Nach gut drei doch recht unansehnlichen Kilometern wurde es nun wieder grün und wohnlich.

Und auch ein paar Fans waren an der Strecke.

Ich wurde nicht schneller, aber war nun wie so oft stetig mit deim Überholen anderer Läufer beschäftigt.

Die Gruppe hier um Caro war allerdings ein wenig widerspenstig.

Aber irgendwann hatte ich auch sie überholt.

Super! Live-Musik! Und wer wollte: Pizza!

Das erinnerte mich daran, daß ich für meine Tochter noch eine Zeitschrift suchen sollte. Aber nicht jetzt und hier.

Das sah nach Erfrischung aus. Es war zwar nicht zu warm, sondern eher prima Laufwetter, aber so eine kleine Abkühlung hätte ich schon gerne genossen.

Aber ich lief ungeduscht weiter.

Und dann gab es doch noch ein paar Höhenmeter auf einem bis hierher völlig flachen Kurs.

Tolle Atmosphäre unter den Schienen des Bahnhofs.

Der britische Marathon-Fanclub. Die machten ganz schön Stimmung.

2:17:09 Stunden. Machte 27:23 Minuten für die fünf Kilometer zuvor. Das war 32 Sekunden schneller als die fünf Kilometer zuvor. Das Überholen machte also doch etwas aus.

Nun war schon deutlich mehr als die Hälfte geschafft. Und wenn man berücksichtigt, daß ab Kilometer 32 noch zwei ganze eigene Rennen folgen sollte, war man schon in einer Art Schußakkord.

Wasser in roten Bechern? Echt jetzt? Sieht aus als könnte es Cola sein und ist nur Wasser? Schräger Humor ist das...

Plötzlich hatten wir das Stadtzentrum von Venezia-Mestre erreicht und die Straßenränder waren voll.

Da sah ich doch noch gut aus. Kein Grund also, sich wegen der vier Stunden Sorgen zu machen.

Wie man rechts hinter mir sehen kann hatte sich Caro zwar überholen aber nicht abschütteln lassen. Ich machte dennoch zwischen Halbmarathon und Km 30 satte 119 Plätze gut. Also alle 75 Meter einen Läufer.

Foto: MarathonFoto

So viele Leute ließen die Beine doch gleich etwas leichter laufen. Zumindest für diesen Abschnitt.

Kurz hatte ich darüber nachgedacht, mir an der Tankstelle Coca-Cola zu kaufen, verwarf die Idee aber doch wieder.

"I Marinai D'Italia ai Caduti del Mare".

Oh... endlich wieder ein Fluß.

Naja, war nicht direkt ein Fluß, sondern nur ein Hafen in Form eines Stichkanals.

Da vorne war es schon gar nicht mehr sehr weit bis zur Lagune, aber so schnell sollten wir diese noch nicht erreichen.

Caro???

Vorsicht Schienen.

Es ist schon seltsam. Da sind sie und man sieht sie und sie führen auch völlig überraschungsfrei immer geradeaus und trotzdem tritt man garantiert rein.

Ganz allmählich wurde es nun wieder Grüner. Stadt raus, Park rein.

Oh... Brücke. Da rüber?

Okay... dann also über die Brücke laufen.

Die Höhenmeter machten die Beine problemlos mit. Die Kondition war also noch in Ordnung.

Rechts und links von der Brücke war nichts tolles zu sehen (außer man steht auf Schnellstraßen).

Den Park kannte ich schon ein wenig, denn hier hatte am Vortag die Marathon-Messe stattgefunden.

So ein Park im Grunde ja eine nette Sache, aber dieser Park hier war doch recht langweilig.

Außer grüner Wiese, ein paar vereinzelter Bäume, Werbebanden und noch ein paar Höhenmeter gab es hier wenig zu entdecken.

Bergab... immerhin. Und schon mal das fröhliche Gesicht vorbereiten, denn da vorne lauerte der nächste Fotograf.

Naja... hatte ansatzweise geklappt mit dem fröhlichen Gesicht.

Foto: MarathonFoto

2:44:39 Stunden. Immer noch unter dem Schnitt von 5:30 Min/Km und damit klar Kurs unter vier Stunden.

Zumindest theoretisch. Ich hatte die zuletzt so heikle Marke Km 33 noch nicht hinter mich gebracht. Und ich wußte, daß es auf den berüchtigten letzten 3,2 Kilometern von Venedig noch schwierig werden würde.

27:29 Minuten für die fünf Kilometer zuvor. Nur neun Sekunden langsamer als die fünf zuvor.

Also erst einmal schön trinken...

... und zumindest eine Orange und etwas Banane in den Mund...

