Die Reise begann. Eigentlich sollte es der zweite Marathon nach Mönchengladbach am Vorabend sein. Aber nachdem Mönchengladbach kurz vor dem Start abgesagt wurde, kam ich mehr oder wenig ausgeruht an den Start.

Entsprechend hatte ich mein Zeitziel von "Hauptsache ins Ziel kommen" wieder einmal auf "unter vier Stunden" angepaßt. Das war bei dem Wetter schon ambitioniert genug.

Ich (Nr. 278) lief im Shirt vom Mönchengladbach-Marathon und hatte die Startnummer von dort hinten mit dabei.

Foto: go4it-Foto

Ich hielt mich zu Beginn vor den Vier-.Stunden-Zeitläufern auf. Und traf auf ein bekanntes Gesicht. Mit Gabi war ich in Hamburg schon mehrere Marathons gelaufen.

Marathon kann man also auch rückwärts laufen.

Nun war die Sonne heraus gekommen. Schon wurde es spürbar wärmer. Als wenn es nicht schon unangenehm genug gewesen wäre.

Die Vier-Stunden-Läufer hatte ich vorbei gelassen und lief nun in Sichtweite hinterher. Das Tempo vorne weg zu laufen war mir zu schwierig.

Schräg voraus der Funkturm Duisburg.

Der Silberpalais. Duisburg hat auch Sehenswürdigkeiten.

Vorbei ging es am Theater Duisburg.

Das war schon ganz zu Beginn des Laufes nicht gerade leicht. Die Schwüle und die steigenden Temperaturen machten mir zu schaffen.

Foto: go4it-Foto

Manch einer lief sogar bei dem Wetter noch verkleidet. Naja, sind auch nicht alle Läufer so hitzeempfindlich wie ich.

Die erste von vielen Musik-Gruppen an der Strecke.

28:14 Minuten. Das war sechs Sekunden schneller als der Vier-Stunden-Schnitt. Es lief also noch gut.

Die offiziellen Vier-Stunden-Läufer schienen eine andere Uhr zu haben und waren noch weiter vorne.

Hier überholte ich dann Gabi und Peter wieder, die mir zwischenzeitlich enteilt waren.

Ich legte nun ein wenig an Tempo zu. Zwar schien ich gut im Plan zu liegen, wollte mich von den Zeitläufern aber auch nicht völlig abhängen lassen.

Nun ging es über die Ruhr. Bei diesem Rhein-Ruhr-Marathon läuft man einmal über die Ruhr und zweimal über den Rhein.

Ein kühles Lüftchen am Fluß? Wäre zu schön gewesen.

Blick zurück auf die Ruhr und die Karl-Lehr-Brücke,

Weiter ging es nun durch das Hafengebiet. Waren es bisher schon nur vereinzelt Leute am Straßenrand gewesen, so würden es hier erst einmal noch viel weniger sein. Eher mal so gar keine.

Das kam der Führende des Staffelmarathons durch das Marathon-Feld gejagt.

Ich persönlich hätte ja die zwei Polizei-Motorräder vorne fahren lassen, um Platz zu schaffen, aber das muß ja jeder selbst entscheiden.

So grob 28 Minuten für acht Kilometer. Das war flott. Sehr flott sogar.

Der zweite von insgesamt 17 Verpflegungsständen. Wer im Juni Marathon laufen läßt, der der darf halt mit Hitze rechnen.

Ein wenig Schatten wäre schön gewesen, gab es aber nicht.

Die nächste Brücke führte über keinen Fluß im eigentlichen Sinne, sondern über einen Hafenkanal, der bald darauf im Rhein-Herne-Kanal endete.

Hinter der Brücke ging es mit Blick auf die Autobahnbrücke der A59 ein wenig bergab.

56:31 Minuten nach den ersten zehn Kilometern. Mit 28:17 Minuten waren die zweiten fünf Kilometer drei Sekunden langsamer als die ersten fünf Kilometern. Aber noch paßte ja alles.

An die Vier-Stunden-Läufer war ich inzwischen aufgelaufen. Die hatten sich nach den wohl etwas schnellen Kilometern zu Beginn nun zurückfallen lassen.

Den Hafen hatten wir hinter uns gelassen. Viele Läufer zog es hier auf den Bürgersteig, wo man ein wenig Schatten finden konnte.

Verpflegungsstand Nr. 3. Zu Beginn erst einmal eine kühle Dusche per Wasserschlauch.

