30. Reykjavíkurmaraþon 2013
24. August 2013

2. Die erste Marathonhälfte

Lækjargata
8.40 Uhr / Km 0,0

Dann kam der Startschuß. Das hatte ja auch eine gefühlte Ewigkeit gedauert. Gerade bei dem naßkühlen Wetter wollte man laufen, um sich warm zu halten.

Lækjargata
8.40 Uhr / Km 0,02

Der Marathon (851 Läufer) und der Halbmarathon (2111 Läufer) wurden gemeinsam gestartet. Dazu gesellten sich Startläufer von 35 Marathon-Staffeln (je vier Läufer).

Lækjargata
8.40 Uhr / Km 0,0

Startnummern mit grünem Grund sind Marathon und mit rot Halbmarathon.

Lækjargata
8.40 Uhr / Km 0,05

Der Anfang war ein wenig wuhlig, aber das ist bei knapp 3000 Startern nicht unüblich.

Fríkirkjuvegur
8.41 Uhr / Km 0,2

Links die Fríkirkjan í Reykjavík, rechts der Stadtsee Tjörnin.

Fríkirkjuvegur
8.42 Uhr / Km 0,3

Hier ist der See etwas besser zu sehen. Aber ich hatte mehr damit zu tun, auf meine Beine und mein wehendes Banner zu achten. Der Wind war doch recht ordentlich.

Skothúsvegur
8.43 Uhr / Km 0,5

Gleich zu Beginn wurde ich von den 4:30-Stunden-Läufern überholt. Uhm...

Skothúsvegur
8.44 Uhr / Km 0,6

So langsam war ich aber nicht unterwegs. Und so sehr konnte ich mich mit dem Tempo gar nicht irren.

Da lag der Irrtum wohl anderswo. Aber das hatte ich zu dem Zeitpunkt immer noch nicht kapiert.

Suđurgata
8.45 Uhr / Km 0,9

Die Rollstuhlfahrer im Feld hatten es schwer. Der Kurs hatte gleich zu Beginn ein paar kleine Steigungen. Bergauf waren die Rollis langsamer als die Läufer, im Flachen schneller. Und das in dem immer noch recht kompakten Feld.

Als Läufer macht man natürlich Platz... wenn man denn dann Platz hat.

Suđurgata
8.49 Uhr / Km 1,5

Es ging nach Süden in Richtung Küste. Für den Moment war es trocken, aber der Wind... typisch isländisches Wetter.

Suđurgata
8.50 Uhr / Km 1,7

Typisch isländisch wäre es aber auch, daß sich das Wetter ständig ändert. Der bekannte Spruch heißt ja: "Wenn Dir das Wetter nicht gefällt, dann warte 15 Minute oder fahre ein paar Kilometer weiter".

Mal abwarten...

Ægisiđa
8.51 Uhr / Km 2,0

Und dann war die Küste erreicht. Das bedeutet vor allem noch mehr Wind. Der kam zwar ganz nett von der Seite, zerrte aber nur noch mehr an meinem Banner. Aber mit Festhalten ging es.

Ægisiđa
8.52 Uhr / Km 2,0

Die 5:00-Stunden-Läufer zogen recht flott an mir vorbei. Das wäre sicher noch etwas schneller über die Bühne gegangen, wenn sich die Ballons nicht verknotet hätten und die beiden Läufer nicht mehr voneinander loskamen.

 

Ægisiđa
8.53 Uhr / Km 2,5

Ok, nun hatte auch ich es kapiert. Die Zahlen standen nicht für Stunden, sondern für Min/Km. Da stand ich am Start also in der Gruppe schneller als 4:10 Min/Km, also unter drei Stunden.

Ægisiđa
8.55 Uhr / Km 2,9

Wie man sieht: Das Banner zieht es nach rechts. Das Zerren am Hals hielt sich aber in Grenzen.

Die Krone hielt problemlos. Zur Sicherung hatte ich noch ein Stirnband eingezogen. Das verrutschte keinen Millimeter mehr.

Nesvegur
9:00 Uhr / Km 3,8

Es ging nun durch einige Wohnviertel Richtung Westspitze Reykjavíks.

Nesvegur
9:02 Uhr / Km 4,0

Nun war der Wind wieder weg. Auch schön. Aber im Grunde war es auch egal. Ich würde laufen egal was um mich herum für Wetter herrschen würde.

Suđurströnd
9:07 Uhr / Km 5,0

26:55 Minuten für die ersten fünf Kilometer. Da machte sich die Euphorie zum 100. Marathon doch bemerkbar.

Lindarbraut
9:09 Uhr / Km 5,4

Und dann der für die erste Runde westlichste Punkt der Strecke erreicht. 31 Kilometer später sollten wir noch einmal in den Westen laufen, dann aber eine etwas längere Schleife drehen.

Aber das war noch drei Stunden hin. Ungefähr...

Norđurströnd
9.13 Uhr / Km 6,0

Und nun ging es auf der Nordseite wieder Richtung Innenstadt Reykjavík.