... und weiter ging es. Immer noch ganz schön öde.

Vor dem Zelt, in dem es am Vortag die Startnummern gab spielt eine Band in KISS-Verkleidung. Oder es war KISS selbst... habe ich nicht herausgefunden.

Immerhin gab es hier eine Toilette. Die wurde schnell benutzt und dann ging es weiter.

Der Park war geschafft. Es folgte kurz ein klein wenig Begegnungsverkehr...

Und wieder eine Brücke. Dieses Mal ging es über ein paar Kanäle.

Und wieder bergab.

Und damit hatten wir die direkte Zugangsstraße zur Lagunenstadt Venedig erreicht.

Die nächsten vier Kilometer würde es nun ausschließlich geradeaus über die Lagune gehen.

Kurze Zeit noch mit Boden unter den Füßen...

... und dann über die 3850 Meter lange Brücke, die die einzige Verbindung der Lagunenstadt mit dem Festland darstellt und von Autos und der Eisenbahn befahren werden kann.

Das war zwar schon etwas besonderes, aber nicht sehr abwechslungsreich.

Man hatte auf der Strecke schon so viele Eindrücke gesammelt und wußte, daß das große Finale noch vor einem lag, da war die lange Brücke etwas ernüchternd.

Ich machte dann, was ich am besten kann: ich überholte und überholte. Das brachte Abwechslung.

Nebenbei konnte man auch regelmäßig Züge auf dem Weg von oder nach Venedig beobachten...

... und mit denen Fotos machen.

Und wieder ein Kilometer geschafft.

3:12:44 Stunden war ich nun unterwegs. Die siebten fünf Kilometer hatte ich in 28:05 Minuten gelaufen. Das war 36 Sekunden langsamer als die sechsten fünf. Aber ich hatte trotzdem 208 Plätze gutgemacht.

Vorletzte Verpflegung vor dem Ziel.

Und wieder gab es jede Menge Wasser in der Flasche.

Farblich passend. :-)

Was den Getränken an Vielfalt fehlte, machte das Futterbuffet in Teilen wieder wett.

Frisch gestärkt konnte es dann weitergehen. Bis zum Ende der Brücke waren es keine anderthalb Kilometer mehr. Die Anspannung unf Vorfreude stieg und stieg.

Wie das hier wohl aussieht, wenn auch die anderen drei Viertel des Feldes hier durch gelaufen sind?

Allmählich waren die ersten Häuser zu erkennen. Noch gut ein Kilometer.

Bevor es dann in die Stadt ging, wollte ich aber noch diesen Bus überholen, der sehr langsam neben dem Feld her fuhr. Den brauchte ich nicht auf noch mehr Fotos.

Bei Kilometer 36 war schon das Ende der Ponte della Libertà zu sehen.

Die Häuser des Stadtteils Cannaregio im Hintergrund.

Hier trennten sich Straße und Bahntrasse.

Die Bahntrasse führt flach weiter bis zur Stazione di Venezia Santa Lucia...

... wir Läufer sammelten noch ein paar Höhenmeter.

Der nördliche Ausläufer des berühmten Canale Grande. Den würden wir ja später noch einmal erleben.

Weiter ging es neben der Stelzenbahn des Venice People Movers (das Ding heißt tatsächlich so!!) über einen Parkplatz.

Auf die Kanäle mußte man noch etwas warten.

Noch ein Kilometer weniger bis ins Ziel.

Es folgte ein Hinterhof.

Dann gab es doch immerhin schon einmal etwas Wasser und eine Kirche.

Im Hintergrund ein kleiner Teil des riesigen Hafens für Kreuzfahrtschiffe.

Einige der Läufer waren sicherlich auch auf diesem Wege nach Venedig angereist.

Und noch ein Kilometer geschafft. Die Nervosität auf das große Finale stieg immer weiter an.

Immer noch kein Wasser zu sehen. Dafür noch mehr Häuser im Hafen.

Und als man dann endlich am Wasser war, dann war da ein hoher Zaun dazwischen.

In Venedig weiß man ganz offenbar, wie man die Spannung auf die Spitze treibt.

Aus der Ausschreibung wußte ich, daß dieser letzte Verpflegungsstand kurz vor dem Anfang dessen lag, was ich noch während des Laufes Finale Grande tauften würde.

Aber vorher noch etwas Wasser. Ganz clever: hier gab es keine Flaschen mehr, die man mitnehmen und dann in einem der Kanäle hätte entsorgen können.

Okay. Die Wasserreserven aufgefüllt, Der Akku der Kamera gewechselt. Dann konnte es ja losgehen.

Noch 3,5 Kilometer bis ins Ziel.