30.
Kopenhagen-Marathon 2009
24. Mai 2009
TEIL 2: Zweite Hälfte des Laufes und Montag
Sonntag, 24. Mai 2009 (Fortsetzung) | |
Sønder
Boulevard Kilometer 23 / 11.30 Uhr Trotz des Regens standen immer noch reichlich Zuschauer an der Strecke. Manche verkrochen sich unter ihren Regenschirmen, andere standen einfach im Regen, aber sie standen da. Mancher der Läufer wäre wohl lieber ins Warme gekommen. |
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Sønder
Boulevard Kilometer 23,5 / 11.32 Uhr Und wieder war einer der Ver- pflegungsstände passiert. So richtig viel zu trinken nahm ich mir nicht. Und auf Essen hatte ich gar keine Lust, obwohl das Obst sehr lecker aussah. Gemein an dieser Ecke waren die dänischen Holperschwellen in der Straße gegen Raser. Die kamen pünktlich alle 100 Meter und ich bin bei jedem Mal ins Stolpern geraten. Da wurden aus den Fart- hindrer schnell Løbhindrer. |
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Sønder
Boulevard Kilometer 24 / 11.36 Uhr Nun legte zunächst "meine" Vor- läuferin (hier ganz links) etwas an Tempo zu, dann legte ich etwas Tempo drauf und dann legte auch der Regen noch einmal mächtig zu. Die Hoffnung, es möge nur ein kurzer Schauer sein, war nun endgültig dahin. |
Dybbelbro Kilometer 24,5 / 11.38 Uhr Die Leute standen noch immer an der Stecke und feuerten uns an. Während meine Kamera immer mehr in Schwierigkeiten kam, machte den Dänen das Wetter nicht so viel aus. Hier ging es über die schon bei Km 18 passierte Brücke wieder zurück Richtung Hafen. |
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Kalvebod
Brygge Kilometer 25 / 11.40 Uhr So ganz klar ist es meinen Fotos nicht mehr zu entnehmen, aber für die Km 20 bis 25 habe ich ziemlich genau 25 Minuten gebraucht. Das war der bisher schnellste Teil des Marathons. Nun ging es für eine kurz Strecke direkt an der Hauptstraße lang. Nicht so schön, aber auch nicht weiter tragisch für die paar Meter. |
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Kalvebod
Brygge Kilometer 26 / 11.44 Uhr Zurück am Wasser (als wenn wir davon nicht schon mehr als genug von allen möglichen Seiten hatten) kamen uns die letzten Läufer des Feldes (so Km 17) entgegen. Unfairer Weise durften wir mit dem Wind laufen und die weiter hinten Laufenden mußten gegen den Wind anlaufen. Gegen den Wind und den Regen. |
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Kalvebod
Brygge / Langebro Kilometer 26 / 11.46 Uhr Nach gut zehn Kilometern durch den Süden Kopenhagens kamen wir zurück zum Start-Ziel-Gebiet. Zwei von drei Schleifen waren gelaufen, die zweite weitgehend geschwommen, aber egal. |
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Vester
Voldgade Kilometer 26,4 / 11.47 Uhr Zurück bei Start und Ziel gab es den nächsten Verpflegungsstand. Der Regen hatte zwar etwas nachgelassen, aber aufhören wollte er nicht. Das war nun auch egal, naß war ich eh schon. |
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Vester
Voldgade Kilometer 26,5 / 11.49 Uhr Nach kurzer Trinkpause ging der Lauf für mich weiter. Nun liefen wir beim Start vorbei. Hier beginnt die dritte Schleife des Marathons. Sie ist nahezu identisch mit der ersten Schleife, nur ganz am Anfang kürzt man den Weg zum Nørreport etwas ab, kommt also kein zweites Mal am Rathaus vorbei. |
Vester
Voldgade Kilometer 26,5 / 11.49 Uhr Nette Idee. Auf einer großen Videoleinwand neben dem Start konnte man sich selbst beim Laufen zusehen. Ich kann mich sehen... natürlich der mit der Kamera in der Hand. :-) |
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Vester
Voldgade Kilometer 26,5 / 11.49 Uhr Kaum das zweite Mal über die Startlinie gelaufen, nahm der Regen wie Fahrt auf. War ja im Prinzip egal, aber wirklich Spaß machte es nicht. |
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Gammeltorv
/ Nytorv Kilometer 27 / 11.52 Uhr Eine bunte Mischung aus echten Marathon-Fans und verzweifelten Touristen säumte die Strecke durch die Kopenhagener Innen- stadt. In der Woche und bei schönem Wetter ist hier auch ohne Marathon deutlich mehr los. |