Norđurströnd
9.15 Uhr / Km 6,3

Es war so grob der Kurs des um 12.15 Uhr startenden 10-Km-Feldes, den wir hier zu Beginn abliefen.

Eiđsgrandi
9.21 Uhr / Km 7,5

Auf den mp3-Player hatte ich mir einen wilden Mix aus isländischen Liedern, aktuellen Hits und Oldies von frühen Marathons geladen. Schon von daher hatte ich gar keine Lust, hier schneller als 3:53 Stunden über den Kurs zu eilen.

Eiđsgrandi
9.25 Uhr / Km 8,3

Zu dem Zeitpunkt, als ich dem Innenstadtbereich von Reykjavík näher kam, war ich allerdings schneller als für 3:53 Stunden unterwegs.

Grandagarđur
9.30 Uhr / Km 9,2

Aber es war a noch früh im Rennen. Und was wußte ich, was da noch alles kommen würde.

Tryggvagata
9.32 Uhr / Km 9,6

Weiter ging es nun am Hafen vorbei.

Tryggvagata
9.34 Uhr / Km 9,9
Tryggvagata
9.34 Uhr / Km 10,0

53:28 Minuten bei Km 10. Das war Kurs um die 3:46 Stunden. Bei 26:33 Minuten auf den Kilometern 5 bis 10.

Geirsgata
9.35 Uhr / Km 10,1

Vorne rechts läuft man auf die Lækjargata und damit auf die Zielgerade ein. Bis dahin waren es aber noch ein paar Kilometer. Nun kam erst noch eine lange Runde um die Stadt herum.

Das Gebäude voraus auf dem Hügel ist Hæstiréttur, Islands oberstes Gericht.

Kalkofnsvegur
9.37 Uhr / Km 10,5

Links die Harpa, das im Jahr 2011 eröffnete Opern- und Konzerthaus und Reykjavíks neuer Stolz.

Kalkofnsvegur
9.37 Uhr / Km 10,5

Es gab einige Plätze mit Musik entlang der Strecke. Das entschädigte ein wenig dafür, daß bei dem Wetter recht wenige Leute an der Strecke standen.

Kalkofnsvegur
9.38 Uhr / Km 10,7

Auch eine sehenswerte Verkleidung. Das war aber kein Läufer.

Sæbraut
9.40 Uhr / Km 11,0

Das stilistische Metallschiff links der Strecke ist die Skulptur "Sólfar", was übersetzt "Sonnenfahrt" bedeutet.

Sæbraut
9.41 Uhr / Km 11,2

Es ging nun im weiten Bogen die Küstenlinie entlang. Unter anderem dort links am Wasser war ich am Vortag eine Trainingsrunde gelaufen.

Sæbraut
9.42 Uhr / Km 11,4

Der Weg dort ist der Sculpture & Shore Walk. Sonderlich viele Skulpturen stehen da aber nicht. Aber schön zu laufen ist er.

Sæbraut
9.43 Uhr / Km 11,6

Im Hintergrund die Skyline von Reykjavík. Da hat sich seit meinem 1997er Besuch viel getan.

Sæbraut
9.43 Uhr / Km 11,7

Auf der Gegenseite rennt der Führende des Halb-marathons Richtung Ziel.

Der Marathonkurs führt dort nicht mehr entlang. Die Strecken teilen sich vorher.

Sæbraut
9.44 Uhr / Km 11,8

Hübsche Farb- und Muster-Wahl.

Sæbraut / Höfđi
9.44 Uhr / Km 12,0

Das weiße Haus mit dem grauen Dach ist Höfđi, das Gästehaus der Stadt Reykjavík. Hier fand 1986 das Gipfeltreffen von Ronald Reagan und Michail Gorbatschow statt.

Sæbraut
9.49 Uhr / Km 12,8

Hier in der Ecke gab es auch mal mehr Zuschauer. Ausgerechnet hier, wo ich nicht damit gerechnet hätte. Aber egal.

Und daß ich das Isländisch auf den Bannern und den Schildern nicht lesen konnte... auch egal.

Sæbraut / Shore Walk
9.52 Uhr / Km 13,3

Aus dem Skulpture & Shore Walk wurde inzwischen ein Shore Walk. Das nimmt man auf Island ja ganz genau.

Klettagarđar / Shore Walk
9.53 Uhr / Km 13,5

Weiter ging es nun etwas abseits der Straße durch die Botanik. So kam man dem Wasser ein wenig näher.

Klettagarđar / Shore Walk
9.54 Uhr / Km 13,7

Voraus der Hafen der Viđey Ferry, vom aus die Stadt mit einer kleinen Insel unweit Reykjavíks verbunden wird.

Klettagarđar / Shore Walk
9.55 Uhr / Km 13,9

Und was den Kreuzfahrer dort vorne angeht, es wäre schon verwunderlich, wenn nicht zumindest ein paar der Passagiere hier mitgelaufen wären.

Klettagarđar
9.57 Uhr / Km 14,2

Das Hafen- und Industrie-Gebiet war nicht so sehr spannend, aber auch da muß man wohl durch.

