Wir erreichten nun Oeiras. Für eine Weile ging es nun auch etwas abseits der Küste weiter.

Der Strand zur Rechten ist der Praia de Santo Amaro de Oeiras.

Hier hatten wir zum ersten Mal Blick auf den Fluß Tejo, der etwas weiter westlich in den Atlantik mündet.

Im Grunde war ich immer wieder  mehr mit Fotos als mit Laufen beschäftigt.

Nun ist ja fast jede Art von Abwechslung gern gesehen, aber wie würde sich das auf die Kondition auswirken?

Zudem blieb ich auch noch öfter mal stehen, um noch mehr Fotos zu machen.

1:24:14 Stunden nach 15 Kilometern. Daß ich trotz der Pausen die dritten fünf Kilometer in 27:51 Minuten zurückgelegt hatte, war im Grunde ja gut, bedeutete aber auch, daß ich rein netto noch schneller unterwegs war. War das zu schnell?

Irgendwann würde sich das zeigen. Spätestens im Ziel.

Die Beiden im Bild links in Schwarz blieben für etliche Kilometer in meiner Nähe.

Am Praia de Paço de Arcos war erstmals die große Ponte 25 de Abril zu sehen. Die war aber noch gut zehn Kilometer entfernt.

Hübsches Türmchen.

Einen besonderen Zweck habe ich dem Türmchen nicht zuordnen können.

Ich hatte 100 Meter darüber nachgedacht, ob ich wirklich auf dem erhöhten Streifen in der Mitte laufen sollte, aber die Chance auf eine bessere Aussicht konnte ich mir trotz des Risikos nicht entgehen lassen.

Weiter ging es durch Paço de Arcos.

Drei Zuschauer. Immerhin.

Für Zuschauer war es nicht so einfach. Wir liefen ja nie durch die Stadt, sondern immer auf der abgesperrten Küstenautobahn.

Schöner Blick über den Fluß Tejo bis weit nach Lissabon hinein zur Ponte 25 de Abril.

Der nächste Ort auf der Reise nach Lissabon war Caxais.

Die Estação de Caxias, also der Bahnhof, lag direkt gegenüber vom Strand.

Fehlte allerdings eine Brücke über die Straße.

Eine Weile dachte ich, wir würden da die Steigung laufen müssen, aber dann blieben wir doch unten am Fluß.

Links der Leuchtturm Farol des Caxais und rechts die allgegenwärtige Ponte 25 de Abril.

Anderthalb Kilometer ging es auf Beton direkt am Fluß entlang. Dazu wohl alle Fahnen der Länder aller teilnehmenden Läufer.

Polen war auch dabei.

Und Schweden.

Und dann waren es schon 20 Kilometer und 1:51:33 Stunden auf der Uhr. Nur 27:19 Minuten für die vierten fünf Kilometer. Fast zwei Minuten unter der Vier-Stunden-Durchgangszeit.

Kurz vor dem Praia da Cruz Quebrada, ging es nach links vom Fluß weg.

Nun machten wir ein kurzes Stück durch Cruz Quebrada.

Und schon waren wir wieder auf der Küstenautobahn, liefen über den Rio Jamor.

Grüße aus der Ukraine.

Haus mit Balkon und Blick auf das Wasser. Dazu die Autobahn vor der Tür uns regelmäßig die ratternden Züge der Bahn vin und nach Cascais. Ein zweifelhaftes Vergnügen.

Dann 1:57:33 Stunden beim Halbmarathon. Es lief alles gut. Keine Schmerzen im Bein wie noch in der Woche zuvor in Budapest und auch die Erkältung war nicht zu spüren.

Mit dem Zeitpuffer im Rücken konnte ich die zweite Hälfte beruhigt und locker angehen.

Keinen Blick für den Turm? Doch, hatte ich vorher. Der heißt Alameda Hermano Patrone.

Nun erreichten wir Algés.

Erstmals war nun der Cais do Sodré ausgeschildert. Da war ich morgens mit dem Zug nach Cascais gestartet. Da lag allerdings nicht das Ziel, aber so Kilometer 30,5.

Und immer noch gab es das Wasser in Flaschen. Naja... nun konnte man auch mal einen halben Liter nutzen. Zur Hälfte trinken und den Rest über den Kopf.

Die Brücke gehört zur Circular Regional Interior de Lisboa. Hier startet die A36 Richtung Aeroporto de Lisboa.