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Nørreport Kilometer 27,5 / 11.55 Uhr Kurz vor High Noon brach das Unwetter richtig über uns herein. Der Wind wehte (gleich nach dieser Kurve auch noch direkt von vorne) scharf über den Kurs uns der Regen erreichte seinen ulti- mativen Höhepunkt. |
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Nørre
Farimagsgade Kilometer 28,5 / 11.59 Uhr Also mein Kompliment an die Leute bei Olympus. Die bauen wirklich tolle Kameras. Aber hier war nun auch für die Technik Schluß. Die Kamera hielt zwar noch dicht, kriegte aber das Objektiv nicht mehr trocken. Alles andere war sowieso schon mehr als naß. Ach... Kompliment auch an Trekstor für de wohl auch wasserdichten mp3-Player. |
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Nørrebrogade Kilometer 29,8 / 12.05 Uhr Bei so einem Wetter auch noch einen Schlitten zu ziehen, da muß man schon echt wahnsinnig sein. Vier "Rentiere" vorne weg und ein Steuermann hinten. Die Internetadresse auf dem Schlitten lautet übrigens: |
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Elmegade Kilometer 30 / 12.06 Uhr Die Kilometer 20 bis 30 in 50:32 Minuten. Ein schöner 5:03 Min/ Km-Schnitt, wobei die letzten fünf Kilometer wohl etwas langsamer waren. Insgesamt lag ich jetzt bei 2:34:13 Stunden. Das sah gut nach einer Zeit unter 3:40 Stunden aus, wenn ich nicht zu sehr einbrechen würde. |
Skt.
Hans Torv Kilometer 30,1 / 12.07 Uhr Es regnete jetzt seit über einer Stunde und die Leute hatten noch immer ihren Spaß. Das ist schon beeindruckend, wenn gleich ich insgesamt betrachtet schon viele Läufe mit mehr Zuschauern mit- gamacht habe. |
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Blegdamsvej Kilometer 30,6 / 12.09 Uhr Das Iso dürfte etwas verdünnt gewesen sein, aber egal. So wie es ausgeschenkt wurde, war es recht intensiv, da machte ein wenig Wasser nicht so viel aus. |
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Blegdamsvej Kilometer 30,6 / 12.09 Uhr Und weiter ging das Schwimmen durch Kopenhagen. Meine Schuhe waren längst restlos durchnäßt und ich machte mir Sorgen wegen eventueller Blasen. Die blieben aber zum Glück aus, auch wenn die Socken immer mal wieder Falten warfen. |
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Fredensbro Kilometer 31 / 12.11 Uhr Hier wieder die Autoschleuse. Diesmal hatte ich das Glück, daß die Richtung genau vor meiner Nase geändert wurde. So kam ich in den Genuß, einmal ein (wenn auch nur abgehaktes und auch nur für 150 Meter) Marathonfeld anzuführen. |
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Øster
Søgade Kilometer 31,5 / 12.13 Uhr Nun in der zweiten Runde lief auch ich etwas abseits der Strecke auf dem weicherem Boden. Wie inoffiziell das war, weiß ich nicht. An vielen Stellen, besonders in den Kurven, von denen es mehr als reichlich gab, war nicht ein- deutig zu erkennen, wo genau die offizielle Strecke war. Verlaufen hat sich aber wohl keiner. Aber ggf. abgekürzt... oder einen Um- weg gemacht. |
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Øster
Allé Kilometer 34 / 12.28 Uhr Wir passierten wieder Trianglen, liefen um den Park und durch den Park und erreichten das Fußball- Stadion Parken, in dem im Jahre 2001 der Eurovision Song Contest ausgetragen wurde. Der Regen hatte wieder nachge- lassen, der kühle Wind blieb aber erhalten. Zum Glück war es mit 14° bis 16°C nicht wirklich kalt, sonst wäre es unangenehm geworden. |
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Østerbrogade Kilometer 34,5 / 12.32 Uhr Kurz vor Kilometer 35 ging es noch einmal stadtauswärts nach Norden. Bei Km 35 funktionierte die Uhr an der Strecke nicht mehr. Wohl Wasserschaden. Ich selbst stoppte nur alle 10 Km mit. Aber die Beine waren jetzt etwas schwerer und das Tempo ging leicht nach unten. Aber noch lag ich klar auf Kurs 3:39:xx Stunden. |
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Strandboulevarden Kilometer 37 / 12.43 Uhr Warum die Straße so heißt wie sie heißt, weiß ich nicht. Am Strand endet sie jedenfalls nicht. Aber es ging leicht bergab und auch wenn es mir nicht gelang, mich noch einmal an jemanden dranzuhängen, so war die Phase der schweren Beine ausgestanden. Mein Lauf ging jetzt wieder sehr flüssig voran. |
