2. Freihafenelbbrücken Marathon
2. Blue Port Marathon
01. August 2014

Nur zwei Tage nach dem sehr anstrengenden und ziemlich wuseligen Marathon an den Landungsbrücken traf man
sich auf der Freihafenelbbrücke wieder. Die Brücke wurde 1916/1917 erbaut und 1926 erweitert. Einschließlich der
Auffahrten ist die Brücke 471 Meter lang. Der reine Teil über dem Wasser aber kürzer.

In der ersten Ausschreibung war von 44 Runden zu je 942 Metern die Rede. Das wurde dann auf 45 Runden korrigiert
und am Ende liefen wir 50 Runden zu jeweils 850,6 Metern. Egal, Hauptsache Marathon.

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Freihafenelbbrücke
15.58 Uhr

Mitten im Hafen findet man die Freihafenelbbrücke. Den Freihafen gibt es zwar nicht mehr, aber die Brücke steht natürlich noch.

Freihafenelbbrücke

Darunter fließt die Norderelbe in Richtung Landungsbrücken und St. Pauli.

Freihafenelbbrücke

Neben der Brücke wird auf der Nordseite die HafenCity gebaut. In ein paar Jahren werden die Gebäude wohl bis an die Brücke heran stehen. Dann wird hier irgendwo auch eine U-Bahn-Haltestelle der Linie U4 entstehen, womit das Erreichen der Brücke deutlich einfacher werden wird.

Freihafenelbbrücke

Wie in der Einleitung erwähnt gab es in Bezug auf die Länge der Brücke und damit auch die Länge der Strecke gewisse Unstimmigkeiten. Also wurde schnell noch einmal gemessen. 

Freihafenelbbrücke

425,30 Meter. Hin und zurück somit je Runde 850,6 Meter, macht bei 50 Runden 42,53 Kilometer. Paßt doch.

Freihafenelbbrücke

Wie üblich ein prall gefüllter Verpflegungsstand. Das war bei 28°C auch erforderlich.  

Freihafenelbbrücke

Start und Ziel und Wendepunkt war dieses auf den Gehweg gesprühte Zeichen. Das war ja kaum mißverständlich.

Freihafenelbbrücke

19 Läufer nahmen an diesem Marathon teil. Zum Start hatten es nicht ganz alle pünktlich geschafft, aber für ein schönes Startfoto reichte es.

Foto: Christian

Freihafenelbbrücke
16.18 Uhr

Ein letzter Blick auf die Uhr und dann konnte es losgehen.

Runde 1
16.18 Uhr / Km 0,01

Und los ging es. Ich setzte mich gleich zu Beginn mal an die Spitze, wurde aber nach ein paar Metern von Kirsten und Ole überholt wurde. Egal, also lief ich den Beiden hinterher.

Runde 1
16.21 Uhr / Km 0,45

Die erste von insgesamt 100 Brückenquerungen hatten wir hinter uns. Kirsten und Ole vorne weg, ich hinterher und der Rest noch eng zusammen.

Runde 1
16.23 Uhr / Km 0,85

Runde 1 in 4:45 Minuten. Das war drei Sekunden schneller als der notwendige Schnitt für eine Vier-Stunden-Zielzeit. Kein Wunder also, daß ich den Beiden auf den Fersen blieb. Das war genau das von mir anvisierte Tempo.

Runde 2
16.26 Uhr / Km 1,4

Viel Stahl und Beton. So baute man während des ersten Weltkrieges Brücken. Sah trotzdem spektakulär aus.

Runde 3
16.31 Uhr / Km 2,3

Nach den Menschenmassen an den Landungsbrücken zwei Tage zuvor war die Leere auf der Brücke geradezu eine Wonne.

Einzige Haken: wenn ich auf der Geländeseite lief, durfte ich nicht runter ins Wasser sehen, dann wurde mir schwindelig.

Runde 6
16.44 Uhr / Km 4,7

Ein wenig ließ ich den Kontakt zur Spitze dann abreißen. Die Beiden waren zu schnell. Ich blieb lieber im Bereich von 4:40 Minuten je Runde.

Foto: Christian

Runde 9
16.57 Uhr / Km 7,1

Christian ermahnte mich schon in der dritten Runde, ich solle doch dranbleiben. Aber ich meinte nur, daß der Marathon aus 50 Runden bestünde und man nicht alles in die ersten Runden werfen müsse.

Runde 10
17.04 Uhr / Km 8,3

Nun kam wieder etwas mir sehr bekanntes. Erst legte ich eine schnelle Pinkelpause ein und dann legte ich etwas Tempo zu und holte den verlorenen Anschluß langsam wieder auf.

