Lauf über den Fimmvörđuháls
3. Von Básar zur Fimmvörđuskáli
26. August 2013

Die Fimmvörđuskáli ist eine Wanderhütte oben auf dem Fimmvörđuháls. Viele Wanderer machen die
Tour von Básar nach Skógar an zwei Tagen und übernachten dann in der Fimmvörđuskáli. Sie liegt
auch ziemlich in der Mitte des Weges. Zwar nicht Quantitativ, aber Qualitativ.

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Básar

Recht optimistisch machte ich mich auf den Weg. Der Regen nervte zwar schon, aber er war auch recht bald wieder vorbei.

Bólhöfuđ

Los ging es über Geröll und Steine, aber immer noch gut laufbar.

Strákagil

Brücke über den Fluß der Strákagil

Strákagil / Blick auf die Krossá
Strákagil
Strákagil / Fálkhöfuđ

Bis hier war alles schön flach, aber hier am Fuße des Fálkhöfuđ ging es dann an die Höhenmeter.

Fálkhöfuđ

Anfangs ging es noch eher gemächlich bergauf.

Fálkhöfuđ

Aber bald danach wurde es doch steiler.

Fálkhöfuđ

Blick auf die Strákagil (links), dahinter Básar, Krossá und Valahnúkur

Fálkhöfuđ
Strákagil
Fálkhöfuđ

Hier wurde der Weg dann schmaler und schlängelte sich am Abhang entlang.

Fálkhöfuđ

Nicht jeder sichtbare Weg führt irgendwohin. Es sei denn. man möchte sich in den Abgrund stürzen.

Fálkhöfuđ
Fálkhöfuđ

Für Leute mit Höhenangst: nicht rechts nach unten sehen.

Fálkhöfuđ

Schön sichtbar der schon von mir gemeisterte Weg.

Fálkhöfuđ

Die letzten steilen Meter hinauf zum Fálkhöfuđ sind mit Seilen gesichert.

Fálkhöfuđ

Blick zurück in die Strákagil mit der Krossá und dem Valahnúkur im Hintergrund.

Strákagil

Blick in die þvergil und auf die Krossá

Kattarhryggur

Übersetzt stehe ich hier vor dem Katzenbuckel. Und so ist es auch. Ein schmaler Weg oben und rechts und links geht es recht steil in die Schluchten Strákagil (rechts) und þvergil (links).

Kattarhryggur

Hier sollte man wahrlich schwindelfrei sein.

Kattarhryggur

Auch hier sind die heiklen Stellen mit Seilen gesichert.

Ok, erfahrene Himalaya-Kletterer werden hier keine Herausforderung finden. Für Flachländer wie mich ist das hier schon durchaus anspruchsvoll.

Kattarhryggur

Rechts die þvergil und dahinter die Krossá

Kattarhryggur / Foldir
Kattarhryggur / Foldir
Kattarhryggur / Foldir

Blick zurück in die Strákagil

Kattarhryggur / Foldir

Wieder Seile. Auch wenn der Anblick auf der einen Seite Sicherheit gibt, er verheißt auch einen eher schwierigen Abschnitt.

Kattarhryggur / Foldir

Blick zurück auf den Kattarhryggur. Dahinter die Krossá und der Valahnúkur.

Kattarhryggur / Foldir

Hier schön zu sehen, wie es vom Kattarhryggur rechts und links abfällt.

Foldir

Stetig ging es bergauf. Hier mal wieder etwas weniger steil.

Foldir

Ein schwacher Regenbogen über der Krossá.

Foldir

Ein bisschen steiler als es aussieht ist es schon.

Foldir

Und immer wieder der tolle Blick rechts und links vom Kurs in die Täler. Wenn es hier mal richtig sonnig ist, das wäre eine Farbenpracht ohnegleichen.

Das war mir aber 1997 auch schon nicht vergönnt.

Foldir

Mal ein flacher und leicht laufbarer Abschnitt.

Foldir

Inzwischen war ich 1:44 Stunden unterwegs.

Heiđarhorn

Der nächste große Absatz lag voraus. Den Weg da rauf konnte man schon von weiten sehen.

Das Wetter da oben konnte man hingegen nicht sehen.

Heiđarhorn

Nun begann das wahre Klettern. Mal stolperte ich hinauf, mal trat ich mir die Steine in die Hacken. Das tat weh, aber es ging weiter.

Heiđarhorn

Verfluchter Regen. Der machte den Weg natürlich noch rutschiger. Aber ich machte einfach weiter. Das ging zwar schon an die Kondition, aber was blieb mir anderes übrig?

