10. Merkerser Kristallmarathon 2016
Teil 2: Der Marathon

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Fotos vom 14. Februar 2016

Runde 1
11.01 Uhr / Km 0,01

Los ging es. 13 Runden zu jeweils 3,25 Kilometer durch die Tunnel des Bergwerks. Jede Runde mit ungefähr 60 Höhenmetern.

Runde 1
11.01 Uhr / Km 0,02

Im Bergwerk Sondershausen gab es nur unwesendlich mehr Höhenmeter und ich brauchte 5:41:29 Stunden. Damit würde ich hier aus dem Zeitlimit fallen. Ich hoffte auf besseres Klima als in Sondershausen, wo man in sehr salziger Luft und bei bis zu 31°C unterwegs war.

Runde 1
11.02 Uhr / Km 0,2

Die erste längere Steigung kam gleich nach der ersten Kurve. Eigentlich wollte ich ja die Steigungen gehen, aber in der dichten Masse von Läufern nach dem Start lief ich einfach mit.

Runde 1
11.05 Uhr / Km 0,6
Runde 1
11.08 Uhr / Km 1,1

Relativ bald kamen die ersten positiven Erkenntnisse. Das Klima war durchgehend gut. Um die 20°C, nur zu trocken, wenig Salz in der Luft und praktisch kein Wind.

Runde 1
11.10 Uhr / Km 1,5

Außerdem gab es nahezu überall genug Licht. Anders als in Sondershausen (wo eine Lampe keine Pflicht war), konnte man hier auch ohne Lampe (die offiziell Pflicht war, was aber im Gegensatz zum Helm niemand ahndete).

Runde 1
11.14 Uhr / Km 2,3

Und von dieser sehr steilen Passage abwärts (Gefälle von 15%!) war die Strecke auch gut belaufbar. Also nicht glatt, nie tief und kaum Schlaglöcher oder Stolperfallen.

Runde 1
11.16 Uhr / Km 2,6

Eine Haarnadelkurve gab es im Kurs, aber das war es dann auch schon.

Runde 1
11.17 Uhr / Km 2,7
Runde 1
11.19 Uhr / Km 3,1

Der Lauf unter der Erde war natürlich beschwerlicher als über der Erde, aber es war um einiges leichter als ich es aus Sondershausen erinnerte. Und so war ich doch froh, daß ich mir (sofern nicht noch etwas unvorhergesehenes passieren würde) um das Zeitlimit keine Sorgen würde machen müssen.

Runde 1
11.19 Uhr / Km 3,2

18:45 Minuten hatte ich für die erste Runde benötigt. Das war natürlich viel zu schnell. 25:20 Minuten war der Schnitt für das Zeitlimit. Mit 21 Minuten pro Runde käme man bei 4:33 Stunden ins Ziel.

Runde 2
11.20 Uhr / Km 3,3

Tolle Stimmung in der großen Konzerthalle. Auf dem Rest der Strecke gab es nur die zwei Verpflegungsstellen und ein paar Streckenposten. Für Zuschauer waren die Gänge außerhalb der großen Halle nicht zugänglich.

Runde 2
11.22 Uhr / Km 3,6

Ab der zweiten Runde machte ich mein Vorhaben wahr und wanderte konsequent die Anstiege hinauf.

Runde 2
11.30 Uhr / Km 4,8

Es handelte sich dabei um drei Passagen. Gleich zu Beginn eine längere Steigung, dann kurz danach ein kürzerer recht steiler Anstieg und wieder ein etwas längerer Anstieg hinauf zum Verpflegungsstand knapp in der Rundenmitte.

Und das kurze Stück mit den 15% Gefälle wanderte ich auch.

Runde 2
11.35 Uhr / Km 5,6

Die Läufer hinter dem Gitter sind ungefähr eine halbe Runde zurück (oder voraus... wie man es betrachten mag). In den Tunneln fehlte es völlig an Orientierungsmöglichkeiten. Rauf, runter, links, rechts... irgendwann war die Runde beendet. Vielleicht führte die Laufstrecke auch in Ebenen übereinander. Ich habe es nie herausbekommen.

Runde 3
11.41 Uhr / Km 6,7

Der Verpflegungsstand kurz hinter Start und Ziel.

Runde 3
11.42 Uhr / Km 6,8

20:40 Minuten für die zweite Runde. Das war schon mehr in meiner Möglichkeits-Klasse.

Der Helm drückte übrigens bei weitem nicht so wie ich es befürchtet hatte. Aber es war schon recht warm. Kühlenden Wind gab es ja nicht.

Runde 3
11.45 Uhr / Km 7,2

Man glaubt es kaum, wie laut eine einzelne Rassel unter Tage sein kann.