Runde 13
17.16 Uhr / Km 10,2

Nach drei Runden hatte ich Kirsten und Ole eingeholt und zog dann auch vorbei.

Runde 13
17.17 Uhr / Km 10,4

So weit, so gut. Allerdings zog ich nun keinesfalls sanft davon, sondern sprengte vielmehr das seit Beginn zusammen laufende Duo.

Runde 15
17.27 Uhr / Km 12,4

Nun hatte ich mit Ole einen Schatten direkt hinter mir. Das ging sechs Runden so, in denen wir beide uns in jeweils unter 4:30 Minuten um die Runden jagten. Bei der Hitze war das nun definitiv zu schnell.

Runde 19
17.44 Uhr / Km 15,5

Nach der 18. Runde ließ ich Ole dann ziehen und hielt mich am Verpflegungsstand eine Weile mit Trinken auf. Das hatte ich bis dahin ziemlich vernachlässigt.

Foto: Christian

Runde 22
18.01 Uhr / Km 18,5

Die Vorentscheidung in diesem Marathon kam dann schneller als zu erwarten war.

 

Runde 23
18.03 Uhr / Km 18,9

Anfang der 23. Runde zog ich an Ole wieder vorbei und ging wieder in Führung.

Runde 24
18.10 Uhr / Km 20,1

Meine Rundenzeiten pendelten jetzt immer zwischen 4:42 und 4:56 Minuten pro Runde. Das Trinken spätestens jede dritte Runde war notwendig. Ich hatte eigentlich immer Durst, mein Magen konnte allerdings nicht so viel vertragen.

Runde 25
18.14 Uhr / Km 20,6

Nur zwei Runden nachdem ich die Führung übernommen hatte, überrundete ich Ole zum ersten Mal.

Runde 25
18.16 Uhr / Km 21,1

Nun hatte ich etwas mehr als eine Runde Vorsprung vor Ole (jetzt Dritter) und eine Zwei-Drittel-Runde Vorsprung vor Kirsten, der ich allerdings auch immer näher kam.

Das sah gut aus für mich.

Foto: Christian

Runde 25
18.17 Uhr / Km 21,2

Aber bis ins Ziel war es noch weit. Jetzt war ich erst beim Halbmarathon. Bei 1:58:49 Stunden ging es in die zweite Hälfte.

Runde 28
18.29 Uhr / Km 23,5

Nun hatte ich niemanden mehr zum Jagen und ernsthaft gejagt wurde ich auch nicht mehr. Da fehlte nun ein Teil des bisher erlebten Antriebs. Das machte die Aufgabe der letzten noch 22 Runden nicht einfacher. 

Runde 28
18.30 Uhr / Km 23,6

Nun machte sich auch die Hitze noch mehr bemerkbar. Was für eine bekloppte Idee, bei den Temperaturen wie auf dem Präsentierteller in der Sonne zu laufen.

Runde 29
18.34 Uhr / Km 24,3

Aber Aufgaben war natürlich keine Alternative.

Derweil hatte ich dann auch Kirsten eingeholt und kurz danach überrundet. Bei einer Rundenlänge von 850,6 Meter war das auf die Marathon-Distanz aber nicht so sehr viel.

Runde 35
19.00 Uhr / Km 29,0

Der Verpflegungsstand war zwar genauso prall gefüllt wie an den Landungsbrücken zwei Tage zuvor. Nur gab es hier keinen Florian, der die Becher auffüllte. Das mußte man nun selbst machen.

An den Landungsbrücken griff man zu der in der Sonne heiß gewordenen Cola, weil das schneller ging, als selbst Tee aus der Thermokiste zu schöpfen. Hier ging das selbst Schöpfen schneller als sich Cola einzuschenken. Dazu kam, daß die Cola wieder sehr heiß war, der Tee recht kühl.

Runde 36
19.08 Uhr / Km 30,3

Meine Rundenzeiten lagen nun bei 4:30 bis 5:11 Minuten. Was für ein Hin und Her. Zum Teil lag das allerdings auch an den Trinkpausen. Aber auch sonst war es nicht leicht, das Tempo zu halten.

Runde 38
19.17 Uhr / Km 31,9

Und wieder einmal erreichte ich die südliche Wendemarke. Drei Viertel des Marathons waren geschafft. 2:58:35 Stunden. Das dritte Viertel war ein kleines wenig schneller als eine Stunde. So könnte ich unter der Vier-Stunden-Marke bleiben. Aber würde ich das noch eine Stunde überleben?

