Gleich zum Auftakt des zweiten Halbmarathons wurde es so richtig herbstlich. Traumhafte Farbkombination.

Je mehr jetzt die Sonne schien, desto schöner wurde der Kurs.

Ohne die Radfahrer, die sich auf dem schmalen Weg an einem vorbeidrängelten, wäre es noch schöner gewesen.

Den Verpflegungsstand hatte ich schon beim Wechsel 900 Meter zuvor erwartet, aber besser hier als nie.

Nach den zwei kleinen Dorf-Querungen Steffenshammer und Gerstau wurde es nun wieder ländlich.

Und schon wieder ein kleiner Ort, der aber rasch durchquert war.

Wirkte wie ausgestorben. Eher eine verlassene Filmkulisse als ein Ort.

Hier hätte man auf den Bus warten können (vermutlich sehr lange). Aber ich nahm doch lieber die Steigung in Angriff.

Bergauf wurde dann gemütlich gewandert.

Da mußte man sich erstmal umstellen. Bisher war es doch überwiegend bergab gegangen.

Das da unten konnte Berg sein. Oder Aue. Das liegt alles so dicht beieinander.

Selbst manche Ultraläufer rannten hier hoch. Sonst machten das meist nur die Staffel-Läufer, die hier ja noch frisch waren.

Gehen kostete Zeit, auch wenn ich fast immer schneller ging als die Mitläufer.

Nein. Ich werde hier nicht von einem Radfahrer überholt. Ich überhole den Radfahrer. Und zwar gehend.

Ab dem Halbmarathon war nur noch jeder fünfte Kilometer markiert.

Zum Glück klappte es auch im Wald mit dem GPS-Empfang ganz gut, so daß man sich auch ohne Kilometerangaben gut orientieren konnte.

Für den Verpflegungsstand kamen wir kurz aus dem Naturschutzgebiet heraus.

Gleich danach ging es wieder ins Grüne.

Hier ging es recht flott bergab. Auf einem Kilometer verloren wir 85 Höhenmeter.

So steil bergab gefällt mir gar nicht. Kann man mir auch im Gesicht ablesen.

Foto: go4it-Foto

Nun ging es doch ganz offiziell nach Wuppertal rein. Bis zur Magnetschwebebahn kamen wir aber bei weitem nicht.

Zwei Häuser Prangerkotten und schon ging es wieder ins Grüne und in die nächste Steigung.

Hier hatten die tiefste Ecke des Kurses erreicht. 191 Meter niedriger als der Start.

Danach ging es allmählich wieder bergauf. Zunächst noch recht flach.

Dann etwas spürbarer.

Dann konnte man nur noch gehen. Zumal auch noch ein Auto und ein Radfahrer den Weg versperrten.

Und dann... ufffff...

In gleich mehreren Serpentinen ging es hier bergauf.

Da verging dann aber wirklich jedem das Laufen.

Und wer nun so gar nicht den Berg hinauf kommen konnte, der ließ sich ziehen.

Aber auch die Steigung ging vorüber und danach kam auch wieder ein eher flacherer Teil.

Die Verpflegungspausen wurden länger. Bei mir nicht so sehr, weil ich einfach nur zwei Becher Getränke nahm und dann weiter lief. Aber viele andere Läufer nahmen sich auch die Zeit zum Trinken.

Es folgte eine Passage mit sanften Gefälle.

Schade, daß man von der Brücke so wenig zu sehen bekam. Immerhin hatten viele Röntgenweg-Läufer die Silhouette der Brücke auf dem Shirt.

Die Brücke ist 465 Meter lang und 107 Meter hoch und damit die höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands.

Genau wurde sie bereits 1894 bis 1897. Und wird immer noch genutzt.

Die Fotos mußte natürlich schnell ins Netz gestellt werden.

Aber wohin man auch ging, die Sicht wurde nicht besser.

Irgendwo hier war Kilometer 30, aber den hatte ich beim Suchen einer besseren Sicht verpaßt.

Nun ging es kontinuierlich bergauf. Selten wirklich steil, aber doch spürbar.

Nachdem ich Kilometer 30 verpaßt hatte, war ich mir mit der Hälfte auch nicht so sicher. Zumal ich auch vergessen hatte, ob der Lauf nun 63 oder 63,3 Kilometer lang war.

Aber im Grunde war es auch egal. Ich lag deutlich über 3:30 Stunden Laufzeit und hatte eh keine reelle Chance mehr auf ein Finish unter sieben Stunden.

Und so nahm ich die Steigung eher locker joggend als noch engagiert laufend. Es kamen ja noch genug Kilometer. Und Höhenmeter.

