30. Kopenhagen-Marathon 2009
24. Mai 2009

TEIL 1: Samstag und erste Hälfte des Laufes

Samstag, 23. Mai 2009
Sparta hallen på Gunnar Nu Hansens Plads

Ok, sonderlich einladend sieht die Halle nicht aus, aber da muß man rein, sonst gibt es keine Startun- terlagen. Irgendwann wird man die Halle wohl mal renovieren oder gleich neu bauen.

Sparta hallen på Gunnar Nu Hansens Plads

Die Sparta hallen liegen etwas außerhalb des Kopenhagener Stadtzentrums, aber man kommt recht einfach per Bus oder aus zu Fuß hin. Wenn man erst die Tour Planetarium, Bahnhof, Højbro Plads, Bibliotek, Nyhavn, Amalienborg, Kastellet, den Lille Havfrue gegangen ist, kommt man ganz kurz auch zur Halle im Stadtteil Østerbro.

Sparta hallen på Gunnar Nu Hansens Plads

Am Samstagnachmittag ist es natürlich etwas voller, aber es ging alles ganz reibungslos und schnell. Laufartikel gab es jede Menge zu sehen und zu kaufen, aber Kopenhagen Souvenirs gab es seltsamer Weise keine. 

Sparta hallen på Gunnar Nu Hansens Plads

Soweit mein Dänisch funktioniert, kann man hier im Tausch gegen seine alten Schuhe ein Los be- kommen, mit dem man eventuell ein neues Paar Schuhe gewinnt.

Sparta hallen på Gunnar Nu Hansens Plads

Die Startunterlagenausgabe war einfach und schnell. Man sprach neben Dänisch auch Englisch und Deutsch. Beim T-Shirt sollte man vorsichtig sein, L ist bereits sehr groß und XL ist eigentlich keine typische Marathon-Läufer-Größe mehr.

Sparta hallen på Gunnar Nu Hansens Plads

Fotos von früheren Läufen gab es zu sehen und "seinen" Zeitläufer konnte man auch kennen lernen. Einige waren persönlich da, der Rest war per Foto dabei.

Politiken Mini Marathon im Fælledpark

Samstag gab es auch einen Mini Marathon für die "Kleinen" von 5 bis 15 Jahren. Bis sieben Jahren lief man einen, ab acht Jahren zwei Kilometer.

Politiken Mini Marathon im Fælledpark

Da liefen Acht- jährige die zwei Kilometer in 7:50 Minuten und der Sieger in der Klasse ab 12 Jahren lief 5:45 Minuten. Da gucke ich aber nur noch neidisch.  

Sonntag, 24. Mai 2009
Vester Voldgade, 8.25 Uhr

65 Minuten vor dem Beginn des Marathons war es noch leer im Startbereich. 

Der Morgen begann wie man im Wetterbericht versprach. Sonnig, um die 14°C (sollten noch 18°C werden), leicht bewölkt und ein frischer Wind. Soweit eigentlich perfekt zum Laufen.

Søren Kierkegaards Plads,
9.01 Uhr

Dichtes Gedränge im Start- und Zielgebiet. Letzte Getränke und Infos zum Streckenverlauf gab es. Als wenn man sich bei 8368 Läufern so großartig verlaufen könnte. Gemeldet hatten knapp 11.000 Läufer. Da waren doch eine ganze Menge Läufer noch abgesprungen. 560,00 Dkr Start- gebühr sind fast € 80,00.  

Søren Kierkegaards Plads,
9.03 Uhr

Die Kleiderbeutelabgabe läuft hier etwas anders als gewohnt. Je 500 Läufer gibt es eine Abteil im Zelt und da lässt man dann seine Sache. Keine Kontrolle und keine Aufsicht. Zumindest keine, die man hätte sehen können. Laut Ausschreibung sind die Sache bewacht. 

Søren Kierkegaards Plads,
9.07 Uhr

Hier wieder ein übliches Bild: Die Warteschlange vor der Toilette. Die Schlangen waren auch nicht länger als sonst wo und prinzipiell waren auch ausreichend Toiletten da, aber trotzdem ging es hier sehr viel langsamer. Entsprechend viele Läufer fand man in den Grünanlagen am Straßenrand.  

