhr / Km 25,5

Schwer hustend ging es in die vierte Runde. Zum Glück hatte ich das nach ein paar Minuten aber unter Kontrolle.

Runde 4
15.30 Uhr / Km 26,5

59:53 Minuten dauerte meine dritte Runden. Das war etwas mehr als zwei Minuten langsamer als die ersten beiden Runden, aber immer noch schneller als der notwendige Schnitt, um im Zeitlimit ins Ziel zu kommen.

Runde 4
15.33 Uhr / Km 27,0

Den Part bergab und den dann eher flachen Teil lief ich noch, ...

Runde 4
15.35 Uhr / Km 27,2

... fiel im anschließenden etwas welligen Teil dann aber früher ins Wandern als in den Vorrunden.

Runde 4
15.38 Uhr / Km 27,6

Die Beine wurden nun immer schwerer und vor allem der Wechsel vom Wandern zum Laufen war alles andere als einfach.

Runde 4
15.39 Uhr / Km 27,7

Mein Zeitpuffer war aber noch nicht so groß, als daß ich den Rest der Strecke hätte ausschließlich mit Wandern schaffen können.

Runde 4
15.44 Uhr / Km 28,3

So lief ich zwischendurch immer mal wieder eine Weile und wanderte dann weiter.

Runde 4
15.48 Uhr / Km 28,8

Das lange Bergauf-Stück wurde natürlich komplett gewandert. Etwas schade, daß ich recht bald keine Läufer mehr vor mir hatte.

Runde 4
15.51 Uhr / Km 29,1

Dafür wurde ich noch von ein paar Läufer aus der fünften Runde überrundet.

Runde 4
15.55 Uhr / Km 29,5

Ein paar Zuschauer gab es dann doch. So ziemlich alle sind hier auf diesem Foto versammelt.

Ich würde mal behaupten, das ist Niederländisch und soll "alle schon sehr weit" oder "alle sehr wild" heißen soll. Da wird sich das Internet nicht einig. Für Google Translator ist das jedenfalls Englisch.

Runde 4
15.59 Uhr / Km 30,0

Nach rund 3:44 Stunden kam ich an Kilometer 30 vorbei. Es ging voran.

Runde 4
16.07 Uhr / Km 30,9

Es ging natürlich nur sehr langsam voran. Sonst bin ich es eher gewohnt, daß die Kilometer alle 5:00 bis 5:30 Minuten vergehen. Hier waren es inzwischen eher acht Minuten.

Runde 4
16.11 Uhr / Km 31,5

Das ruhige Tempo bot mir immerhin die Gelegenheit, mich auch rechts und links der Strecke etwas genauer umzusehen.

Runde 4
16.18 Uhr / Km 32,6

Es war auch niemand in der Nähe, den ich hätte umlaufen können und der Fotograf oben auf dem höchsten Streckenpunkt hatte mittlerweile auch seine Sachen gepackt.

Runde 4
16.22 Uhr / Km 33,1

Meine allerletzte Chance, den Marathon noch zu umgehen. Und natürlich ließ ich sie verstreichen und lief links in die fünfte Runde.

Das Zeitlimit für den Start in die letzte Runde lag bei 4:35 Stunden. Machte 55 Minuten für die dann noch letzten 9,1 Kilometer. Arg knapp, wenn man für die 33,1 Kilometer zuvor 4:35 Stunden gebraucht hatte.

Runde 5
16.24 Uhr / Km 33,4

Wie auch immer. Auf ging es in die letzte Runde.

Am Verpflegungsstand hatte es nur noch Bier und Malz-Bier gegeben. Also trank ich Malz-Bier.

Runde 5
16.28 Uhr / Km 34,0

1:03:00 Stunden hatte die vierte Runde gedauert. Kalkulierte ich für den letzten Kilometer mal 10 Minuten ein, durfte die fünfte Runde schon 1:13 Stunden dauern.

