Da auch der 2014'er Familien-Urlaub in Wrocław durch grausame Hitze zur Höllenqual wurde, war es geradezu ein Geschenk, daß ich nur am frühen Morgen laufen durfte.

Start in Muchobór Mały, einem westlichen Stadtteil von Wrocław um 4.49 Uhr bei noch 17°C.

Bahnübergang auf Polnisch. Und ja, da fahren ab und zu auch Züge.

Als dann allmählich die Sonne aufging, wurde es sofort spürbar wärmer.

Der Weg ist einigermaßen gut zu laufen. Oben auf dem Deich ist die Spur oft so schmal, daß man die Füße voreinander setzen muß, wobei man immer etwas die Beine verdrehen muß.

Außerdem muß man immer gut aufpassen. Es besteht ständig die Gefahr, mit dem Fuß umzuknicken. Das Ausweichen auf Gras ist nicht zu empfehlen, da es dort noch unebener ist.

Wie schön. Anders als noch 2012 kann man inzwischen dem Fluß bis zum Stadion folgen. Das erspart einen ziemlichen Umweg und ist natürlich schöner.

Umgebaut 2012 für die Fußball-Europameisterschaft.

So abends mit den bunten Lichtern während der Euro 2012 sah das Stadion viel eindruckvoller aus.

Ein Stadion und ein Läufer im Sonnenaufgang.

Hier fließt die Ślęza weiter nach Norden Richtung Odra.

Die Ślęza fließt hier immer noch in der Nähe, aber durch die dichte Bewaltung praktisch außer Sichtweite.

Eine Weile läuft man dann blind durch den Wald, in dem es an jeglicher Orientierung fehlt.

Es sei denn, der Wind steht günstig und man hört die Autobahn. 

Schließlich erreicht man die A8 in Richtung Warszawa.

Schöne Brücke über die Oder, aber leider darf man zu Fuß nicht rüber. Überhaupt gibt es in der Umgebung keine Möglichkeit, trockenen Fußes über den Fluß zu kommen.

Überdachter Fußweg. :-)

Nach 9,8 Kilometern erreichte ich dann die Odra.

Bei den vielen Brennnesseln wünsche ich mir kurzzeitig eine lange Laufhose. Das wäre bei den Temperaturen allerdings auch mörderisch gewesen.

Das sieht zwar aus wie eine Brücke und ist in manchem Stadtplan auch als Brücke eingezeichnet, man kommt aber nicht rüber.

Das wäre ja auch zu praktisch, hier auf der anderen Uferseite weiterlaufen zu können. Der sichtbare Fußweg führt auch bis ans andere Ufer.

Aber leider ist hier die Tür abgeschlossen.

Weiter ging es dann durch den dichten Wald. In dem Gewirr von Wegen könnte man sich glatt verlaufen. Aber wenn man sich an die Sonne oder die Odra rechts hält, dann kommt man früher oder später zurück in die Zivilisation.

Bis dahin muß man sich aber erst einmal durchkämpfen. Gerade am frühen morgen bedeutet dies unter anderem Unmengen von Spinnweben.

So lange man nach links durch die Bäume noch die Odra sehen kann, ist man zumindest nicht komplett falsch.

Hier darf man leider auch nicht über die Brücke laufen. Aber da käme man auch nicht wirklich weiter, da auf der anderen Seite ein großes Industriegelände steht.

Unten durch geht der Weg auch nicht allzu lange weiter.

Also die Treppen hinauf. Einsturzgefahr inklusive.

Hübsche Brücke, aber leider ein unschönes Ziel. Wäre doch ein shöner Weg, wenn man hier rüber und dann immer weiter an der Odra laufen könnte.

Half aber alles nichts, es ging weiter durch den Wald. Nun weg von der Odra mit der Hoffnung, bald die Stadt zu finden.

Ein gepflasterter Weg ist immerhin ein Indiz.

Das sah noch nicht so aus, aber nachdem ich aus dem Wald heraus gefunden hatte, ging es auf kurzem Weg zurück in die Stadt.

Schrebergärten im Vordergrund und die Autobahnbrücke in der Ferne. Diese Distanz hatte ich mich durch die Wildnis geschlagen.

Den Park hatte ich bei meinem Lauf vor zwei Jahren nicht gesehen. Oder der ist neu. In Wrocław wird ja generell viel gebaut.

Ein kurzer Schwenk durch die Hochhäuser.

Und wieder etwas neues. Hier wird ein neuer Weg von wo auch immer kommend zur most Milenijny gebaut. Der neue Weg wird dann links führen, aber eigentlich fand ich es hier unter den Bäumen schon schön genug.

Und dann hatte ich die nächste Brücke über die Odra erreicht. Das ist eine von den Brücken, die man auch beim Wrocław-Marathon überlaufen darf (Stand 2014). Und überhaupt darf man hier auch zu Fuß rüber.

Nun ging es an de Straße in Richtung Startort zurück. Die Familie erwartete mich vor 7.00 Uhr zurück.

Inzwischen waren es 23°C. Im Schatten. Den gab es hier aber kaum. Die letzten vier Kilometer waren eine ziemliche Qual.

Ankunft an der Haustür um genau 7.00 Uhr. Brutto war ich 2:11 Stunden unterwegs, die Fotopausen an den Brücken hatte ich aber herausgestoppt.

21,44 Kilometer
2:00:28 Stunden
5:37 Min/Km
288 Fotos