Getränke gab es dann kurz danach. Da kamen die Helfer mit dem Nachfüllen kaum noch hinterher.

Auf dem mp3-Player hatte ich eine Soundtrack-Sammlung dabei. Das war eher ruhig. Es war ja auch dafür gedacht, mich nach dem vorabendlichen Marathon in Mönchengladbach hier gemächlich über den Kurs zu bringen. Mönchengladbach war ausgefallen, also wäre an sich etwas flotteres besser gewesen. Aber man kann halt nicht mit allem planen.

Wobei ich gedanklich immer noch bei meiner mp3-Playlist von 2013 war, als ich erstmals den Rhein-Ruhr-Marathon lief.

Damals lief ich unter anderem mit den letzten Kapiteln des Hörbuchs "Studio 6" (Liza Marklund). Das bisher beste Hörbuch, was ich jemals auf den Ohren hatte.

Und so ermittelte vor meinem inneren Auge Annika Bengtzon ihrem ersten Fall, während ich rein musikalisch mit Batman durch Gotham City raste und nebenbei noch ganz real den Marathon lief.

Verpflegungsstand Nr. 4. Hier hatte man sichtbar Spaß an der Arbeit mit dem Wasser.

Vorbei ging es nun an der Evangelischen Kirche Meiderich.

2013 war mir das Foto von der Kirche nicht gelungen.

Wenig verwunderlich lief hier fast jeder auf der linken Seite der Straße im Schatten.

In diesem Haus erstickte 2014 eine dreiköpfige Familie als im China-Restaurant nachts ein Brand ausbrach.

Ein paar Meter weiter brannte dann im Mai 2016 ein weiteres Haus. Dort gab es neben 30 Verletzten ebenfalls drei Tote.

Solche Geschichten gehen einen auch beim Laufen nahe.

1:22:47 Stunden nun auf der Uhr. 13 Sekunden unter dem Vier-Stunden-Schnitt. Paßte.

Nach 28:14 und 28:17 nun 28:16 Minuten für den fünf Kilometer-Abschnitt.

Sieht ein wenig so aus, als wäre das schon die Rheinbrücke, war aber nur der Nordhafen.

Zusätzlich zu den 17 offiziellen Verpflegungspunkten gab es auch immer wieder (mehr oder weniger) private Anbieter. Hier Wasser und Bananen. Beim Wasser griff ich gerne zu.

Mit jedem Verpflegungspunkt verlor ich den Anschluß an die Vier-Stunden-Läufer und mußte mich wieder heran arbeiten.

So wurde die Sache auch nicht einfacher

Michel Descombes war auch wieder dabei.

Vorbei ging es an der Nikolausburg.

Dann tauchte voraus die nächste große Brücke auf.

Auf der 599 Meter langen Brücke ging es nun über den Rhein.

An der Kirche im Hintergrund kamen wir später auch noch vorbei.

Bei der etwas schwer zu erkennende Brücke da hinten war die Halbmarathon-Marke.

Sogar ein paar Zuschauer auf der Brücke.

Hinter der Brüche ging es zurück in bewohntes Gebiet.

Die St.-Johannes-Kirche direkt bei Kilometer 19. Die hatten wir schon von der Brücke aus sehen können. Naja... den Turm zumindest.

In der Fußgängerzone wurde es etwas eng, aber da kam man schnell durch.

1:52:57 Stunden. 23 Sekunden unter dem Schnitt. Bestens. Die vierten fünf Kilometer in 28:10 Minuten, minimal schneller als die Abschnitte zuvor.

Die Verpflegungsstelle Nr. 7 verpaßte ich. Das Gedränge war zu groß. Das ist halt der Nachteil, wenn man so dicht an den Zeitläufern dran ist.

Ich lief dann an den Zeitläufern vorbei. Erstmals seit Kilometer 2 waren sie nun hinter mir.

Die Autobahnbrücke der A40 über Rhein. Da liefen wir nicht rüber.

Weiter ging es nun den Rhein entlang, die Zeitläufer nun direkt hinter mir. Auf einen Zwischenspurt für etwas mehr Abstand hatte ich keine Lust. Nach dem verpaßtem Grtränk bei Verpflegungsstelle Nr. 7 hatte ich zudem Durst.

1:59:04 Stunden auf der Uhr beim Halbmarathon. Das lief doch gut. Aber noch stand ein weiterer Halbmarathon bei zunehmender Hitze an.

Würde die zweite Hälfte wie so oft wieder die meine werden?