Runde 40
19.26 Uhr / Km 33,5

Unter fünf Minuten pro Runde sollte ich jetzt bleiben. Das klappte mal, mal nicht. So kam ich Runde für Runde dem Ziel näher. Und die Chance auf eine Zeit unter vier Stunden blieb auch erhalten.

Runde 42
19.34 Uhr / Km 34,9

Wie an den Landungsbrücken hatte ich auch diesmal wieder kaltes Wasser dabei. Schon in Runde 25 hatte ich das erste Mal zur Abkühlung gegriffen. Das hätte ich gerne viel öfter getan, aber zum Einen hatte ich nur 3,75 Liter dabei und zum Anderen wäre mir irgendwann zu viel Wasser in die Schuhe gelaufen.

Runde 46
19.53 Uhr / Km 38,3

Die Abkühlung nahm ich am Ende immer mit. Da der Verpflegungsstand 50 Meter vom nördlichen Wendepunkt entfernt stand, holte ich mir kurz vor Rundenende eine Flasche aus der Tasche, lief damit um den Wendepunkt und packte die Flasche dann wieder zurück. Das sparte etwas Zeit und ich mußte nicht so lange auf einer Stelle stehen. Das macht das Weiterlaufen immer so schwierig.

Runde 46
19.56 Uhr / Km 38,8

Die letzten Runden fühlten sich endlos an. Die Beine waren schwer und das Hals trocken. Die Abkühlung half auch nur immer ein paar Meter. Danach war gefühlt wieder alles wie zuvor. Vermutlich wäre der Lauf ohne die Abkühlungen zwischendurch aber dennoch schwerer geworden.

Runde 47
19.59 Uhr / Km 39,3

Allmählich ging die Sonne in Richtung Horizont. Bis zum Sonnenuntergang war es zwar noch mehr als eine Stunde hin, aber die schwindende Kraft machte sich bemerkbar. Dem entgegen stand die natürlich die schwindende Kraft.

Runde 48
20.05 Uhr / Km 40,3

Nur noch zweieinhalb Runden und es sah sehr danach aus, als würde ich mir die Zeit gut genug eingeteilt hätte. Das lief recht sicher unter vier Stunden.

Runde 49
20.10 Uhr / Km 41,1

Aber schwer der Lauf in der Zwischenzeit auch wurde, irgendwann ging auch das zu Ende.

Runde 49
20.10 Uhr / Km 41,2

Kirsten hatte ich inzwischen ein zweites Mal überrundet. Ole hingegen hatte sich wieder berappelt und zog kurz vor dem Ende sogar an mir vorbei. Er hatte allerdings immer noch fünf Runden Rückstand.

Runde 49
20.10 Uhr / Km 41,2

Mir fehlte es an der Kraft, da gegen zu halten. Die Beine wollten nicht mehr.

Runde 50
20.14 Uhr / Km 41,7

Die letzte Runde. Das wurde auch Zeit. Die Runden 45 bis 49 lief ich alle sehr nahe an 5:00 Minuten. Für die letzte Runde hatte ich nun 5:14 Minuten bis zur Vier-Stunden-Marke. Das war doch machbar.

Runde 50
20.14 Uhr / Km 41,8

Ich jedenfalls war optimistisch, auch diesen Lauf unter vier Stunden nach Hause zu laufen.

Über den Sinn und Unsinn dieser Idee hatte ich schon des Öfteren philosophiert. Ich kann es einfach nicht sein lassen.

Runde 50
20.16 Uhr / Km 42,2

Die südliche Wendemarke hatte ich ein letzten Mal umrundet und nun ging es zum 100. und letzten Male über die Freihafenelbbrücke.

Runde 50
20.16 Uhr / Km 42,2

Ein Marathon-Finish vor dem Hafenpanorama.

Runde 50
20.18 Uhr / Km 42,45

Jetzt nur noch die paar Meter hinter der Brücke und dann war es geschafft.

Runde 50
20.18 Uhr / Km 42,52

Etwas unspektakulär, aber das war nicht so wichtig. Die Hauptsache war doch, daß ich es wieder einmal lebend bis ins Ziel geschafft hatte.

Finish
20.26 Uhr / Km 42,53

Nach dem Zieldurchlauf mußte ich erst einmal Trinken und Abkühlen. Dabei ging knapp drei Liter dahin. Und davon nicht einmal die Hälfte über den Kopf. Erst danach hatte ich die Kraft, nach der Medaille zu suchen.

3:59:26 Stunden und Platz 1. Was könnte ich mir mehr wünschen?