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Strandboulevarden Kilometer 37,5 / 12.45 Uhr Schlechtes Wetter gibt es nicht, nur schlechte Stimmung und die gab es bei denen, die jetzt noch an der Strecke standen, nicht. |
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Strandboulevarden Kilometer 37,5 / 12.45 Uhr "Løb Bæver Løb!" (Lauf Biber Lauf). Sowie ein freundlicher Hinweis auf die korrekte Lauf- richtung. Da konnte doch nichts mehr schiefgehen. Das mit den Karotten an der Angel war natürlich fies. Dabei essen Biber die doch gar nicht. Wohl aber Ha(a)sen. :-) |
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Langelinie Kilometer 39 / 12.54 Uhr Der letzte Verpflegungsstand war genommen. Ich hatte mich noch einmal mit Iso gestärkt und noch einmal das Obst liegen gelassen. Letzteres ist sicher nicht wirklich klug, aber seit einiger Zeit kriege ich beim Laufen kein Essen mehr runter. |
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Langelinie Kilometer 39 / 12.55 Uhr Gleich vorne links kommt die kleine Meerjungfrau (Den Lille Havfrue). Die konnte man von der Marathonstrecke nur kurz sehen, wenn die Touristen sehr günstig standen. |
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Nordre
Toldbod Kilometer 39,5 / 12.57 Uhr Ein grüner Teppich gegen das Kopfsteinpflaster. Die krummen Steine spürte man trotzdem, aber dank Teppich war es weit weniger rutschig, was gerade bei dem Regen sinnvoll war. Kurz hinter Kilometer 39 hatte ich mit "Aerosmith "Amazing" eine Tempoverschärfung gestartet. Nun lief es richtig gut und locker und schnell. |
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Amaliehaven Kilometer 40 / 12.59 Uhr 52:19 Minuten für die vierten zehn Kilometer. mit 5:14 Min/Km war das etwas langsamer als zuvor, aber immer noch sehr gut. So lag ich gut auf Kurs unter die 3:40 Stunden und vielleicht gar noch unter 3:38:15 Stunden (meiner bis dahin zweitschnellsten Marathon- zeit, Oldenburg 2008). Netto lag ich hier bei 3:26:33 Stunden. |
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Amaliehaven Kilometer 40,5 / 13.01 Uhr Im Hintergrund kann man die Frederikskirken und das Schloß Amalienborg sehen. Dafür hatten wir jetzt aber nur noch einen sehr kurzen Blick. Schnellen Schrittes jagte ich dem ziel entgegen. |
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Amaliehaven
/ Kvæsthusgraven Kilometer 40,5 / 13.01 Uhr Nach einer Weile fast ohne Regen fing es hier wieder ein wenig an zu tröpfeln, aber nur ganz leicht. Nur die Kamera hatte es sogleich voll erwischt und ich hatte nichts trocknes mehr am Leibe, um das Objektiv richtig zu trocknen. |
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Nyhavn Kilometer 41 / 13.04 Uhr Stierkampf auf Dänisch?
Egal. Ich lag weiter sehr gut im Rennen und in der Zeit, auch wenn ich
kurz vor der Kurve nach Nyhavn etwas das Tempo rausnehmen mußte. Kurz
danach konnte ich aber wieder Fahrt aufnehmen. |
Nyhavn Kilometer 41 / 13.06 Uhr Nyhaven und die Hunderten von Zuschauern ließen den Wunsch aufkommen, hier wäre schon das Ziel. In der Kurve über die Brücke nahm ich noch etwas Tempo auf. Alles lief gut. |
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Havnegade Kilometer 41,5 / 13.08 Uhr Jetzt war es praktisch klar. Wenn ich nicht stolpern oder sonst wie zu Fall käme, würde dies mein neuer zweitschneller Marathon werden. Aber nun auch brutto unter 3:40 Stunden? Man setzt sich halt immer neue Ziele. |
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Christians
Brygge Kilometer 41,9 / 13.08 Uhr Nun kam die Finale. Die letzten 500 Meter waren der reine Wahn- sinn. Dicht an dicht standen die Zuschauer trotz Mistwetters an der Strecke Spalier. Unter uns Läufern schwamm die Straße. Kurz zuvor unter der Brücke ging es durch eine Riesenpfütze. Nun war sowieso alles naß. |
Christians
Brygge Kilometer 42 / 13.08 Uhr Wer hier nicht rennt, der pennt. Im Sauseschritt ging es weiter. Vor uns die königliche Bibliothek, über deren Architektur man streiten kann, die hier aber eine schöne Kulisse für den Zieleinlauf bot... und den Zuschauern eine Empore (links) und ein Dach über dem Kopf (100 Meter weiter vorne). |