Runde 3
11.50 Uhr / Km 8,0

Wie man sieht liefen viele ohne zusätzliches Licht. Die Sicht war auch so gut genug. Aber zu Fotografieren half etwas extra Licht schon weiter.

Runde 3
11.58 Uhr / Km 9,2
Runde 3
11.59 Uhr / Km 9,3

Bevor man dort rechts den Hang hinunterlief machte man doch eine Rechtskurve. Dann müßte der Gang davor genau über dem Gang liegen, den man nun hier geradeaus läuft, dann müßte doch ein Gang über dem anderen liegen. Oder?

Zu dumm, daß es da unten keinen GPS-Empfang gab...

Runde 3
12.01 Uhr / Km 9,7

Runde Drei in 21:11 Minuten. Wieder etwas langsamer, aber alles im Rahmen.

Runde 4
12.02 Uhr / Km 9,9

Die Helferin ganz links hatte ein Schild mit der Aufschrift "Cola" um den Hals hängen. Da griff ich doch gleich mal zu.

Ich griff ohnehin bei jedem Stand zu. Der Wasserverlust durch Schweiß war doch weit höher als normal.

Runde 4
12.04 Uhr / Km 10,1

Auch wenn die anderen noch die Steigungen liefen, ich bleib beim Wandern. Wer mich hie überholte wurde in der Regel kurz danach ohnehin wieder überholt.

Runde 4
12.11 Uhr / Km 11,4
Runde 4
12.13 Uhr / Km 11,7

Die lange Gerade mit der ganz leichten Steigung drin. Diese wohl 400 Meter lagen mir am besten. Nirgendwo war ich in Relation zu den anderen schneller als hier.

Runde 4
12.15 Uhr / Km 12,0
Runde 4
12.20 Uhr / Km 12,7

Kaum ging es danach zumeist bergab weiter, flogen wieder viele an mir vorbei. Die holte ich später im Flachen wieder ein (sofern es sich nicht schon um Überrundungen handelte).

Runde 4
12.21 Uhr / Km 12,9

20:57 Minuten für die Runde Vier.

Runde 5
12.24 Uhr / Km 13,3

Inzwischen war ich längst gut im Rennen drin. Ich hatte mich an die ungewohnte Umgebung und die Strecke gewöhnt und spulte nun die Runde ab.

Runde 5
12.26 Uhr / Km 13,7

Überrundungen irritierten mich nicht weiter. Damit war ja zu rechnen gewesen.

Runde 5
12.32 Uhr / Km 14,7

Manchmal wurde es jetzt auch mal einsam, aber auf der gut abgesperrten Strecke konnte man sich nicht verlaufen.

Runde 5
12.37 Uhr / Km 15,3

Sich hier zu verlaufen wäre auch bitter. Das Tunnelnetz umfaßt gut 4600 Kilometer. Nahezu alle unbeleuchtet.

Runde 5
12.40 Uhr / Km 15,8

Rechts Seite sind schon die ersten Läufer auf dem Weg zu den Shuttle-Wagen Richtung Förderkorb nach oben. Der Zehn-Kilometer-Lauf war ja auch schon längst beendet.

Runde 5
12.42 Uhr / Km 16,2

Runde Fünf in 21:12 Minuten. Von anfänglich Platz 93 war ich über Platz 103 und 104 auf nun Platz 107 zurück gefallen. Gerechnet auf die am Ende 119 Marathon-Finisher.

Runde 6
12.45 Uhr / Km 16,6
Runde 6
12.49 Uhr / Km 17,1

Genug Sicherheitsleute gab es da unten. Zwischenfälle sind mir keine bekannt geworden. So eine Bergung hätte auch eine Weile gedauert.

Runde 6
12.53 Uhr / Km 17,7

Da im Großbunker aber auch Konzerte mit 1400 Zuschauern stattfinden dürfen, wird es wohl irgendein Konzept geben, wie man Leute möglichst schnell nach oben bringt.

Runde 6
13.01 Uhr / Km 19,0
Runde 7
13.04 Uhr / Km 19,5

Runde Sechs dann in 20:29 Minuten. Das war flott. Wie ich auf der großen Anzeige lesen konnte, hatte ich auch gleich mal drei Plätze gut gemacht.

Runde 7
13.05 Uhr / Km 19,7

Das Leckereien auf dem Tisch ließ ich liegen. Ich griff nur bei den Getränken zu. 25 Male würde ich am Ende getrunken haben. Nur den ersten Stand in der ersten Runde (der war nach 200 Metern) ließ ich aus.

Runde 7
13.06 Uhr / Km 19,8

Nun wurde die Quote der Geher auf diesem Anstieg doch größer.