Ja, ok... meine Tochter war mal wieder nicht dabei, aber das ist ein ganz anderes Thema.

Freihafenelbbrücke
20.55 Uhr

Meine zweite Medaille binnen zwei Tagen. Und obwohl beide Marathons sehr heiß und vor allem der Lauf über die Landungsbrücken sehr schwer war, hatte ich beide Läufe unter vier Stunden beendet. Über mangelnde Kondition oder mangelnden Willen konnte ich mich wahrlich nicht beklagen.

Freihafenelbbrücke
20.58 Uhr

Sonnenuntergang hinter dem Turm der St. Katharinen Kirche.

Freihafenelbbrücke
21.33 Uhr

Ich blieb noch auf der Brücke. Abgesehen davon, daß noch zwei Feuerwerke angekündigt waren, wartete ich auf ein paar schöne Fotos im Dunkeln.

Freihafenelbbrücke
21.33 Uhr

Aber es wurde und wurde nicht dunkel. Oh, ich hasse diese Sommerzeit. So ziemlich die dämlichste Erfindung.

Freihafenelbbrücke
21.45 Uhr

Blaues Licht in der Cola. Blue Port mal anders.

Freihafenelbbrücke
21.51 Uhr

Ich hätte nach meinem Finish locker noch anderthalb Stunden schlafen können, ehe es dunkel wurde.

Freihafenelbbrücke
22.13 Uhr

Sechs Läufer waren noch auf der Brücke unterwegs, als der Blue Port so langsam wirklich Blau wurde.

Norderelbe mit den Gebäuden der Unilever Deutschland GmbH und der Elbphilharmonie.
22.14 Uhr
Freihafenelbbrücke
22.21 Uhr
Freihafenelbbrücke
22.36 Uhr
Freihafenelbbrücke
22.39 Uhr

Ich hatte zu den Feuerwerken mit mehr Zuschauern auf der Brücke gerechnet.

Norderelbe von der Freihafenelbbrücke
22.39 Uhr

Die Feuerwerke waren zwar relativ weit weg, aber es gab nicht viele Ort, von denen man beide Feuerwerke sehen konnte.

Hamburger DOM-Feuerwerk
Über dem Heiligengeistfeld. Von der Freihafenelbbrücke gesehen hinter den Türmen der St. Katharinen Kirche
(mit Licht) und des Mahnmals St. Nikolai (rechts daneben).
22.40 bis 22.47 Uhr

Mehr Fotos vom Feuerwerk

MSC Kreuzfahrten Feuerwerk
Über dem Hamburger Hafen. Von der Freihafenelbbrücke über die Norderelbe gesehen. Links parkende Schiffe, rechts zunächst das Gebäude der Unilever Deutschland GmbH und ganz rechts die Elbphilharmonie.
22.48 bis 22.58 Uhr

Mehr Fotos vom Feuerwerk

Freihafenelbbrücke
23.05 Uhr

Nun war ich so lange hier, da konnte ich auch warten, bis alle Läufer im Ziel waren und beim Abbau helfen.

Freihafenelbbrücke mit der Norderelbe und dem Hafen-Panorama
23.07 Uhr
Freihafenelbbrücke
23.13 Uhr

Christian mit Begleitung in seiner letzten Runde. Knapp sieben Stunden nach dem Start war der Marathon beendet.

Freihafenelbbrücke
23.14 Uhr

Schön Blau und doch so einsam.

Freihafenelbbrücke
23.48 Uhr

Den Abend beendete ich dann mit einem Spaziergang durch den Hafen bis zur U-Bahn-Station Landungsbrücken. Ich wollte mir den Blue Port nicht entgehen lassen.

Freihafenelbbrücke mit der Norderelbe
02. August 2014
00.01 Uhr

Fotos Blue Port Hamburg 2014

Zwei Marathons binnen drei Tagen hatte also auch geklappt. Einfach war es nicht, aber die Schwierigkeiten lagen weniger
in mangelnder Kondition als vielmehr an den alles andere als leichten Lauf-Bedingungen. Nun könnte ich theoretisch noch
viel mehr und noch viel öfter laufen. Aber noch mehr übertreiben als ohnehin schon sollte ich es besser nicht.

Aber gut zu wissen, daß wenn es mal wieder zwei schöne Marathons in kurzem Abstand geben sollte, ich mich nicht zwingend
für nur einen entscheiden muß.

        
Vor dem Lauf, 15.54 Uhr   Nach dem Lauf, 20.28 Uhr

Infos zum Marathon gibt es hier:
http://teichwiesen.myblog.de/


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