Und damit hatten wir das Stadtgebiet von Lissabon erreicht. Auf irgendein Hinweisschild wurde aber verzichtet.

In Lissabon erreichten wir den Stadtteil Belém.

Und es dauerte auch nicht lange und der berühmte Turm Torre de Belém tauchte auf.

Außerdem gab es hier sehr interessante Brückenbauten zu bewundern.

Im Hintergrund das Monumento Combatentes Ultramar (das Übersee-Kämpfer-Denkmal).

Und bald danach dann auch der Torre de Belém in ganzer Pracht.

Weiter ging die Reise durch Belém, wo es noch viel mehr zu bestaunen gab.

Rechts das Padrão dos Descobrimentos (das Denkmal der Entdecker).

52 Meter hoch zeigt es 33 bedeutende Entdecker der Seefahrt des 15. und 16. Jahrhunderts. Natürlich alles portugiesische.

Hier im Hintergrund das Centro Cultural de Belém, also das Kulturzentrum.

Links im Hintergrund zu sehen das Museu Nacional de Arqueologia (zu Deutsch das Nationalmuseum für Archäologie) und rechts das Mosteiro dos Jerónimos (Hieronymus-Kloster), leider in Teilen verdeckt durch ein Baugerüst.

Und eine Sehenswürdigkeit speziell für Läufer: das nächste Kilometerschild.

2:19:13 Stunden auf der Uhr. Machte 27:40 Minuten für die fünften fünf Kilometer. Es lief weiterhin alles gut und ohne Probleme.

Nun ging es vorbei am Praça Afonso de Albuquerque mit dem Denkmal von eben diesem sowie in Teilen zu sehen dem Palácio Nacional de Belém (Nationalpalast) weiter im Hintergrund.

Das nächste Highlight der Strecke kündigte sich ja schon seit zehn Kilometern an: die Ponte 25 de Abril.

3,2 Kilometer lang ist die Brücke, davon entfallen 2278 Meter auf den Teil der Hängebrücke über den Fluß Tejo. 1966 eröffnet ist sie immer noch die zweitlängste Hängebrücke mit Straßen- und Eisenbahnebene (Stand 2015).

Leider darf man nicht zu Fuß über die Brücke. Einzige Chance: der Halbmarathon im März. Also nicht der an den Marathon gekoppelte. Wobei der auf der anderen Lissabonner Riesenbrücke, der Ponte Vasco da Gama, startet. Uns Marathonies ist keine Brücke gegönnt.

Die Höhenmeter hätte ich doch nur zu gerne in Kauf genommen.

Nun ging es durch den Stadtteil Alcantara-Mar.

Brücken scheint man in Lissabon zu mögen.

Kurz vor dem Bahnhof von Alcantara-Mar der nächste Verpflegungsstand.

Linke Seite das Tribunal Marítimo de Lisboa, also der Seegerichtshof.

Der Vorteil von vielen Sehenswürdigkeiten an der Strecke ist es, daß die Zeit und somit die Kilometer schneller verfliegen. Der Nachteil (für mich) sind die vielen Fotos, die ja auch immer etwas Kraft kosten.

Nun waren schon mehr als zwei Drittel geschafft.

Mit 27:56 Minuten waren auch die sechsten fünf Kilometer schneller als der für eine Vier-Stunden-Zeit benötigte Schnitt. 2:47:09 Stunden insgesamt waren fast drei Minuten unter der erforderlichen Zeit.

Aber wie es oft so ist: wenn es richtig gut läuft, dann kommen die Probleme aus ganz unerwarteter Richtung.

Am Verpflegungsstand holte ich mir eine Flasche Wasser ab, trank etwas...

... machte schnell ein Fotos vom Mercado da Ribeira (ein Supermarkt)...

... und wurde dabei vom Vier-Stunden-Zeitläufer überholt.

Das machte mich irgendwie nervös. Der war doch viel zu schnell unterwegs. Daß ich mich verrechnet haben könnte, durfte ich in meinem 156. Marathon sicherlich ausschließen.

Ziemlich genau fünf Stunden vorher war ich schon einmal hier gewesen und hatte den Zug in Richtung Cascais genommen.

Im Ziel war ich aber noch nicht. Gut 11,7 Kilometer Lissabon lagen noch vor mir.