Runde 7
13.14 Uhr / Km 20,9
Runde 7
13.15 Uhr / Km 21,1

2:14:21 Stunden auf der Uhr beim Halbmarathon. Das sah doch prima aus. Wegen des Zeitlimits von 5:30 Stunden brauchte ich mir wohl keine Sorgen mehr zu machen.

Runde 7
13.19 Uhr / Km 21,9

Auch die Sollzeit nach sieben Runden von 2:45 Stunden unterbot ich mit dann 2:23:57 Stunden komfortabel.

Runde 8
13.28 Uhr / Km 23,2

20:43 Minuten für die Runde Sieben. Und zwei weitere Plätze gutgemacht. Nun war ich schon Platz 101.

Runde 8
13.34 Uhr / Km 24,0

Es wurde nun spürbar leerer auf der Strecke. Die meisten Halbmarathonläufer waren nun im Ziel und auch einige der Marathonläufer, die das Zeit-Limit nach sieben Runden nicht schaffen würden.

Runde 8
13.36 Uhr / Km 24,3

Ich bekam das Gespräch der beiden Helfer nur am Rande mit. "Was?? Keine Cola mehr da?" entfuhr es mir. Im Reflex sicher etwas laut.

Wer mich ein wenig kennt, der weiß um die Folgen eines "Out-of-Cola-Errors". Mir jetzt dafür ausgerechnet Bier anzubieten war sicherlich nett gedacht, aber ganz falsch.

Runde 8
13.43 Uhr / Km 25,6

Natürlich kann ich Marathons auch ohne Cola beenden, aber mit ist doch schöner. Da sollte man solche Hiobsbotschaften nicht in meiner Nähe äußern.

Runde 8
13.45 Uhr / Km 25,9

Runde Acht mit der einzigen Pinkelpause des Laufes dann in 21:21 Minuten.

Runde 9
13.50 Uhr / Km 26,6

In Runde Neun wurde es dann kritisch. Falsche Musikwahl. "Vigil in a wilderness of mirrors" (Fish). Das Lied habe ich mal im Nordnorwegen-Urlaub gehört. Die große weite Freiheit. Endloser Horizont. Da wurde mir dann klar, was da über mir auf der Tunneldecke lastete. Über 500 Meter Stein.

Die plötzliche Angst mußte ich erst einmal verdrängen.

Runde 9
13.52 Uhr / Km 26,9

Diese plötzliche Angst mußte ich erst einmal verdrängen. Das war gar nicht so einfach, denn da unten war ja nicht außer dem Tunnel und Steinen. Aber bald hatte ich es dann doch unter Kontrolle und konzentrierte mich wieder auf meinen Lauf.

Runde 9
14.00 Uhr / Km 28,2

Es dauerte ein paar Runden ehe ich den Fahrzeugpark neben der Strecke entdeckte und dann noch ein paar Runden bis es mit dem Foto klappte. Naja... habe schon bessere Bilder gemacht, aber immerhin.

Runde 9
14.06 Uhr / Km 28,9
Runde 9
14.08 Uhr / Km 29,2

Runde Neun in 20:23 Minuten. Es lief weiter sehr gut. Ich bleib allerdings auf Platz 101. Ich wäre doch gerne zweistellig geworden, aber es waren ja noch Zeit.

Runde 10
14.09 Uhr / Km 29,5

Und schon waren es nur noch vier Runden. Im Gegensatz zu den meisten Anderen machte ich auch an den Anstiegen noch gutes Tempo. Teilweise konnte ich auch laufende Läufer gehend überholen.

Runde 10
14.14 Uhr / Km 30,3

Nun fing ich an, Läufer zu überholen, die mich zuvor schon überrundet hatten. Damit fing ich dann im Damenfeld bei Platz Fünf an.

Runde 10
14.16 Uhr / Km 30,7

Das war nicht so einfach. Ich kam bergauf und im Flachen locker vorbei und weg. Aber sobald es bergab ging, wurde ich dann wieder überholt.

Runde 10
14.17 Uhr / Km 31,0:
Runde 10
14.25 Uhr / Km 32,4

Meine beiden hier voraus laufenden "Spielkameraden" schienen zwar etwas genervt von meinem ständigen Hin und Her, aber zumindest kam sie einen Platz weiter nach vorne in der Damenwertung und war hier schon Vierte.

Runde 11
14.26 Uhr / Km 30,7

Runde Zehn in 19:33 Minuten. Jetzt kam Tempo in den Lauf. Und ich sprang auf Platz 94.

Runde 11
14.34 Uhr / Km 33,6

Ich hielt das Tempo nun hoch. Es waren zwar noch etliche Kilometer ins Ziel, aber auch wenn ich es übertrieb, wäre noch genug Zeit, irgendwie über die Runden zu kommen.