Vester Voldgade, 9.18 Uhr

Zwölf Minuten vor dem Start war es schon sehr voll in der Start- aufstellung. Ähnlich wie bei der Kleiderbeutelabgabe ging hier alles sehr ungezwungen zu. Man sortierte sich einfach nach eigener Einschätzung ein. In Pulk gab es je 15 Minuten Zeitläufer mit Ballons zur Orientierung. Das klappte sehr gut und auch in der von mir gewählten Kategorie zwischen 3:30 und 3:45 war genug Platz.     

Vester Voldgade, 9.25 Uhr

Bei allerschönstem Sonnenschein fieberten 8368 Läuferinnen und Läufer dem Start entgegen. 

Vester Voldgade
Kilometer 0 / 9.30 Uhr

Der Start zum 30. Kopenhagen- Marathon 2009 kam pünktlich. Rasch ging es voran und nach 2:45 Minuten ging das Rennen auch für mich los.  

Vester Voldgade / Rådhus Pladsen
Kilometer 0,2 / 9.34 Uhr

Gleich nach dem Start lief man am Rathaus (im Hintergrund) und dem Rathausplatz vorbei. Da standen dann auch gleich eine Menge Touristen, die nun nicht mehr weiterkamen. Aber hier lief das Feld ja noch sehr schnell durch. 

Dronning Louises Bro
Kilometer 3 / 9.47 Uhr

Nach einer Schleife bis zum Nørreport ging es über eine Brücke in den Stadtteil Nørrebro. 

Ich lief gut los. Das Feld um mich herum hielt ein Tempo von gut 5:10 bis 5:15 Min/Km. So wollte ich es haben. Damit blieben die 3:45 Stunden-Ballons sicher hinter mir. Die 3:30 Stunden-Ballons waren so aber unerreichbar. Eine solche Ambitionen hatte ich aber auch nicht.    

Nørrebrogade
Kilometer 3,5 / 9.50 Uhr

Hübsches Straßenbild, oder? Ich glaube, das ist die Busspur. Ganz sicher bin ich mir aber nicht.

Rot und Blau waren die häufigsten Trikotfarben. Rot vom bisherigen Sponsor Glittnir (einer Bank auf Island) und Blau vom neuen Sponsor (der Bank DnB Nord). So eine Bank als Sponsor hinterläßt diese Tage schon ein seltsames Gefühl. Aber das Geld ist gezahlt worden.

Elmegade
Kilometer 3,5 / 9.51 Uhr

Ein hübsches Wohnviertel. Etwas weniger Autos und ein paar mehr Zuschauer und es wäre perfekt gewesen. Das Feld hatte sich aber schon soweit auseinandergezogen, daß es nicht mehr die komplette Straßenbreite brauchte.

 

Skt. Hans Torv
Kilometer 4 / 9.52 Uhr

Eine einsame Kapelle vor dem Haus des Dänischen Musiker- verbandes. Ganz so ohne jede Zuschauer liefen wir aber nicht. Das Bild täuscht etwas. 

Fredens Bro
Kilometer 4,5 / 9.56 Uhr

Nun ging es über den Sortedams Sø , Kopenhagens Innenstadtsee.

Hier gibt es das wohl genialste, was ich je bei einem Marathon gesehen habe: eine Autoschleuse. Hier wurde der Verkehr durch den laufenden Wettbewerb geschleust. Dazu wird abwechselnd das Feld hier vorne bzw. 150 Meter weiter hinten über die Straße geführt. So kann der Verkehr nachrücken und nach dem nächsten Wechsel dann durchfahren. Das klappt sehr gut. Das Helferteam war sehr gut eingespielt, was auch mehr als nötig war. 

Solche Schleusen in etwas kleiner gab es noch an zwei anderen Stellen des Kurses. Da wurde mit Hilfe einer Verkehrsinsel in der Straßenmitte der Querverkehr Auto für Auto durchgeschleust. 

GENIAL !!!!!!   

Fredens Bro
Kilometer 4,5 / 9.56 Uhr

Hübsche Mischung. Ich lief in Rot. Shirt vom 2008er Marathon in Kopenhagen und das Cappy vom 2008er Marathon in Kassel. Ich bin beide Veranstaltungen nicht gelaufen.

