Während das sonstige Zentrum des Marathons im Hafen von Sliema lag, gab es die Startunterlagen im offiziellen Marathon-Hotel im Nachbarort.

Nun ja... liegt ja alles noch in Wanderdistanz.

Die Idee, mir schnell mal die Startunterlagen zu holen, konnte ich allerdings gleich vergessen. Die Idee hatten schon etliche Leute vor mir.

Unglücklicher Weise ging es aber auch nicht schnell voran, so daß man sich schon fragen durfte, wie man die ganzen Läufer in nur 150 Minuten bedienen wollte. Länger war nämlich die Öffnungszeit nicht.

Insgesamt war an drei Tagen zusammen acht und eine halbe Stunde offen.

Da half es auch nicht, daß regelmäßig die Security kam und die Schlange neu formierte.

Am Ende bekam ich dann aber meine Unterlagen. Aber nicht die Wartezeit zurück.

Wer jetzt noch kam konnte auch gleich wieder gehen.

Ob das immer schon so chaotisch war? Vodafone ist ja erst seit 2014 der Hauptsponsor.

Malta im strömenden Regen einen Tag vor dem Marathon. Aber das Ziel war schon aufgebaut.

Da würde ich also am Folgetag rauskommen wollen. Dann hoffentlich bei besserem Wetter.

Nach dem Desaster von Médoc 2014 hatte ich ja etwas Angst, auch hier könnte es Probleme mit der Ernährung geben. Aber mein Hotel lag genau neben einer Piazzaria, McDonalds und Burger King und um die Ecke war ein unterirdischer und sage und schreibe dreistöckiger (!!) Supermarkt.

Was die Laufverpflegung anging setzte ich dann aber lieber aud Pasta als auf Fastfood. Also holte ich mir Nudelsalate und Pute vom Supermarkt.

Wirklich lecker war das zwar nicht, aber schon besser als der Salat in Florenz 2013.

Nicht nur, daß mein Hotel nur 20 Meter vom Ziel entfernt lag, es waren auch nur 50 Meter bis zu den Bussen Richtung Start und am Marathonmorgen gab es statt ab 7.30 Uhr schon ab 5.00 Uhr Frühstück.

Warum die Zimmerpreise dennoch so unglaublich niedrig waren, konnte ich nicht begreifen. Aber fand ich gut.

Der Morgen begann sehr stürmisch. Das hatte man schon beim Frühstück im achten Stock des Hotels gemerkt.

Aber immerhin war es trocken. Da hatte der Wetterbericht durchaus böseres vorausgesagt.

Blick über den Hafen rüber nach Valetta.

Dann stellte ich mich aber doch lieber mal bei der schnell wachsenden Warteschlage an. Man wußte ja nie, wie schnell sich die abbauen würde.

Nach den Erfahrungen der Startnummernausgabe war ich vorsichtig geworden.

Dann ging es aber doch relativ schnell. Nur vier Busse und schon saß ich mit drin. Ab ging es nach Mdina.

Es waren 12,5 Kilometer mit dem Bus. Malta ist ja insgesamt nicht sehr groß. Die ganze Insel würde in Hamburg hinein passen.

Und so stand ich da auf dem Spielplatz und fror im scharfen Wind.

Aber bevor ich ganz erfror machte ich noch einen kurzen Spaziergang hinein nach Mdina.

Dort war es zwar auch nicht wärmer, aber der Wind war nicht so heftig.

Das Mdina-Sightseeing fand ein rasches Ende als ich merkte, daß ich mal dringend auf Toilette sollte.

Obwohl eigentlich nichts mehr hätte da sein sollen hatte ich Durchfall. Das alleine wäre ja noch nicht so schlimm, aber dazu noch Magenschmerzen und kein Toilettenpapier war dann doch eher nicht so toll... gelinde formuliert.

Am Ende war dann der als Kleiderbeutel dienende Müllsack deutlich kleiner und ich hatte zumindest ein Teilproblem gelöst.

Das war kein so schöner Beginn. Durchfall vor dem Lauf kenne ich ja, aber nicht noch gepaart mit Magenschmerzen.

Aber das Wetter sah doch gut aus und ich war nicht nach Malta gereist, um am Start aufzugeben.

Auch wenn es nun noch kälter wurde mußte ich meine Sachen irgendwann mal abgeben.

Irgendwie verbinde ich den Süden ja immer mit Wärme und so erzählt mir das auch jeder, der es für verrückt hält, nach Skandinavien zu fahren, aber von Wärme konnte ich nur träumen.

Wie üblich fanden sich von den laut angepriesenen über 4000 Teilnehmern nur 645 am Marathon-Start an. Der Rest würde dann zum Halbmarathon um 9.15 Uhr hier stehen.

Viele Läufer aus Italien und Spanien waren zu finden. Insgesamt ein sehr internationales Feld.

Nun durfte es ruhig mal losgehen. Trotz der Sonne war es bei 10°C im Wind doch sehr kalt.

Meist ziehe ich ja eher zu viele Sachen an, aber hier wollte ich ja unbedingt in kurzer Hose laufen.

Da muß man halt frieren.