Klettagarđar
10.00 Uhr / Km 14,8

Nervös machte mich schon eher, daß ich seit Km 10 kein Kilometerschilder mehr gesehen hatte. Ich war ohne Frage noch auf dem richtigen Kurs, aber so ein Anhaltspunkt wäre schon nett gewesen. Manchmal spinnt meine Garmin-GPS-Uhr dann doch.

Sundagarđar
10.01 Uhr / Km 15,0

Nun kam eine etwas längere Steigung. Bis dahin war der Kurs ab Km 1 praktisch flach gewesen.

Vatnagarđar
10.01 Uhr / Km 15,0

Aber ich kannte Reykjavík ja schon etwas und hatte daher so etwas erwartet.

Vatnagarđar
10.02 Uhr / Km 15,2

In Ermangelung von Kilometer-Schildern fiel die 15-Km-Zwischenzeit aus. Nach meiner Uhr war ich aber immer noch prima im Rennen und fühlte mich auch noch sehr gut.

Vatnagarđar
10.04 Uhr / Km 15,5

Verpflegung gab es alle fünf Kilometer. Wasser und Iso. Für das Wetter reicht das.

Vatnagarđar
10.06 Uhr / Km 15,9

Vorsicht. Kinder bitte nicht abklatschen. Die haben Bananen in der Hand. Das gibt nur Schweinkram.

Habe ich natürlich nicht ausprobiert. Nur gesehen...

Sæbraut
10.09 Uhr / Km 16,5

Nach der Wende mit einer Steigung am Ende der Vatnagarđar ging es etwas erhöht auf der Sæbraut in der Gegenrichtung weiter. Dabei boten sich ab und an hübsche Blicke über den Hafen und die Läufer hinter mir.

Sæbraut
10.12 Uhr / Km 17,0

Und dann fand ich endlich die Kilometer-"Schilder". Mit waren solche Hütchen mit Nummern schon bei Km 2 bis 5 herum aufgefallen, da gab es aber noch große Schilder "2", "3" usw., auf den Hütchen stand "33", "34" usw., was dann die Markierung für die zweite Runde dort war. Darauf muß man erst einmal kommen.

Und daß, wo ich doch schon Stunden nicht von Min/Km unterscheiden kann. :-)

Sæbraut
10.16 Uhr / Km 17,5

Eine kurze Pinkelpause nahm dann ein wenig das Tempo aus meinem Lauf. Ich wollte es vor lauter Euphorie ja auch nicht zu schnell angehen.

Sæbraut
10.18 Uhr / Km 17,9

Voraus tauchte dann auch wieder die Skyline von Reykjavík auf.

Sæbraut
10.19 Uhr / Km 18,1

Auf der rechten Seite kam das Ende des Feldes. Dort war man etwas mehr als fünf Kilometer zurück. Aber das war noch in der Sollzeit.

Sæbraut
10.21 Uhr / Km 18,5

Kurz danach kam dann die Teilung der Strecken. Die Halbmarathonläufer liefen geradeaus direkt auf das Ziel zu und die Marathonies liefen nach links auf einen größeren Bogen.

Kringlumýrarbraut
10.23 Uhr / Km 18,9

Kaum vom Rest des Feldes getrennt ging es von der Straße auf den Bürgersteig und dann auch gleich einen Hügel hinauf.

Suđurlandsbraut
10.26 Uhr / Km 19,4

Da darf man sich durchaus mal fragen, warum man in Richtung Laugardalur, also LaugarTAL, bergauf laufen muß?

Naja, ich will man nicht so kleinlich sein.

Suđurlandsbraut
10.29 Uhr / Km 19,9

Die Halle mit der weißen Kuppel ist die von Vortag bekannte Laugardalshöll. Dort gab es nämlich die Startnummern.

Suđurlandsbraut
10.29 Uhr / Km 19,9

Wetter: windig. Die Krone sitzt. :-)

Wäre das nicht so ein für mich besonderer Lauf gewesen, vermutlich hätte mich das dunkle und graue Wetter depressiv gemacht.

Suđurlandsbraut
10.29 Uhr / Km 20,0

1:49:00 Stunden genau bei Km 20. 55:32 Minuten für die zweiten zehn Kilometer. Das kam meinem Zeitziel schon recht nahe.

Suđurlandsbraut
10.32 Uhr / Km 20,5

Weiter ging es an den vielen Sportstätten und Parks des Laugardalurs weiter. Die Hauptstraße war schön hinter den Bäumen rechts versteckt.

Laugardalur
10.33 Uhr / Km 20,6

Es folgten dann so 150 Meter unebener Schotter über einen Parkplatz oder was das war. Interessante Abwechslung so nach all dem Asphalt. :-)

Engjavegur / Laugardalur
10.36 Uhr / Km 21,1

Und dann war auch schon Halbmarathon. 1:55:08 Stunden hatte ich auf meiner Uhr.

Jetzt nur noch 21,1 weitere Kilometer bis zum Ende meines 100. Marathon. Da kribbelte es gewaltig in der Magengegend. Dazu auch Gänsehaut. Vorfreude pur.

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