Im Hintergrund der Sortedams Sø. Das ist ein beliebtes Laufgebiet in Kopenhagen. Insgesamt sind es fünf ungefähr gleich große Seen, die aber leider durch vier Haupt- verkehrsstraßen getrennt sind. So läuft man ständig mit Pause. 

Øster Søgade
Kilometer 5 / 9.58 Uhr

26:20 Minuten für die ersten fünf Kilometer. Das war ein guter Beginn. Mir war inzwischen sehr warm geworden. War wohl doch keine gut gute Idee, mit drei Lagen Shirts zu laufen. Ich hatte dabei an den angekündigten Wind gedacht, der mir beim Sightseeing am Vortag so sehr kalt vorkam. 

Øster Søgade
Kilometer 5,5 / 10.00 Uhr

Abseits der Straße war zwar nicht die offizielle Strecke, aber auf dem Weg war es etwas weicher als auf dem Asphalt.

Borgmester Jensens Allé / Fælledparken
Kilometer 7 / 10.09 Uhr

Nach etwas Stadtteil Østerbro ging es quer durch den Park, in dem am Vortag noch der Mini Marathon stattfand. Der große Marathon blieb aber auf der Straße.

Øster Allé
Kilometer 8 / 10.14 Uhr

Eine kurze Pinkelpause (Urinal) brachte die Chance auf einen Blick zurück. Jetzt auf dem Foto sehe ich erst, wie nahe mir die 3:45er-Ballons gekommen waren. Dabei lag ich klar auf Kurs unter 3:40 Stunden. Aber beim Rennen hatte ich die Ballons übersehen. Gut so. So wurde ich nicht nervös.

Trianglen
Kilometer 8,5 /10.16 Uhr

Hier war schon mehr Publikum. Immerhin kam das Feld an diesem Platz viermal vorbei. Bei Km 6, 8, 32 und 34.

Strandboulevarden
Kilometer 10 / 10.24 Uhr

52:08 Minuten für die ersten zehn Kilometer. Das lief doch sehr gut. Ich hatte am Vortag immerhin fünf Stunden lockeres Sightseeing in die Beine gegeben. 5:13 Min/Km waren da ein gutes Tempo.

Langeliniebro
Kilometer 12,5 / 10.36 Uhr

Im Hintergrund der Østerport, über dessen Schienen diese Brücke führt. Die Sonne war nun hinter dicken Wolken versteckt und es wurde fühlbar kühler. Dazu kam auf freiem Feld ein spürbar kühler Wind. Nun waren meine drei Shirts genau richtig.  

Langelinie
Kilometer 12,8 / 10.37 Uhr

Der erste Verpflegungsstand mit Obst. An der Strecke gab es zehn Verpflegungsstände plus einen im Ziel. Also etwas weniger als vier Kilometer im Schnitt von Stand zu Stand. Tatsächlich waren es zwischen 3,0 und 4,4 Kilometer. Das geht so gerade noch. Bei echter Hitze wird es aber etwas knapp. Aber von echter Hitze war der Lauf jetzt weit entfernt.   

Langelinie
Kilometer 13 / 10.38 Uhr

Im Hintergrund das Kastellet. Liegt in Steinwurfweite von der kleinen Meerjungfrau und einen Besuch wert. Wenn man nicht gerade Marathon läuft.

Mit zwei Brücken hintereinander wurde es kurzfristig härter, sonst ist der Kurs aber überwiegend sehr flach.

Langelinie
Kilometer 13,5 / 10.40 Uhr

Der Himmel wurde grauer und grauer. Naja... Bewölkung hatte der Wetterbericht ja geschrieben, aber das sah nicht so gut aus.

Vor uns jetzt die Skt. Albans Kirke mit dem Gefion Spring- vandet, einem tollen Brunnen. 

Amaliehaven
Kilometer 13,5 / 10.42 Uhr

Nun hatten wir den Hafen erreicht und damit freie Fahrt für den Süd- wind direkt von vorne. Nebenbei mußte man auch aufpassen, daß man links nicht ins Wasser fällt. So nicht schwindelfreie Leute wie ich kamen da schon mal leicht ins Schwanken. 

Amaliehaven
Kilometer 13,5 / 10.43 Uhr

Die David-Statue, oder zumindest eine Nachbildung davon. Mitten im Kopenhagener Hafen. Das ist doch kalt da.