 

Runde 11
14.36 Uhr / Km 34,1

Überraschung. Nun hatte der mittlere Verpflegungsstand auch wieder Cola. Da scheint wohl jemand meine kleine Panikattacke in Runde Acht zum Anlaß genommen, neue Cola heranzuschaffen.

Runde 11
14.36 Uhr / Km 34,1

Meine beiden Begleiter der letzten anderthalb Runden sah ich hier zum letzten Male. Auf der nachfolgenden langen Geraden zog ich dann davon. Und auf dem Gefälle danach wurde ich nicht mein eingeholt.

Runde 12
14.45 Uhr / Km 36,3

Runde Elf in 18:50 Minuten. Das war nun schon schneller als 6:00 Min/Km. Und ich hatte noch einen Platz gut gemacht. Auf Platz 93.

Runde 12
14.49 Uhr / Km 37,0

Die Tempomacherei ging fröhlich weiter. Ich hatte nun auch noch die spätere Damen-Dritte zurück überrundet.

Runde 12
14.50 Uhr / Km 37,1

Die Gehpassagen hier ich aber weiterhin bei. So einfach war das Tempomachen dort unten auch nicht.

Runde 12
14.53 Uhr / Km 37,4
Runde 12
15.00 Uhr / Km 38,5

Vier Stunden hatte ich nun schon auf der Uhr und drehte immer noch am Tempo. Eine Weile hatte ich mir über die Endzeit keine Gedanken mehr gemacht. Unter 4:30 Stunde hatte ich irgendwie ja schon im Sack. Und sonst?

Runde 12
15.03 Uhr / Km 39,0

18:34 Minuten für Runde Zwölf. Das war neue Runden-Bestzeit für mich. Ergab noch sieben Plätze nach vorne. Nun Platz 86.

Runde 13
15.04 Uhr / Km 39,1

Die letzte Runde hatte für mich begonnen. Jetzt waren es noch 3250 Meter bis ins Ziel dieses außergewöhnlichen Laufes.

Runde 13
15.04 Uhr / Km 39,2

Jetzt drückte ich richtig auf das Tempo und lief auch diese Steigung hinauf. Und alle anderen auch. Nur die eine ganze steile Kurve in der Mitte des ersten Anstiegs, die kam ich nur gehend hoch.

Runde 13
15.05 Uhr / Km 39,3

So ganz unmöglich war auch eine Zeit unter 4:20 Stunden nicht. Nach einer Uhr-Panne hatte ich zwar nicht mehr die genaue Zeit, aber mit viel Tempo schien es machbar.

Runde 13
15.09 Uhr / Km 40,0

Nebenbei ergab sich so die Chance, die Ausfahrt um 15.30 Uhr zu erwischen, um dann den Bus um 16.18 Uhr zurück nach Bad Salzungen zu erreichen. Der nächste Bus fuhr erst um 19.18 Uhr. Ich konnte mir also eine lange Wartezeit oder das Geld für ein Taxt sparen.

Runde 13
15.11 Uhr / Km 40,4

Nun fing ich an und jagte die Fahrrad-Sanitäter. Das machte die zwar etwas nervös, aber ich konnte ja nicht auf alles und jeden Rücksicht nehmen,

Runde 13
15.11 Uhr / Km 40,6
Runde 13
15.12 Uhr / Km 40,8

Auch auf der letzten Runde griff ich noch einmal bei den Getränken zu. Die Cola war nun erneut alle, aber das war zu überleben.

Runde 13
15.12 Uhr / Km 40,8
Runde 13
15.13 Uhr / Km 41,1

Die lange Gerade mit der leichten Steigung rannte ich rauf wie nichts. Das fühlte sich alles ganz leicht an.

Runde 13
15.15 Uhr / Km 41,3

Nun traute ich mich sogar, das Gefälle hier hinunter zu laufen. Zum Glück war der Boden nicht so rutschig, wie es auf den Fotos aussieht.

Runde 13
15.17 Uhr / Km 41,6

Weiter in hohen Tempo die Höhenmeter runter.

Runde 13
15.18 Uhr / Km 41,9

Nun noch ein kleiner Sprint in Richtung Konzerthalle.

Runde 13
15.19 Uhr / Km 42,1

Und schon war ich auf den letzten Metern des Kristall-Marathons unter Merkers.

Runde 13
15.19 Uhr / Km 42,18

Statt links in eine weitere Runde ging es nun rechts in die schmale Zielgasse. Wo das Ziel so ganz genau war, habe ich nicht herausgefunden, also sprintete ich einfach mal zum Ende der Gasse durch.

Fortsetzung

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