Runde 5
16.33 Uhr / Km 34,6

Ein wenig Laufen beim Wandern war immer noch erforderlich, aber an sich reichte der Teil der ersten beiden Kilometer.

Runde 5
16.36 Uhr / Km 35,0

Noch 7,2 Kilometer und 69 Minuten Restzeit. Wie vermutet paßte es nun. Den letzten Kilometer ins Ziel ging es ja nur noch bergab. Das war auch mit Wandern jetzt machbar.

Runde 5
16.40 Uhr / Km 35,6

Und so ging ich es nun auch an. Die Passagen bergab wurden kurz noch gelaufen, aber ansonsten bewegte ich mich nur noch wandernd voran.

Runde 5
16.48 Uhr / Km 36,5

Aus den Marathons im Januar und Februar, die ich alle nicht ganz gesund angegangen war, hatte ich gelernt, daß ich zwar auch angeschlagen über die Strecke kam, allerdings ein schneller Schlußteil für einen zusätzlichen Schub in Richtung mehr Erkältung führte.

Runde 5
16.49 Uhr / Km 36,7

Und in Bad Salzuflen ging es mir ja richtig schlecht. Also ohne Hetze und ohne extra Tempo irgendwie ins Ziel.

Und auf diesem langen Anstieg wollte ich ohnehin kein Tempo machen.

Runde 5
16.59 Uhr / Km 38,0

Der Verpflegungsstand war zwar noch da, hatte aber nur noch Reste an Tee, die auch nur noch bei Bedarf ausgeschenkt wurden.

So viele Läufer waren ja auch nicht mehr auf der Strecke.

Runde 5
17.00 Uhr / Km 38,1

Aber die wurden hier alle noch gebührend gefeiert.

Runde 5
17.09 Uhr / Km 39,2

Ab Kilometer 36,5 war ich eigentlich nur noch am Wandern. Das klappte so gut, daß ich sogar besser unterwegs war als die für mich auf Langstrecke üblichen 6 Km/h.

Runde 5
17.11 Uhr / Km 39,4

Dadurch wurde es immer unwahrscheinlicher, daß noch etwas passieren und ich es doch nicht in der Zeit ins Ziel schaffen würde.

Runde 5
17.18 Uhr / Km 40,0

Noch 2,195 Kilometer und noch 27 Minuten Zeit. Da fing ich auf der Strecke schon einmal an zu feiern.

Runde 5
17.23 Uhr / Km 40,5

Ja, klar ich kenne diese You-Tube-Serie "Don't celebrate too early", aber falls mir doch noch etwas passieren würde, hätte ich zumindest schon einmal gefeiert.

Runde 5
17.25 Uhr / Km 40,7

Ein letztes Mal erreichte ich den höchsten Punkt der Strecke. Nun ging es gut 85 Höhenmeter bergab ins Ziel.

Runde 5
17.27 Uhr / Km 41,1

Im fünften Anlauf lief ich nun nicht mehr links in eine neue Runde, sondern rechts Richtung Ziel.

Auch wenn mir seitens des Streckenpostens klar der Weg links gezeigt wurde.

1:06:29 Stunden dauerte meine fünfte Runde. Es war meine langsamste, aber mehr war auch nicht notwendig gewesen.

Obernberg
17.28 Uhr / Km 41,2

Okay. Es ging nicht nur ständig bergab. Kurz ging es doch noch einmal ein wenig bergauf.

 

Obernberg
17.30 Uhr / Km 41,3

Ausnahmsweise hier mal eine wichtige Kurve ohne Streckenposten, War aber kaum denkbar, daß man sich hier verlief.

Obernberg
17.32 Uhr / Km 41,6

Nun kamen die ersten Wohngebäude in Sicht.

Ich war immer noch am Wandern. Ich hatte immer noch 13 Minuten bis zum Zielschluß. Warum also noch anstrengen?