Heiđarhorn

Fast genau zwei Stunden war ich bei Km 10 auf den Beinen. Gerechnet von Húsadalur. Bis Skógar lagen noch 19 bis 20 Km vor mir.

Heiđarhorn

Der schwere Part war zwar geschafft, aber noch ging es weiter bergauf.

Morinsheiđi

Die Morinsheiđi liegt auf 834 Metern Höhe und ist ein riesiges Plateau, das aussieht wie planiert. Zum Laufen ist es natürlich perfekt flach.

ABER... hinter dem Absatz hinauf zur Morinsheiđi wartete das Unwetter. Plötzlich stand ich dem Sturm und heftigem Regen entgegen.

Morinsheiđi

Von einem Moment zum nächsten ging eigentlich gar nichts mehr. Gegen den Wind und gegen den Regen war das Vorankommen eine reine Qual.

Morinsheiđi

Es war gar nicht so leicht, den richtigen Weg über die Freifläche zu finden.

Morinsheiđi

Etwas Glück hilft hin und wieder. Der Übergang zum nächsten Abschnitt wurde von einer Wandergruppe markiert.

Heljarkambur

Hier fand ich zunächst nicht einmal den Weg, weil es keine Markierungen gab. Ich war schon fast nach rechts auf dem Weg ins Tal, orientierte mich dann aber an Fußspuren und Spuren von Wanderstöcken! So ging es dann geradeaus über den Kamm.

Heljarkambur

Meine Finger waren durch den kalten und nassen Wind schon kalt und sich hier auf dem rutschigen Weg an den Ketten festzuhalten war schwer und tat mächtig weh.

Mit dem Spaß war es hier schon längst vorbei. Nun machte ich mir allmählich Sorgen, wie das noch weiter gehen sollte.

Brattafönn

Geröll auf Stein und dann bergauf gegen den vorne kommenden Sturm. Das geht so. Man macht einen Schritt nach oben, der Wind drückt einen von oben wieder runter und wenn man keinen wirklich sicheren Halt hat, dann gibt das Geröll unter einem auch nach.

Irgendwie kam ich da hoch. Keine Ahnung mehr, wie mir das gelungen ist.

Gođahraun

Inzwischen war ich bei 1053 Metern Höhe. Fehlten nur noch 47 Meter bis ganz oben. Aber wo waren die? Und wo war ich? Und wo ging es weiter?

Der Fotoapparat war das Einzig, was noch wirklich funktionierte. Auch wenn ich ihn mit den steifen Fingern fast nicht mehr bedienen konnte.

Gođahraun

Die schlechten Bilder sind die Folge von Regen auf der Linse. Ich hatte nichts mehr trocken zum Abwischen. Nun entspricht der Optik aber ziemlich genau dem, was ich da oben auch sah, während mir der Sturm den Regen in die Augen trieb. Ich hangelte mich nur noch von Markierungsstab zu Markierungsstab und war immer froh, wenn ich den nächsten finden konnte.

Gođahraun

Diese Lavafeld entstand erst 2010 beim Ausbruch des Eyjafjallajökull. Ein ziemliches Auf und Ab an Weg zog sich durch die endlose Lavawüste.

Gođahraun

Und immer noch ging es bergauf. Naja... jedes Stück bergab "bezahlte" man mit einer weiteren Steigung.

Fimmvörđuháls

Dann kamen auch noch die Schneefeld und die ging es auch noch bergan.

Meine Schnürsenkel bekam ich nicht mehr zu, meine Füße spürte ich nicht mehr und ich fror auch schon bevor der Regen allmählich in Schnee überging...

Fimmvörđuháls

Irgendwo hier war oben. 1100 Meter über Null. Ich sah es nicht. Ich dachte nur noch an eines: Laufen. Und zwar bei jeder Gelegenheit. Entweder es ging bergauf oder ich lief. Nur so hatte ich eine Chance, so warm wie möglich zu bleiben.

Fimmvörđuskáli

Schließlich erreichte ich die Abzweigung zur Hütte auf dem Fimmvörđuháls. Aber da wollte ich nicht hin. Das klang zwar sinnvoll, aber von dort wäre ich nicht mehr weitergekommen. So um die 15 Kilometer von Skógar entfernt.

Ich mußte weiterlaufen. Laufen. Laufen. Laufen.

2:52 Stunden war ich nun unterwegs. 13,6 Kilometer ab Húsadalur.

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