Ein Verpflegungsstand mit Kilometerschild und Aussicht.

3:41:22 Stunden auf der Uhr.

Das Schloß Burg. Leider kamen wir dem Bauwerk nicht nur nicht näher, wir bekamen auch keinen zweiten Blick.

Weiter ging die Kletterei. Für Alpenläufer war es hier flach, aber für Norddeutsche war es bergauf.

Mehr zufällig entdeckte ich die kleine "35" auf dem Stein am Wegesrand. Da also mußte ich die Kilometer suchen, wenn die großen Schilder fehlten.

Aber auch am Wegesrand war nur jeder fünfte Kilometer markiert.

Bei dem Wetter machte der Lauf Spaß. Wie das wohl bei Regen aussieht?

Und dann kam meine absolute Haßdisziplin. Steiles Bergab-Laufen.

Auf nur 500 Meter ging es nun alles runter, was wir die 6,5 Kilometer zuvor hinauf liefen. Plus 13 Meter extra.

Manche Leute freuen sich ja über so etwas. Ich wanderte hier langsamer als bei einer Bergauf-Passage.

Ah... bekannte Gesichter. Erst kam Sonia an mir vorbei...

... und dann Jörn. Die blöden Kommentare, ich solle doch bitte laufen, gab es dann gratis dazu.

Aber kaum war es wieder flach, zog ich schnell wieder an den Beiden vorbei.

Das hatte für Sonia und Jörn den Vorteil, daß ich gleich ein paar Fotos machen konnte.

Rasch wieder etwas Vorsprung gewonnen...

... und noch ein Foto.

Und wo gerade so viele Fotos gemacht wurde, konnte auch noch ein offizieller Fotograf mitmachen.

Foto: go4it-Foto

Eschbachtal
12.49 Uhr / Km 38,0

Und wieder Verpflegung. Bei meinem Tempo kam ich alle halbe Stunden an einem der Stände vorbei. Das war okay.

Ein Gruß aus Hamburg. Ein Shirt vom Blankeneser Heldenlauf. Naja... die Dame kennt sich mit Höhenmetern bestens aus. Wenn auch "nur" über 21,1 Kilometer.

Weiter ging es durch die traumhaft herbstliche Natur.

Obwohl wir eigentlich immer dem Flußverlauf folgten, ging es stetig bergan. Auf nur drei Kilometern gewannen wir 84 Höhenmeter. Die merkte man weit weniger als die Meter bei Kilometer 30 bis 36.

Vielleicht lag es auch daran, daß wir auf dem Weg zur Marathon-Marke waren. Das war zwar bei weitem nicht das Ziel, aber als Zwischenmarke psychologisch wertvoll.

Es wunderte wenig, daß mich die Dame vom Blankeneser Heldenlauf dann bei der ersten spürbaren, längeren Steigung überholte.

Ich blieb meinem Motto treu, die spürbaren Steigungen zu wandern.

4:34:03 Stunden auf der Uhr. Nachdem ich zu Beginn noch mit um die 6:26 Min/Km über die Strecke lief, waren es nun knapp über 7:00 Min/Km. Da machten sich die Höhenmeter schon bemerkbar.

Kurz liefen wir an der Straße entlang...

... dann ging es schon wieder in die Natur. Und bergauf.

Wo waren denn die Bäume? Die Gegend hier war 2007 vom Orkan Kyrill mächtig getroffen worden, aber das war hier fast zehn Jahr her.

Dafür, daß es zur Marathon-Marke hin eigentlich eher bergab gehen sollte, waren die Steigungen schon sehr lang.

Dem Stück bergauf folgte eine Passage bergab.

Natürlich wurde ich hier wieder von Sonia und Jörn überholt. Sie wollten wohl noch mehr Fotos von sich haben. :-)

Aber wie gehabt holte ich sie im flachen Part gleich wieder ein. Gab natürlich noch mehr Fotos.

Und dann erreichten wir das Freibad Eschbachtal und damit den nächsten Wechselpunkt für die taffeln.

Hier hätte ich auch aussteigen können, wäre mit dem Bus zurück zum Start gefahren und hätte einen Marathon als Wertung bekommen. Und wohl auch eine Medaille.

Aber dafür war ich nicht nach Remscheid gefahren. Ich wollte den ganzen Röntgenlauf unter die Füße nehmen.

4:51:19 Stunden netto. Der zweite Halbmarathon war mit 2:35:44 Stunden also 20:09 Minuten langsamer als der erste Das war zu erwarten gewesen.

Jetzt fehlte mir nur noch ein Halbmarathon. Mit aber noch fünf berüchtigten Anstiegen.