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Christians
Brygge Kilometer 42,1 / 13.09 Uhr Durch den Tunnel unter der Bibliothek ging es aufs Ziel zu. Ich weiß gar nicht, ob es jetzt wieder regnete oder gerade mal trocken war. Ich ließ mich von dem Krach von links und rechts beflügeln und starrte gebannt auf die Uhr am Zieltor. |
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Christians
Brygge Kilometer 42,18 / 13.09 Uhr 3:39:54... 55... 56... arg... ob das alles so seine Richtigkeit haben konnte? Wo löst der Chip denn genau aus? Meine Güte... als ob diese Bruttozeit denn nun soooo wichtig wäre. |
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Christians
Brygge Kilometer 42,195 / 13.09 Uhr GESCHAFFT !!! 3:39:58 Stunden brutto würden später auf meiner Urkunde auftauchen. In 10:40 Minuten war ich die letzten 2,195 Kilometer gelaufen. Das war sogar noch sechs Sekunden schneller als bei meinem furiosen Spurtfinale in Warschau 2008, wo ich aber den Sprint erst später ansetzte. Netto waren es 3:37:13 Stunden (nur die Leute von Marathon- Photos.com haben mich auf 3:37:12 Stunden gestoppt. 3:37:13 Stunden ist meine bisher zweitschnellste Marathon-Zeit. Die 10 Km lief ich in 52:08, 51:38, 50:32 und 52:15 Minuten. Die erste Marathon-Hälfte in 1:49:04 Stunden, die zweite Hälfte in 1:48:09 Stunden. Photo: www.marathon-photos.com |
Christians
Brygge, 13.10 Uhr
Meine 35. Marathon-Medaille. Nur Sekunden nach dem Finish. Mit meiner Zeit lag ich sehr gut im Gesamtergebnis. Ich schaffte Platz 2280 von 8368 Finishern (TOP 27,2%), bei den Männern Platz 2138 von 6754 (TOP 31,7%) und in der AK40 Platz 437 von 1172 (TOP 37,3%). |
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Christians
Brygge, 13.10 Uhr
Im Ziel regnete es natürlich wieder. Darum hielt ich mich anders als sonst nicht so sehr lange im Zielgebiet auf. Ich holte mir Joghurt und heißen Kakao (es gab auch Bier, Wasser, Iso, Obst, Brötchen... bis auf heiße Suppe ein perfektes Buffet). |
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Søren
Kierkegaards Plads, 13.19 Uhr Hmm. Das war mal genau der Grund, warum ich mir einen Eigen- Chip gekauft habe. Um nicht nach dem Lauf das Teil irgendwie vom Schuh abkriegen muß. Aber in Kopenhagen läuft man mit Chips vom Veranstalter. Und es gibt viele nette Helfer für alle die Läufer, denen die Entfernung bis zum eigenen Fuß wie ein weiterer Marathon vorkommt. |
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Christian
IV´s Byrghus, 13.39 Uhr
Wie schon erwähnt trieben mich Kälte und Regen recht schnell weg. Allerdings hörte die bis dahin perfekte Organisation hier nach dem Rennen auf. Der Ausgang war chronisch verstopft. Es dauerte ewig, bis man hier mal raus kam. Noch drei Jahre zuvor wäre ich bei 15 Minuten stehen nach einem Marathon einfach zusammengebrochen. |
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Frederiksholms
Kanal, 13.48 Uhr
Das war dann der 30. Kopenhagen Marathon 2009. Eine ziemlich nasses, aber auch sehr schönes Lauferlebnis. Ich muß nicht extra erwähnen, daß nur zwei Stunden später die ganze Stadt wieder in strahlendem Sonnenschein glänzte, der auch den ganzen Montag anhielt. |
Montag, 25. Mai 2009 | |
Christians
Brygge / Søren
Kierkegaards Plads, 14.12 Uhr
Am Tag nach dem Marathon war alles blitzeblank aufgeräumt und geputzt. Nichts deutete mehr auf den großen Lauf am Vortag hin. Rechts der schwarze Kasten (im Volksmund "schwarzer Diamant" genannt) ist die Bibliothek, unter der wir am Vortag auf das Ziel zustürmten. |
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Søren
Kierkegaards Plads, 14.17 Uhr Die Kopenhagener können sehr gut aufräumen. Ich habe mich mal umgesehen und selbst in dem Kies nicht eine einzige Sicherheitsnadel gefunden. Respekt. |
MARATHON: FOTOS & STORY | |
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Bericht
Teil 1: Samstag und erste Hälfte des Laufes |
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