Goethestraße
17.34 Uhr / Km 41,8

Das Schild paßte doch. Als ob ich ernsthaft hier jetzt parken würde. Oder sogar wenden...

Hegelstraße
17.35 Uhr / Km 41,9

Der Rückweg war hier im bewohnten Gebiet etwas anders als der Hinweg. Aber der Weg erklärte sich von selbst.

Oesterhausstraße
17.37 Uhr / Km 42,05

Noch schnell eine Straße überquert und schon war ich auf der Schlußgeraden.

Oesterhausstraße
17.37 Uhr / Km 42,1

Da die geänderte Strecke den Weg vom Obernberg zur Startlinie ein wenig abkürzte, lief man hier eben noch etwas weiter.

Oesterhausstraße
17.38 Uhr / Km 42,15

Und dann hatte ich mich wieder einmal durch einen Marathon gekämpft und war am Ende im Ziel.

Auch wenn ich mit meiner Erkältung nie und nimmer hätte starten dürfen und gerade eine Strecke mit 666 Höhenmetern und nur 5:30 Stunden Sollzeit den Wahnsinn nur noch mehr verstärkte, hatte ich es mit viel Ruhe und Disziplin wieder einmal geschafft.

Oesterhausstraße
17.38 Uhr / Km 42,17

So schön das auch war, sieht man es auf längere Sicht, so wäre es gewiß besser gewesen, ich hätte es endlich mal doch nicht geschafft und wäre dann vernünftig geworden.

Aber ob ich wirklich noch belehrbar bin?

Grundschule
Elkenbreder Weg
17.38 Uhr / Km 42,19

Ich bin halt wie ich bin. Und hier war ich wieder mal in einem Marathon-Ziel.

Meine Endzeit:
5:23:12 Stunden.

Grundschule
Elkenbreder Weg
17.43 Uhr / Km 42,195

Eine offizielle Medaille gab es leider nicht. Dafür zwei Beutel und ein Multifunktionstuch. Da kann mir doch keiner erzählen, da wäre nicht auch noch eine Medaille drin gewesen.

Die Medaille hier hatte ich mir selbst mitgebracht. Und zur Motivation die ganze zeit über den Kurs geschleppt.

Grundschule
Elkenbreder Weg
17.45 Uhr

Als ich 20 Minuten später mir meine auf einem Tisch ausliegende Urkunde abholte, war hier schon alles abgebaut. Tja... das passiert, wenn man so spät ins Ziel kommt.

Grundschule
Elkenbreder Weg
17.45 Uhr

Hinter mir kamen noch drei Läufer vor der 5:30-Stunden-Marke ins Ziel. Es wurden aber weitere sieben Läufer bis 5:42:43 Stunden noch in die Liste aufgenommen.

Danach konnte ich denn die Heimfahrt antreten. Die dauerte dann mit 4:22 Minuten weniger als mein Marathon.

Von den 1069 Läufer des Hauptlaufes liefen 171 den Marathon, 102 die 34 Kilometer, 402 die 26 Kilometer und 394 die
18 Kilometer. kein Wunder, daß es ab der vierten Runden so einsam auf der Strecke wurde.

Insgesamt betrachtet ein schöner Lauf. Nur leider ohne Medaille. Das dürfte mich wohl auch am ehesten davon abhalten
noch einmal wieder zu kommen. Die Strecke ist auch eher für meine diesmalige langsame Herangehensweise geeignet. Wer
in Bad Salzuflen auf Tempo machen will, der wird am Anfang im Stau und später von den Höhenmeter ausgebremst.

Andererseits hatte ich den Kurpark noch nicht gesehen. Könnte ein Grund sein, noch einmal nach Bad Salzuflen zu kommen.

        
Vor dem Lauf, 11.50 Uhr   Nach dem Lauf, 17.43 Uhr

Infos zum Marathon gibt es hier:
http://www.lc92.de/


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