Nyhavn
Kilometer 14,5 / 10.48 Uhr

Auch die wohl schönste Ecke des Kopenhagener Hafens durften wir durchlaufen. Hier war natürlich auch richtig klasse Stimmung. Bei der Umgebung ging es auch beim Laufen so richtig ab.  

Nyhavn
Kilometer 14,5 / 10.48 Uhr

Eigentlich schade, daß man hier so schnell vorbeiflog.

Die Strecke Km 10 bis 15 lief ich in 25:32 Minuten. Damit hatte ich mein Tempo auf 5:06 Min/Km gesteigert.  

Niels Juels Gade
Kilometer 15,5 / 10.52 Uhr

Nette Einlage am Straßenrand. Ein paar Bands und Tanzgruppen waren an der Strecke zu finden. Es gibt ein paar Marathons mit mehr, aber auch Marathons mit weniger. 

Christians Brygge
Kilometer 16 / 10.54 Uhr

Nach knapp 16 Kilometers kommt man erstmals am Ziel vorbei. In Kopenhagen läuft man im Prinzip drei Schleifen. Die Erste ist 16 Kilometer lang, dann geht es für gut 10 Kilometer in den Süden und dann läuft man die ersten 16 Kilo- meter auf nahezu identischem Kurs noch einmal.

Christians Brygge
Kilometer 16 / 10.55 Uhr

Es fing leicht an zu regnen. Das war insofern seltsam, weil es bei meinem Spaziergang durch die Stadt am Vortag an derselben Stelle angefangen hatte zu regnen. Zu dem Zeitpunkt machte ich mir noch nichts aus dem regen. Am Vortag war auch kurz danach alles wieder trocken. 

Christians Brygge
Kilometer 16 / 10.55 Uhr

Nun ging es auf die rund zehn Kilometer lange Schleife durch den südlichen Teil der Stadt. Gleich hier rechts um die Kurve war das Feld 85 Minuten zuvor auf die Reise geschickt worden. 

Christians Brygge
Kilometer 16 / 10.56 Uhr

Denen dürfte es im zunehmenden Regen und bei dem Wind recht kühl geworden sein. Ob da alleine das Tanzen warm hielt?

Dybbelsbro
Kilometer 18 / 11.06 Uhr

Nach zwei weniger spektakulären Kilometern Industrie, Kinos, Hotels, Einkaufszentren, und Hafen ging es über eine Brücke in den Stadtteil Vesterbro. Und wieder querten wir ein endloses Schienengewirr. 

Ingerslevsgade
Kilometer 18,5 / 11.07 Uhr

Inzwischen regneten es immer stärker und bei einigen Läufern ließ spontan die Motivation nach. Ohne besondere Temposteigerung überholte ich jetzt mehr und mehr Läufer. Dabei ließ ich mich von einer Läuferin mit sehr merkwür- digem Laufstil (fast komplett ohne Armeinsatz) mitziehen.     

Sønder Boulevard
Kilometer 19,8 / 11.14 Uhr

Toll. Gerade eben griff man am Verpflegungsstand noch nach Wasser und/oder Iso und gleich danach läuft man an der Carlsberg Brauerei vorbei.    

Vesterbrogade
Kilometer 21 / 11.20 Uhr

Die zweiten zehn Kilometer lief ich in 51:38 Minuten. Das sind 26:06 Minuten auf den letzten fünf Kilo- metern. Mein Tempo war leicht auf 5:13 Min/Km gesunken. So ganz spurlos ging der Regen wohl auch an mir nicht vorbei. Oder hatte ich mich an die falsche Läuferin gehängt? Ach ja... die hatte ich inzwischen gewechselt,  lief seit der Verpflegungsstelle jemand anderem hinterher. Die gab spürbar mehr Gas im Regen.   

Vesterbrogade
Kilometer 21,1 / 11.21 Uhr

Halbmarathon nach 1:49:04 Stunden. Damit lag ich genau im erhofften Zeitplan. 

Der Regen legte weiter zu. Es goß in Strömen. "Meine" Vorläuferin, die mich hier mitzog, legt schon die Regenkleidung an. Warum sie überhaupt welche dabei hatte? Gute Frage... da hat sie wohl einen anderen Wetterbericht gehört. Ich hatte ja nur fünf verschiedene Quellen studiert.

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